Erfahrungsbericht Acoustic Line K24 Kraftwunder

  • Zitat von "tobias kammerer"

    HT ab 6 kHz?? Mit welchem Mitteltöner drunter, hoffentlich nicht ein 10" oder 12"

    Zitat von "donut"

    ....HF erst ab 6kHz zischen lassen,
    allerdings waren es auch nur 0,75 ZitrionenPressen!


    Mit Zitronenpressen sollten die (meist JBL) Ringradiator Hochtöner gemeint sein.
    Die fanden hauptsächlich Verwendung in einer Zeit, in der die Kompressionstreiber noch nicht wirklich Hochton gemacht haben.
    Vielleicht lag es auch an den Hörnern davor, die für heutige Verhältnisse doch sehr groß waren.
    Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn der genannte Hochtöner ab 6kHz über einem 2" Treiber gearbeitet hat.
    Wir haben die früher u.A. passiv bei 10kHz mit 12dB "aufgesetzt".

    ...Holz ist braun!

  • Zitat von "verstärkerberserker"


    Mit Zitronenpressen sollten die (meist JBL) Ringradiator Hochtöner gemeint sein.
    Die fanden hauptsächlich Verwendung in einer Zeit, in der die Kompressionstreiber noch nicht wirklich Hochton gemacht haben.
    Vielleicht lag es auch an den Hörnern davor, die für heutige Verhältnisse doch sehr groß waren.
    Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn der genannte Hochtöner ab 6kHz über einem 2" Treiber gearbeitet hat.
    Wir haben die früher u.A. passiv bei 10kHz mit 12dB "aufgesetzt".


    Ach so, ich kenne die unter "Arschbacke" und betrieb die damals auch (so alt bin ich). Das würde ich aber nicht mehr haben wollen (Phasengang/ Abstrahlverhalten des Gesamtsystems extrem fragwürdig)


    Grüße
    Tobias

  • Arschbacke war quasi die "Weiterentwicklung" und im Prinzip ein seinerzeit ziemlich teurer 1"er mit 100° Horn.
    Der hat schon gut Höhen gemacht und damit die bösen, lauten 2er etwas entschärft bzw. ergänzt.
    Leider auch schnell kaputt.


    Heutzutage hats halt den 1,4er oder den Koax.
    Oder die Möglichkeiten digitaler Controller... :wink:

    Never stop a running System

  • Also Zitronenpressen und Arschbacken sind für mich sehr gegensätzliche Schallquellen.
    Zitronenpressen sind vergleichbar winzig und machen nur die obersten Höhen.
    Arschbacken sind quadratische Hörner mit einer geschätzten Kantenlänge von ca. 1m und auch einer ordentlichen Länge, die nur Mitten und auf keinen Fall das, was aus den Rinradiator Tweeden raus kam, wiedergeben konnten. Allerdings konnte man die für heutige Verhältnisse unglaublich tief trennen (geschätzt 300-400 Hz, und die damaligen Weichen konnten nur 12dB).
    Ich aber, so was auch mal in verhältnismäßig winzig noch mal in dem Horn hängend gesehen zu haben.

    ...Holz ist braun!

  • Arschbacken sind kleine, quadratische Hörnchen mit so 15cm Kantenlänge.
    Und machen dasselbe wie Zitronenpressen, nur mit bissel mehr Wirkungsgrad. Können natürlich Stückchen tiefer.
    Und genaugenommen wurden als Zitronenpressen auch nur die unseligen Piezos und nicht die RR bezeichnet; weil sie denen tatsächlich recht ähnlich sehen.


    Die 1m-Riesenhörner sind was ganz anderes. :wink:

    Never stop a running System

  • also in meiner erinnerung sind "zitronenpressen" ringradiator-hochtöner.
    die piezos hiessen, zumindest bei uns, nie so. die hiessen einfach "piezos" - und waren immer schrecklich klirrig. da klangen die ringradiatoren eindeutig besser! allerdings war das abstrahlverhalten eher wie ne taschelampe... heute gibt es wirklich bessere lösungen ;)


    und die "arschbacken" kenne ich ebenfalls in gross und klein, für mittelton und hochton.
    die kleinen waren dann eben "kleine arschbacken" :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "madmax"

    Arschbacken sind kleine, quadratische Hörnchen mit so 15cm Kantenlänge.
    Und machen dasselbe wie Zitronenpressen, nur mit bissel mehr Wirkungsgrad. Können natürlich Stückchen tiefer.
    Und genaugenommen wurden als Zitronenpressen auch nur die unseligen Piezos und nicht die RR bezeichnet; weil sie denen tatsächlich recht ähnlich sehen.


