Wieviele verschiedene Mikrofone braucht die Livesoundpraxis

  • Aus gegenbenen Anlaß die Grundsatzfrage ( Glaubensfrage ) fürs Bandgeschäft:


    Ich nenne hier zur Diskussionsgrundlage ganz willkürlich und ohne Anspruch auf Vollständigkeit 5 Subtypen.


    Der Fatalist:


    braucht nur ein dynamisches ( SM57/58 ) davon einen ordentlichen Haufen und wenns schlimm kommt noch 3-4 Klein(membran)kondensatomics. Denn Rest macht er mit EQ.


    Der Puritaner:


    hat ein ähnliches Konzept, ( one for all ) hat aber gern einen Haufen "neutrale" dynamische Mikros ohne Präsenzanhebungsgebirge ( RE20, M88 ) und eine Hand voll kleinkondensatoren dazu. ( Es soll ja schließlich das Instrument klingen und nicht das Mikro )


    Der Musiker:


    hat gern für jedes Instrument ein spezielles Mikro, was dazu passt, wobei er sich beim "dazu passen" gerne auf sog. Standards verlässt und nicht so genau weiß woran das eigentlich liegt.


    Der Pragmatiker:


    Nimmt gerne Mikros, die der jeweiligen Quelle entgegen kommen. Kennt sich mit den Eigenschaften unterschiedlicher Mikros ziemlich gut aus und hat schon viel probiert. Schleppt daher einen Koffer mit allerhand 'Merkwürdigkeiten' mit sich herum. Braucht wenns schnell gehen muß wenig EQ und kann ein Konzert vom genullten Digitalpult aus starten.


    Der Esoteriker:


    sagt "EQ ist Gift" ( Mikros eigentlich auch, aber was will man machen ? ) Macht Experimente mit Kugelmikros. Macht wenns pfeift einfach leiser. Hat eigentlich das ideale Mikro noch nicht gefunden.


    So und jetzt ihr.

  • Da würde ich mich in die Sparte Pragmatiker einordnen.
    Und wenn dann mal kein passendes im immer viel zu großen Koffer ist, dann nimmt man halt irgend ein anderes und muss etwas mehr am EQ drehen.


    Ich finde es einfacher wenn das Mikro schon mal ein wenig vom Sound macht, dann noch die richtige Aufstellung dazu kommt und am Pult nicht mehr all zu viel gedreht werden muss.
    Dann braucht mann auch nicht Stunden für den Soundcheck und die Musiker freuen sich, wenn sie noch ein wenig Zeit für Kaffee und was zu Essen haben.
    Dann kommen Sie auch viel relaxter auf die Bühne!

  • Da fehlt mir noch was:


    Ich ordne mich eher Richtung "Musiker " ein, wobei:
    Da hätt ich gern ne Abänderung !!!!!!!


    Mix Musiker / Pragmatiker


    Die Mikrofone werden nach probieren ausgesucht.


    Mein Vorteil:
    Wenn ich wo hinkomm, wo kurzer Linecheck ist, dann brauch ich nur Lo Cut setzen, gains machen und es klingt mal.


    Dann noch an die Pa rangehen und gut fürs Schnelle

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Ähnlich wie Klaus.


    Musiker / Pragmatiker mit Augenmerk auf das "passende" Mikro nicht nur zum Instrument sondern auch zum Musikstil.


    Kick-Drum ist da sicherlich ein gutes Beispiel, für Dancehall ist es anders als für Metal.


    Und beim Flügel ist es sogar noch von der Jahreszeit abhängig, welche Mikrofone ich wo genau einsetze. Vom Flügel, der Öffnung des Deckels, der Lautstärke auf der Bühne und der Musikrichtung sowieso.


    Also nix mit "Flügel, 2x XY, 1xZ an Positionen ABC, passt immer"...


    Ebenso Violinen, für eine Jazz-Rock-Formation nehme ich was anderes als in einem Barock-Trio.

  • Ebenso Musiker / Pragmatiker


    und wenn mal nichts vernünftiges mehr da ist geh ich nach dem Motto :
    Naja....ist wenigstens nen Mikrofon und arbeite dann halt mit dem was da ist.
    Ist ja eh nicht zu ändern.

    Über eigene Fehler zu lachen, kann das Leben verlängern. Über die Fehler anderer zu lachen, kann es verkürzen.

