Funkfrequenzen - Warnung vor der Bundesregierung

  • Das ist ja alles bekannt, schön und gut. Neue Frequenzen wird es sicher geben - und wie ich schon schrieb, werden wir sehen in welchem Bereich wir bald funken können.
    Aber: der komplette Bestand an wunderbar funktionierenden, teuren und schönen Funkanlagen, darf komplett als Elektroschrott entsorgt werden. Haben die Herren dafür eine Abwrackprämie eingeplant?


    Der Sachverhalt das zukünftig eventuell bei 1500MHz gefunkt wird, oder bei 500MHz interessiert doch niemanden - wer entschädigt?


    Herr Kauder (sofern sie mich hören....).....sagen Sie doch mal was dazu! Oder anders gefragt: warum baut die UMTS Digitaldividende ihren Krempel nicht frequenztechnisch um unsere zugeteilten Frequenzen herum! Platz ist doch da.......... :twisted:

  • je nach Frequenz und Hersteller/Gerät können bestehende Geräte sicherlich per Softwareupdate oder kleinerem Modultausch auf die Zukunft umgerüstet werden.
    Es gibt ja schon jetzt diverse Ausführungen eines Gerätes für die verschiedenen internationalen Märkte und deren spezifischen Frequenzbereiche. Ich gebe mal die Hoffnung nicht auf, daß sich die Hersteller etwas überlegen...


    Dazu aber müsste jetzt möglichst bald der zukünftige Sendebereich festgelegt werden, schliesslich braucht die Industrie ja auch noch eine gewisse Zeit...

  • Das Umrüsten mag in einigen Geräteklassen möglich sein. Ein Upgrade in den Gigahertz-Bereich geht mit Sicherheit nicht.


    Zeit ist hier ein entscheidender Faktor, befürchte allerdings, dass genau das länger dauern wird mit Übergangslösungen o.ä. und wir hier von den Entscheidungsträgern im Regen stehen gelassen werden.
    Würde mich freuen, wenn es anders käme. Kann aber die Tüte mit dem Optimismus beim besten Willen nicht finden.



    Frank Golchert Veranstaltungstechnik
    Bahnhofstrasse 3a
    23867 Sülfeld

  • Softwareupdate? Modultausch? Wie viel wisst ihr von Hochfrequenztechnik? :|


    Für einen Großteil der im Verkehr befindlichen Anlagen wäre das sowieso unwirtschaftlich. Alleine der handwerkliche Aufwand, jeden Sender und jede Empfangseinheit auf dem HF-Messplatz neu abzustimmen, wäre gigantisch selbst bei kleineren lokalen Buden, die bloß um die zwanzig, dreißig Strecken vorhalten. Ein sehr großer Teil der übrigen Eigentümer hätte nicht einmal die Kontakte zu einer entsprechenden Werkstatt, die so etwas leisten könnte... so viele gibt es da im unteren Bereich nämlich gar nicht, die solcherlei Service bieten würden.


    Und davon ganz unabhängig - selbst wenn es bloß ein Modultausch wäre, es würde Kosten verursachen. Und ein solches Tauschteil wäre nicht für fünf Mark und mit plug&play zu haben. Wer bezahlt das, verdammt noch mal? Die Dinger haben wir schon einmal bezahlt! Das wird auf große Mengen Elektroschrott hinauslaufen, das stimmt schon.


    Ich habe meine sämtlichen Strecken schon vor einem dreiviertel Jahr bei Ebay verkauft. Wundersamerweise gingen für Sets, die ich EK um 180 Euro bekommen hatte, Lowbudgetware also, bis zu 130 Euro noch über den Tisch. Da habe ich im Endeffekt nach fünf Jahren Nutzungsdauer noch glatt ein gutes Geschäft gemacht.


