Welches Digi-Pult für die Freilichtbühne >20 Kanäle

  • Hallo Gemeinde,
    wir haben ein Budget von ca. 10.000€ für ein Digitalpult (auch gebrauchte). Unser Yamaha 02R hat bisher ausgereicht, hat jetzt nur zu wenig Fader; wir suchen 24 Fader für Mics mindestens. Der Direkt-Zugriff auf die Lautstärke ist für unsere wechselnden Laienbediener ist das Killerargument.
    LS9-32 ist in der engeren Wahl, oder ein gebrauchtes allen&heath t112 idr 48. Beim letzte könnte man den Drehregler am einfachsten als Gain-Regler für den Soundcheck nutzen.
    Gibt es noch weitere Pulte die wir in die engere Wahl nehmen sollten? Danke!

  • PreSonus StudioLive™ 24.4.2
    Klingt für mich als Pult ohne High-End bedarf ausreichend - hat jemand Erfahrungen da mit. Vieles im Direktzugriff ohne Menüs oder Ebenen wäre für uns gut.

  • Zitat von "martin storm"

    PreSonus StudioLive™ 24.4.2
    Klingt für mich als Pult ohne High-End bedarf ausreichend - hat jemand Erfahrungen da mit. Vieles im Direktzugriff ohne Menüs oder Ebenen wäre für uns gut.


    das Studiolive kann ich nur empfehlen, wenn es nicht mehr als 24 Eingänge werden.
    Der Direktzugriff war für uns auch ein Hauptargument, immer alle 24 Kanäle auf einer Ebene, und die Aux-Masters auch.
    Klar fehlen die Motorfader, welche man aber nur brauchen würde bei schnellen Scenenwechseln.
    So wie z.B. bei uns als Bandmischpult ist das nie ein Problem.


    Es klingt sehr gut, ist Kompakt und doch übersichtlich, und Laptop/Ipad fernbedienbar.


    Vom bedienen her muss man sich sowieso an jedes Pult etwas gewöhnen, in unserer Situation ist das vor allem, wie sich ein Pult verhält nach aus/einschalten, Scenenwechsel, usw...

  • Ich würde euch ein LS9-32 empfehlen.
    Für mich gelten halt die Yamaha Pulte als Traktor unter den Pulten. Ich kenne keine Ausfälle.


    Wenn du es fernbedienen willst, kannst du das ohne Probleme über das iPad oder ein Laptop.


    Das ganze funktioniert wirklich ohne Probleme..


    Das PreSonus ist sicher ok, jedoch hatte ich schon Abstürze während der Show und niemand kann sagen woher es kam, das Pult war einfach Tod... Strom weg... - neu starten.... - alles wieder io
    es war immer in nicht fixen Locations. Wir vermuten immer noch das es an Spannungsschwankungen liegt.


    Leider funktioniert das Teil danach im Lager wieder ohne Probleme... ist also nicht Reproduzierbar.
    Zudem hört man bei Szenenwechseln ein kurzen DropOut.


    Grüsse aus Schweiz

  • Hallo!
    Ich bin seit ca 1 Jahr mit dem Presonus SL24 unterwegs
    Das Bedienkonzept ist einfach, der Sound großartig!
    Neben den 24 Mic Eingängen, In noch 2 weitere Stereo In (mit FAT Channel), 10 Aux + 2 für die internen Effekte sind mehr als ausreichend. 8 paarweise geschaltete Graphik EQ´s (nehme ich aber eher selten - mach das mit dem Parametric EQ vom FAT Channel - auf allen Auxen, Subgruppen, Main out)
    Einzig bei den Effekten wurde meines Erachtens ein wenig gespart. Ich hab (fast) immer noch ein externes mit dabei (bin da mit dem TC M-OneXL sehr zufrieden), Firewire Anbindung (32 in / 26 Out), mit "universal control" via Mac/PC fernbedienbar - bei Mac auch via iPad (monitoring auch via iPhone)
    Alles in allem ein sehr durchdachtes, für die Preisklasse ungeschlagenes Pult.
    Wenn man keine speicherbaren Gains & Motorfader benötigt(wirklich nur für schnelle Szenenwechsel - im normalen Betrieb bei diesem Konzept nicht notwendig) , eine klare Kaufempfehlung!


