Digitalpult-Verwaltung im Festivalbetrieb

  • Zitat von "rockline"


    In dieser Konfiguration müssten wir nichts laden, außer vielleicht dein AuxSend oder EQ Setup im File. Das wäre dann ja einmal recall.
    Bei so etwas würde ich die Mischung für die anderen Musikbeiträge anhand des oben ersichtlichen Setups abarbeiten. Damit gehts ja problemlos.
    Für Hall und Delay, sowie wichtige Kanäle kann man sich nach Gusto ein Custom Fader Layout basteln. Geht ebenfalls schnell und simpel.
    Bis hier war das noch gut zu meistern.
    Wann kommst Du mit der Combo :)


    Ich weiß nicht, ob Du mich jetzt wirklich verstanden hast. Ich möchte nicht, dass Du mir Vorort Dein Defaultfile zu etwas umarbeitest, wovon Du annimmst, dass ich damit arbeiten könnte, sondern Du schickst mir Dein file per Mail ganz real und stricke mir darin alles so wie ich es haben möchte zu Hause oder im virtuellen Tourbus. Um dann Vor Ort zwischen Deinem Original-file und meiner bearbeiteten Version hin- und her zu kommen, machen wir das Pult vor und nach meiner Band jeweils platt. Da meine Version aber aus Deiner Version entstanden ist, sind sie ( da ich logischerweise weiß, was ich tue :D ) kompatibel. Du musst Dich nur an die o.g. Konventionen halten.
    Wann schickst Du mir das file ?

  • Entschuldigung, wenn ich mich da noch mal in die Idylle einklinke:


    Guma, erwartest Du bei der LS9 - Pommesbudenbeschallung einen Projektleiter, der ab 4 Wochen vor der Show durchbezahlt wird? :roll:
    Die Praxis im Vorfeld solcher Veranstaltungen sieht leider ein kleines Bisschen anders aus.
    - Ob’s wirklich ein LS9 sein wird, weiß ich (als beauftragte Firma) vielleicht 3 Tage vorher. Also an dem Tag wo klar ist, dass das Ding tatsächlich stattfinden wird und ich das tatsächlich machen muss.
    - Vielleicht bringt der von mir beauftragte Tonfreelancer auch sein eigenes Pult mit.
    - Wer das sein wird, kann ich Dir verbindlich am Tag vor der Show sagen – falls sein Nightliner nicht liegen bleibt und er rechtzeitig von seinem letzten Tourjob zurück ist.
    - Festival Default... äh, was? Vermutlich ‘Initial Data’. Oder das, womit der Mann bei solchen Gelegenheiten am liebsten startet. Wird er anhand der örtlichen Gegebenheiten entscheiden.
    - Kanalliste der anderen Bands? Erfährt er, sofern so was existiert, ebenfalls vor Ort. Falls nicht, mikrofoniert er die frei nach Gusto.
    - Wenn er nett und ein wenig vorausschauend ist, versucht er für die Beschallung nur Port 15/16 zu benutzen (okay, vielleicht mangels externer Matrix noch 14 für Nearfills) und steckt Dir, wenn Du dran bist, den Rest in 10 Sekunden so, wie Du es haben möchtest. Ab da isses Dein Problem.
    - Ich sitz derweil im Veranstalterbüro und versuche, die vereinbarte Restkohle einzutreiben.


    Was ist? Wirst Du mit Deinem Pommesbudenheadliner trotzdem spielen?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Moin,


    Zitat von "rockline"

    Wird sowieso Zeit das die "wichtigen" Combos ihr eigenes Mixergedöns mitbringen. Am besten läge nur eine Cat5 Leitung von der Bühne zum FoH, und mit kleinen Pulten der Größenordnung "maximal 1,2 Meter breit" wäre alles gut. Cat5 habe ich übrigens extra erwähnt, damit auch dieser Punkt billig abgefertigt werden könnte. Wird Zeit das hier mal etwas grundsätzliches zum Standard wird.

    1++

    Zitat von "rockline"

    In Bezug auf Sound hatte ich kürzlich eine Band mit einem Yamaha LS9 gehört, die auch separates IE-Monitoring als ihr eigenes mitbrachten. Mit Verlaub - das war der beste Sound den ich seit langem gehört hatte! Die Diskussionen um das letzte Quentchen Klang im Vorverstärker werden bei Verwendung einer hochkarätigen Band nebst sehr gutem Tonmann zur Farce.