    Seitdem läuft, wenn ich nicht zwangsweise zumiete (was im HF-Bereich noch nicht vorgekommen ist), wieder alles über Kabel. Mancher Musikant brachte Wirelesskram mit, ansonsten gab es bei mir nur drahtgebundene Mikrofonie. Ernsthaft beschwert hat sich noch keiner. Mal ein Grunzer, weil jemand gern mit Mikro in der Hand singt, aber mein Gott, wenn der mir davon erst eine Stunde vor VA-Beginn erzählt, habe ich auch keine Möglichkeit, eine Strecke vom Kollegen dabeizupacken. Trotzdem hat's bisher immer kolossal funktioniert. Keine Dropouts bei mir, keine Batteriewechsel, kein Aufgerausche im dichten HF-Wald... hat auch seine Vorteile!

  • Zitat von "christian_thomas"


    Ja, aber Du bekommst die Massen ja schon bei wichtigeren Themen nicht dazu, geschlossen zu handeln.


    Wohl wahr. Es fehlt an Zusammenhalt und der breiten Masse geht es noch zu gut.


    Ich schrieb es ja schon, die wesentlich mehr Leute enteignenden "Umweltzonen" wurden ja vom deutschen Michel auch geschluckt. In vorauseilendem Gehorsam wurden "Feinstaubplaketten" gekauft oder treudoof losmarschiert und ein der politischen Großwetterlage genehmes Vehikel gekauft -möglichst noch auf Kredit.
    Die Einzigen, die sich regten, waren die Old- und Youngtimerfahrer. Ich war damals in Berlin auch dabei und ich erkundige mich bei der Vorbereitung von Urlauben immer, ob das Hotel in einer "Umweltzone" liegt. Wenn ja, sage ich dann ab unter Hinweis auf das Fahrverbot.


    Ich habe selbst keine Drahtlosstrecken, aber: laßt es euch nicht gefallen. Es gibt schon viel zuviele, die das Schwänzchen einkneifen.


    Wer in der Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf. Wir sind auf dem besten Wege dorthin...


    MfG


    DirkB


  • Gut geschrieben, der Artikel. Wobei ich fest glaube, dass bisher keiner der Politiker daran gedacht hat, dass er dadurch den öffentlichen Kulturbuden und Theatern finanzielle Löcher beschert.


    Aber das betrifft ja nicht den Bundeshaushalt, das sind ja nur die Länder, die dann dafür zahlen müssen.


    Und die sind genau so pleite wie der Bund...


    Ja, Starlight ohne Funkmikros - wo doch die Starlight-Darsteller schon heulen, wenn nur die gewohnten Rollschuhe mal wegen einer Reparatur ausfallen...

    Signatur verloren! Der ehrliche Finder kann sie behalten.

  • Leider wird imho zu wenig auf den Kulturverlust hingewiesen. Klar, die Begriffe Kulturverlust bzw. Kulturfrequenzen sind reißerisch, treffen aber voll und ganz zu. Wer was erreichen will, muss sich Gehör verschaffen - das geht mit solchen Titeln wie "Bundesregierung plant Abschaffung von Kultur in Deutschland" wesentlich einfacher als technisch zutreffenderes.
    Hyperbeln sind wirkungsvoll!


    Wichtig finde ich nicht in erster Linie die Kosten, sondern die Ungewissheit, ob und wie lange noch drahtlos im UHF-Band gearbeitet werden kann.


    Die Einstellung des Spielbetriebs von Theaterstätten und Opern in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker, soll doch nicht das Anliegen der "geldgeilen und korrupten Politiker" wiederspiegeln?!


    Auf dies wird es allerdings zwangsläufig bei der einen oder anderen Einrichtung hinauslaufen - sei es die spielfreie Zeit, erzwungen durch die Bundesregierung durch eine "interessante" Auslegung des Bestandschutzes bis 2015 oder durch die einfach nicht tragbaren Neuanschaffungskosten von noch nicht ausgereifter Digitalfunk- oder L/etc.-Bandtechnik.



    Soweit von der Kultursicht. Jetzt könnte man noch von der schlechten Lage der überwiegend mittelständischen VT-Firmen erzählen - Konjunkturförderung ist was anderes...


