JBL VRX 932 LAP

  • Hallo zusammen



    Ich interessiere mich für das genannte System in der self-powered Version. Wie ist es klanglich? Ist es akzeptiert bei den FOH-Leuten? Wieviel geht damit (2-3 Tops pro Seite)?


    Wird das System bei der Kundschaft als Linearray emfpunden oder als 08-15-PA (ja, ich weiss, dass es KEIN Linearray ist)?


    Ich bin dankbar um ein paar Erfahrungsberichte (Datenblätter kann ich selber anschauen).

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat von "danny def"

    Das VRX ist eine PA ohne jede rider-akzeptanz. wenn das akzeptiert wird hätte es vieles andere auch getan.


    Schwierige Aussage...
    KS steht auch selten auf Technik-Ridern und trotzdem gibt es Firmen die haben KS bis unter die Decke im Lager und verdienen Geld damit.
    Kommt immer drauf an was man damit machen will.
    "Rock am Ring" geht sicherlich nicht mit dem VRX Equipment.
    Aber muss auch nicht. VRX ist einfach zu bedienen, klingt gut, kein Fremdtechniker hat sich jemals beschwert, (im Gegenteil) und ansonsten sind die VRXe für mich eierlegende Wollmilchsäue die man sowohl in eine Kneipe mit Rockband stellen kann als auch kleine Open Air Nummern ala grosses Stadtfest.. dann halt 3-4 Tops geflogen..
    Persönlich kenne ich nur die passiv Version mit Crown I-Tech Endstufen und das Zeug rockt. Die Aktiv-Version wird nicht schlechter sein..
    Also von mir gibts ne Empfehlung, aber wie immer ist es eine extreme Geschmackssache.. sonst gäbe es ja auch nicht soviele unterschiedliche PA-Systeme.


    The Bleekman

  • Der Kunde sieht es als LA an, da es ihm ständig als LA verkauft wird und er eh keine Ahnung hat, was überhaupt ein LA ist. Er weiß nur "das haben jetzt alle".


    Ich habe bisher nur mit der Passivversion gearbeitet, auch passiv getrennt. Wenn man es ordentlich tritt, wird es bei ein, zwei Frequenzen recht aggressiv im Hochtonbereich. Möglicherweise ist das aber in der Aktivversion mit einem dynamischen EQ bedacht worden.
    Was mich aber gar nicht beeindrucken konnte ist der Output und die Wurfweite. Bleiben wir doch mal realistisch: Man hat X 12"er pro Seite, die sind fest gewinkelt. Die 12er sind das begrenzende Element, man bekommt da nicht mehr Pegel raus als mit X 12/2er Tops pro Seite, nur eine bessere Abstrahlung im Hochtonbereich. Eine kohärente Wellenfront kann es durch den großen Winkel bei den Gehäusedimensionen und der Trennfrequenz nicht geben.

  • trotzdem ist es ein system, mit dem man arbeiten kann - wenn man es sinnvoll einsetzt!
    ich arbeite eigentlich gerne damit, wenn es nicht zu viel leisten muss klingt es wie eine laute hifi-box.


    leider wird es manchmal völlig überschätzt. wenn ich schon am telefon lobpreisungen über das "linearray" höre, weiss ich schon ungefähr mit wem ich es zu tun bekomme ;)


    ich würde mit 3 tops pro seite nicht mehr als 600 leute beschallen (top40), dann macht das noch richtig spass.
    grössere entfernungen sollte man damit nicht angehen, das ist eher ein nahbeschallungssystem für die tanzfläche.
    4 tops oder gar mehr machen wegen des dann sehr grossen vertikalen abstrahlwinkels selten sinn, zwei stück auf stativ sind gut zu handeln und für viele kleinere sachen absolut brauchbar.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    trotzdem ist es ein system, mit dem man arbeiten kann - wenn man es sinnvoll einsetzt!


    Ja, das gilt ja nun für jedes System auf dem Markt, und ich sehe das genauso.


