Lärmschutz und die Herren vom Ordnungsamt

  • Zitat von "Jeremy"

    Stimmt ja auch, und trotzdem ist es wie in der Gastronomie: Der Markt verlangt nicht nur nach Sterne-Köchen, sondern auch nach der gutbürgerlichen Küche (mit der sich auch gutes Geld verdienen lässt), und insbesondere auch nach Fastfood.


    Und so mancher wäre erstaunt, was ein Sternekoch auch auf dem Campingkocher zaubern kann, wenn nichts anderes da ist.


    Das sehe ich auch so. Es ist nun mal auch unser Job, auch mal aus der "Low-Budget-Klasse" das Beste rauszuholen.
    "Man kann sich immer nur nach der Decke strecken" Es gibt nun mal ab und zu Rahmenbedingungen, die einem total gegen den Strich gehen. Aber als professioneller Dienstleister arbeite ich nach Kundenwunsch und versuche einen passenden Konsens aus Wünsche des Kunden und Vorgaben der Location herauszuarbeiten.

  • natürlich gehört es zu unserem job, mit gegebenem material (und vor allem gegebenen räumlichkeiten) einen stressfreien job zu machen. das tun wir ja alle ständig. man muss dabei aber aufpasssen, dass man seine ideale nicht verliert.
    resignation führt nicht automatisch zur besten lösung, manchmal muss man auch mal die klappe aufmachen und sich beklagen, um eine verbesserung für alle zu erreichen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    ich dachte ja eigentlich, das hier wäre ein fachforum für leute, die aus ihrer berufung heraus versuchen, für das publikum das beste an klang herauszuholen, damit diese sich wohl fühlen und im nächsten jahr gerne wieder geld ausgeben, um zu gleichen veranstaltung kommen...


    *gdB* (ganz dünnes Brett)
    Diese Aussage suggeriert IMHO den Umstand, das der "beste Klang" (Wie ist der eigendlich definiert?) massgeblich zum Wohlergehen des Publikums beträgt.


    Es ist sicherlich unbestritten, das Unpässlichkeiten wie technisch begründete Ausfälle oder dauerndes feedback nicht unbedingt für eine positive Resonanz sorgen.
    Bei dem Begriff "Sprachverständlichkeit" wird es schon grenzwertig, denn ich habe nicht selten Gäste erlebt, die zufrieden damit waren, das sie das Dauergeschwaller von irgendwelchen Lokalpolitikern nicht verstehen brauchten.
    Auf der anderen Seite gibt es ebenfalls unbestritten eine Reihe von Musikern, denen kein Aufwand zu gering ist, ihren Studiosound auch auf die Bühne zu bringen.


    Ich persönlich halte es für sinnvoller, eine für das jeweilige Gesamtpaket zweckmässgste Lösung zu installieren.
    "Wohlfühlen" ist eine ganz individuelle und höchst subjektive Wahrnehmung...

  • quote="Mechwerkandi"]...massgeblich zum Wohlergehen des Publikums beträgt.[/quote]


    ...am wenigsten trägt dazu bei; wenn's den Leuten zu laut ist...

    Never stop a running System

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    ...
    *gdB* (ganz dünnes Brett)
    Diese Aussage suggeriert IMHO den Umstand, das der "beste Klang" (Wie ist der eigendlich definiert?) massgeblich zum Wohlergehen des Publikums beträgt.


    ich kann dabei kein dünnes brett erkennen. so lange ich erlebe, das sich leute aus dem publikum nach dem konzert bei mir und bei meinen musikern für den guten sound bedanken, habe ich meinen job gut gemacht.
    ob das nun der "beste klang" war oder nicht, darüber lässt sich ja immer streiten. mein job als schnittstelle zwischen musiker und publikum definiert aber IMHO ganz klar, das ich für den "wohlfühlanteil" mit verantwortlich bin. und um das umzusetzen werde ich auch entsprechende anforderungen stellen. selbstverständlich im rahmen eines sinnvollen budgets, das ist z.b der grund warum ich mir nicht von vorneherein die teuersten mischpulte aussuche...