    LG


    P.S.: Ein Hurra auf Andrew Lloyd Webber! :!:

  • Zitat von "freeze"

    ...
    Wichtig finde ich nicht in erster Linie die Kosten, sondern die Ungewissheit, ob und wie lange noch drahtlos im UHF-Band gearbeitet werden kann.


    Die Einstellung des Spielbetriebs von Theaterstätten und Opern in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker, soll doch nicht das Anliegen der "geldgeilen und korrupten Politiker" wiederspiegeln?!


    Auf dies wird es allerdings zwangsläufig bei der einen oder anderen Einrichtung hinauslaufen - sei es die spielfreie Zeit, erzwungen durch die Bundesregierung durch eine "interessante" Auslegung des Bestandschutzes bis 2015 oder durch die einfach nicht tragbaren Neuanschaffungskosten von noch nicht ausgereifter Digitalfunk- oder L/etc.-Bandtechnik.


    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?p=618447#p618447 :(

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Zitat von "christian_thomas"

    Keiner entschädigt für diese Enteignung! Weder Herr Kauder, noch Angie Merkel, noch die Mobilfunk- und Breitbandinternetanbieter. Du wirst den Krempel einfach neu kaufen und bezahlen müssen! Und viele andere auch.


    Ach was, tatsächlich? Hätte ich ja nicht gedacht.


    Ich dachte viel mehr, die Ironie in meinem Satz wäre zu verstehen gewesen.


    Aber die Typen (aus der Politik), die heute so und morgen so sagen, gestern noch genehmigen, und morgen schon wieder zurückrudern - die könnten ruhig massenhafte Entschädigungen für alles Mögliche auf mein Konto überweisen! Ich erinnere nur an den vollkommen blödsinnigen Euro 1, Euro 2, D3, D4.... Umweltquatsch bei Autos. Alle zwei Jahre bekommt das Kind einen anderen Namen, und im wesentlichen passiert hier technisch nichts nennenswertes. Das nur als Beispiel für die willkürliche Vergabe von Genehmigungen und Nichteinhaltung von Genehmigungen.
    Oder die neuen, ach so wichtigen Umweltplaketten. Hat sich schon mal einer der Theoretiker Gedanken darüber gemacht, ob die zb die vielen Schiffe auf dem Rhein in Köln und Düsseldorf für ihren Altölbrenner eine Umweltplakette haben? Die schippern auch durch die Stadt.
    Willkür und Geldgier.

  • Korrektur - keine Enteignung, Konfiskation ist treffender


    Auszug:
    "Als Enteignung bezeichnet man juristisch den Entzug des Eigentums an einer unbeweglichen oder beweglichen Sache durch den Staat, - auf Grund der Gesetze und gegen Entschädigung. In der Umgangssprache wird auch die Konfiskation, der entschädigungslose Entzug, oft als Enteignung bezeichnet. Die Enteignung von Produktionsmitteln bzw. Unternehmen wird meist als Verstaatlichung bezeichnet (laut Artikel 15 des Grundgesetzes als Vergesellschaftung), die Enteignung von Grund und Boden in großem Stil als Bodenreform oder Landreform (Land als Synonym für Grundbesitz). Hier wie auch bei individuellen Enteignungen aus verkehrstechnischen, militärischen und anderen in den Staatsaufgaben liegenden Gründen wird ein übergeordneter, dem Allgemeinwohl dienender Zweck als Begründung angeführt.
    Flächendeckende Konfiskationen („Enteignungen“) gibt es beispielsweise nach Eroberungskriegen, wenn die Sieger den Verlierern (fast) alles wegnehmen, oder nach starken innenpolitischen Veränderungen oder Revolutionen.
    Da Eigentum in marktwirtschaftlich verfassten Demokratien zu den Grundrechten gehört, sind Enteignungen dort nur in bestimmten rechtlich geregelten Ausnahmefällen möglich. In Zentralverwaltungswirtschaften ist dagegen meist der Staat der Haupteigentümer und Verwalter der Produktionsmittel, so dass deren Enteignung allgemeines Gesetz geworden ist."


