Zuviel HiHat auf Snare-Mic - SM57 Ersatz?

  • Ein wenig OT, aber:
    ein SM 57 ist an der HH ist bekanntermaßen eher unüblich, aber bei Musik mit Hang zum "traditionalistischen" Klangbild, wie zum Beispiel Reggae oder Rockabillly, ist ein 57er m.M. bisweilen recht hübsch.
    Dies nur mal als Ausnahme zur Bestätigung der Regel.


    Gruß, Michel

  • Auch nebenbei, aber ich sehe ein SM57 an der HH schon öfter mal, speziell bei orientalischer Musik, die wollen das oft, selbst im R&R seh ich das ab und an.
    Und nicht nur mangels Alternativen.


    Aber wenn der Drummer schon so wild auf die HH einschlägt, als wärs seine gehaßte Frau, dann hilft, wenn überhaupt, nur ein Hypernierenmicro.
    Und da muß man auf die Positioierung achten, damit die "Rückwärtskeule" nicht Richtung HH zeigt, sonst hilft das gar nix.


    Aber sonst geb ich dem Herrn BillBo im Allgemeinen recht, schön geschrieben.
    Solche Kollegen hab ich auch oft erlebt, speziell wenn die dann viel Höhen reingedreht haben, damit es toll klingt und dann gejammert, weil die HH drin war :D

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  • Und damit das Ganze noch ad absurdum geführt wird, hier der Vorschlag, die Snare zu triggern. (Und am Besten den Rest auch)... :D

  • Hallo,
    obwohl ich mit dem SM-57 in der Regel klar Komme, kenne ich das Problem. Da hilft hervorragend das Shure SM-7, das zudem auch noch sensationell an der Snare klingt. Hat dummerweise nur kaum einer rumliegen. Alternativ geht auch das AKG C-414 sehr gut (das würde zu Deinem kondensatorgedanken passen). Bei beiden Mikros ist nicht die schöner klingende Hi Hat der Vorteil (wäre Off Axis auch komisch), sondern die extrem saubere Richtcharakteristik. Es wird also wirklich weniger Hi-Hat übertragen. Beide lassen sich Formbedingt auch gut positionieren.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "tobias kammerer"

    Da hilft hervorragend das Shure SM-7, das zudem auch noch sensationell an der Snare klingt.


    Das halte ich für durchaus vorstellbar.

    Zitat von "tobias kammerer"

    Hat dummerweise nur kaum einer rumliegen.


    Ich heiße "kaum" und habe eins :)

    Zitat von "tobias kammerer"

    Alternativ geht auch das AKG C-414 sehr gut


    ...ob ich meine 414 möglichen Direkthieben aussetzen wollte ???.... also ich nehme manchmal gerne ein 414 für snare bottom. Da ist es etwas geschützter.

    Zitat von "tobias kammerer"

    Beide lassen sich Formbedingt auch gut positionieren.


    :?::?::?::?: Ich dachte wir sprechen von Snare Top ? Da macht das SM7 aber eine extrem schlanke Figur :D:D:D :-D.

  • Kann mir ein 414 an der Snare oben auch nicht vorstellen, man hat schon oft Probleme, ein SM57 oder Ähnliches unterzubringen.


    Ob es dann auch noch klanglich passt, mag ich mal gar nicht beurteilen.

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  • Das würde ich jetz wirklich nicht behaupten.


    Was meinst Du mit Einsprechrichtung Quer??
    Das man das Brikett auf die Snare legt??


    Dazu braucht man wieder ein eigenes Stativ, welches ich im Regelfalle versuche zu vermeiden, das dies meist einen Kompromiss darstellt, irgendwo zwischen HH Ständer und Beckenständern mit superlang ausgezogenen Galgen zu positionieren.

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  • Wenn die HiHat ständig dein Gate öffnet, könntest du auch nen Handelsüblichen Trigger dranhängen und diesen dann einfach im Gate Sidechainen. Dann sollte zumindest dein Gate keinen Unfug mehr machen. Im Studio hab ich gelegentlich auch mal n bisschen Noppenschaum oder Basotect zwischen Snaremic und HH, das ist aber live u.U. nicht so einfach anzubringen und vor allem sieht´s scheisse aus.


    Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass es wohl eher die richtige Herangehensweise ist, ein Mikrofon zu suchen, auf dem das Übersprechen der Hihat wenigstens gut klingt. Ein Mikro, auf dem weitaus weniger Hihat ist, gibt´s wahrscheinlich nicht.

    Die roten LED´s sind bezahlt, dann sollen sie auch leuchten...

  • Hallo nochmal,


    also nochmal: Mit einem SM-7 oder C-414 (oder vielen anderen Großmembranmikrofonen) ist das Übersprechen faktisch deutlich geringer!!! Also hat man hier definitiv einen hörbaren Vorteil.


    Für Klaus:


    ach so, also einen eigenen Ständer braucht man da tatsächlich, ich wüßte jedenfalls nicht, wie ich das irgendwo anklemmen soll. Das ist natürlich ein Nachteil. Aber auf einem Ständer geht es damit leichter (weil das Mikro von unten raufschauen kann und quasi nur der Kopf am Snarerand zu sehen ist. Es steht in entgegengesetzte Richtung zur Einsprechrichtung (meißt zum Hi-Hat) nichts langes raus, daß einem das Positionieren erschwert. Wobei jetzt wo ich so laber, meine ich: man könnte das Mikro auch mit einer LP Claw am unteren Snarerand festklemmen und dann nach oben zeigen lassen. Das müßte auch mit einem C414 voll praktikabel sein.
    Ich nehme aber imm Ständer, weil´s mir wurscht ist.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • offenbar wurde mein post falsch interpretiert. die von mir genannten mikros haben keine probleme mit rückwärtsdämpfung, da sind sie ebenfalls besser als das SM57. im gegensatz zu diesem klingen aber die unvermeidlichen restanteile der hihat sehr angenehm, so das es nicht nötg ist hier weitere dämpfungsmaßnahmen zu treffen.
    von der anbringung her ist das ATM350 als clip übrigens an jeder snare unterzubringen, natürlich ganz ohne stativ :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Kurz mein Senf:


    Früher war ich ein großer Fan des Beta57 für Snare. Allerdings ist es durch die Hyperniere ein wenig komplizierter in der Handhabung, meistens hat man auf ner Live-Baustelle meistens nicht die Zeit, mit dem Geo-Dreieck die ~145° anzupeilen ;) Allerdings fand ich das übersprechen der HiHat immer weniger fies als bei nem normalen 57er.


    Seit kurzem benutzen wir ein Audix i-5 für Snare. Niere, da kann man mit Hat im 180°-Schatten nix falsch machen. Auch toll ist die Frequenzanhebung zwischen 100 - 200 Hz für mächtig punch und das Brett um 5kHz! Mit dieser D-Vice klemme auch sehr einfach anzubringen.

  • Weil oben der Name Beyer fiel:
    Ich habe noch nie (ausser vor Jahren ein M201TG an einer HiHat) Beyer-Mikrofone eingesetzt.
    Ich habe bei uns in der Kirche auch mit der Snare / HH Thematik gekämpft und bin nun sehr zufrieden mit einem Opus 87 an der Snare. Hätte ich nie gedacht, funktioniert aber super.


    Und das bei Chester Thompson auf der Final Farewell Tour ist ein M201. Das sieht man auf der DVD mehrfach. Interessanterweise ist im Intro das Set von P.C. auch noch mit Beyer "gemiked" (sieht man schön an den Toms) gegen später dann aber mit Shure Beta 98 (oder umgekehrt), egal. Ist auch nicht das Thema hier...