    Cullen Hightower

  • Wenn ich mir hier einordnen müsste dann mind. in drei verschiedene "Klassen".
    Dies wird aber gar nicht der Praxis gerecht.


    Das "klanglich passende Mikrofon zur Signalquelle"-Denken hat zwei "No-Go"-Kriterien:


    1. ist das Rezeptbuchdenken, das die Pult-Möglichkeiten ignoriert oder wenigstens herabwürdigt. "Ein D6 in die Metall-Kickdrum" geht wohl ganz gut, es "gehen" aber auch viele viele andere Mikrofone. Bei weniger extremen Beispielen sieht es noch klarer aus.
    Mikrofone machen keine esoterischen Eigenheiten. Der einzig relevante Maßstab beim Close-Miking auf Bühnen ist der On-Axis-Frequenzgang.
    Es macht überhaupt keinen Unterschied ob ein EQ oder das Mikrofon selbst das Signal "entzerrt".
    Selbst die Phasenprobleme bleiben die gleichen. Das ist Fakt
    - nur leider nicht das Basiswissen eines "gemeinen" Tonis, daher kommen die allgegenwärtigen Vorurteile von imaginär schädlichen Einflüssen der Elektronik
    (hier zuletzt: Phasengang, Jitter), gespeist von der Industrie und ihren Hochglanz-Publikationen, gespeist vom immer gleichem Gossip in Internetforen.
    Die halbe Audioindustrie lebt vom Rezeptbuchdenken und von selbsternannten Gurus die mit esoterischen Begriffen aller Art ihr eigenes Vierteltelwissen kaschieren.


    2. Falscher Idealismus bei zumeist zeitkritischen Situationen.


    Wer hat denn wirklich die Zeit bei einem Clubgig oder gar auf einem Festival verschiedene Mikrofone an einem Instrument zu testen?
    Die Praxis ist doch 100% konträr: Man ist froh ein sauberes Signal zu bekommen und arbeitet mit dem was da ist. Wer einen guten Job machen will macht das genau so, am Ende geht es doch mehr um Effektivität als darum die FOH-Diva zu spielen.
    Gerade in kleineren Läden macht man sich eher lächerlich und auch nicht alle Bands finden das "cool", speziell professionelle nicht (ich weiß das weil ich auch "Diva" sein kann...)
    Ich kenne keine Kollegen, die das wirklich anders machen.


    Wenn ich die Zeit habe gehe ich vorher die Mikrokiste durch und such mir "das übliche" raus, wobei ich häufig auch gerne experimentiere. Ich weiß sehr genau, wie verschiedene Typen klingen, ich weiß aber auch, wie ich am Pult das bekomme was ich haben will, unabhängig vom Mikro. Ausnahmen bestimmen die Regel, die meisten Ausnahmen macht defektes Material.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • es gibt noch eine klasse:


    die chancenlosen:
    müssen mit völlig unbekannten mikros arbeiten, weil die betreute band einfach nix besitzt bzw. im proberaum nix anderes zu finden war...


    so hats bei mir mal angefangen :lol:
    und diese erfahrung steckt mir wohl bis heute in den knochen, denn mittlerweile bring ich immer meine eigenen mikros mit.


    christopher:
    auf festivals kann man selbstverständlich keine mikrofone ausprobieren, hier muss man vorher wissen (oder erahnen) was passt, das ist schon klar.
    aber es gibt ja nicht nur festivalsituationen, ab und an hat man auch mal zeit ein wenig zu experimentieren. wer das wirklich nie hatte, ist eigentlich zu bedauern (aus sicht des "pragmatikers")

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "christopher hafer"

    Der einzig relevante Maßstab beim Close-Miking auf Bühnen ist der On-Axis-Frequenzgang.
    Es macht überhaupt keinen Unterschied ob ein EQ oder das Mikrofon selbst das Signal "entzerrt".
    Selbst die Phasenprobleme bleiben die gleichen. Das ist Fakt


    Ähh, das war der andere Thread. Wenn Du Dich jetzt ein wenig entspannen könntest. Nur davon, dass Du es jetzt immer wiederholst, wird es nicht überzeugender.


    Zitat von "christopher hafer"

    Wer hat denn wirklich die Zeit bei einem Clubgig oder gar auf einem Festival verschiedene Mikrofone an einem Instrument zu testen?


    Ich denke so hat es auch niemand ernsthaft vor zu tun.


    Zitat von "christopher hafer"

    (ich weiß das weil ich auch "Diva" sein kann...)


