Erfahrungsbericht Acoustic Line K24 Kraftwunder

  • Na ja – ich kenne auch genügend (vor allem älteres) Zeug, da würde ich bei ersten Hinhören unwillkürlich "iihh – bäh!" sagen. Aber mit nur sehr wenig Kurbelei an den richtigen Stellen funktioniert das live dann später ganz ausgezeichnet. Nahezu alle alten Martin – Anlagen etwa sind dafür immer wieder ein gutes Beispiel.
    Hier war ich dagegen ernsthaft geschockt. Keine Ahnung, vielleicht war ja noch 'ne Art Transportsicherung vor dem Teil, wo bei einer Beschallungsbox eigentlich saubere Mitten rauskommen sollten?
    Klang eigentlich so ähnlich wie ein einzelnes Element Q oder auch das von mir sehr oft genutzte RCF TTL33-A. Das ist im ersten Moment ja auch nicht so die Offenbarung; in Form einer typischen 2x 6er Kleinbananen – Konfiguration o. ä. funktioniert die Angelegenheit dann aber hinterher in beiden Fällen mit nur wenigen Handgriffen am Pult ausgesprochen gut.
    Das Ding worum’s hier geht ist dagegen ganz explizit als Standalone – Top konzipiert. Wenn das schon aus 5m wie 'ne Keksdose mit ein bisschen Zisch drüber klingt – wie will ich damit dann eine nur halbwegs durchsetzungsfähige (Hallen-/ Zelt-/ Sonstwas-) Beschallung bewerkstelligen? Ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "sabbelbacke"

    Mich würde mal interessieren, warum alle fest davon ausgehen, dass die TMT in den K24 als Bandpässe ausgelegt sind - ich sehe da nur einen Hornstummel und einen Treiber, dessen akust. Mitte inmitten des Hornstummels sitzt. Sehr viel Bandpassanteil sehe ich da nicht.


    Einerseits sehen die Messungen sehr danach aus, andererseits wurde es auf der Messe wohl von Mitarbeitern so unters Volk gebracht. Und wenn ich mir Bilder oder die Zeichnung auf dem Datenblatt ansehe, würde ich auch klar zum Bandpass tendieren.


    Zitat von "billbo"

    Klang eigentlich so ähnlich wie ein einzelnes Element Q


    Ob da wohl die konstruktiven Ähnlichkeiten mit reinspielen?

  • vielleicht sollte noch erwähnt werden dass billbo mit seiner negativen Erfahrung, die er weiter oben geschildert hat, die Seeburg K24 meint und nicht die TS-212.
    Da er sich auf das Zitat von Zegi bezieht, denkt man erst er meint die TS-212.

  • Da mich zu meinem 'Urteil' :roll: die eine oder andere PM erreicht hat, möchte ich doch noch einmal klarstellen:
    Ich finde Beschallungslautsprecher nicht (mehr) sooo besonders interessant oder gar aufregend; deshalb beteilige ich mich auch recht selten an diesbezüglichen Diskussionen. Wie man so etwas baut ist seit knapp hundert Jahren bekannt, wirklich viel hat sich seither da auch nicht geändert.
    Wenn ich drüber mische - sollen sie laut genug und tonal unproblematisch sein, und dabei den Publikumsbereich möglichst gleichmäßig abdecken. Wenn ich sie betreibe - muss das wirtschaftlich sinnvoll machbar sein. Wenn ich sie mit mir rumschleppen muss - müssen Rollen drunter sein.
    Eigentlich isses das schon.


    Sofern ich als Bandtonler unterwegs bin weiß ich daher sehr oft nicht einmal, wer die örtlich vorgefundenen Kisten gebaut hat, was da drin ist, wie und mit welchen Setups/ Controllern/ Endstufen sie betrieben werden, was sie gekostet haben, was sich der Erbauer dabei gedacht hat, ob sie für den Betreiber ein gutes oder ein schlechtes Geschäft sind, usw. Ich merke aber ganz schnell, ob sie ihren Zweck ausreichend erfüllen. Das tun sie heutzutage zum Glück meistens durchaus ordentlich, mit vielen kleinen spezifischen Einschränkungen und Eigenheiten kann man bei etwas gutem Willen recht gut leben, und morgen gibt’s eh wieder was ganz anderes. Interessant sind lediglich Ausreißer, solche nach oben genauso wie solche nach unten. Da schaue ich dann, sofern Zeit dafür ist, schon mal etwas genauer hin. Und merke mir das.


