Analog Setup auf Digital ohne Qualitätseinbusen umstellen

  • Hallo Zusammen,


    aufgrund des hohen Gewichts unseres Mixerracks kommt innerhalb unserer Band immer wieder das Gespräch auf ob Umstellung auf ein Digitalpult nicht Sinn machen würde um deutlich Gewicht/Transportvolumen zu sparen.


    Da ich in unserer "Kleinen" 3-Mann Partyband für die Technik zuständig bin wollte ich diese Frage- bzw. Aufgabenstellung nun mal im Forum platzieren bzw. diskutieren!


    Um zu verdeutlichen, wir haben in Punkto Soundqualität absolut keinen Handlungsbedarf, hier sind wir ohne Einschränkung zufrieden!


    Unser aktuelles Equipment umfasst folg. Komponenten:


    Hauptrack:
    Mixer: Midas Venice 160
    Comp Voc: 2x dbx 160, 1 dbx 1066
    FX für Drums: Transient Designer 2Ch
    Master EQ: Klark DN370
    FX Vocals: TC M-One XL
    InEar: Hardwired Hearsafe Hearstation
    Mic's: 3x KMS105
    1x Sennheiser EW100 Wireless
    -----------------------------------------------


    Seperates Rack für:
    Amping: Höllstern Delta12.4 DSP
    -----------------------------------------------


    PA: TWAudio PASysOne


    Bitte zur Kenntnisnahme Drums kommen Roland TD20 incl. HiHat und Cymbals, Keys (Korg M3, Kurzweil K2661, Virus C ect), Strat mit Rocktron Prophesy.


    Mugge Party, Dance, Trance, Pop, Oldies, Rock - das übliche eben, Mischung erfolgt von Bühne aus!



    Benötigt werden demnach folg. Kanäle (Lastenheft):


    4x Mic
    2x Guitar
    2x Keys (kommen vom Submischer)
    2x Bass
    4x Drums
    2x CD


    d.h. mit Reserve 20-24 Kanäle ausreichend, mehr kann's ja immer noch werden!


    4x Sub Gruppen
    3-4x Mon Weg (Stereo?) mit Multibandlimiter?
    2x FX send/return


    Separater Master B




    Bin auf das Feedback gespannt, und sage vorab schonmal vielen Dank!




    Gruß


    mstefa

  • Meiner Meinung nach könnt ihr bei gleicher Qualität kaum Transportvolumen / -gewicht sparen ein Midas Venice 160 plus Siderack ist ja auch schon im Vergleich zur PA ein schlanker FOH-Platz.


    Digital würde nur Sinn machen wenn ihr verschiedene Setups fahrt, die dann speicherbar wären, was sie jetzt nicht sind.


    Falls das ein Kriterium ist wäre eine kleine iLive (T80/iDR32) oder ein Roland M380/M400 + S4000 interessant.

  • Tacho!


    Eine entsprechende Digitalkonsole würde gewichtsmässig ebenso schwer sein wie die MIDAS. Man kann sich dann die Kompressoren und das FX sparen, da die onboard sind, aber so etwas wie den SPL TD oder eine vernüftigen EQ wie den Klark bekommt man nicht digital hin - zumindest nicht in der Preisklasse auf die es hinaus läuft.


    Wenn ihr damit vom Sound her - wie schon geschrieben - zufrieden seit dann spart euch die Umstellung.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Wenn ihr es darauf anlegt absolut kompakt zu sein, würde ich euch ein A&H IDR32 empfehlen, dazu ein Laptop und zwei oder drei PL6 aus der instalations serie.
    Da solltet ihr bis auf den Trasient designer (den ihr zur not noch anschließen könnt) keine wirklich gravierenden abstriche machen in bezug auf die qualität, in sachen vocal hall meiner meinung nach sogar einen schritt nach vorne.


    viel kompakter geht es nicht, und völlig daneben ist das mischen per laptop nicht, wenn man ein gleichbleibendes setup hat.
    wollt ihr echte fader steht dann die oben schon erwähnte T80 parat.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Da das Argument "Digitalmulticore" entfällt und euer Mixerrack schon aus sehr hochwertigen Komponenten besteht, die höchstwahrscheinlich auch noch nicht uralt sind, würde ich einfach mal noch eine Digitalpultgeneration abwarten.