    Die Abstürze die "different" beschreibt, kann ich absolut nicht betätigen. Eine der Ursachen mag vielleicht die Firewire Anbindung sein, da ist es zugegeben heikel. Hier hört man von einfrieren. Ich hab´s an nem Mac hängen und da läuft es absolut problemlos und bis dato keinen Ausfall o.ä


    Den Drop Out beim Szenen-Wechsel gibt's, wenn man am Pult selber eine Scene recalled. Wenn man dies über Universal Control (Mac/Pc) macht, gibt's den drop out nicht. .


    Eine T112 ist natürlich ein anderes Kaliber und ein erstklassiges Pult (und steht auf meiner Wunschliste). Nur wenn ich Laienanwender in Verbindung mit einer T112 höre, hätte ich so meine Bedenken. Die T112 ist ebenfalls einfach zu bedienen. Nur sollte man da über den Laien-Status hinaus sein....

  • Er hatte vorher ja schon ein O2R


    Also vermutlich kein Outboard

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • martin: Es wäre schön, wenn du das weitere Umfeld etwas beschreiben könntest, wie z.B.:


    - Zuspieler: klassisch CD/MD oder z.B. mit SCS, bei letzterem kann man mit dem richtigen Pult (z.B. LS9) schöne MIDI-Verknüpfungen für die CUEs bauen
    - Mikrofone und Beschallung: Da möchte ich nicht auf Vollparametrik verzichten müssen - steht allerdings auch wieder im Gegensatz zum "Laienbediener"
    - iPad-App zum herumlaufen? Hattet ihr zwar bis jetzt nicht, kann aber ein wertvolles Hilfsmittel sein...
    - Szenenwechsel? Wie schnell, wie viel... Man kann beim Presonus zwar z.B. über einen Postfade-Aux ausspielen und nimmt die Fader nur zur Pegelkontrolle, ist aber vielleicht nicht die übersichtlichste Lösung
    - Nochmal Beschallung: braucht ihr nur eine Summe oder müssen noch Delays, Nearfills etc. angesteuert werden? Dann sollte eine Matrix drin sein.



    Ich bin selber z.Z. in dieser Richtung was am überlegen und wegen der meisten Punkte ist für mich das StudioLive raus - allerdings bin ich ja auch kein Laienbediener...

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Danke für die sehr schnellen ausführlichen Antworten.


    Eine Frage vor ab, kann man bei dem StudioLive auf die SUB 1 und 2 die Stereoeingänge legen? Wie viele Stereo-Zuspieler kann man sinnvoll im Direktzugriff anschließen (wird doch eng mit der Kanalanzahl denke ich)
    Wir haben 22 Mics (Sennheiser G2, G3), 2 Reserve Mics, einen Audiozuspieler (noch MD), einen Effektzuspieler, ein PC mit SCS ist angedacht und ein Radio (da reicht ein Mono-Poti), das sollte alles drauf.


    Wir arbeiten nicht mit Szenen - sollte aber möglich sein.
    Schauspieler kommt, Mic an, er geht Mic aus per Mute.


    Das das Pult kein Midi hat (mit SCS würden wir aber nicht das Pult steuern wollen oder doch?) und kein Display ist schon eine Einschränkung.
    Es hat doch pro Kanalzug 4 parametrische EQs?
    Im Moment haben wir am Digital out des 02r ein Behringer Ultacurve (Asche auf mein Haupt) da wir ein Delay auf allen Lautsprechern brauchen (für first Wave von der Bühne). Alle Boxen hängen gleich weit weg vom Publikum.


    Wie funktionieren die Auxeinstellungen ohne Motorfader? Die Led-Kette neben dem Kanal-Fader zeigt den eingestellten Pegel an und verändert sich erst nach "überfahren" dieser Position oder wie?