    Genau so ein Erlebniss hatte ich auch gerade beschrieben, DAS setzt den Maßstab bei der Nutzung zeitgemäßer Technik!

    Zitat von "billbo"

    Entschuldigung... ...erwartest Du bei der LS9 - Pommesbudenbeschallung einen Projektleiter, der ab 4 Wochen vor der Show durchbezahlt wird? :roll:

    Grobian ;)
    Aber das Thema schoß mir auch schon durch den Kopf.


    Wobei Gumas Herangehensweise tatsächlich die logische, gute, und richtige Arbeitsweise ist, und er so allenfalls zur Sicherheit seinen Laptop mitnehmen muß.
    ...wenn er nicht in Zukunft wutschnaubend mit seinem eigenen SAC-Rig aufschlägt und den für ihn verlegten CAT-Link benutzt ;)


    Ich habe großen Respekt vor den Gumas der Welt, die noch bemerken, daß das elendige Festivalgeschraube von der Kunst Musik zu mischen, Musik live zu produzieren, abhält.
    Natürlich bekäme er von mir ein Pultfile: "Du bekommst das Pult XY voll zu Deiner Verfügung, lade Deines", Monitorwege wo was, LR, PA-Setup ist extern... bitte bringe eine Patchliste auf Papier mit. Das ganze Gewürge muß nicht sein, dank Guma weiß ich jetzt wo es immer hängt: an Spezialnutzungen, die analog nicht Pultaufgabe waren. Hardwire-patchen ist schnell und sicher.


    Guma, geht das so?


    Grüße, Bernd

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

    3 Mal editiert, zuletzt von bernd häusler ()


  • :D:D:D:D:D:D


    Ich glaube, Du bringst heute Nacht ein bisschen was durcheinander.
    Rockline weiß schon über ein halbes Jahr vorher, dass er die Pommesbudenbeschallung beim XY-Verein hat...und dass dort sein LS9 steht...genauso wie Die Kammererbrothers in ihren Bierzelt oder Schorsch in Kleindümplesheim auf seinem Stadtfest. Das sind die Plätze, an denen ich den LS9 finde. Daher kann ich ihn auch stressfrei 4 Wochen vorher um sein file bitten, denn er macht diese Veranstaltung schon seit X Jahren und hat jetzt keinen Vorbereitungsstreß. Rockline macht das Festival auf einem setting, an das er sich gewöhnt hat. Das ist bestimmt nicht 'initial Data'.
    Das von Dir beschriebene Szenario kenne ich nur noch von Kindgebliebenen Althippies und Schülerfestivals. Wo lebst denn Du ?


    Ich habe jetzt einfach mit dem Modellfall, den ich zum Durchspielen gewählt habe, etwas ausgesucht, das 85% der Forumsuser irgendwie bekannt vorkommen wird und nicht das Herauspurzeln aus dem Tourbus irgendwo, wo das Gegenüber definitiv nur Erivanisch sowohl in Sprache als auch in Mentalität kann... und wie schon mal an anderer Stelle gesagt:
    Wieviel Engagement sich jeder so in seinem Leben zumutet, bleibt natürlich jedem überlassen :D:D


    Lasst uns doch einfach mal das kleine Experiment durchführen ohne vorher schon zu unken !

  • Ist ja alles gut und schoen Kollegen aber wo bitte sind diese Probleme denn anders als in der Analogen Welt? Wer steckt was wem wohin? Welche Echoschallapparate gibt es? Also nein mit den Noisegates muss ich aber die Show absagen und überhaupt ein XL4 klingt ja viel besser als ein XL3.
    Hab ich doch alles schon mal in einer analogen Version gehört. Also kommen wir zum Schluss. Wenn man Tonmann ist kommt man sowieso klar und wenn man Friend of Band ist sowieso eben nicht.
    Wenn die Kapelle zu kompliziert ist oder der Gig zu wichtig dann bringt euren Mischkrempel einfach mit und gut. Wenn es dafür kein Budget gibt nehmt was da ist, denn es ist ja dann eh nicht so wichtig. Alles das ist in keinster Weise anders als frueher.

    Practice, Practice, Practice

  • eine grundsätzliche vorgehensweise könnte ich mir auch so vorstellen:
    der beschaller vor ort sendet mir seine kanalbelegungsliste, in der auch das output-patching angegeben ist.
    dann kann ich schon im vorfeld in meinem file die ein- und ausgänge entsprechend vorbereiten und dann vor ort auf das pult spielen.
    das wäre doch mal ein einfacher kompromiss, der auf beiden seiten ohne viel aufwand auskommt.


    wenn ein pult vor ort steht (und keine änderungswünsche akzeptiert werden), welches ich nicht kenne oder für das ich kein file habe, muss ich vor ort zeit für die einarbeitung bekommen.


    ____________________________________________________
    hier noch ein paar erfahrungen, die ich einstreuen möchte (und die zum teil auch schon genannt wurden)


    - wirklich erfahrene und gute babysitter gibt es in der realität nur in höchstens 50% der fälle.
    der rest hat das pult genau so gut oder schlecht im griff wie man selbst, aus verschiedensten gründen. das passiert übrigens auch bei grossen beschallungsfirmen.


    - das herumpfuschen an meinem file werde ich nach mehreren schlechten erfahrungen nicht mehr akzeptieren.
    ich lade kurz vor der show mein (im nachmittäglichen soundcheck angepasstes) file ins pult und fertig.
    das "problem" der in diesem moment fehlenden pausenmusik ist eine aufgabe des örtlichen beschallers. das ist mit sicherheit keine unlösbare aufgabe.


    - das benutzen von einstellungen der vorband kann man knicken. die übersicht in den digitalpulten ist so mies, das man hier versteckte fehler nicht schnell erkennen kann. das geht bei analogen pulten tatsächlich etwas besser.
    ich denke hier nur mal an eine festivalsituation mit linecheck an einer Vi6, als ich die vorbandeinstellung übernommen habe. als meine band dann losspielte, bekam ich Julias stimme plötzlich nicht über die band... der babysitter war da übrigens auch ratlos. erst nach vielen songs habe ich dann rausgefunden, das der vorige kollege genau an diesem kanal im input eine dämpfung (trim) von 17dB eingestellt hatte!! zum glück gab es einen separaten monitormix!


    - speziell in festivalsituationen muss das verwalten von lautsprecherroutings zwingend über eine externe matrix erfolgen, damit ein sinnvolles recallen von bandeinstellungen (also showfile) überhaupt möglich ist!


    - in festivalsituationen (ich meine jetzt nicht die ganz grossen) empfehle ich, ein möglichst bei vielen technikern bekanntes pult hinzustellen. mein favorit wäre hier das M7CL

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "guma"

    Das von Dir beschriebene Szenario kenne ich nur noch von Kindgebliebenen Althippies und Schülerfestivals. Wo lebst denn Du ?


    Es leben die Parallel-Universen... :D


    Es geht sogar noch besser: hochkarätige Milliardärsfeier - durchführende Company A verständigt sich mit dem Headliner (für den das Ganze in diesem Fall ein Kofferjob ist) für FoH und Monitor auf Pult X, kommuniziert das die andere Band weiter, alles kein Problem, bestellt das verabredete Pult bei Firma B. 2 Tage vor VA wird das Material angeliefert, Pulte sind auf einmal Modell Y, in Absprache zwischen Firma B und Headliner ohne Firma A darüber zu informieren, Vorband ist nicht erreichbar.
    Digitalpultverwaltung??? Der volltrunkene FoHler der Vorband nuschelt nach 2 1/2 stündiger Verspätung zum Soundcheck irgendeine russische Begrüßung und schiebt, bevor irgend jemand dazwischenspringen kann, sein File ins Pult und macht das einfach platt.


    Oder, ziemlich typisch, ein einfaches Clubkonzert mit 3 Bands: Mittags zum Aufbau liegt der Rider auf dem Tisch, FoH analog, 40 Kanäle. Monitorplatz mit 10 Wegen, also stellen wir da die SD9 hin. Pustekuchen: neuer FoHler beim Headliner, hat keine Lust sich Analogkanäle mit dem Kollegen zu teilen, also wird schnell alles umgebaut und 8 Wege Monitoring reichen dann doch. Also wieder nix mit Remote auf der Bühne und Patcherei bis der Arzt kommt. Und das war jetzt ein harmloses Beispiel, da ich so etwas eigentlich gerne verdränge.
    (Ach übrigens: Das war einer der Momente, in denen ich mir statt dessen einfach einen Rechner mit SAC und MADI herbeigesehnt habe... ;) )

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"

    ...
    (Ach übrigens: Das war einer der Momente, in denen ich mir statt dessen einfach einen Rechner mit SAC und MADI herbeigesehnt habe... ;) )


    dann nimm dir das doch in zukunft als sparemixer mit ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • mein Problem ist, dass ich mich bei meinem letzten "Investment" nicht dazu durchringen konnte, den Mehrpreis für eine Madi-Lösung auf den Tisch zu legen (welchen ich jedoch mittlerweile jetzt schon fast wieder drin hätte) und mein Finanzmeister z.Z. dazu eher nö sagt...

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"


    Es leben die Parallel-Universen... :D


    Es geht sogar noch besser: hochkarätige Milliardärsfeier - durchführende Company A verständigt sich mit dem Headliner (für den das Ganze in diesem Fall ein Kofferjob ist) für FoH und Monitor auf Pult X, kommuniziert das die andere Band weiter, alles kein Problem, bestellt das verabredete Pult bei Firma B. 2 Tage vor VA wird das Material angeliefert, Pulte sind auf einmal Modell Y, in Absprache zwischen Firma B und Headliner ohne Firma A darüber zu informieren, Vorband ist nicht erreichbar.
    Digitalpultverwaltung??? Der volltrunkene FoHler der Vorband nuschelt nach 2 1/2 stündiger Verspätung zum Soundcheck irgendeine russische Begrüßung und schiebt, bevor irgend jemand dazwischenspringen kann, sein File ins Pult und macht das einfach platt.



    1. Als ich in meinem letzten Beitrag"erivanisch" schrieb, hatte ich erst "russisch" stehen, habe es dann aber getauscht wegen Diskriminierung und so. :D:D
    2. Wenn in unserer Branche in irgend einer Parallelwelt genug Vollpfosten unterwegs sind, wirds einfach Zeit für einen allfälligen Gesundschrumpfungsprozeß. Wenn hier jemand seine Frustrationserlebnisse mit der Blödheit seiner Mitmenschen zum Regelfall hochstilisieren will, ...bitte. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass einem die Negativerlebnisse oft ungerechterweise unproportional im Gedächtnis bleiben.
    3. Es verhält sich ja umgekehrt:
    "Du schicke file, ich mache Pult platt" ist schon die Version für die einfach gestrickten, die nicht Willens oer in der Lage sind, sich auf mehr Eigenaktion einzurichten.
    4. Wenn das Pult ein anderes ist, als das Vereinbarte und diese Info trotz eigenem Bemühen ( verlass Dich nie auf einen Tourmanager ! ) nicht zu Dir kommt, spricht das ja nicht dagegen, Dich mindestens über die Firma zu beschweren und es mit vernünftigen Menschen das nächste Mal trotzdem wieder mit dem "file bestellen" zu versuchen. Verhaltensänderungen werden nur durch eine gewisse Hartnäckigkeit erreicht.
    5. Ich habe einen ganz anderen Verdacht:
    Da diese LS9 Nummer so wie ich sie vorschlage für den Bandmixer definitiv mit Arbeit und mit ihm selbst als mögliche Fehlerquelle verbunden ist, vermute ich hier mal die Ursache für den hartnäckigen Widerstand. "Idiotensicherheit" ist nicht unbedingt eine sinnvolle Begründung für dieses zähe Verhaltensmuster "früher sind wir auch immer nur zum Job gegangen, ers ma guggen was da so is und dann ins catering mischen is dan nacher".
    Das Problem sehe ich eher in der inneren Haltung:
    Statt "statt dem Feierabendbier habe ich meine Werkzeuge gestern abend schon vorbereitet, damit ich morgen früh zügig loslegen kann" machen manche lieber "bevor ich heute morgen was richten kann, brauch ich erst mal Topf Kaffee und zwei Fluppen". Ja und auch das wird gerne als Rock n' Roll verkauft :roll:






    So geht das aber nicht !!!! :D:D:D

  • Dass ausgerechnet Wora in seiner – treffenden – Darstellung M7 als Problemlösung vorschlägt bringt mich gerade ein wenig aus dem Motzkonzept :D.


    Zur Praktikabilität und Wahrscheinlichkeit von Files per Email:


    1.)würde ich mich darauf als Tourmischer niemals verlassen wollen. Im Zweifelsfall ist der Kollege, den ich dazu habe überreden können, nicht vor Ort oder arbeitet ausgerechnet heute an einer anderen Bühne. Vorbei das Gefühl trügerischer Sicherheit. Und nu?
    2.)Alltagserfahrung. In meinem Homevenue arbeitet als 'Hauspult' seit rund 2 Jahren ein PM5. Das bietet ein einigermaßen sinnvoll ans Haus angepasstes Startsetup. Darf, wer möchte, selbstverständlich aber auch jeder im Basic Mode komplett überschreiben; dann müssen, damit es wieder passt, eben händisch ein paar 0dB – Matrizen hingedreht werden, das dauert nicht mal eine Minute. Dort spielen im Schnitt 2x pro Woche ein oder mehrere nationale oder internationale Acts; hin und wieder nennt sich das dann auch mal Festival.
    In der gesamten Zeit ist noch nie, nicht ein einziges Mal, vorab ein Fileeinpflegewunsch an mich herangetragen worden. Wie auch; der tontechnische Vorlauf für eine Veranstaltung beträgt max. 1-2 Stunden. Kaffee, guten morgen, was liegt an heute? Hauspult(e) oder Fremdbesteck? Monipult ja oder doch? Sidefills ja oder nein? Wedges, wie viele und wo? Riser? Okay, lasst machen, Band kommt gleich.
    In den seltenen Fällen, wo Band – BA und Hausstandard all zu weit auseinander zu driften drohen, gibt’s im Vorfeld mal einen Mailaustausch oder Telefonkontakt von Haustech zu Produktionsleitung. Das wollt Ihr, das geht hier. Wie machen wir's? Prima, Rest klären wir dann vor Ort. Cheers, have a nice day.
    Ein Fremdmischerfile habe ich dort in der gesamten Zeit vielleicht 10 mal im Einsatz erlebt.



    Guma, kennst Du Don Quijote?
    (duck und weg :D)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ... und ich hab die ganze Zeit überlegt, wie man genau diese Situation treffend beschreibt. Aber gegen Billbo's Schreibe ist mir einfach kein Kraut gewachsen :D


    Ich sehe das nämlich genauso: Ein Festival, bei dem der File-Austausch aussicht auf Erfolg (sprich tatsächliche Arbeitserleichterung für *ALLE* Beteiligten) bringen würde, hat seinen Laden normalerweise so im Griff, dass man das auch vor Ort erledigen kann, ein gewisses Mindestmaß an zielführender Kommunikation mal vorausgesetzt.


    Und andersrum: Ein Festival, bei dem die konventionelle Arbeitsweise (Erstkontakt zwischen Mischer und Festival frühestens am selben Tag) nicht klappt, dürfte auch mit einem vorausgeschickten Pultfile überfordert sein. Es hängt halt wie so oft an der Qualität und Zuverlässigkeit der Vorauskommunikation. Und vorallem erkennt man so schon im Vorfeld, ob da wirklich mit Wasser oder doch bloß mit heißer Luft gekocht wird (gilt für beide Seiten!), und ob es besser ist, das eigene Besteck in die fremde Küche mitzubringen.


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Ich ärgere mich jetzt doch so ein bisschen ernsthaft, weil jetzt der Unterschied zwischen 'Fremdfile einpflegen' und 'Versand des Vorort-files und Reimplantatation desselben nach Bearbeitung durch den Mixer' nicht erkannt wird. Ausserdem geht mir das Erfahrungsgequatsche langsam auf den Sack.... und ich darf das ...weil alt genug und ebenfalls genug Erfahrung.


    Damit, wie jahrelang geübte Praktiken, die davon, dass "man es schon immer so gemacht hat" nicht besser werden und den Methoden, wie man daran doch was verbessert, kenne ich mich ein bisschen aus. Noch nie haben sich solche Veränderungen dadurch eingestellt, dass man eine bekannte Prozedur ( analog mischen ) immer wieder an neue Techniken angepasst hat. Sondern es funktioniert nur umgekehrt. Um zu belegen, das eine bestimmte Vorgehensweise vernünftige Ergebnisse produziert, muß man sie etliche Male gemancht haben und es ist völlig sinnfrei mit Beispielen, bei denen es nicht so gemacht wurde, dagegen anzuschreiben.

  • Ein Versand des Vorort - Files dürfte in den allermeisten Fällen schlicht daran scheitern, dass es eben erst vor Ort erstellt wird.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ... und ich gehe mal mit gutem Beispiel voran:
    Ich habe das in den letzten vier Wochen 9 mal so gemacht, ( M7 und SD8 ) Es hat immer funktioniert, ( sowohl das Zusenden des geplanten Defaults an mich als auch die "Reimplantation" )


    Alle Kollegen waren zunächst ein bisschen skeptisch, aber alle haben mir nacher bestätigt, ich sei aber mal saugut vorbereitet und dürfe so jederzeit wiederkommen. Und alle waren mit meinem Mischergebnis zufrieden, also bitte !