    Zitat

    ich würde mit 3 tops pro seite nicht mehr als 600 leute beschallen (top40), dann macht das noch richtig spass.


    Das ist genau meine Einschätzung!


    Schlimm war es halt beim letzten Mal. Stadtfest Kassel 2011, es ging um Partyschlager im Halbplayback, ich war technischer Support für den Künstler, weil dieser immer wieder mal Schwierigkeiten mit den Stadtfesttechnikern hat. FOH ca 18m von der Bühnenvorderkante entfernt, der Platz zwischen FOH und Bühne war prall gefüllt, und man hat schon Ducking vernommen, wenn der Hauptkünstler mit seiner kräftigen Stimme ins Mikro gesungen hat (nicht mal geschrieen, was er auch ab und zu tat) und am FOH-Platz konnte man sich noch ohne die Stimme zu erheben unterhalten, wenn man nebeneinander stand. Von hinten kamen Zuschauer (!), die gefragt haben, ob wir noch lauter machen könnten. Mir war klar, dass es nicht geht, aber einer der Begleiter des Künstlers fragten den Techniker vor Ort, "ob da noch was geht". Seine Antwort "Das einzige, was hier geht, seid ihr! Ich kann doch nichts dafür, dass ihr nen Hörschaden habt".
    Mein Fazit dazu: Auf den Platz passen sicherlich 1500 Leute, es hingen drei VRX pro Seite. Ich sage, was Opa schon gesagt hat: Mit einem Spielzeuggewehr kann man keinen Krieg gewinnen.

  • Falsch eingesetzt macht das beste Holz der Welt keinen Spass, das ist klar. Aber wenn wir sagen, dass +/- 600 Personen mit total 6 Tops die Idealsituation ist, finde ich, dass das ein ziemlich teurer Spass ist, um 600 Leute zu beschallen.


    Was spricht also für das VRX? Warum wird es gekauft und eingesetzt? Es gäbe zum selben Preis einige andere Tops (ist nicht ironisch oder sarkastisch gemeint!).

    Der Ton macht die Musik.

  • JBL ist schon mal ein guter Name, den jeder kennt. Dazu kommt noch, dass man eben ein "Line Array" anbieten kann. Am interessantesten ist es wahrscheinlich für mittlere Unternehmen, die eh schon die JBL SRX im Stall haben. Da ist ja Amping, Controlling und evtl. auch Subs kompatibel zu. Und wenn alles gut läuft, kann später noch VerTec dazukommen...

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Eine kohärente Wellenfront kann es durch den großen Winkel bei den Gehäusedimensionen und der Trennfrequenz nicht geben.

    Doch, eine kohärente Wellenfront zu erzielen, ist ja gerade Sinn und Zweck bei der Idee hinter dem VRX-System. Ob bei der gegebenen Länge der Zeile und dem relativ starken Curving sich eine nutzbare Zylinderwelle ausbreitet, darüber liesse sich indes diskutieren.

  • Vielleicht hätte ich "kohärent über den gesammten Nutzfrequenzbereich". Ich glaube irgendwie nicht, dass die 12er bei ihrer Trennfrequenz und auch knapp darunter eine kohärente Welle abgeben. Von einer Zylinderwelle möchte ich erst gar nicht anfangen^^

  • Hallo,


    über diese "Büchsen" ist doch seinerzeit schon fast alles geschrieben worden.....
    Der Konsens war >> Nein es ist KEINE Line Array sondern eine "Notbehelfs-Vertikal Array".....
    "Ja", es kommt Ton raus aber manchmal halt kein "schöner".....
    Bitte bitte also keine erneuten Grundsatzdiskussionen.....
    Wenn man sich mal die teilweise recht grosse Menge an Gebrauchtmaterial angeschaut hat die
    am Markt angeboten wurde weiß man auch wie praxistauglich dieses System wirklich ist..... :wink:


    Grüz :wink:


    Schotte

  • Zitat von "Jens Droessler"

