10 Head-Sets akustisch unter Kontrolle bringen.(Räuspern etc

  • Hallo!
    Für eine Schülerproduktion haben wir 10 Head-Set- Mikrofone zur Verfügung, soweit ich weiß Sennheiser EW500 (zumindest die Empfänger).
    Mehr Daten hab ich leider nicht.
    Das Problem besteht in den Neben-und Störgeräuschen.
    Sobald die Sänger (Schüler, total ungeübt im Umgang mit Mikrofonen) sich mal räuspern oder tief atmen, kommt das voll über die Anlage.
    Ich habe schon mit der Mikrofon-Position experimentiert, hier geht es mir jetzt allerdings mehr um die Mischpult Einstellungen.
    Habe "nur" ein Promix 01 zur Verfügung.
    Dazu ein Lowcut der bei 150 Hz setzt, was meiner Meinung nach schon hilft.
    Den versuch ein Kompressor für alle 10 Mikros zu verwenden ist auch gescheitert, da bei jedem Geräusch alle Mikros runtergezogen wurden.
    (einzelne Dynamik-Prozessoren stehen leider nicht zur Verfügung).
    Gibt es ein paar generelle Tipps beim Umgang mit Head-Set´s?
    Habe leider keine weitere Hardware als das Yamaha Promix 01 zur Verfügung (ok, ein Behringer Shark DSP dient zur Zeit als Lowcut).
    Würde mich über TIpps freuen das ganze unter Kontrolle zu bringen.
    Gruß
    Christoph Hölscher

  • Musst du denn alle 10 Headsets gleichzeitig offen haben? Selbst wenn du "nur" ein Promix hast, solltest du mit einem entsprechenden Ablaufplan in der Lage sein jede Szene einzeln zu speichern und die Zahl der offenen Mikrofonkanäle auf ein Minimum zu reduzieren.


    Darüber hinaus ist die richtige Positionierung der Kapsel unglaublich wichtig - hierfür müssten aber sowohl wir, als auch du, wissen welche Kapseln zum Einsatz kommen.


    Einen kleinen Gewinn bringt ein Pop-/Windschutz über der Kapsel, das geht aber dann zu Lasten der Optik und des Tons...

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

  • Tacho!


    Zum einen hat der Promix01 3 Dynamikprozessoren, dann sagst du selbst, daß du ein Kompressor hast (Stereo oder Mono oder ist das einer der internen vom Pult?).
    Anyway... mit den Kompressoren kannst du lediglich die Dynamik glatt bügeln. Die Nebengeräusche bleiben. Was du brauchst ist ein freq-sel. Noisegate für die Mikrokanäle. Leider bringt das auch nur dann etwas, wenn die Nebengeräusche entsprechend unterhalb dem normalen Sprachpegel bleiben, denn sonst ist das Gate entweder dauernd zu bzw. macht nicht rechtzeitig auf oder eben das Gate macht dennoch dauernd auf.


    Letztendlich hilft nur eines (wenn du die Kapselposition schon ausgereizt hast): du mußt wie ein Keyboarder, Pianist, whatever, mit deinen Fadern umgehen. Sei selbst das Noisegate; will sagen: Fader auf Pegel bringen, so daß die Nebengeräusche gerade nicht mehr als störend empfunden werden und entsprechend den Szenen die Fader auf bzw. zu machen. Ablaufplan und Szenenplan sind das A und O.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"

    Letztendlich hilft nur eines (wenn du die Kapselposition schon ausgereizt hast): du mußt wie ein Keyboarder, Pianist, whatever, mit deinen Fadern umgehen. Sei selbst das Noisegate; will sagen: Fader auf Pegel bringen, so daß die Nebengeräusche gerade nicht mehr als störend empfunden werden und entsprechend den Szenen die Fader auf bzw. zu machen. Ablaufplan und Szenenplan sind das A und O.


    ci hwürde mal sagen, so wie ein typischer FOH Mischer ... :D

  • das problem ist es handelt sich dabei um chorgesang, bei dem ab und zu einzelne "wortfetzten" dazwischenschmeißen.
    es müssen also alle immer offen sein, und je nach "bedarf" regeln fällt aus.
    als was sollte der dynamic prozessor denn fungieren?
    kompressor oder schon eher limmiter, oder wie am besten?
    macht der lowcout bei 150 hz sinn?

  • jeder Kompressor zieht dir Störgeräusche nur noch mehr hoch, ich würde hier komplett die Finger davon lassen. Für solche Ausgaben gibt es kaum technische "Helferlein", da kommt es ganz auf dich und die Mitwirkenden an.


