• Hallo liebe Leute,


    ich bin gerade dabei, ein 19"-Gehäuse zu entwerfen, um ordentliche Rackverstromung via Powercon zu ermöglichen.
    Dazu möchte ich ein normales 19" 1HE-Blech mit D-Serie Bohrungen verwenden, sowie ein 80x40x2 Alu Rechteckprofil, welches dann hinter die Blende geschraubt das Gehäuse ergibt, verwenden. Seitlicher Verschluss des Profils durch Kunststoffstopfen.
    Jeder Kabelabgang hinten wird mittels PG-Verschraubung erledigt. Nun die Frage der Erdung:
    jede Powercon-Buchse bekommt eine eigene Erdungsschraube im Alu-Profil, alle Erdungsschrauben werden miteinander verdrahtet.


    1.) Frage: benötigt die Frontblende eine zusätzliche Erdungsschraube?
    2.) Frage: aus welchem Material soll die Erdungsschraube sein? Messing etc.? Oder reicht eine normale verzinkte Stahlschraube aus?
    3.) Ist folgende Reihenfolge der Verschraubung richtig?


    Schraube -> Zahnscheibe -> Gehäusewand -> Kabelschuh mit Erdungskabel -> Zahnscheibe -> (selbstsichernde) Mutter


    (entnommen einer Herstellerrichtlinie für industrielle Automatisierungsanlagen)


    4.) Ist die Erdung mittels Schraube und Zahnscheibe überhaupt noch zulässig? Kann mich schwach erinnern, dass da irgendeine DIN-Mitteilung im Umlauf war, die dies untersagt hat und fortan nur noch verschweißte Erdungsstifte in Gehäusen zuließ?! Ich weiß diesbzgl. leider nichts genaues mehr...


    Vielen Dank & Grüße!

  • Zitat von "hans jürgen schmidt"

    Hallo liebe Leute,
    ich bin gerade dabei, ein 19"-Gehäuse zu entwerfen,...Dazu möchte ich ein normales 19" 1HE-Blech mit D-Serie Bohrungen verwenden, sowie ein 80x40x2 Alu Rechteckprofil, welches dann hinter die Blende geschraubt das Gehäuse ergibt, verwenden. Seitlicher Verschluss des Profils durch Kunststoffstopfen.


    Das gibts doch schon, brauchst du garnicht entwerfen. :wink:


    Zitat von "DJheini"

    Powercon- Lösung mit rückseitig angebrachtem Alugehäuse aus 40 x 80 mm
    Aluprofil und auch rückseitigem Powerconanschluss. Amp mit Powercon angeschlossen.



    Von hier:


    http://www.party-pa.de/phpBB/viewtopic.php?t=40331&postdays=0&postorder=asc&highlight=aluprofil&start=855

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Wieso möchtest du für jeden PowerCon Anschluss ne eigene Schraube für die Erdung am Gehäuse setzten? Es reicht doch wenn du die Erdung von allen PowerCons durchschleifst und einmal mit dem Gehäuse verbindest !? Oder hab ich dich falsch verstanden?

    Gebt mir Steine! Ich besitze kein Behringer-Gerät mehr :D

  • Neben Zahnscheiben gibt es sog. Erdungsscheiben, die eine bessere Kontaktierung zw. Blech und Kabelschub ermöglichen. Diese zw. Gehäuse und Kabelschuh, nicht zw. Kabelschuh und Mutter.


    Ansonsten scheiden sich die Geister, s. auch hier:
    http://www.transistornet.de/viewtopic.php?f=11&t=1738&p=11338


    Messingschrauben hab ich seltenst gesehen bei Erdungen - warum willst du solche einsetzen?


    Die angesprochene DIN-Norm wäre für jeden Selbstbau oder auch Kleinserien wirklich übel!


    Ansonsten verstehe ich die einzelnen Erdungsschrauben der Powercons - wie Michael - ebenfalls nicht

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
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    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • Hallo,


    nun, mehrere Erdungsschrauben einfach nur aus Gründen der Redundanz. Ich mag keinen durchgeschliffenen Schutzleiter. Möglich, dass das übervorsichtig ist, ich sehe aber auch nichts was dagegen spricht.
    Messingschrauben und -muttern habe ich glaube (!) ich mal in einem Erdungsset zur Sommercable Sysboxx gesehen. Messing hat eine höhere elektrische Leitfähigkeit als Stahl und dennoch hohe mechanische Festigkeit. Deshalb diese Überlegung...
    Hatte ja gehofft, dass sich mal ein Fachman zu diesen Fragen äußert... :)


    Beste Grüße, HJ

  • Messingschrauben findet man immer wieder auch mal an Installationsmaterial (Leuchten etc).


    Ansonsten finde ich das mit den zig Erdungspunkten und der Angst vor durchgeschleiftem Schutzleiter neurotisch. Man kann's echt auch übertreiben :|

  • Hallo Hans Jürgen,


    eine Frage um zu schauen ob ich Dein Vorhaben richtig verstehe.


    Du schreibst Powercon Buchsen vorne, hinten PG Verschaubungen.
    Ich verstehe das jetzt so, daß Du hinten eine Zuleitung über die PG Verschraubung einführst, und dieses Kabel auf mehrere Powercon abgänge verteilen willst, richtig oder geh ich von etwas falschem aus?