    Die 1m-Riesenhörner sind was ganz anderes. :wink:


    Alda, hier ist ja mal wieder Kernkompetenz versammelt:


    "Arschbacke" war das deutsche Synonym für die sog. Biradialhornserie von JBL, die es bis heute für Kinolautsprecher noch gibt. Sinn war, hohe Frequenzen durch Beugung und eine bestimmte Hornkontur in beide Raumrichtungen relativ breit abzustrahlen. Wo das akustisch Sinn machte, hörte sich das auch gut an und wo nicht eben nicht !


    Davon gab es neben dem Tweeter ( 2404 ) auch mittlere ( 2342/2344 ) und große ( 2360/2365 ) Modelle mit deutlich niedrigerer unterer Grenzfrequenz. Hier ein Bild, auf dem man sowohl Größe als auch "Arschbackigkeit" gut erkennen kann:
    http://www.audioheritage.org/p…t/showphoto.php?photo=597 ( die Farbe ist nicht original :lol: )


    Mit "Zitronenpresse" ist der JBL 2402/075 und dessen zahllose Kopien gemeint, wobei das Orginal im Gegensatz zum 2404 einen engen ( 40° ) rotationssymetrischen Abstrahlwinkel aufwies und daher auf Achse deutlich lauter als die 2404 "Kleinarschbacken" war.

  • Zitat von "guma"

    ( die Farbe ist nicht original )

    Auch wenn die Farbe wieder Rückschlüsse zu Zitronen erzeugen könnte - die Größe spricht dagegen, damit Zitronen zu pressen. :lol:
    Vielen Dank für die Zusammenfassung. Auch wenn die Arschbacken heute nicht mehr so oft als Gesprächsstoff dienen, es ist doch interessant, dass man da über ein Horn redete und jeder hat einen andere Vorstellung davon und auch die Einsatzzwecke sind doch so unterschiedlich.

    ...Holz ist braun!

  • Naja, vielleicht sollte man nicht von der Kenntnis der bei uns gefundenen bildhaften Kosenamen auf eigene Kompetenz schließen.
    Mit den JBL-Modellnummern und dem Verständnis für die Funktion klappt das eigentlich ganz gut mit der Nomenklatur. :wink:

  • Mit den Zitronenpressen habe ich bisher (so etwa 30 Jahre...) immer den gemeinen Piezo-Hochdröhner identifiziert.
    Die optische Übereinstimmung ist einfach zu deutlich gewesen. Ansonsten: Ja, ich besitze mehrere K24 und habe so viele Controller, das ich gerade ein paar am verkaufen bin. Grund der Anschaffung war für mich der hohe Output bei sehr übersichtlichen Maßen und mein Dasein als Vertragshändler für Produkte der Firma... Wenn man die K24 als Topteil einer größeren PA verwendet ist der Vorteil der geringen Abmaße natürlich nur noch die Hälfte wert, da man ja noch einen beachtlichen Haufen Bässe mitschleppen muß. Das geringe Gewicht und das interessante Flug-Zubehör erleichtern das Leben aber in jedem Fall.
    Der Sound ist mir bisher noch nicht auf den Zünder gegangen, da hat man ja das meiste dran irgendwie selbst in der Hand...
    Als sehr vorteilhaft hat sich für uns die Verwendung der Seeburg-Controller erwiesen. Die aktuelleren Setups sind halt darauf programmiert und klingen so auch deutlich besser.
    GA! Ralf
    PS: Hier mal ein Link zu einer invertierten Zitronenpresse:
    http://www.conrad.de/ce/de/pro…409FA1.ASTPCEN07?ref=list
    Mit dem Original von JBL bleibt zu viel Fruchtfleisch in der Schale ;)

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

    _____________________
    PM2 Veranstaltungstechnik
    Blankenauer Straße 61
    D-09113 Chemnitz


    Fon. 0371.5212820
    Fax. 0371.5612536

  • Also vielleicht hilft folgendes einfache Argument:
    Die JBL Zitronenpresse gab es einfach schon mindestens 20 Jahre früher als das gezeigte Piezo-Ding. Bei aller Assoziation mit einfachen Küchengeräten: die reale Pressfunktionalität sollte in einem Beschallungsforum kein Argument sein. Wenn doch, befürchte ich, dass die Historie dieser germanischen Terminologie auf die Unterscheidung zwischen
    'Zitronenpresse West' und 'Zitronenpresse Ost' hinausläuft. :lol:

