Kopfhörer-Quest

  • Ich habe sowohl den HD-25 als auch den 770pro.

    Sind beide sehr gut.


    Unterschied aus meiner Sicht:
    HD-25

    + Extreme Isolierung von Außengeräuschen

    + Sehr Laut und Pegelfest

    - Auf Dauer nicht so bequem


    770pro

    + Klingt einfach saugut

    + Sehr bequem, auch wenn man ihn länger auf den Ohren hat


    Den HD-25 verwende ich entwerder zum auflegen (wenn ich ab und zu mal den DJ spiele) oder tatsächlich beim Live-Mischen am Pult (Hauptsächlich zu Kontrolle).

    In beiden Fällen ist die gute Dämpfung für mich sehr wichtig.

  • dito.


    Am Pult seit über 20 Jahren HD25, immer noch der erste, aber schon zig Satz Polster und einmal Kabel getauscht.


    Der 770pro hing meist am Audiorechner im Büro, ist aber gerade verschollen.

    Die Krise ist ein ungemein produktiver Prozess, man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen...

  • Was mich daran stört, ist das große globige Design, nicht zusammenklappbar. Mein Peli ist jetzt schon überfüllt.


    Sondern um einen KH der gut abschirmt, pegelstark ist, und sich eignet ein Signal einzuschätzen und mit EQ & Co zu optimieren

    Klingt so, als solltest du mal die Austrian Audio Kopfhörer testen.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • ich nutze am pult seit etwa 15 jahren, seit es ihn gibt, den audio-technica ATH-M50. davor hatte ich ATH-Pro6 und M40 im einsatz, der M40 hat mir nicht so gefallen. ganz früher hatte ich Sony und beyerdynamic hörer.


    pegelmässig war der M50 für meine ohren stets mehr als ausreichend, so dass ich da bisher kein problem hatte.

    klanglich hat er eine deutliche tiefenanhebung, die einerseits beim abhören gerade tieferfrequenter signale helfen, andererseits in etwa den modernen PA sounddesigns mit fetten bässen entgegen kommen. der obere mittenbereich ist recht linear. für mich ist das eine sehr praktische abstimmung, die genau für diese zwecke passt.


    da ich auch schon mal, z.B. bei sehr problematischen FOH positionen, ganze konzerte mit dem kopfhörer mische, ist mir ein bequemer sitz über längere zeit sehr wichtig. das geht mit dem M50 ganz gut. deshalb war der HD25 für mich nicht weiter interessant, der klemmt mir zu arg auf dem ohr.



    langzeitbeobachtung:

    meinen ältesten M50 hab ich dieses jahr auf einem strassentheaterfestival an einen wirklich guten holländischen DJ verschenkt, der war so happy dass er mir gleich mehrere coctails spendierte ;)

    aber wieder zum M50: alle paar jahre sollte man hier die ohrpolster tauschen, weil die mit der zeit hart werden. wie lange das dauert, ist natürlich von den einsätzen abhängig. mit neuen polstern fühlt er sich sofort wieder wie neu an.

    nach vielen, vielen jahren löst sich dann noch das kunstleder des kopfbügels ab. dann hat man eine zeit lang schwarze kunstleder-fetzen im haar. nach einiger zeit ist das aber vorbei :) dann ist das kopfpolster halt nicht mehr so feuchtigkeitsresistent, aber beim tragen merkt man davon nichts.

    die treiber haben in den 15 jahren keinen schaden genommen, auch das spiralkabel blieb die ganze zeit über ohne schaden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

    Ich habe den ATH-M40X minimal passender gefunden als den M50X. Trotz des geringeren Preises. Der M50X hatte noch mehr an Höhen und Tiefton Betonung, das war mir dann zu viel.

    Andererseits würde ich im Falle des M50X gleich die Bluetooth Variante kaufen, die klanglich per Kabel genauso wie der normale ist, aber ich nochmals flexibler bin zum Musik hören, telefonieren, Meetings (IT Hauptjob im HomeOffice).

    Der nochmal preislich weiter oben positionierte M70X ging dann klanglich für mich wieder gar nicht. Auch der Neumann Kopfhörer und die meisten Ultrasone klangen für mich einfach nicht stimmig, nicht "gut".


    Was ich noch ganz gut fand, war der Sony MDR-7506. Klang recht neutral ohne diese Badewannenkurve, Mitten gut ausgeprägt ohne zu verzerrt zu wirken.


    Sonst wurde ich mit keinem der fast 50 probegehörten Kopfhörer glücklich.

    Hatte auch einige Austrian Audio Kopfhörer auf, die gingen in die richtige Richtung, irgendwas am Sound hat mich aber auch daran gestört.

    Jetzt kommt noch die Erinnerung dass ich vor 10 Jahren mehrmals einen Beyerdynamic DT-250 aufhatte, zu gleicher zeit als ich den DT-770 besessen habe. Daher kann ich noch ganz gut vergleichen dass der DT-250 präsenter in den Mitten war, sonst ähnlich mit dem 770er der mir zum reinen Musikhören schon noch immer zusagen würde. Das wäre noch ein Versuch.