    Wenn dem so ist, mußt Du natürlich intern die Anschlüße verteilen, da bieten sich z.B von Phönix Contact Reihenklemmen an. dann mußt Du auch nicht von jedem Powercon zum nächsten durchschleifen.


    Da würde dann eine korrekte Verkabelung so aussehen:


    Zuleitung auf Reihenklemmen mit genügend Abgängen, jeder Powercon wird mit "L", "N" und "PE" seperat angefahren.
    Zusätzlich wird PE auf´s Gehäuse und auf die Frontplatte geführt.
    Wie´s angeschlossen wird steht ja oben schon gut beschrieben.


    Mal ein Beispiel was ich meine:
    http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAction.html?method=retrieveTfg&binCount=12&Ne=4294958012&Ntt=Reihenklemmen&Ntk=I18NAll&Nr=AND%28avl%3ade%2csearchDiscon_de%3aN%29&Ntx=mode%2bmatchallpartial&N=4294954480&Nty=1


    Gruß
    Insomnia

  • Hallo,


    als Ergänzung:


    Input für das Gehäuse sind drei Schukoleitungen, die von einem Starkstromverteiler kommen, der seine Abgänge leider auf der Rückseite hat. Jede Leitung geht auf einen Powercon, verteilt werden muss nichts. Ich möchte lediglich die Anschlüsse im Rack nach vorn bringen.


    Grüße, HJ

  • Berührungschutz ist damit gegeben.
    Aber ich wette, gleich kommen die ersten Kritiker wegen fehlender Zugentlastung.
    Obwohl, wenn mans vergiesst ...?


    Mit was würdest du denn vergiessen, Expoxyd-Harz (verträgt der sich mit dem Kunststoff der Buchse?), Heißkleber, oder was ganz anderes?


    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • In dem Fall brauchst Du kein Gehäuse, sondern nur eine 1HE-Blende mit D-Serie Bohrungen.
    Dann 3 Stück Neutrik NAC3MM einbauen, fertig. Weitere Gedanken zu Erdung, Sicherheit usw. sind komplett überflüsig.


    Gruß
    Elektrikus

    Wer amtliche Signaturen nachmacht oder verfälscht,
    oder nachgemachte oder verfälschte amtliche Signaturen in den Umlauf bringt
    wird mit Ohringer nicht unter 2 Jobs pro Woche bestraft.

  • Hallo,


    elektrikus


    auf eine Lösung mit NAC3MM sollte es nicht hinauslaufen, da mich 1.) das Alugehäuse samt allem Drum und Dran nur in etwa soviel kostet wie ein NAC3MM und 2.) ich die zusätzliche Steckverbindung vermeiden möchte.


    DJ Obi


    Wenn ich Neutrik SCDR verwende, wieso sollte dann die Gehäuseerdung wegfallen? Weil ich dann im Prinzip ein Gerät nach Schutzklasse II hätte und kein Schutzleiter notwendig ist? Ich weiß nicht, ob das so zulässig ist. Die Zugentlastung wäre ja aber nach wie vor durch die PG-Verschraubungen auf der Rückseite gegeben.


    Grüße, HJ

  • In meiner Lösung ist sowas hier eingebaut:


    http://www.buerklin.com/gruppen/KapF/F061380.asp


    Bin mir jetzt aber auch nicht mehr sicher, welche Art von Schraube/Blindniete ich bei
    Alu verwenden darf oder soll. Bei Conrad gibt es Erdanschlüsse mit Blindniete, da steht
    aber bei jedem Typ, das man die nicht für Alu verwenden soll. Es handelt sich um diese hier:


    http://www.pb-elektro.de/pdf/K408_S187.pdf


    Was sagen da die Vorschriften? Auch Alu muss doch irgendwie geerdet werden.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Bei Alu hast Du immer das Problem, dass außen eine Oxidschicht entsteht. Deshalb darf man Schutzleiteranschlüße auf ALU auch nicht Nieten. In sehr kurzer Zeit würde hier ein erhöhter Übergangswiderstand entstehen und damit der Ableitstrom entsprechend begrenzt werden. Deshalb muß bei ALU entweder geschweißt oder eben mit zulässigen Erdungszahnscheiben gearbeitet werden.

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
    obbar es bassd schoh!

  • Hallo,


    gutes Stichwort: elektrochemische Spannunsreihe. Imho wäre demzufolge auch meine Frage nach der Verwendung von Messingschrauben geklärt: diese dürften in diesem Fall weniger geeignet sein als verzinkte Stahlschrauben, da Kupfer in der elektrochem. Spannungsreihe wesentlich weiter entfernt von Alu liegt als Zink...


    Bezüglich der Anordnung der Erdungsverschraubung bin ich bei Rittal fündig geworden. Siehe dazu folgender Link:


    Schutzleiteranschluss


    Daran werde ich mich halten...


    Grüße, HJ

  • Sehr gut erkannt! :wink:
    Falls es übrigens interessiert, die ein zu haltende Grundnorm ist die DIN VDE 0100 Teil 540 : Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter.


    Später müssen dann noch 0701 und 0702 beachtet werden.

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
    obbar es bassd schoh!