  • Zitat von "guma"

    Da das Argument "Digitalmulticore" entfällt und euer Mixerrack schon aus sehr hochwertigen Komponenten besteht, die höchstwahrscheinlich auch noch nicht uralt sind, würde ich einfach mal noch eine Digitalpultgeneration abwarten.


    +1


    Ihr habt ein gutes, kleines, funktionierendes Setup.


    Die einzige Argumentation pro digital wäre auf der Speicherbarkeit von Szenen und Shows aufgebaut.
    Ansonsten gewinnt das vorhandene Equipment jede Kosten/Nutzen-Rechnung.

  • da schliesse ich mich an.
    wenn ihr mit dem venice gut klarkommt besteht meiner ansicht nach kein wirklicher handlungsbedarf.


    die idee mit dem iDR32 plus laptop und PL6 modulen ist platzmässig sicher unschlagbar, aber das muss man dann auch wirklich wollen :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das stimmt, bei der Fragestellung bin ich irgendwie davon ausgegangen das der umstieg wirklich gewollt ist, und auch ein wenig "spieltrieb" mit dabei ist.
    eine wirkliche notwendigkeit ist mal abgesehen vom gewicht nicht wirklich gegeben.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ich bedanke mich bei allen für die Antworten.


    Wie meine Vermutung schon schließen lies ist eine Umstellung auf digital nur bedingt zu empfehlen und war eigentlich nie wirklich angestrebt.


    Wir sind absolut zufrieden mit den Tools die zur Verfügung stehen und wenn es Ansätze zur Verbesserung gäbe dann sehe ich die eher in der Anwendung bzw. Bedienung von mir selber und der Tatsache dass wir uns von der Bühne aus selber mischen bzw. mischen müssen.


    Eine Szenen Abspeicherung wäre sicher kein Nachteil aber in der Praxis nicht wirklich erforderlich da wir nie verleihen und die eigenen Einstellungen im Prinzip mit leichten Offsets statisch sind...



    Gruß


    mstefa

  • Auch wenn (zumindest in diesem Board :roll:) gerade ein anderes Konzept schwer in Mode ist: das ist geradezu der typische Ideal - Anwendungsfall für ein LS9/16 + 8er ADDA – Karte. Damit hast Du 16x Mic. - Kanäle, 8x Line – Kanäle, 16x Ausspielwege. Sämtliche Dynamics, 4 Effekte, alle nötigen Eqs und Lowcuts. Das Ganze erprobt narren – und betriebssicher, in weiten Grenzen individuell konfigurierbar, und mit Leichtigkeit mit einer Hand im Köfferchen zu transportieren. Ohne abgesetzte Stagebox, und garantiert frei von jeglichen IP – Adressen - /Accesspoint -/ LAN – oder W – LAN – Verbindungsproblemchen. All das ist imho noch zu unausgereift und macht erst bei 150m 64 – Kanal – Multicoreanlagen und versierter Technikcrew wirklich Sinn.


    Ich gehe davon aus, dass ein professionell genutzter Venice auch so langsam in die Jahre kommt, sich früher oder später zwangsläufig die ersten Macken einstellen, und sich auch von daher die Frage nach einer Umstellung irgendwann aufdrängt. (Wer neben dem Mischen auch noch spielt kann auf Insertaussetzer, Schalterproblemchen und alternde Centerfreqeunz – Potis bei diesem Pulttyp sicher ganz gut verzichten).
    Klangliche oder qualitative Abstriche – keine. Ein ganzes Ende günstiger als das jetzige Setup bei der Neuanschaffung ist es auch.


    Viel Bands sind inzwischen mit so was unterwegs (für FOH, für In Ear Monitor, für beides...); durchaus auch solche aus nicht „nur“dem Party -/ Coverbandbereich.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Klangliche oder qualitative Abstriche – keine.


    ich kenne einige Leute, die das bei dem Vergleich LS9<->Venice anders sehen würden.


    Gerade auch was die Effekt-Sektion angeht.