  • kimix: also das mit den Dropouts hatte ich natürlich nur wenn ich die Scene am Pult "Recalled" habe.
    Ich habe es noch nie über die Universal Control getestet.


    Die Abstürze habe ich nicht nur selbst erlebt sondern auch von verschiedenen Ton-Techs aus der Region gehört. Dieses Problem hatten wir bei allen PreSonus pulten.


    Es ist aber bekannt das das Netz in der Schweiz gerne schwankungen bis über 240 Volt hat.
    Und das PreSonus netzteil macht nur bis 240 Volt..


    bei allen anderen Pulten hatte ich nie Problem.


    Vor einiger Zeit war auch eine Band aus Ö bei uns und hat ihr eigenes PreSonus mitgenommen und dann haben wir das Pult 30 minuten vor Showbeginn ausgewechselt da es 2x im Soundcheck abgestürzt ist.

  • martin:


    Mit den EQs hast du recht, das hatte ich falsch auf dem Schirm da für mich an sich eher das kleinere interessant wäre (mobiler).


    Die Auxe sind total recall, da über Endlos-Encoder und LED-Balken gelöst. Da kann man sich die wichtigen Änderungen speichern und hat die Fader zur Anpassung.



    Die Sache mit SCS ist sehr umfangreich, es kann (in der entsprechenden Version) sowohl MIDI senden als auch empfangen.
    Da ich letztes Jahr ein Projekt mit über 40 Cues betreut habe. war ich es irgendwann leid die Zuspieler am Rechner und die Szenenwechsel am LS9 (deren UDK-Taster ich dafür eh nicht gut finde - da kamen schon mal Tastenpreller (= Doppelsprung der Szenen) oder auch keine Reaktion vor) abzufeuern und habe mich daraufhin ins SCS eingearbeitet.


    Die Cues bestanden übrigens aus Liedern (teils mit Gesang), Szenenwechsel und Geräuscheinspielern, schön der Reihe nach weg.


    Gelöst habe ich das indem ich entsprechende MIDI-Programmwechsel-SubCues ins SCS gesetzt habe sowie MIDI-Controller, die mir immer am Songende den Hall herunter- oder, wenn ein Darsteller der Szene hinzukam, den entsprechenden Kanal hochgezogen hat.
    Ich musste dann nur noch für jeden Cue am Rechner die Space-Taste drücken und konnte beim Soundcheck ganz einfach direkt in jede beliebige Szene springen, inkl. Zuspieler - am Pult war nur noch die "Tagesformanpassung" zu erledigen.



    @Pultabsturz: Ist zwar blöd wenn das Pult bei Netzschwankungen schnell zickt, aber nicht unlösbar eine passende USV kostet jetzt nicht die Welt.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Seltsame Geschichte, das...


    Ich stehe in engem Kontakt zum Presonus-Vertrieb Schweiz. Es gab bei den 24ern ganz am Anfang Probleme, dass beim flashen auf die neueste Version gerne mal die Netzteile Schaden genommen haben und dann nicht mehr funktionierten bzw. diese Abstürze verursachten. Ich kenne auch den Tontech der acapella-Truppe, bei welcher bei einer frühen Version des Pultes diese Probleme aufgetreten sind und seit diesem Zeitpunkt in der Szene herumgeistern. Die Pulte, welche vor über einem Jahr Probleme machten, sind mittlerweile geserviced. Wenn das nicht gemacht wurde oder die Pulte im Ausland gekauft wurden, dann ist das wirklich nicht das Problem von Presonus.


    Obwohl wir schon Pulte verkauft haben (16er und 24er) sowie einen 24er seit Monaten in einer Installation betreuen, sind solche Probleme noch NIE aufgetreten. Probleme mit den Presonus wegen Stromschwankungen sind im Uebrigen vor allem bei 110Volt-Netzt bekannt.


    4Art


  • Zitat von "kimix"


    Den Drop Out beim Szenen-Wechsel gibt's, wenn man am Pult selber eine Scene recalled.


    Ähhh... Noch mal langsam zum mitmeisseln: Das Pult erzeugt einen Audio-Dropout nur weil man im laufenden Betrieb die Szene wechselt...? :shock:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Das ist jetzt entscheidend:

    Zitat


    kann man bei dem StudioLive auf die SUB 1 und 2 die Stereoeingänge legen? Wie viele Stereo-Zuspieler kann man sinnvoll im Direktzugriff anschließen (wird doch eng mit der Kanalanzahl denke ich)
    Wir haben 22 Mics (Sennheiser G2, G3), 2 Reserve Mics, einen Audiozuspieler (noch MD), einen Effektzuspieler, ein PC mit SCS ist angedacht und ein Radio (da reicht ein Mono-Poti), das sollte alles drauf.

  • Zitat von "martin storm"

    Schauspieler kommt, Mic an, er geht Mic aus per Mute.

    Zitat von "wora"

    wenn ich etwas von laien lese, werde ich auch stutzig.
    warum hierfür nichts analoges?

    Das ist schon ein Argument, das ich bisher nicht entkräftet sehe. Wenn es um Outboard geht stellt sich mir beim Thema Laienbedienung erst mal die Frage, was da sinnvoll und was ehr gefährlich ist. Ein Venice 320F ist z.B. ein Pult, das sehr logisch und einfach zu bedienen ist (und das bei hervorragenden Audioeigenschaften). Die wohl wichtige Forderung nach Direktzugriff währe erfüllt. Evtl nötiges Outboard könnte auch über einen PC realisiert werden.


    Falls digital wirklich gewünscht ist möchte ich unabhängig von der laufenden Diskussion noch die V-Mix Serie von Roland Digital ins Rennen werfen.
    Habe ich bereits ein mal an Laien verkauft. Kaufargument des Kunden: ich hab ihm eines zum probieren hingestellt, er konnte es sofort bedienen. (keine vorhergehende Erfahrung mit Digital)

    ...Holz ist braun!

  • Unser Bediener-Team besteht aus 10 Leuten von den 4 mit Digitalpulten sehr gut umgehen können aber nicht immer da sind bei 30 Vorstellungen.
    Effekte und Kompressoren in einem Gerät sind schon praktisch und den Szenenspeicher um zwischen Kinder- und Erwachsenstück nicht über 100 Regler am Analogpult vom Zettel einzustellen jeden 2. Tag, um nur ein paar Vorteile zu nennen.


    Welches Rolandpult hat jetzt mehr als 24 Fader für Mics und Stereoeingänge?


    Zitat

    ist das die Geyerwalli Freilichtbühne?

    nein.

  • Zitat von "martin storm"

    Unser Bediener-Team besteht aus 10 Leuten von den 4 mit Digitalpulten sehr gut umgehen können aber nicht immer da sind bei 30 Vorstellungen.
    Effekte und Kompressoren in einem Gerät sind schon praktisch und den Szenenspeicher um zwischen Kinder- und Erwachsenstück nicht über 100 Regler am Analogpult vom Zettel einzustellen jeden 2. Tag ...


    das ist natürlich ein grosses argument für digital.
    aber wenn schon, denn schon: dann auch mit speicherbaren gains.
    eine iLive wäre hier natürlich auch schick, allerdings sieht es damit auf dem gebrauchtmarkt wohl recht dünn aus, weil sich die nutzer so schwer davon trennen können ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo,


    also mit 10 000 Eus sollte fast schon ein gebrauchtes M7CL drin sein, von der Bedienung her wesentlich komfortabler als ein LS9 und der perfekte Partner für SCS, weil komplett über MIDI steuerbar (das geht weit über Szenenwechsel hinaus). Wenn die Programmierung für die Show einmal steht, kann man dann im normalen Vorstellungsbetrieb fast jeden dran setzen, der im richtigen Moment nach Textbuch die Leertaste drücken kann :)
    Kann man sich gern im Zittauer Theater in Aktion anschauen.
    Und wie weiter oben schon festgestellt wurde: Die Dinger laufen einfach zuverlässig. Sonst würde man das Gegenteil sicher hier zuerst lesen, stimmts?


    Gruß Jörg