    Ja, davon bin ich wirklich überzeugt :wink:

  • Zitat von "guma"


    Ähh, das war der andere Thread. Wenn Du Dich jetzt ein wenig entspannen könntest. Nur davon, dass Du es jetzt immer wiederholst, wird es nicht überzeugender.


    Entschuldige, aber das ist doch genau der Kern der Frage "Wieviele verschiedene Mikrofone braucht die Livesoundpraxis".
    Wenn man mit dem EQ den Klang der Mikrofone weitestgehend manipulieren kann, dann braucht man auch kaum unterschiedliche und schon gar nicht "Koffer voller Exoten".


    Allerdings habe ich selbst einen Exot im Koffer: Ein D190 mit Kleintuchel-Anschluß. Mein Talkback, perfekt für meine Stimme :D



    Zitat von "guma"


    Ich denke so hat es auch niemand ernsthaft vor zu tun.


    ..dann sollte man das auch mal richtig Differenzen. So wie das hier teilweise rüber kommt scheint eine Scharr von Technikern den ganzen Tag nichts anderes zu tun zu haben als auf dem Job Mikros zu testen um dann möglicht wenig bösen EQ einsetzen zu müssen. Die andere Begründung: Dies ginge schneller... :roll:
    Natürlich macht das kein Profi, und wenig Soundcheckzeit ist Tagesgeschäft!

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • der EQ ist ein sehr nützliches hilfsmittel beim erzielen eines gewünschten ergebnisses, z.b. beim cutten der für das jeweilige instrument unwichtigen frequenzbereiche.
    und das mikrofon ist wiederum ein sehr nützliches hilfsmittel, um erstmal eine grundsätzliche basis an möglichkeiten für den EQ zu geben.


    meine meinung: je besser diese ausgangsbasis ist, desto weniger muss ich nacharbeiten.
    und der EQ hilft mir dabei, auf die jeweilige akustische situation einzugehern und nicht FÜR JEDEN zweck ein eigenes mikro anschaffen zu müssen...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Is das schlimm, wenn ich mich in die Kategorie Ignorant einordne?? Irgendwo zwischen Puritaner, Pragmatiker und Esotechniker.


    "Zeig mir deine Mikros, dann häng irgendwas vor die Instrumente, ich mach den Rest. Oder auch nicht..."


    Der Ganze Voodoo hört für mich immer da auf, wo mir vom System, Laden, der Band(laune) oder dem Mikrobestand Grenzen gesetzt werden. Es gibt Tage (und Bands), an denen ich den "57er Sound" sowas von satt habe und Tage, wo ich gerne mit Kugeln jongliere, experimentiere (und schlussendlich das Ganze mangels Menge verwerfe).
    Heute doch ausreichend Zeit für einen langgezogenen Soundcheck??? - Oder hatte WursWerner doch mit seiner ominösen These Recht und ich nutz die Zeit am Buffet???


    Letzendlich interessiert es mich einen "Sch3"$$%&eck, welchen Mirko ich würgen muss/darf/kann, um zum Ergebnis zu kommen. Ich will das Ganze möglichst entspannt und ohne Stress erreichen. Das macht meinen Sound besser, als irgendwelche Stundenlangen Entscheidungsfindungen, ob ich denn experimentieren oder würfeln soll und ob denn Mikro XY anders als YX wäre.
    Natürlich schleichen sich mit den Jahren auch Marotten ein, wie z.B. eine bestimmte Tom an ungeraden Samstagen bei Vollmond nur und ausschliesslich mit einem Rosa Mikro abzunehmen, aber hey - das mikro fehlt heute? Ich hab's nicht auf meinem Rider stehen und nicht im Mischerkoffer? Na, dann trete ich mich eben in den allerwertesten - obwohl: das kann ich auch morgen noch...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Achso: Beschwerden über den miesen Sound bitte an den FoH.
    Entweder sie interessieren mich nicht, weil ich ahne, dass alles richtig läuft, oder ich rotiere wegen Unfähigkeit und trete mich wegen eigener Dummheit in den Allerwertesten - dann interessieren mich aber die Beschwerden gerade recht wenig...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "christopher hafer"

    Der einzig relevante Maßstab beim Close-Miking auf Bühnen ist der On-Axis-Frequenzgang.


    Zitiere dich mal aus der anderen Diskussion:


    Die Verfärbung vieler Nierenmikrofone bei seitlicher Einsprache.