    Die Threadkiste kannte ich überhaupt gar nicht. Da mir aber beim Lesen irgendwann mal was dämmerte "musste" :D ich sogar extra im damaligen Angebot des Örtlichen noch mal nachschauen – Treffer! Leider, wie geschildert, eine Begegnung der eher unrühmlichen Art. Mittenmulm, garniert mit dem vergeblichen Versuch, die Sache mit ein paar künstlich gepushten Höhen aufzuhübschen.
    Vielleicht kann das Teil irgendwas, wovon ich nichts weiß. Klanglich fallen mir jedenfalls auf Anhieb 100 neutralere/ bessere/ überzeugendere Schächtelchen ein, denen ich in dieser Größenordnung jederzeit den Vorzug geben würde.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"


    Wie man so etwas baut ist seit knapp hundert Jahren bekannt, wirklich viel hat sich seither da auch nicht geändert.


    Ausgehend der Betrachtung, das sich diese Erkenntnis als Allgemeingut darstellt, bleibt für das vom Marketing geforderte Alleinstellungsmerkmal nicht mehr viel übrig...
    Wenn es schon der Preis nicht sein soll...

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Ausgehend der Betrachtung, das sich diese Erkenntnis als Allgemeingut darstellt, bleibt für das vom Marketing geforderte Alleinstellungsmerkmal nicht mehr viel übrig...
    Wenn es schon der Preis nicht sein soll...


    Das ist doch Blödsinn:
    In erster Linie hat sich der Werkstoff Pappe, Sicke, Kühlmittel, Magnet erheblich geändert. Dadurch sind heute ganz andere Konstrukte möglich wie früher. Es gab vor 20 Jahren keinen Speaker mit 3,5cm Hub und auch keinen Speaker, der 1800 Watt RMS aushält. Die Parameter des Lautsprecherbaues sind in vielen Dingen gleich geblieben, jedoch ermöglichen neue Materialien alleine schon den Bau neuer Lautsprecher.


    Was dem Billbo da mit der Box passiert ist, ist wie gesagt nicht so schön und mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Mit normalem Seeburg Setup klingt die Box einfach "normal". Weiterhin ist wie bereits von mir erwähnt die Abstrahlung eher sehr gut gelungen, weshalb die Box auch egal aus welchem Abstand oder auch Winkel eher gut klingt. Selbstverständlich habe ich auch bereits auf wirklich allem Möglichen Zeug selbst gemischt, von Ganz billig bis ganz amtlich. Bei dem erwähnten Problem muss etwas massiv schief gelaufen sein.



    Dazu vielleicht eine Anekdote, die mir letztens selbst passiert ist
    (OT Teil:)
    Ich komme mit einer fest betreuten Band in ein Festzelt mit Querbeschallung. Ich wusste vorher aus einem Telefonat schon, was in etwa da ist, dass ausschließlich die vorhandene Anlage genutzt werden darf (Auflage der Stadt als Veranstalter). Personal war nett und bemüht, Aufwand war eher groß:
    2x Linearray für vor der Bühne
    2x Linearray als Outfill
    4x Downfill von über der Bühne zum Nahbereich
    4x Delaylines
    2x "Backfills" für Bereich schräg hinter der Bühne
    Jede Menge Subwoofer


    Material war gemischt ACL und TW-Audio, alles zentral verwaltet über Powersoft K Endstufen im Netz (ca. 20 Stück). Hauptmixer als Zentrale ein Yamaha M7 CL.
    Ich stöpsel meine iLive an die M7 und lege eine CD ein
    --> Innerlicher Zusammenbruch (Das darf nicht wahr sein. Wenn ich heute so mixen muss, dann weine ich). Das Signal klang einfach irgendwie "zerstört". Ich machte dann noch ein paar lieblose EQ Rettungsversuche, merkte dann aber, dass das nix bringt. Dann kam die Frage: "Und, wie isses?" Ich dachte noch: "Ehrlich oder freundlich?", entschied mich dann für ehrlich und antwortete (in sehr vorsichtigem Ton):
    "Katastrophal schlecht. Ich hoffe wir finden den Schalter, den wir umlegen und alles ist gut. Es klingt so, also ob evtl. im Array sogar Teile nicht gehen" (massive Kammfilter, alles total indirekt...). Einer der Techniker meinte dann Gott sei dank: "Ich finde es ehrlich gesagt auch ein bisschen komisch.".
    Fehlersuche:
    Eine CD im M7 eingelegt: Alles wunderbar!
    Aus meiner iLive: Katastrophe!
    Ursache: Nicht feststellbar. Ich wollte dann nicht im M7 herumwühlen.
    Lösung: iLive direkt auf Anlage --> Alles bestens.