    Als erstes würde ich mit dem Chor/Schauspielern arbeiten, ihnen zeigen wie laut ein Husten etc. über die Anlage geht, ihnen zeigen wie man am Headset "vorbeihustet" etc. Ganz wirst du Atemgeräusche etc. nicht vermeiden können, aber hier greift dann Punkt 2:


    Wirklich das Stück lernen und lernen die Pegel zu fahren, du hast 10 Finger und 2 Ohren, damit lässt sich eine Menge anstellen. Jeder der Pause hat muss runter, jeder gesprochene Satz muss über den Chor etc. pp., und das Ganze passend im Timing, exakt & mit den passenden Pegeln. Das wird eine Menge Übung auch von dir erfordern, aber es geht !!!


    Viel Spaß beim Üben ... :D:D:D:D


    P.S. Lowcut bringt etwas gegen tieffrequente Störgeräusche, allerdings würde ich vorsichtig sein ihn nicht zu hoch zu setzen, sonst wird der Chor schnell dünn, ich würde mal so vonn 100 Hz ausgehen und dann vorsichtig versuchen wie hoch du gehen kannst.

  • Ebend!


    Kompressor dient dazu den Dynamikbereich einzuschränken, d.h. laute Signale werden leiser - leise Signale werden lauter. Dadurch verstärkst du aber auch die Nebengeräusche. Ist also unsinn und bringt nix.
    Noisegate habe ich auch schon erwähnt... bringt aber nur dann was, wenn die Akteure sich entsprechend benehmen können. Bei falsch eingestelltem Gate geht entweder gar nix oder es bleibt eben wie es ist.


    Das heißt für dich also:
    Pegel manuell anpassen und die Fader im richtigen Moment hochschubsen bzw. runterziehen.
    Im übrigen kannst du auch mit der Sensitivity der Sender spielen. Die Akteure müssen dann eben etwas lauter reden und dadurch hättest du ja auch den entsprechenden Effekt.


    Du erwähnst etwas von Chor... stehen die denn beisamen? In dem Fall würde ich ein paar Kleinmembraner nutzen, um den Chor im Gesamten abzunehmen. Da ist die Gefahr von Schnaufern und Räusperern viel geringer.


    Lowcut bei 150Hz schneidet dir z.T. Grundtöne der Stimme ab. Gar nicht schön. 100Hz Lowcut reichen vollkommen um Gerumpel zu unterdrücken. Mehr soll's ja auch nicht.



    In diesem Sinne: viel Spaß beim Faderschubsen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Wenn alles nichts hilft:


    Rede doch mal mit den Sängern/Protagonisten und erkläre Ihnen das Problem.
    So könnten sie ja mal versuchen, die Störgeräusche auf ein Minimum zu reduzieren. Räuspern muss man schon mal - Wasser trinken kann helfen.
    Tiefes Atmen kann man mit entsprechender Atemtechnik auch verringern.


    Kommunikation sollte nicht unterschätzt werden, die Technik ist nun mal leider kein Zauberhut.


    Darüber hinaus: wenn es eine Art Chorgesang ist - muss wirklich jeder einzelne ein Headset tragen? Wie sieht es mit einer simplen Chorabnahme aus?


    Gruß


    der_Stefan

  • Wenn du schon mit den Schauspielern redest, dann kannst du auch versuchen klar zu machen, dass sie trotz Headset laut reden müssen.


    Wenn die Schauspieler deutlich und laut sprechen musst du die Headsets nicht so weit "aufreißen" und die entsprechenden Nebengeräusche kommen nicht ganz so laut rüber.


    Immer wieder klar machen : ein Headset ist keine Erlaubnis zu leise Sprechen !


    Gruß
    cheesy

  • Das mit der mute-Taste halte ich für keine gute Idee. Erfahrungsgemäß ist dann gerade bei unerfahrenen Sängern (aber auch bei Profis soll das schon vorgekommen sein) pünktlich zum wichtigen Solo der Sender gemutet. Und Schuld ist natürlich mal wieder der Techniker...

  • Zitat von "MRspeaker"

    Und man könnte auch dem Sänger beibringen, in stillen Phasen des Gesangs die Mute Taste zu benutzen....
    Sofern die Ruhepause lange st, wäre das ja relativ gut machbar...


    Das dürfte schon bei Profis schwierig werden, umso schlimmer ist das bei Schülern.


    Mir ist das unlängst bei einer Schulproduktion passiert. Ich hatte am ersten Abend vorsorglich schon einmal die Power Lock-Funktion der Shure UHF-Sender angemacht – erspart einem das leidige Stück Gaffa über dem Schalter. Am zweiten Tag hatte ich nicht die Gelegenheit dazu, Ton machten zwei Chaoten aus dieser Schule selbst, und obwohl ich es den Künstlern vorher explizit "verboten" hatte, schaltete jemand den Sender ab und vergaß ihn bei seinem Solo wieder einzuschalten.


    Um so schlimmer muss es sein, wenn du sie dazu extra aufforderst...

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