  • billbo:
    ich hatte sowohl 01V96 als auch LS9 schon im direkten vergleich zum venice, da gibt es hörbare differenzen.
    und wenn man mal die siderack-liste des threadstarters betrachtet, dann kann man damit durchaus gut arbeiten.
    und der threadstarter wollte sich ja klanglich nicht verschlechtern.


    was dein einwand mit der haltbarkeit angeht:
    ja. das wird alles irgendwann mal kommen.
    aber das muss nicht in den nächsten monaten sein, vor allem lässt sich der komplette exitus des materials bei guter pflege noch ordentlich hinauszögern.


    hier ist also meiner ansicht nach gumas tipp mit der nächsten pultgeneration bisher der beste.




    PS:
    und ja, ich warte immer noch darauf das sich die yamaha-fraktion endlich mal traut einen direkten vergleich zu machen ;)
    ende OT

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ganz klar wech mit dem kinder midas. gebraucht verkaufen solange du noch was dafür bekmommst.
    dann 01V 96 VCM gekauft und den rest des geldes in eine echte Trommel investiert (war nur Spass).

    MFG


    Der M

  • Hallo Kollegen,


    da nun schon einige Zeit verstrichen ist erwecke ich die Diskussion aufs neue!


    Mein Ansinnen ist immer noch dasselbe! Wir sind absolut zufrieden mit unserem Material nur das ganze Gewicht, Volumen und damit das Handling ist uns immer noch zu groß. Bisher ist das Material in einem Rack, die Überlegung diese in mehrere Aufzuteilen habe ich nach langem hin und her wieder verworfen...
    Wenn dann sollte ein All-in-One Digi Mischer unser Setup ersetzen, ohne große Einbusen ";-)" in Kauf nehmen zu müssen.


    Gibt es eurer Meinung nach inzwischen hier eine durchaus interessante Alternative, uns ist natürlich klar dass man einen Exoten wie den TD nicht ohne weiteres 1:1 ersetzten kann, es sei denn man kann VST Plug Ins in die Konsole importieren und den TD nutzen.


    Budget ist erst mal zweitrangig, als aller erstes sollte die Lösung im Vordergrund stehen, und anschließend erfolgt die Wirtschaftliche Betrachtung. Für 10.000 EUR kann können wir ja einige Spritzen für einen Bandscheibenvorfall bezahlen ;-). Ne Spass auch das Budget muss letztendlich in einem vertretbaren Rahmen sein um ggf. umzustellen.


    Ich danke schon mal allen für die Tips!

  • wir mischen uns selber auf der Bühne ab!


    SAC: Gibt es hier schon fertige Lösungen?


    Zuverlässigkeit ist natürlich oberstes Gebot, vor allem weil wir ja keinen Techniker mit dabei haben..


    Gruß


    mstefa

  • Ohne etwas einbüßen zu müssen ist ja so eine Sache?
    Geht es um den Sound oder die Bedienbarkeit?
    Ich fange mal Preislich von oben an, das Augenmerk liegt beim gleichwertigen SOUND.


    Erstens:
    Schau dir mal die Digico SD11 an, die hat schon 16CH am Pult direkt.
    Aufstocken ist über MADI möglich, klein und sehr gut zu bedienen.
    Aber teuerer wie 10K€, wobei ich bei dem Preis schon fast SD9 vorschlagen würde, wenn eine Stagebox geplant ist.


    Zweitens:
    Midas VeniceF in Verbindung mit einem Macbook oder PC.
    Dabei können die AUX Wege über die FW Schnittstelle schön in die 4 Stereowege für FX oder EQ vom PC zurück geführt werden.
    Dann würdet ihr euch das Siderack klemmen.
    Mit einer guten DAW und Controller bestimmt auch nicht schlecht!!