    Der HD-25 war für meine Ohren nicht gut geräuschisolierend, klanglich nicht "schön", kaum Höhen, aber vielleicht braucht es genau das. Was mich verunsichert ist dass ich ihn wirklich mit der Hand ans Ohr drücken muss damit auch Tiefmitten und Bässe gut hörbar sind. Da fehlen mir dann noch paar Hände zum Mischpult und Talkback bedienen.


    Also am liebsten würde ich mit M40 oder M50 fahren, wenn die mehr Mitten hätten.

    Glaube ich muss nochmal los und vergleichen..



    Wie ist es bei euch mit Tiefen+Höhen betonten KH, wie DT-770 oder M40/M50 .. lässt sich im Line-Check was sinnvolles einstellen im EQ etc? Lässt sich damit gut PFL nutzen wenn die Ohren schon an den nicht ganz so höhenlastigen PA Sound gewöhnt sind? Schießt ihr euch nicht die Ohren kaputt durch Bass und Höhen wenn ihr den KH auf high-Gain fahrt?

  • Wie ist es bei euch mit Tiefen+Höhen betonten KH, wie DT-770 oder M40/M50 .. lässt sich im Line-Check was sinnvolles einstellen im EQ etc? Lässt sich damit gut PFL nutzen wenn die Ohren schon an den nicht ganz so höhenlastigen PA Sound gewöhnt sind? Schießt ihr euch nicht die Ohren kaputt durch Bass und Höhen wenn ihr den KH auf high-Gain fahrt?

    Für den Linecheck braucht es meiner Meinung nach nicht viel. Da will man ja nur hören, ob das richtige Signal ankommt und ob es grundsätzlich passt.

    Und wenn der Hörer gut isoliert, braucht man da auch kein Volldampf fahren.

    Bei mir isoliert der HD25 perfekt. Den setze ich auch beim staubsaugen auf 8o

    Da hört man nix mehr von dem Miefquirl. Und mit guter Muke macht das dann sogar Spaß!

  • Ah, ich meinte Linecheck nicht als Sicherheit im Change-Over ob du zuvor gecheckten Signale alle noch anliegen, sondern um wirklich bspw. auf Festival-Situation möglichst gut auf den Soundcheck verzichten zu können.

    Also trotzdem möglichst gut über einen mir bekannten Referenzkopfhörer dessen Klang ich gut kenne die Signale einstellen kann, sodass das einigermaßen gut klingt wenn der Master hochgezogen wird.

  • Wie ist es bei euch mit Tiefen+Höhen betonten KH, wie DT-770 oder M40/M50 .. lässt sich im Line-Check was sinnvolles einstellen im EQ etc? Lässt sich damit gut PFL nutzen wenn die Ohren schon an den nicht ganz so höhenlastigen PA Sound gewöhnt sind? Schießt ihr euch nicht die Ohren kaputt durch Bass und Höhen wenn ihr den KH auf high-Gain fahrt?

    meine meinung:

    kein kopfhörer der welt klingt genau so wie die PA, die du an diesem tag vor der nase hast. der unterschied ist je nach anlage mal größer und mal kleiner.

    insofern ist das ohnehin nur eine grobe voreinstellung, die man damit machen kann. sobald die PA am start ist, musst du sowieso eine feinanpassung machen.


    und ob du dir deine ohren mit dem kopfhörer kaputt machst, liegt doch an dir selbst.
    ich persönlich mag weder zu laut eingestellte kopfhörer, noch zu laut eingestellte PA systeme. den kopfhörer kann ich mir am pult aber genau auf meine bedürfnisse einstellen. damit muss ich mir die ohren also nicht kaputt machen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ah, ich meinte Linecheck nicht als Sicherheit im Change-Over ob du zuvor gecheckten Signale alle noch anliegen, sondern um wirklich bspw. auf Festival-Situation möglichst gut auf den Soundcheck verzichten zu können.

    Also trotzdem möglichst gut über einen mir bekannten Referenzkopfhörer dessen Klang ich gut kenne die Signale einstellen kann, sodass das einigermaßen gut klingt wenn der Master hochgezogen wird.

    Das geht eigentlich nur, wenn du beide Situationen sehr gut kennst.

    Du musst die Differenz im Kopf haben.

    Und da an jedem Set der Sound anders ist, halte ich das für nicht einfach.

    Eigentlich kannst du das nur grob annähern.

    Den Rest musst du dann ohne KH gegen hören.

    zegi hat (wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe) vor kurzem aus einem Regieraum über Monitore gemischt. Das ist im Prinzip so ähnlich.

  • Richtig. Hatte ein paar Wochen eine Musicalsituation zu mischen. Eigentlich war dabei die Qualität der Monitore (für dich die Kopfhörer) völlig egal, da der Sound in meiner Kabine komplett anders war, als im Saal. Die Monitore dienten nur dazu, zu hören, was auf der Bühne passiert. Die Lautstärkeverhältnisse der Quellen zueinander konnte ich ansatzweise auch erahnen. Da ich aber keinen Direktschallanteil des Bühnensounds hören konnte (z.B. Schlagzeug, Gitarrenamp, ...), war selbst das nur begrenzt möglich.


    MiFa1969 hat schon recht, dass die Idee, mit dem Kopfhörer den Soundcheck über die PA überflüssig zu machen, nur sehr begrenzt möglich ist. Du kannst sicher raushören, ob alle Signale sauber kommen, ob die Mikrofone an der richtigen Postition sind, etc.. Es wird auch möglich sein, mal grob einen Startpunkt hinzubiegen.

    Wenn du dann den Master hochziehst, wird es mit Garantie nochmals Handlungsbedarf geben. Dafür sind zu viele Variablen im Spiel (PA, Systemer, Lokalität, ...)


    So gesehen spielt auch für diese Anwendung die Qualität des Kopfhörers nur eine untergeordnete Rolle. Eine schlaue Abschirmung vom Aussenlärm und eine halbwegs taugliche Wiedergabe des Frequenzspektrums sollten genügen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Kopfhörer-Linecheck auf dem Festival:

    a) Ich höre, dass was ankommt, stelle den gain und ggf die gate und compressor thresholds ein und merke mit Glück und/oder Erfahrung, wenn was oberfaul ist. Dafür genügt ein billiger Kopfhörer mit genug Mitten bzw. ohne Badewanne.

    Dafür nutze ich am liebsten meinen uralten MDR 7506.

    b) „Sound-Linecheck“ auf einer Doppelbühne, während eine andere Band spielt. So viel mehr geht da auch nicht an soundcheck. Ich behaupte mal, dass der gespeicherte Kanaleq vom letzten Gig der selben Band auch nicht weniger hilfreich ist als das, was man unter den Bedingungen mit Kopfhörer erkurbelt. Der Kopfhörer muss aber unverzerrt lauter können als in a) und man sollte das nicht zu oft machen, weil das die Ohren ruiniert.

    Dafür nutze ich am liebsten den Hi-X55

    c) „Kopfhörer-Soundcheck“ in der Umbaupause. LaLa läuft und Du darfst nicht laut machen. Dabei habe ich das Problem, dass ich mir dabei über alles zu viel Bässe rein drehe. Dafür nehme ich entweder einen Kopfhörer der Bässe überbetont ( M50) oder der im Abhörweg dazu gedrehte Bässe verträgt. Dann bin ich wieder beim Hi-X55.


    Da man ja nur einen Kopfhörer mitschleppt, ist es bei mir der HiX-55 geworden.

  • Kann ich genau so unterschreiben!

    Aber wer von uns zwei testet jetzt den Hi-X60 im Vergleich?

  • also, meine erfahrungen mit solchen kopfhörer-soundchecks wurde ja jetzt von mehreren kollegen bestätigt.

    das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn unter einem kopfhörer begibt man sich ja in eine völlig eigene akustische umgebung, die mit "der da draußen" sehr wenig bis nichts zu tun hat.

    damit bleib zu sagen: wichtig ist hierbei lediglich, dass der kopfhörer in solchen situationen akustisch gut abschirmen sollte und du deinen kopfhörer gut kennst und gut einschätzen kannst.


    denkansatz:

    ich habe an meinem mischpult zwei kopfhörer. einmal der genannte M50 - und dann noch einen zweiten, der eine aktive aussengeräusch-reduktion vornimmt. diesen bevorzuge ich dann in situationen, in denen es viel übersprechen durch eine laufende anlage gibt (z.b. pausenmusik oder DJ...)

    ausserdem kann ich letzteren auch während dem gig beim reinhören in tieffrequente signale (z.b. bassgitarre oder cello oder sowas) benutzen, weil ich ihn dann nicht so laut machen muss - denn er eliminiert die geräusche der PA recht gut. das funktioniert sogar verblüffend gut ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Kann ich genau so unterschreiben!

    Aber wer von uns zwei testet jetzt den Hi-X60 im Vergleich?

    So ich konnte Hi-X60 und 55 im direkten Vergleich hören. Bei den Daten fallen ja bei sonst gleichen Angaben 8 dB Unterschied in der Empfindlichkeit auf. In der Hör-Praxis kann man jedoch keinen so ausgeprägten Lautstärke-Unterschied feststellen!

    Die Erklärung ist einfach, wenn man davon ausgeht, dass die Empfindlichkeit klassisch bei 1Khz gemessen wird. Der 60er hat deutlich mehr angenehm trockenen Bass und klingt insgesamt „komfortabler“, weniger anstrengend aber auch fetter als der 55er ohne „schönfärbend“ wie viele andere Kopfhörer zu wirken. Der 55er hat definitiv mehr Mitten und klingt bei wenig Aussengeräusch deutlich nerviger bei höheren Lautstärken, vielleicht ist er bei 1Khz also tatsächlich lauter.


    Um jetzt auf die oben genannten Anwendungen zu kommen, würde ich für den Kopfhörersoundcheck und Abhören in einer ruhigeren Umgebung oder einen Soundcheck ganz ohne PA den 60er bevorzugen, für Abhören wenn‘s drumrum schon laut oder gar fett laut ist, weiter den 55er nehmen. 'Laut' können sie aber definitiv beide und Mechanik und Tragekomfort sind identisch.