    ...Von hinten kamen Zuschauer (!), die gefragt haben, ob wir noch lauter machen könnten. Mir war klar, dass es nicht geht, aber einer der Begleiter des Künstlers fragten den Techniker vor Ort, "ob da noch was geht". Seine Antwort "Das einzige, was hier geht, seid ihr! Ich kann doch nichts dafür, dass ihr nen Hörschaden habt".
    Mein Fazit dazu: Auf den Platz passen sicherlich 1500 Leute, es hingen drei VRX pro Seite. Ich sage, was Opa schon gesagt hat: Mit einem Spielzeuggewehr kann man keinen Krieg gewinnen.


    da gebe ich deinem opa absolut recht! ;)
    auf dem stadtfest kassel hatte ich aber schon richtig fette PAs vor der nase, zuletzt sogar mal ein Alcons-system.


    ich hatte mal einen gig mit "nur" 1200 zuschauern und 3 VRX pro seite... das war vom klirr nicht mehr grenzwertig, sondern definitiv darüber! das war nicht mehr schön - und es war wirklich nicht zu laut. deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, mit welchen problemen du da kämpfen musstest.
    der spruch des technikers ist unter diesen umständen eine frechheit!
    wahrscheinlich haben sich da wieder alle gegenseitig weggedumpt und zum schluss war kein geld mehr für ne ordentliche beschallung da.
    armes deutschland...


    aber wie gesagt:
    dafür kann die box wirklich nix!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Neenee, Stadtfest Kassel wird seit Urzeiten von der Firma Auditiv komplett beschallt. Da gibts gar keine Anfragen, Ausschreibungen etc. Der Veranstalter MM-Konzerte arbeitet fest mit dieser Firma zusammen. Das Alcons ist auch von Auditiv, aber das letzte Mal, als ich es gehört habe, hingen sechs Teile pro Seite mit Doppel-6"-Bestückung und klang es nach gut 25m wie ein Radiowecker mit Bandpass drunter. Null Lowmids und dann ganz unten wieder Brummmmm (Überhaupt habe ich das System bisher nur unter Überforderung desgleichen gehört, geschoben bis die Faderschlitze am Pult oben länger wurden. Scheint so gängige Praxis bei Auditiv zu sein). Wenn du das nächste Mal in der Nähe Kassel arbeitest, sag doch mal Bescheid! :)


    OT Ende


    Ja, im Prinzip ist alles zum VRX gesagt. Ich hätte nicht gedacht, dass die 12er bei 1200Hz schon auf 15° bündeln, aber nundenn. Mir wäre in vielen Situationen ein "altertümliches, unmodernes" Hornsystem lieber gewesen.

  • die hornsysteme werden für bestimmte anwendungen wieder zurück kommen. da bin ich mir ganz sicher.
    zumindest bei den firmen wo die verantwortlichen noch mit ihren ohren arbeiten sollte sich mittlerweile die erkenntnis breit gemacht haben, das schmale direktstrahlerzeilen zu viel energie auf die bühne zurückstrahlen.
    und genau hier, also bei anwendungen wo die PA auf ohrhöhe zum musiker ist, können hörner ihre vorteile ausspielen.
    aber das ist ein anderes thema... :D


    nochmal kurz zu kassel:
    ich hatte dort in den letzten jahren zwei gigs und war mit der technik immer soweit zufrieden. beim letzten mal gab es eben Alcons, das hat aber auch das gemacht was es sollte. aber zwei 3er VRX für 1500 leute, das reicht im bereich popmusik wirklich nicht, auch für sinnvolle pegelanforderungen.


    zurück zur ausgangsfrage wegen der aktiven variante:
    wir wissen mittlerweile alle, das die VRX recht pegelhungrig sind was die verstärkerleistung angeht, stichwort wirkungsgrad. die eingebauten module müssen also sehr leitsungsfähig sein, um das maximum aus dem lautsprecher herauszukitzeln.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wenn wir schon so schön OT sind :D