    Typisches Beispiel: SM57 an Snare.
    Der Hihatanteil (=Leakage) der vom 57er eingefangen wird klingt immer sehr "blechern". Das möchte niemand.
    Bei einem KM-Mikrofon (z.B. KM140) klingt er meist angenehm.


    Es geht also auch, nein, VOR ALLEM um den Klang des Leakage.



    Das widerspricht sich.

    Nachts ist es kälter als draussen, und 22,6274157 hoch zwei ist auch fast 512.

  • Man jetzt bin ich aber echt froh, dass es noch Kollegen gibt, die ihren Humor nicht verloren haben und Kollegen, deren Aufmerksamkeit das eine oder andere Widersprüchliche nicht entgeht. Natürlich gehört keiner von uns ganz zu einem einzelnen der aufgezählten Archetypen. Trotzdem existieren diese Archetypen in uns und sie beschreiben zusammen schon das, was in den Köpfen vorgeht.


    Für mich selbst sehe ich das so: Mit zunehmendem Alter hat sich das geändert. Zum Typ 'Fatalist' habe ich egentlich nie gehört, wohl aber über eine lange Zeit zum Typ 'Puritaner'. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass die ganzen Typen mit vorgeformtem Frequenzgang überflüssig sind wie etwa das Beta52. Das Credo war ganz klar: Ich mache den Sound ( zumindest das, was mir der Musker davon überlässt :wink: ) und nicht das Mikrofon und ein möglichst neutrales Mikro lässt mir dabei ( via EQ ) den größten Spielraum. Ich gebe das auch weiterhin als Empfehlung für Leute, die sich mit dem Mikro nicht festlegen wollen und einfach nicht das Geld haben, eine riesige Sammlung anzulegen.
    In den letzten Jahren hat sich das bei mir allerdings etwas geändert, weil ich wirklich Zeit, Gelegenheit und Muße hatte, Dinge auszuprobieren ( nein natürlich nicht, indem ich auf Festivals Leute nerve ) und meine festgefahrene Meinug über Bord zu werfen. Einfach mal wieder genau hinhören und zu differenzieren, was ist der Musiker, was ist das Instrument und was ist das Mikrofon, so wie ich das mal vor 30 Jahren angefangen hatte in einem Musikladen, in dem ich in meiner Anfangszeit gearbeitet habe und in dem es auch sehr ruhige Zeiten gab.


    Mein Ergebnis ist eben dies:
    1. Mikros haben Charakter und der ist mit dem Frequenzgang allein einfach nicht zu beschreiben. Bestes Beispiel Bändchen. Sie haben einen Eigensound, den man mit dem Frequenzgang einfach nicht ausreichend beschreiben kann.
    2. Es ist manchmal sehr praktisch einen vorgeformten Frequenzgang zu haben, wenn man sehr schnell ein bestimmtes Ergebnis haben will ( ich besitze z.B. eine MK40 Kapsel, die einfach mit der Membraneinspannung und akustischen Filtern so gemacht ist, dass sie genau dem entspricht, was ich an einer Hihat haben möchte )
    3. Unter den färbenden Mikros gibt es einfach Klassiker, die durch ihre Eigenheiten bestimmten Instrumenten und bestimmten gewünschten Sounds entgegen kommen. Das ist tatsächlich fact of live, warum soll man es dann nicht auch so machen ?
    und ( kleiner Nachtrag )
    4. bei manchen Mikrofonen stellt der vorgeformte Charakter aber weiterhin ein Hindernis, einen aufgezwängten Eigenklang, den ich nicht haben möchte und der sich nicht so ohne Weiteres "wegequalizen" lässt, dar. Dann bevorzuge ich wieder ein neutrales Mikrofon.


    Daher tendiere ich zwischenzeitlich zu Typ Pragmatiker und die 'Merkwürdigkeiten' in meinem Koffer sind bestimmt keine Exoten sondern eben keine "Standards", denn die bräuchte ich ja auch nicht mit mir herumzutragen. Dabei sind auch beileibe nicht nur Teuereien sondern auch Dinge wie ein M420N(C), was ja nun kein wirklicher Exot ist, aber einfach in meinen Malkasten gehört.

  • Zitat von "markus olk"

    Zitiere dich mal aus der anderen Diskussion:


    Das widerspricht sich.