  • Zitat von "PMZWO"


    meine güte, diesen mist gibt es ja tatsächlich immer noch!
    sowas hatten wir vor über 30jahren (oh weia!) in unserer disco im jugendzentrum, weil die stadt kein geld für normale lautsprecher rausrücken wollte. und seit dieser zeit laufe ich mit einem tinnitus herum, der mir durch diese klirrerzeuger beigebracht wurde. wenn ich nur dran denke, pfeifts gleich lauter im ohr. für mich gehört dieses zeug verboten!
    und nein: das waren piezos, der spitzname "zitronenpresse" war für die JBL ringradiatoren reserviert, die guma genannt hat.
    aber offenbar ist der begriff "zitronenpresse" wohl regional sehr unterschiedlich benutzt worden.
    wenn die piezos überhaupt einen spitznamen verdient hätten, dann wohl eher "klirrheimer".

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die Dinger sind in mehr Boxen verbaut; als du glaubst.
    Und sehen einer Zitronenpresse aus der DDR weeesentlich ähnlicher als ein RR. Da beißt die Maus kein' Faden ab. :wink:

    Never stop a running System

  • Der Worstcase war damals in der schlechten Zeit, als man nichts gekriegt hat außer Kinder, ein Wechselkurs von 1:8 von DM zu Mark der DDR. Und da haben sich doch sogar echte Spezialisten entwickelt, die überlastete und dadurch defektierte Piezos wieder heilen konnten. Der Reichtum hat ansonsten leider seltenst für ein Produkt von JBL gereicht. Das erklärt vielleicht die regionalen Unterschiede in den Begrifflichkeiten...
    GA! Ralf

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

    _____________________
    PM2 Veranstaltungstechnik
    Blankenauer Straße 61
    D-09113 Chemnitz


    Fon. 0371.5212820
    Fax. 0371.5612536

  • Zitat von "madmax"

    Die Dinger sind in mehr Boxen verbaut; als du glaubst.


    Ich kann mich da an ein Foto erinnern, da standen bei einem David Bowie Konzert u. a. je Bühnenseite ein 20 Fuß Container. Breitseite aufgemacht und dahinter dicht an dicht, alles voll mit Piezos. Das war, als die Dinger auf den Markt kamen.

  • Ach kommt, wir machen es optisch einfach, die Zitronenpresse



    Die Arschbacke



    Hab ich was vergessen ausser den Schlitz?

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • "Der Worstcase war damals in der schlechten Zeit, als man nichts gekriegt hat außer Kinder, ein Wechselkurs von 1:8 von DM zu Mark der DDR. Und da haben sich doch sogar echte Spezialisten entwickelt, die überlastete und dadurch defektierte Piezos wieder heilen konnten. Der Reichtum hat ansonsten leider seltenst für ein Produkt von JBL gereicht. Das erklärt vielleicht die regionalen Unterschiede in den Begrifflichkeiten...
    GA! Ralf"


    Soviel ich weiß, gab es einen offiziellen und einen Schwarzmarktkurs.
    Wurden damals Piezos wirklich in der PA-Technik verwendet oder nur bei der "2000W-Box", welche zwischen Puppenkiste Lego-Weltraumwelt mit blinkenden LEDs auf sich aufmerksam machte?

  • Zitat

    Soviel ich weiß, gab es einen offiziellen und einen Schwarzmarktkurs


    Ja, offiziell 1:1 (Witz) - real 1:8-10
    Piezos hatten auch bei uns einen schlechten Ruf als üble Kreischer.
    In Leipzig hatte sich ab Mitte der 80er ein Quasistandard in Form von Nachbauten der Zeck 12/3 oder 15/3 etabliert. Die 12er/15er waren gepimpte Ostlautsprecher - ganz potent mit Aludruckgusschassis und speziell angefertigte Voicecoils (Fa. Musch) sowie den originalen TM800 und Celestion HF50, die aus dem Westen "besorgt" wurden. Diese beiden Mittel- und Hochtöner kosteten umgerechnet 6000 Ostmark, das waren etwa 7-8 typische Monatslöhne! Die Weiche wurde 1:1 "nachempfunden".
    Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen wollte, baute sich Hochtonzeilen aus 8 und mehr HiFi-Kalottenhochtönern, was steil getrennt auch ziemlich gut und betriebssicher war.
    Habe meine alten 12/3er noch immer im Lager (einstauben) und die klingen auch heute noch sehr ordentlich.

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de