    Was ich damit sagen will: Wenn man es nicht selbst zusammengeschraubt hat, kann man eigentlich so eine Box, die einem ein fremder hinstellt, nicht beurteilen. Wäre mein Problem ungelöst geblieben, hätte ich hier speichern müssen: TW-Audio Linearrays sind unbrauchbar (was sicher nicht der Fall ist).


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "tobias kammerer"


    Was ich damit sagen will: Wenn man es nicht selbst zusammengeschraubt hat, kann man eigentlich so eine Box, die einem ein fremder hinstellt, nicht beurteilen.


    Interessant.
    Was ist dann das?

  • Aber schön; wenn sich ein Problem so einfach lösen läßt...
    Wobei Querbeschallung im Bierzelt schon einiges an Kopfzerbrechen bereiten kann.
    Von der Sache her in den meisten Fällen auch Unsinn; die Bühne an die Längsseite zu machen.

    Never stop a running System

  • Es gibt Veranstalter; die meinen, das sowas Sinn macht.
    Aber die Seiten neben der Bühne sind in Punkto Sicht auf Diese praktisch tot. Je tiefer die Bühne, desto schlimmer.
    Die Band spielt dann auch quasi in den leeren Raum, während das Publikum rechts und links auch außer deren Blickfeld sitzt.
    Am schlimmsten ist dann noch, das dann meistens der Zelteingang noch genau gegenüber der Bühne ist..

    Never stop a running System

  • ok, jetz verstehe ich was du meinst.
    ich habe da "leider" ein paar bands als kunden, die genau diese seitliche position der bühne ihren kunden empfehlen.
    aus akustischer sicht ist das nichtmal immer falsch, weil die beschallungsabstände kürzer bleiben und somit auch der direktschallanteil etwas höher ist. und für mich bedeutet es, dass ich ein paar boxen mehr vermieten kann, denn die leute neben der bühne müssen ja auch irgendwie beschallt werden ;)
    das problem der schlechten einsicht auf die bühne bleibt aber bestehen, es sei denn man kann auch noch ein traversenrechteck vermieten, um licht und ton daran zu fliegen ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ich habe da "leider" ein paar bands als kunden, die genau diese seitliche position der bühne ihren kunden empfehlen.
    aus akustischer sicht ist das nichtmal immer falsch, weil die beschallungsabstände kürzer bleiben und somit auch der direktschallanteil etwas höher ist. und für mich bedeutet es, dass ich ein paar boxen mehr vermieten kann, denn die leute neben der bühne müssen ja auch irgendwie beschallt werden
    das problem der schlechten einsicht auf die bühne bleibt aber bestehen, es sei denn man kann auch noch ein traversenrechteck vermieten, um licht und ton daran zu fliegen.


    Ich nehm die Aussage mal als Anlass ein neues Thema im Rigging auf zu machen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • So meinte ich es.
    Und wenn der Veranstalter dann merkt; was los ist, geht das Gejammer los:

    "Müssen die Boxen, Traverse, Lift dort in der Ecke stehen? Das Monipult dort an der Seite, Backliner mit den Klampfen an der Anderen? Warum muß da noch eine abgezäunte (Backstage) Ecke sein? Die Leute können doch garnicht auf die Bühne gucken. Und die vielen Kisten...."
    Mal abgesehen vom FOH- und Lichtplatz, der die halbe Tanzfläche einnimmt und das blöde Kabel mittendurch, das man sonst schön an der Seite verlegen könnte...

    Never stop a running System

  • Zitat von "Joe_B"

    Ab 500Hz Hochtöner, dann noch passiv getrennt?


    Da mach´ich wohl seit zwanzig Jahren was falsch wenn ich 4-Weg aktiv fahre und die HT erst ab 3,7 und neuerdings ab 5,5 kHz nutze.


    #Und ich hab die HF erst ab 6kHz zischen lassen,
    allerdings waren es auch nur 0,75 ZitrionenPressen!

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    there's nothing important like headroom - exempt from more headroom
    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition