Hilfe vom "Intercom-King" benötigt!

  • Liebe Freunde,


    ich habe hier eine tontechnische Baustelle, die meinen Intellekt bei weitem übersteigt.
    Vielleicht habt Ihr eine Idee, wie man folgende Aufgabenstellung lösen kann.
    Ich vereinfache das ganze so weit wie möglich. Also, ich soll im Sommer ein Konzert an einer Musikschule mischen, das Budget ist sehr übersichtlich.


    Jetzt kommt es: Es gibt sechs Emsembles, die aus verschiedenen Stockwerken und unterschiedlichen Räumen zusammen ein Werk aufführen.
    Damit der Aspekt derrRäumlichen Trennung der musikalischen Ereignisse erhalten bleibt, geschieht die Beschallungs dezentral aus den einzelnen Räumen heraus, es gibt also keine
    Haupt-PA. Anderes ausgedrückt: Wenn die "Tröten" im zweiten Stock links rumhupen, dann soll auch der Klang nur von dort kommen. Das ist alles kein Problem, bekomme ich in.


    Aber jetzt: Es gibt einen ProbeTag und eine Aufführung. Draußen vor dem Haus steht ein Dirigent und und in jedem Raum steht ein "Unter-Dirigent", der den "Draußen-Dirigenten" via Kopfhörer hören können muss, um dessen Anweisungen weiterzugeben. Für kritische Räume gibt es zusätzlichen ein Videosignal. Bei der Probe müssen die Unterdirigenten allerdings mit dem Haupt-Dirigenten sprechen können müssen. Zum Beispiel über eine kleine Aktivbox beim Draußen-Dirigenten. Bei der Aufführung selbst, wird keine Rücksprechmöglichkeit benötigt, da gilt nur das Wort des Chefs.
    Ich hatte gedacht, dass alles mit normalen Intercom Systemen zu machen, aber:


    - Der Draußen-Dirigenten kann natürlich keinen fetten Intercom Kopfhörer tragen, da er sonst nichts hört. Zudem müsst er über ein Headset sprechen können, ein fettes Bügelmike geht nicht.
    - ich müsste für die Probe eine Aktivbox für den Draußen-Dirigenten haben, auf den alle Unterdirigenten drauf quatschen können
    - Die Unterdirigenten können ebenfalls keine normalen Intercom Headsets tragen (zumindest bei der Aufführung nicht), da fast alle in den jeweiligen Ensembles mitspielen. Die müssten halt dann einseitig einen InEar Hörer o.ä. verwenden.


    FRAGE: Wie bekomme ich möglichst einfach die sechs Räume und den Dirigentem vorm Haus in eine akzeptable Kommunikationssituation? Was würdet Ihr machen??


    LG
    WW

  • Kleines 8+ Kanal-Pult
    :arrow: links geroutet 6 Subdirigenten-Kanäle auf deine (6"+) Aktivbox
    :arrow: rechts gerouet Boss-Dirigent auf einen 6+ Kanal Kopfhörerverstärker und dann über NF auf Billig-Ohrhörer
    Zwischen Master (Pult-, Aktivbox- und Kopfhörerverstärkerplatz) und zentraler Stelle im Haus ein 12+ Kanal Multicore.


    Das setzt dann nur Minimal-Lötkram und eine gute Adapterkiste (Genderchanger/XLR->Miniklinke) voraus, keinerlei Zumietung teuren Equipments. Da die Ohrhörer eh nur einseitig genutzt werden braucht's kein "Stereo" und sollte so mit Standardadaptern gehen.
    Pulteinstellung/Bedienung kann der Dirigent machen. :wink:


    Ich geh mal davon aus, dass der Hauptdirigent nicht jeden Sub einzeln anwählen will (falls doch: Kopfhörerverstärker mit Mutes...) und die Subs so viel Disziplin haben, dass sie ggf. ein SM58 mit Schalter auch ausschalten können, wenn sie nix zu melden haben. Ansonsten kann ihnen der Master ja "den Takt dirigieren"...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Kannst du Kabel ziehen? Die Unterdirigenten bekommen alle einen kleinen Kopfhöreramp & Walkmanhörer, der Dirigent eine Aktivbox, alle Kabelmikrosmit schalter oder Headsets, alles zusammengefasst auf einem kleinen Mixer, der beim Hauptdirigenten steht.


    Ausser vielen langen NF-Strippen eigentlich recht einfach zu realisieren. Oder muss er sie auch einzeln ansprechen können ? Dann größeres Pult mit Auxen (oder dein SAC) und einzeln auf die entsprechenden Outs reden.

  • Könnte gehen, es sind aber echt weite Kabelwege (Kopföreramp-->Ohrhörer)...und mit einem Intercom müsste ich halt weniger Kabel lagen. Müsste man mal ausprobieren.

    Zitat

    Ich geh mal davon aus, dass der Hauptdirigent nicht jeden Sub einzeln anwählen will (falls doch: Kopfhörerverstärker mit Mutes...) und die Subs so viel Disziplin haben, dass sie ggf. ein SM58 mit Schalter auch ausschalten können, wenn sie nix zu melden haben.


    Riiischtiisch!

  • Zitat von "oton"

    Kannst du Kabel ziehen? Die Unterdirigenten bekommen alle einen kleinen Kopfhöreramp & Walkmanhörer, der Dirigent eine Aktivbox, alle Kabelmikrosmit schalter oder Headsets, alles zusammengefasst auf einem kleinen Mixer, der beim Hauptdirigenten steht.


    Ausser vielen langen NF-Strippen eigentlich recht einfach zu realisieren. Oder muss er sie auch einzeln ansprechen können ? Dann größeres Pult mit Auxen (oder dein SAC) und einzeln auf die entsprechenden Outs reden.



    Da hab ich auch drüber nachgedacht...sind aber echte viele NFs, die dann teilweise über drei Stockwerke verlegt werden müssen. Ich würde gerne den Verkabelungsaufwand so klein wie möglich halten. Die Räume liegen teilweise über 80 Meter auseinander und dann noch in verschiedenen Stockwerken...Ansonsten, ja, das könnte gehen.


    LG
    WW

  • hi,


    riedel kann das alles, du könntest dann den subs funkgeräte mit tarnsets geben, der dirigent bekommt ein panel wo er jeden dirigenten einzeln oder gruppenweise ansprechen kann (das läuft über ein interface wo für jeden kanal wiederum ein funkgerät angeschlossen ist).
    ist natürlich auch die teuerste variante..

  • Ich kenne nur eine Fa. in der Nähe, die ein digitales Riedel Intercom haben. Die wollten für beide Tage einen vierstelligen Mietbetrag haben, das geht mit dem schmalen Budget nicht.
    Grob fahrlässig darf die Intercom Geschichte für beide Tage nicht mehr viel mehr als 400,- kosten. Dafür würde ich ein analoges ASL Intercom mit zehn Beltpacks bekommen...nur bringen mich die üblichen Beltpack Hörer/Mikes in meinem Fall nicht weiter :(


    LG
    WW

  • Gibt es in diesem Haus vielleicht eine "Kommunikations-Struktur, die alle Bereich abdeckt ?


    Schulen haben je mittlerweile alle eine struturierte Netzwerkverkabelung oder WLAN.
    Evtl. könnte man mit 6 (bzw 7) Laptops diese Kommunikation aufbauen.
    "Normale" kommunikations-Programme haben allerdings Latenzen (Teamspeak, Skype und Co.) das ist für das Einzählen schon ganz blöd... Außerdem brauchen die meisten eine Verbindung zum Internet -> Fällt immer dann aus, wenn man es gerade nicht brauchen kann (z.B. Skype).


    Ich würde versuchen über VLC einen Multicast-Stream auf das Netz zu geben (also von Dirigent zu Subdirigenten).
    Mit 6 Unicast-Streams geht es dann zurück. D.h. bei den Subdirigenten sind zwei VLC-Player offen einer zum Senden und einer zum Empfangen.
    Der Rechner beim Haupt-Dirigenten müsste dann schon 7 VLC player offen haben. An dem solltest du dann sitzen und dafür sorgen, dass alle Signale passend sind.


    Gruß
    Cheesy

  • Leider nicht, ist eine öffentliche Musikschule, da bin ich schon froh, dass es überall Strom gibt. :D Zumal es einen Mauptmixer vor dem Haus gibt, wo von ein 32/8 Core in den ersten und von dort ein 16/4 in den zweiten Stock geht. NF ist also vorhanden, dennoch würde ich den (Verkabel-)Aufwand gerne so gering wie möglich halten.


    LG
    WW

  • Zitat von "Wurst Werner"

    ...Ich hatte gedacht, dass alles mit normalen Intercom Systemen zu machen, aber:


    - Der Draußen-Dirigenten kann natürlich keinen fetten Intercom Kopfhörer tragen, da er sonst nichts hört. Zudem müsst er über ein Headset sprechen können, ein fettes Bügelmike geht nicht.
    - ich müsste für die Probe eine Aktivbox für den Draußen-Dirigenten haben, auf den alle Unterdirigenten drauf quatschen können
    - Die Unterdirigenten können ebenfalls keine normalen Intercom Headsets tragen (zumindest bei der Aufführung nicht), da fast alle in den jeweiligen Ensembles mitspielen. Die müssten halt dann einseitig einen InEar Hörer o.ä. verwenden.


    Wenn ich das richtig verstehe, hängt es momentan nur an der Ausführung der Headsets als Mickymaus-Kombi? Gibt es denn da keine Alternativen?
    Ich kenne hier ein Intercom-System, das mit ganz verschieden massiven Headsets ausgerüstet ist, sowohl gekapselten, beidohrigen als auch leichten, einohrigen Systemen. Alles in bekannter Manier auf eine gemeinsame Leitung aufgeschaltet, wo jeder jeden hören kann.


    Best: -sf-

  • Stumpf ist Trumpf:


    1x XLR Strippe rundlaufend mit Schaltermikros über Ys zusammengefasst auf Aktivbox
    1x XLR-Return rundlaufend für InEars


    Vielleicht reicht sogar eine Leitung an der Mikros und InEars/Aktivbox hängen, allerdings musst du dann beim Brüllwürfel aufpassen, da kein n-1, und die Gefahr von Brummschleifen steigt.


    Wobei, wenn ich so drüber nachdenke, ein Schaltermic produziert einen Kurzschluss... hmm...


    Einen (Fuss-)Schalter mit XLR ausgestattet könnte man noch dazwischen hängen...


    Oder die Mikros bleiben immer an (wenn jemand reden will, muss er halt richtig reinsprechen).

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"

    Wobei, wenn ich so drüber nachdenke, ein Schaltermic produziert einen Kurzschluss... hmm...


    Pro Mikro eine aktive DI-Box sollte das Problem beheben. Und die Ypsilons hat man auch gespart.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • An DI Boxen habe ich gar nicht gedacht, nur an kleine Micpres, die in der Anzahl aber auch nicht überall rumschwirren. Den Y (genauer: 2xF -> 1xM) braucht man aber trotzdem noch, wenn´s kombiniert werden soll. Evtl. braucht man bei den geringen Ausgangsimpedanzen der Aktivschaltungen jeweils noch ein paar Serienwiderstände, damit die Ausgänge sich nicht gegenseitig das Signal "klauen". Ausprobieren.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"

    Den Y (genauer: 2xF -> 1xM) braucht man aber trotzdem noch, wenn´s kombiniert werden soll.


    Stimmt, "Through" gibts ja nur in Verbindung mit "IN" und nicht mit "OUT". (Bei den DIs die ich kenne!)

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Zitat von "Wurst Werner"

    Ich kenne nur eine Fa. in der Nähe, die ein digitales Riedel Intercom haben. Die wollten für beide Tage einen vierstelligen Mietbetrag haben, das geht mit dem schmalen Budget nicht.
    Grob fahrlässig darf die Intercom Geschichte für beide Tage nicht mehr viel mehr als 400,- kosten. Dafür würde ich ein analoges ASL Intercom mit zehn Beltpacks bekommen


    Wenn du Lust und Zeit zum Selberlöten hast ist das doch anpassbar: Adapter von XLR4 auf XLR3 und 1/4"-Klinke, jedem Sub-Dirigenten einen InEar-Hörer mit passendem Stecker geben und zur Probe ein SMirgendwas auf Stativ zum Sprechen hinstellen. Der Hauptdirigent bekommt die Zentrale. Die haben in der Regel einen Line-Eingang ("Aux") an den man den Empfänger eines normalen Drahtlosheadsets anschliesen kann sowie einen Line-out für eine Aktivbox; alternativ kann man (falls vorhanden) auch einfach den eingebauten Lautsprecher nutzen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Isch habb ett... :D


    Man nehme:


    6x Schaltermic SM58S
    6x passive DI-Box (getestet mit Stage Line DIB100)
    6x XLR M-M Genderchanger
    6x Adapter Klinke-XLR M
    5x Adapter Klinke-XLR F
    passende XLR-Strecken


    Verkabelung: Mic -> Genderchanger -> DI-Box XLR Out (male) (witzigerweise bei der DIB100 schon als Balanced In/Out bezeichnet ;) ) -> DI-Box Input/Link (Klinke) -> Adapter Klinke-XLR M -> Mischpult Eingang
    Pad/Attenuator sollte natürlich ausbleiben.


    Die restlichen Adapter dazu nutzen, weitere DI-Boxen durchzuschleifen.


    Nachteil: Das Signal ist unsymetrisch, daher Störanfälliger (ist eine Intercom-Leitung aber auch), geringer Pegel aufgrund der Impedanzen - allerdings kann der hinter der letzten DI durch eine Aktiv-DI wieder aufgeholt werden, damit ist der letzte Abschnitt auch wieder symmetrisch und die DIs sind vor unerwünschter Phantomspeisung geschützt. Klingt allerdings seeeeehr dünn...


    Hatte gerade zum testen zwar nur 3 Mics/DIs und lediglich kurze Kabel, aber vom Eindruck her sollte man da problemlos aufstocken können.



    Oder aber die erste Variante mit den Y, plus vorgesteckte 20dB PAD-Adapter - etwas gegenseitige Beeinflussung ist dann zwar noch gegeben, aber auf ein erträgliches Maß heruntergeschraubt.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • PMR samt Headset? Mit eingestellter "VOX"-Steuerung? Ich denke ja, dass das ganze diszipliniert läuft, daher sollte es keine Probleme geben, dass zu viele gleichzeitig was reden wollen.
    Ansonsten fällt mir auch sowas mit Lappi und WLAN und Mumble (o.ä.) ein.
    Am störsichersten finde ich allerdings auch die Version Pult mit aktiven Boxen vom Hauptdirigenten an die "Subs" und pro "Sub" eben eine Linie retour.

  • Wenn schon DI, dann symmetrisch.
    Alle XLR outs der DIs parallel per Y-Kabel.
    Dann das Mic an den DI input.
    Dann ist das Mic hat unsym, was solls.
    Hab ich schon so gemacht mit Aktiven ART Di Boxen, die haben sogar einen XLR input.


    dann braucht man:


    6x Schaltermic SM58S
    6x aktive DI-Box z.B. ART X-Direct
    5x XLR F-F-M Y-Kabel
    passende XLR-Strecken


    Wenn das Pult nicht genug Belastbarkeit auf der Phantomspannungsversorgung hat kann man mit 9X Blöcken nachhelfen.