    Zitat von "Mechwerkandi"


    Ich persönlich halte es für sinnvoller, eine für das jeweilige Gesamtpaket zweckmässgste Lösung zu installieren.
    "Wohlfühlen" ist eine ganz individuelle und höchst subjektive Wahrnehmung...


    diesem umstand habe ich ja gar nicht wiedersprochen.
    im gegenteil, das sehe ich ganz genau so!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ... so lange ich erlebe, das sich leute aus dem publikum nach dem konzert bei mir und bei meinen musikern für den guten sound bedanken ...


    Mal ne Frage in die Runde und bitte die Selbstbeweihräucherung mal außen vor lassen ;
    Wie oft kommt wirklich jemand aus dem Publikum zum FOH um sich zu bedanken :?:
    Zumal die Leute ja auch immer ganz genau wissen müssten , wer Ton , Licht etc. gemacht hat :lol:
    Ob es für die meisten Besucher ein gelungendes Event war , sehe ich an anderen Kriterien .

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht

  • Zitat von "hp"


    Wie oft kommt wirklich jemand aus dem Publikum zum FOH um sich zu bedanken :?:


    Das nennt sich "selektive Wahrnehmung" und ist eine Schwäche der menschlichen Psyche.


    Einfaches Beispiel:
    Du hast dir ein rotes Auto gekauft. Auf dem Heimweg siehst du plötzlich überall rote Autos herumfahren, obwohl es sicher nicht mehr gibt als vorher.
    Oder die Schlange an der Supermarktkasse, die ja immer am längsten ist.


    Das hängt damit zusammen, das der Mensch immer mehr dem zugeneigt ist, resp. das wahrnimmt, was er erwartet und was er kennt.

  • Zitat

    Wie oft kommt wirklich jemand aus dem Publikum zum FOH um sich zu bedanken :?:

    Das gibt es tatsächlich, und zwar gar nicht mal sooo selten. Hängt aber sehr von der Art der Veranstaltung ab.


    Ich hab' aber auch schon erlebt, dass der FOHler nach abgeliefertem Werk zwei Secus auf den Weg zurück zur Bühne bekommen hat, weil er (zurecht) Angst haben musste, ansonsten auf die Fr...e zu kriegen. :lol:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Das hängt damit zusammen, das der Mensch immer mehr dem zugeneigt ist,
    resp. das wahrnimmt, was er erwartet und was er kennt.


    Genau ! , so kann man sich vermutlich das ein oder andere Kompliment erklären 8)


    Zitat von "billbo"

    ...weil er (zurecht) Angst haben musste, ansonsten auf die Fr...e zu kriegen. :lol:


    Au Backe ... , obwohl ich in all den Jahren auch so einiges vermurkst habe , soweit war es bei mir noch nicht :oops:

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht

  • Gegen fliegende Biergläser helfen auch keine Secus....


    Sowas ähnliches schon erlebt aber eher Richtung Bühne. Publikum durch Stadtfestintriegen kontra eingestellt und die Band schon vor dem Auftritt verloren. Mein angagierter DJ war mein Lieblings DJ des Jahres. Durch seine Hilfe wurde die Band inkl. Backline hintenherum streßfrei "entlassen".
    Deswegen kann ich mir gut vorstellen wie es einem Hobbymischer mit seinem Material bei einem 5000er Bikerfestival geht wo es im Vorfeld heißt: Ach muß nix großes stehen bischen für gute Laune Material :shock:


    Aber das jemand aus dem Publikum zum FOH kommt hab ich eher nur im Classic Bereich erlebt. Es gab Kritik (ja auch berechtigt aber abgewimelt :wink: und zum Anfang der Laufbahn) und bisher wenige aber ausdrucksvolle Lobe. Lob vom unbeteiligten Berufsmusiker sind mir viel viel lieber als die Meinung von Greti und Blödi. Zu Recht wird da die Hose feucht.
    Was einen zwar freut aber nicht anhebt ist die eingeforderte Akzeptanz durch den liebenswerten Musiker auf der Bühne zum Publikum - durch Applaus für die VA Firma.