  • hm, vielleicht verstehe ich Dich falsch, aber bei uns sind "die Vorort-Files" meist schon ein paar Tage vor dem Festival fertig / vorbereitet.


    Das mit dem File bestückte Pult kommt dann auf's Festival (oder wird dort damit bestückt) und steht dann da. Und an den "relevanten" Dingen wie Ausgängen, Matrixen und anderem ändert sich dann ja eigentlich nichts mehr, so daß man das entsprechende File auch problemlos vorverteilen kann, damit sich jeder Gast-Mischer zu Hause vorbereiten _könnte_...

  • Zitat von "billbo"

    Ein Versand des Vorort - Files dürfte in den allermeisten Fällen schlicht daran scheitern, dass es eben erst vor Ort erstellt wird.


    Klingt zwar plausibel, ist aber völlige Grütze, da auch die Vorortkollegen egal welcher Dimension ihr Vorortfile nicht immer wieder neu erfinden, so wie ich mein Bandfile nicht immer wieder neu erfinde. Es trifft sogar das krasse Gegenteil zu und man kann das oft am Datum des Vorjahres-events erkennen.


    Auf die geringe "Wandlungsaktivität" der Kollegen kann man sich witzigerweise geradezu "verlassen". :D:D ( Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel )

  • Was mich zu der Frage führt, was du in den jeweiligen Fällen konkret ändern musstest??? Ich handhabe das für mich in der Regel so, dass ich möglichst nah am Defaultsetup bleibe, lediglich die Ausgänge fahre ich über eine Matrix an, wobei die Main PA aber immer an den Standardanschlüssen (M7 Out 15/16, SD9 Local-/Stagerackout 1/2) hängt, EQs sind, falls nötig schnell importiert und ein Centercluster oder Subbass-Weg innerhalb von einer Minute mit am Start - wenn ein File nicht funktioniert, kommt es von einem völlig verpatchten Pult, aber dann hat hat der File-Inhaber sich doch eh nicht darum gekümmert, sondern schleppt lediglich Altlasten von der letzten Baustelle mit sich herum.


    Ich habe innerhalb des letzten Jahres auch keinen erlebt, der bereits ein File für die SD9 hatte (M7 schon eher, das waren dann aber Monitornummern mit viel IE usw.) und durch Gespräche herausgefunden, dass die Bereitschaft sich mit dem Editor auseinander zu setzen eher gering ist. Auf den USB-Stick geschoben wurde das File dann trotzdem, denn man kann es ja noch mal gebrauchen... :?

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Klar, die Frage ist natürlich absolut berechtigt !
    1. Ich reise z.T. mit eigenen Mikros und pflege daher aus der library die bei Yamaha im Editor inzwischen verfügbaren kompletten Input-Channels ein. ( Denk mal an meinen "Deboingker", das macht eigentlich erst wirklich Spass, wenn man das als preset abrufen kann, jedesmal neu von Hand ist einfach bescheuert )
    2. Ich implantiere mein komplettes Gruppen- und VCA setting ( am LS9 zumindest die Gruppen und den custom fader layer ). Das stört logischerweise nicht, weil es die Ports und die Matrix nicht betrifft. In Gruppen mache ich z.B. eine key getriggerte Summenkompression, die eben auch ein preset darstellt.
    3. Ich pflege meine Effekte aus der library ein.
    4. Ich schaue mir die Abhörlogik an und baue meine UDKs ein.


    Wenn ich das jedes Mal von Hand erkurbeln müsste, wäre ich damit fertig, wenn der Gig fertig ist.
    Ich habs ja vor langer Zeit schon mal gesagt: Wenn die Pulte speicherbar sind, warum sollte ich mir verbieten lassen, das auch zu benutzen ? Das ist doch einfach supersaublöd :twisted: :D:D

  • Ich meinte das eher umgekehrt: was würde fehlen, wenn du einfach mit DEINEM File zu mir kommst und in "mein" Pult lädst?


    Halt, falsche Fragestellung: Welche für dich relevanten Unterschiede sind dir bei den bisher zugeschickten Files aufgefallen?

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.