    Drittens:
    Naja, das ist zwar das Günstigste aber dafür auch am schlechtesten zu bedienen.
    SSL I/O Bundle, bestehend aus einer Solid State Logic MadiXtreme 64 PCIe Karte und einem SSL XLogic Alpha Link MADI AX Wandler.
    Der hat 24 I/O Analog plus 24 ADAT I/O.
    Da ihr auf der Bühne mixt Vernünftige PreAmps davor z.B. AUDIENT ASP 008 und fertig.
    Das ganze an eine Laufstarke DAW zB SAC oder ProTools ab Version 9 (32CH ASIO/AU) und einen Controller wie EUPHONIX MC MIX oder ähnlich.
    bei 24CH währe das Mixrack 6HE (1HE für Tastaurauszug MC MIX) und würde ca. 6K€ ohne PC kosten.
    Ist zwar Bastelbaustelle, aber mit Logic zB bei 32 Samples und 96kHz hätte es nur 0,9ms Latenz, also auch MON tauglich und der SOUND passt.
    Schön ist das man das System immer wieder so anpassen kann wie man möchte, und nicht ein Pult für 10 Jahre kauft!
    Wenn zum Einstiegt zB auf günstige Wandler wie Presonus DigiMax D8 gesetzt wird, liegt das Paket mit etwas Beziehungen und Eigenleistung unter 4K€, was für die verwendete Technik schon als "Günstig" anzusehen ist.
    Warum auch nicht bei den PreAmps Mixen?
    16x Presonus, 8x Audient o.ä. und einen 10er Kasten API 500er Box mit NEVE 1073 PreAmp :) (Naja, scherz)
    Wenn keine 96kHz verlangt sind und kein ProTools verwendet wird kann der 2HE SSL Alpha auf 48CH in/Out aufgeblasen werden, das sollte schon helfen!
    Dabei ändern sich aber die Latenz, geh einfach mal bei SSL auf die Homepage, da ist viel erklärt.
    Mit PC meine ich natürlich Laptop oder MacBook, wegen Platz, RME hat auch ein MADI Interface für Laptops.
    Mit FW wirst du mehr Latenzen haben, aber unter uns, alles unter 10ms finde ich vollkommen OK (MEINUNG, KEIN Gesetz!). Wichtig sind nur gute TREIBER, dann sollte das Laufen.
    Mittlerweile ist doch alles ein Computer, oder nicht?



    PS: Für die MAC User mit Sandybridge, Sonnet bring Adapter heraus, Thunderbolt auf zwei mal PCIe 2.0 Karte (PC Karten), damit lassen sich dann auch MADI oder DANTE Karten am MAC betreiben :)
    (Google nach: Sonnet Echo™ Express PCIe 2.0 Expansion Chassis)
    Auch gut beim großen T. nach "Sommer LWL" suchen. (Stand Mai 2011)

  • Ich würde vom SD11 abraten. Ich würde JEDEM von DigiCo-Pulten abraten, für die das Mischen einer Band nur eine Nebenbeschäftigung bzw. notwendiges Übel ist. Diese Pulte benötigen gegenüber Pulten wie den Yamahas oder iLive eine recht hohe Einarbeitungszeit, und wenn man nur ab und an mal was am Mix dreht, kanns schon sein, dass man wichtige Teile der Bedienung wieder vergessen hat.


    Ich würde zur iLive-Lösung tendieren. Ihr kauft dabei nur das Mix-Rack. Vielleicht tut es ja schon das iDR16 für eure Zwecke. Man könnte z.B. für die ersten zwei drei Shows einen vernünftigen Techniker mieten, der eine iLive-Oberfläche mitbringt und sich ins Publikum setzt, dank Ethernet-"Multicore" kein Problem. Der erstellt dann eine Grundshow, die ihr speichert und sichert. Danach könnt ihr dann notwendige Änderungen per Notebook oder iPad machen. Für ganz harte Jobs, wo ihr soundmäßig nicht klarkommt, oder wenn die eigene PA nicht reicht und eh wieder ein Verleiher ran muss, kann dann wieder eine Company hinzugezogen werden, die mit einem Surface kommt. Ich denke, noch kompakter könnt ihr nicht reisen in Sachen Mischpult.
    Ein Vorteil beim iLive ist, dass die Entwickler nach genügend "Bekneten" die Userwünsche umsetzen. Der Wunsch nach einem Transient Designer-ähnlichem Effekt wurde schon öfters geäußert, dank der nun möglichen Multi-Input/Output-Effekte könnte das jetzt sogar irgendwann kommen. Es wäre ein nettes Spielzeug, allerdings behaupte ich mal, dass eine gute PA sowas nicht braucht, ein normaler Kompressor sollte ausreichend sein. Für mich interessanter erscheinen der bemunkelte Multiband-Kompressor und der Dynamik-EQ. Also, kräftig wünschen im offiziellen Forum! :)


    @ hiandreas: Eine Dante-Karte im Rechner??? Wozu das denn? Dante kommt einfach an die Netzwerkschnittstelle und gut.