    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Zitat von "hp"

    ...
    Mal ne Frage in die Runde und bitte die Selbstbeweihräucherung mal außen vor lassen ;
    Wie oft kommt wirklich jemand aus dem Publikum zum FOH um sich zu bedanken :?:...


    ganz ohne beweihräucherung: das passiert bei fast jedem gig.
    aber wie billbo schon passend schrieb: das kommt auch sehr auf die art der veranstaltung an!
    ich mache meistens relativ gut bezahlte konzertbeschallungen und nur noch sehr wenige reine partygigs, bei denen die band eigentlich keine rolle spielt... diese anwenungsgebiete unterscheiden sich ja stark, fliegende biergläser hab ich schon seit 20 jahren nicht mehr erlebt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    ganz ohne beweihräucherung: das passiert bei fast jedem gig.
    aber wie billbo schon passend schrieb: das kommt auch sehr auf die art der veranstaltung an!
    ich mache meistens relativ gut bezahlte konzertbeschallungen und nur noch sehr wenige reine partygigs, bei denen die band eigentlich keine rolle spielt...

    kann ich so unterschreiben
    ...hatte ich gerade gestern abend (fasnacht) erst erlebt, dass sich publikum UND veranstalter persönlich bei uns bedankt hatten :)

    Zitat

    ..., fliegende biergläser hab ich schon seit 20 jahren nicht mehr erlebt.

    ja, auch seit dieser zeit "trocken" :lol: :lol: :lol:

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Zitat

    Au Backe ... , obwohl ich in all den Jahren auch so einiges vermurkst habe , soweit war es bei mir noch nicht :oops:

    Persönlich ist mir das Gott sei Dank bisher auch erspart geblieben. :D

    Und auch ganz ohne Selbstbeweihräucherung: ich nehme praktisch regelmäßig freundlich lächelnd den Dank des herausströmenden Publikums entgegen, während ich derweil schon mal den Frontplatz abkable. Und der Bandmischer bereits irgendwo im Backstage verschwunden ist.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"


    Und auch ganz ohne Selbstbeweihräucherung: ich nehme praktisch regelmäßig freundlich lächelnd den Dank des herausströmenden Publikums entgegen, während ich derweil schon mal den Frontplatz abkable. Und der Bandmischer bereits irgendwo im Backstage verschwunden ist.


    Haha - so ist's!
    :D

  • Ist doch auch ne charmante ganz und gar unopportunistische Art, ein bekannter und geachteter Mischer zu werden. Bleibt für die Clubbetreuer der Republik nur noch der Part, lautstark darauf hinzuweisen, dass man dieses Mal ganz und gar unbeteiligt war, wenns mal daneben gegangen ist .... dann stellt sich der legendäre Ruf von ganz alleine ein. :D:D

  • Je älter das Publikum ist, desto häufiger hört man auch "Danke, daß Sie es nicht so laut gemacht haben"


    ...aber irgendwie schweifen wir ab. Es ging ja eigentlich darum, inwieweit man eine "verplombte" Anlage verwenden sollte bzw. umgehen / beeinflussen kann.

  • Zitat von "mringhoff"

    ...aber irgendwie schweifen wir ab. Es ging ja eigentlich darum, inwieweit man eine "verplombte" Anlage verwenden sollte bzw. umgehen / beeinflussen kann.


    Vor Allem, inwieweit man da was ändern oder übergehen sollte.


    Als Techniker sollte man sich dann auch den Konsequenzen bewußt sein wenn was schiefgeht.


    Der Kunde wird sicher plötzlich alles Anders sehen, wenn es auf einmal um monetäre Konsequenzen geht.....
    Und man bleibt über....