    Zitat von "guma"

    (...) und Kollegen, deren Aufmerksamkeit das eine oder andere Widersprüchliche nicht entgeht.


    Wenn man mal etwas genauer lesen würdest würde man erkennen das sich überhaupt nichts widerspricht.


    Lest diesen Satz
    "Es geht also auch, nein, VOR ALLEM um den Klang des Leakage. "
    mal mit folgender Betonung:
    "Es geht also auch, nein, VOR ALLEM um den Klang des Leakage."


    Falls es immer noch nicht klar ist: In besagten Thread ging es ausschließlich um Leakage. Und ich habe den qualitativen Aspekt ins Spiel gebracht.


    Trotzdem ein Widerspruch? Nein!
    Wenn es wirklich darum ginge eine Bühne nur mit einem Mikrofon auszustatten (MIR geht es nicht darum!) dann sollte man sicherlich qualitativ hochwertige bzw. neutrale Mikros verwenden. Dann klappt das auch mit dem Übersprechen.


    guma

    Zitat

    1. Mikros haben Charakter und der ist mit dem Frequenzgang allein einfach nicht zu beschreiben. Bestes Beispiel Bändchen. Sie haben einen Eigensound, den man mit dem Frequenzgang einfach nicht ausreichend beschreiben kann.


    Das ist mir schleierhaft. Warum sollten gerade Bändchen nicht ausreichend mit Frequenzgang "beschreibbar" sein? Die physikalischen Gesetze machen auch hier nicht halt.
    Natürlich produzieren Bändchen bei hohen Pegel relativ viel Klirr und der Übertrager geht in die Sättigung. Das trifft aber auf fast alle dynamischen Mikrofone zu...!
    Nichtsdestotrotz benutze ich mein M160 im Studio immer mal wieder gerne, gerade weil es relativ linear und damit höchst universell ist... :)


    Zitat

    3. Unter den färbenden Mikros gibt es einfach Klassiker, die durch ihre Eigenheiten bestimmten Instrumenten und bestimmten gewünschten Sounds entgegen kommen. Das ist tatsächlich fact of live, warum soll man es dann nicht auch so machen ?


    Niemand hat doch etwas dagegen. Aber ich finde man sollte sich schon sehr sicher sein wenn man eine Signalquelle schon via Mikrofon verfremdet.
    Ich tue dies selbst mit einem e901 bei der Bassdrum, ABER hier ist ohnehin extrem viel EQ-Bedarf.
    Ich sehe den Bedarf viel weniger bei Gitarren aller Art, bei Bläsern und am wenigsten bei Sängern. Leider machen gerade die meisten dynamischen Gesangsmikros diese unsägliche Präsensanhebung. Da kann ich gerne drauf verzichten.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Ich wäre so gerne Pragmatiker/Musiker :(


    Wenn ich mit eigenem (Mikro) Kram aufschlage (und das auch bezahlt kriege) bin ich das auch! :D


    Auf dem täglichen 08/15 Brot&Butter-Job, wo's vornehmlich drauf ankommt, rechtzeitig startklar zu sein, werde ich häufig genötigt, mich zum Fatalisten zu wandeln.


    In der Regel klappt das auch. Übrig bleibt jedesmal nur das dumme Gefühl, "den Job hättest Du mit mehr Mikrofonauswahl klar besser machen können"! Interessanterweise bin ich häufig der einzige, der so denkt.


    Vielleicht sollte ich mich mal neu orientieren?


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....



  • Natürlich ist das ein Widerspruch. Wenn der On-Axis-Frequenzgang der absolut "EINZIG RELEVANTE MAßSTAB" ist, dann darf mich das seitliche Einsprechen auch nicht mehr interessieren, weder in Qualität noch in Quantität. Ist dem nicht so, sollte man mit der Formulierung solcher Postulate sparsam sein.


    Gruß Markus

    Nachts ist es kälter als draussen, und 22,6274157 hoch zwei ist auch fast 512.

  • Ich würde mich als Mischung aus Pragmatiker und Purist bezeichnen, ich habe (und mag) einige Spezialmikrofone für bestimmte Anwendungsfälle, daneben aber eine größere Anzahl von gleichen, möglichst universell einsetzbaren, eher linearen und formbaren Mikros, wobei hier wenn ich sie anschaffe auch durchaus so Dinge wie Preis, Stabilität und praktische Bauform eine Rolle spielen, auch wenn der Frequenzgang dann nicht ganz so ausgeglichen ist.