    Ich denke auch, dass Hornsysteme nach wie vor eine absolute Berechtigung haben! Meiner Ansicht nach gibt es hier einfach noch gaaaaaaaanz viel Potential, die Systeme nicht nur "wohlklingend" zu entwickeln, sondern das Augenmerk auf eine pefekte Usability zu legen - und da gehört das Gewicht und sinnvoll platzierte Griffe auch dazu! Sowas hier geht beispielsweise in die richtige Richtung! Aber es fehlen mindestens 4 Griffe und die Flyware ist zum davonlaufen. Ausserdem steht der falsche Markenname auf der Kiste :D


    http://www.novacoustic.de/html/tf3.html


    Ein System wie das VRX ist meiner Ansicht nach ein reines Geldvernichtungs-Instrument. Ich bin überzeugt davon, dass mit einem gut designten Horntop 3 dieser Kübel ersetzt werden können. Wenn man allerdings hingehen will so nach dem Motto: Jetzt haben auch wir ein Linearray (also Marketing), dann mag sowas durchaus Sinn machen.

  • Ich arbeite seit einigen Jahren regelmäßig mit VRX und habe eine gewisse Hassliebe zu den Kisten entwickelt.
    Mein Fazit dazu ist klar:
    Rocken tut's nicht wirklich!


    Open Air ist's zu klein


    Indoors (im klassichen Mehrzwecksaal mit 350 Sitzen) sind 2 Subs - Distanzkurbelstativ und 2 Tops / Seite ausreichend um auch schon einmal ganz nett Dampf zu machen und vorallem kann ich es alleine aufbauen!!!
    dafür hat's aber viiiiiiieeeeeel zu viele HT-Treiber (oder einen 12er zu wenig)


    manchmal böse Töne zwischen 3 und 4k und zumindest drinnen viiiieeeel zuviel 10k.


    trotzdem: klein, leicht und laut

    - Alex -

  • Zitat von "jürgen bleekmann"


    Genau das ist leider eine Fehleinschätzung bei dem VRX. Nehmt die passive Version, Leute! Tut es euch nicht an, die aktuve Version zu nehmen, die geht faktisch nur halb so gut! Woran es genau liegt, ob es eine Unterdimensionierung der eingebauten Amps ist oder etwas anderes, weiß ich auch nicht so recht. Fakt ist: Wir haben es zwei mal versucht, ein Stack aktives neben ein Stack passives (IT-4000 Amps) zu stellen, das passive hat das aktive schlicht und ergreifend an die Wand geblasen, obwohl es ja identische Speaker sind!


    Also: Obacht mit aktiver VRX, die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit dem Zeug keinen Spaß haben werdet, ist ziemlich hoch! Ich kenne mehrere Leute, die das aktive Besteck hatten und es sehr schnell wieder verkauft haben, ersetzt entweder gegen die passive Version oder gegen einen anderen Hersteller.

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    Um Fragen vorzubeugen: Nein, ich habe nichts mit dem DJ-Versandhandel zu tun! ;)

  • Hui.. das hätte ich nicht gedacht..
    Das "Grösste" von VRX ,was ich bisher selber benutzt habe war jeweils eine 3er Banane pro Seite mit 6 Subs unter der Bühne als Zahnlücke.
    Open Air geht das sogar mit den Crown Presets für die I-Techs gut. Gut, bei sehr laut dreh ich noch minimal am eingebauten EQ der Itech 1-2 Frequenzen und gut is mit der Systementzerrung.
    Man sollte allerdings erst anfangen ab I-Tech 4000 zu planen. Zu kleines oder minderwertiges Amping macht auch viel kaputt.
    Hatte da schon nen Direktvergleich (gleiche Boxen, gleicher Raum, gleiche Musik)
    XTI 4000 gegen I-Tech 4000
    Man glaubt es spielt ne völlig andere Anlage.
    Also ich für meinen Teil bin mit der Kombi I-Tech und VRX Tops mit SRX Subs Top zufrieden.


    The Bleekman