    Auszug aus http://www.wikipedia.de "Enteignung"


    Frage die sich anschließt : Handelt es sich bei der geplanten Frequenzänderung/Zuteilung um eine Staatsaufgabe oder eine privatwirtschaftliche ( kommerzielle) Initiative zu Gunsten von 4 ! Unternehmen und der Bundesregierung, die aus dem Lizenzverkauf die Staatsverschuldung tilgen möchte ?


    Vorschlag : Jeder der eine Funkstrecke besitzt, zahlt 1 €/unit ! Macht etwa 700.000 € ). Es wird sich doch wohl ein Staatsrechtler finden, der das Grundgesetz den Politikern erklären kann.


    Mfg


    Frank Golchert Veranstaltungstechnik
    Bahnhofstrasse 3a
    23867 Sülfeld

  • Ich denke die Politik wird sich wohl generell, wie auch Herr Kauder, darauf zurück ziehen, dass wir bisher eine gedultete Zweitnutzung sind die nicht schutzwürdig ist. Ich habe es zumindest so verstanden.
    Ansonsten kommt hier immer das Scenario "was wäre wenn" unter zuhilfenahme von Beispielen aus der Fernsehwelt. Allerdings habe ich noch keine Statements aus dieser Richtung zur Problematik vernommen. Am Ende ist denen dieser Frequenzbereich gar nicht so wichtig. Damit fehlt dann aber ein großer Bereich von Gegenargumenten.

  • Zitat von "Mister.Lange"

    Ich denke die Politik wird sich wohl generell, wie auch Herr Kauder, darauf zurück ziehen, dass wir bisher eine gedultete Zweitnutzung sind die nicht schutzwürdig ist. Ich habe es zumindest so verstanden.
    Ansonsten kommt hier immer das Scenario "was wäre wenn" unter zuhilfenahme von Beispielen aus der Fernsehwelt. Allerdings habe ich noch keine Statements aus dieser Richtung zur Problematik vernommen. Am Ende ist denen dieser Frequenzbereich gar nicht so wichtig. Damit fehlt dann aber ein großer Bereich von Gegenargumenten.


    Meinen Gesprächen mit der RegTP-Außenstelle Hamburg und dem Frequenznutzungsplan entnehme ich, daß wir Zweitnutzung betreiben, weil
    1. - das Militär jederzeit diese Frequenzen in Beschlag nehmen könnte.
    2. - theoretisch noch TV-Nutzung möglich ist.


    Ich denke rechtlich werden wir da kaum vorankommen, schon eher durch Öffentlichkeit.


    Privater Rundfunk und privates Fernsehen sind in meinen Augen mögliche Fürsprecher, da sie gleichermaßen betroffen sein werden.

  • vermutlich ist es rein rechtlich gesehen auch keine Konfiskation, da ja kein Eigentum eingezogen wird.
    bis 2015 darf man seine Funken ja weiterverwenden (wenn ich die Briefe von diversen MdB richtig deute), nur ein störungsfreier Betrieb ist eben nicht mehr gewährleistet, und auch nach 2015 nimmt einem ja niemand die Funkstrecken ab, man darf sie ggfs. nur nicht mehr benutzen.......

  • ich habe gestern einen brief bekommen. darin schreibt sie, das das alles schon durch ist. ich werde ihr antworten, das sie dem fa bescheid sagen soll, das da eine welle von sonderabschreibungen auf die zu kommt. ab 2015 wird nämlich überall professionelle funktechnik für einen apfel und nen kes zu bekommen sein. es wird ja auch jetzt keiner sein besteck verkaufen um dann 2015 wieder einsteigen zu können.
    begründet wurde das mit den weißen flecken. was mir in dem zusammenhang nicht in den kopf will: ist es denn soviel teurer ein glasfaser kabel dahin zu legen?
    wie sieht es denn mit den gesundheilichen schäden aus, wenn soviel geballte hf noch oben drauf kommt?

  • Ich habe auch eine erste Reaktion bekommen. Selbst Vormulierungen kommen mir bekannt vor :D