  • Zitat von "tobias kammerer"

    Hallo nochmal,


    Als jemand, der dauernd mit unterschiedlichen Mikrofonen arbeitet kann ich das nicht bestätigen. Ist gibt auch keinen Hinweis aus den Datenblättern, der dies untermauern könnte. Gerade GM-Mikrofone haben eine eher weite Richtcharakteristik und neigen zum genauen Gegenteil!
    Bin mal gespannt, wie Tobias seinen "Fakt" belegen möchte... "Ich habe aber gehört..." ist kein Fakt.
    Fakt ist wohl eher: Es gab Situationen, bei denen jemand diese Mikros als passend empfand.
    Auch ich habe C414-ULS mal an der Snare (oben!) benutzt, und ja, natürlich klingt das auch gut, kommt aber aus nahe liegenden Gründen auf Bühnen kaum in Frage


    Ansonsten kann ich als Techniker und Drummer auch nur raten:
    Nicht ein neues Mikro suchen, sondern das Gespräch mit dem Typen, der immer mit den Musikern rumhängt. Wobei es nicht unbedingt des Technikers Aufgabe ist, aus einem schlechten Musiker einen Guten zu machen (ein guter Musiker klingt auch gut).
    Manchmal hilft dann vor allem der Wechsel der Hihat selbst.
    Schwer & Groß = Laut & Scheiße. Viele aktuelle Modelle scheinen vor allem für Stadion-Rock-Lautstärken bzw. Hörsturz-Kandidaten entwickelt worden zu sein - das gilt leider für Becken allgemein.


    MfG,


    Christopher

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "christopher hafer"

    ...Nicht ein neues Mikro suchen, sondern das Gespräch mit dem Typen, der immer mit den Musikern rumhängt...


    mit dem schlagzeuger?? :D


    scherz beiseite, ich kann christopher hier beipflichten.
    es gibt keinen stichhaltigen beleg, das grossmembranen weniger übersprechen haben sollten. ich führe hier als beispiel mal die Schoeps-mikros an, die mit ihren sehr kleinen membranen ein extrem gutes dämpungsverhalten ausserhalb der besprechnungsachse (dazu nahezu frequenzunabhängig) bieten.
    natürlich ergeben sich bei grossmembranen für tiefere frequenzen staudruckeffekte vor der membran, die zu einer gewissen überhöhung der lomids führen. aber das energiereiche spektrum der hihat liegt da meist deutlich drüber, weshalb es doch eher selten stört (zumindest in meinem erfahrungsbereich).


    das wahre problem des SM57 liegt definitiv an seinem frequenzabhängig schlechten richtverhalten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Moins werte Kollegen,


    um mal ein Ergebnis zu liefern: ich habe die Mikrofontestorgie sein lassen da ich nicht davon überzeugt war, dass sich das erhoffte Ergebnis damit einstellen würde.
    Da hier sowieso 57er unnütz rumfliegen habe ich einfach beim nächstbesten Gig samt K&M 24030 Halterungen je ein 57er an die Snare top/bottom geklemmt, anständig ausgerichtet und am Pult aufgezogen... Breites Grinsen, alles gut. Ich wusste ja vorher, dass mich das Ergebnis überzeugen würde. Nun komme ich halt um ein zusätzliches Mikro nicht drumherum, aber alles ist gut.
    Nutze zumeist das Bottom-Mikrofon im Mix anteilig mehr als das top und der Sound geht ziemlich genau in die Richtung in die ich möchte. Ich glaube kaum, dass ein Ersetzen des Top-Mikrofons ein ähnlich adäquates Ergebnis geliefert hätte...


    Beste Grüße, Chris

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Zunächst mal Glückwunsch zur Entscheidung 'Bottom-Mic'. Ich plane schon seit Längerem einen etwas aufwändigeren Thread zum Thema 'Bottom Mic' und hatte da auch schon mal eine Voranfrage gestartet.


    Die Frage ist natürlich, ob die Situation '+ Bottom Mic' sich nicht nochmals durch 'gutes Snare Mic + gutes Bottom Mic' weiter verbessern lässt. :wink: Darüber hinaus ist die Frage, ob man das bisherige Signalprocessing nicht komplett neu denken muß, sehr spannend.


    Hier schon mal der Titel des neuen Threads:


    DER DEBOINKER