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Natürlich.
    Aber als Techniker sitzt man zwischen den Stühlen: Einmal ist dort der Betreiber der Veranstaltungsstätte, der zunächst mal verantwortlich ist für sein Laden (und somit für die Lautstärke).
    Dann ist dort der Kunde, der die Location gemietet hat und dort einen netten Abend verbringen möchte.


    Der Wunsch vom Kunden ist (neben gutem Essen, schöne Deko, feines Abendprogramm...) auch eine gute Musikunterhaltung. Dazu gehört erstmal die Auswahl der Songs an sich, aber dann auch die Qualität der Tontechnik und eine gewisse Partylautstärke.


    Jetzt möchte man es dem Kunden natürlich recht machen, schließlich ist er der Auftraggeber. Der Betreiber der Location (hier der Wirt) ist erstmal nur eine Person, mit der man kooperativ zusammenarbeiten sollte, damit alles rund läuft, aber er ist nicht Auftraggeber.
    Wenn hier Unstimmigkeiten aufkommen, dann sollte man umgehend den Auftraggeber mit einbeziehen und gemeinsam nach einer Lösung suchen. Je früher desto besser.
    Insofern hat der Threadstarter alles richtig gemacht. Er hat im Vorfeld bemerkt, daß hier die Musikqualität und vielleicht auch die Lautstärke nicht den üblichen Ansprüchen gerecht werden kann und versucht nun eine Lösung zu finden.


    Diese kann nur im gemeinsamen Gespräch mit dem Wirt und den Auftraggeber erfolgen. Letzendlich gäbe es folgende Lösungsmöglichkeiten:


    Der Wirt beharrt auf seine Anlage, weil er Angst um seine Konzession oder vor teuren Auflagen hat:
    - die Feier findet dann mit dessen Anlage statt (eventuell ergänzt um EQ / Kompressor) und der Auftraggeber akzeptiert die schlechteren Rahmenbedingungen.
    - der Auftraggeber sucht sich eine andere Veranstaltungsstätte


    Der Wirt gestattet die Aufstellung der mitgebrachten Anlage, dann trägt er aber auch zu einer gewissen Grenze die Verantwortung. Schliesslich sind es diverse Auflagen etc, die seine Zukunft beeinflussen könnten.
    Möglicherweise kann es so während der Veranstaltung zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Wirt und Veranstalter (vertreten erstmal duch den DJ) kommen, welche Lautstärke nun recht ist und welche nicht mehr. (Mir hatte schon mal ein DJ berichtet, daß ein Wirt dann den Stecker seiner Anlage gezogen hat...)


    Wenn ein Veranstalter finanzielle Konsequenzen wegen Lautstärke tragen soll, dann muss das auch vorher im Mietvertrag so vereinbart werden, denn zunächst ist ja der Wirt für den Betrieb in seinem Laden verantwortlich.


    Was halt gar nicht geht ist, daß der DJ auf eigene Faust sich über die Regeln hinwegsetzt, weil er meint, daß es besser klingt....

  • Man weisst ja nicht wie die Anlage überhaupt limitiert wird.
    Falls Messmic im Spiel ist, soll der Tausch doch problemlos sein. Wenn Linesignal, oder Verstärkungsfaktor limitiert wird, dann sollte man weiter schauen. Omnitronic Boxen sind 8 Ohmler und haben 99dB Sens, die TT+ sind ähnlich von den Werten her. Also, kann viel lauter durch den Boxentausch ja nicht werden. Es wird wahrscheinlich sogar leiser vorkommen, da die TT+ sauberer spielen.
    Aber, dem TS geht ja nicht um die Lautstärke (er hat doch geschrieben, dass die Lautstärke ausreichend ist), sondern um Klang.
    Evtl. kann man zusätzlich eigene Boxen besser ausrichten, um noch weniger nach draussen zu schicken.
    Zur Sicherheit wurde ich bei den Nachbarn (sind ja nur 2) aufkreuzen mit Flasche Wein, paar Wörter austauschen und Handynummer durchgeben, falls denen doch lauter als sonst vorkommen sollte mal direkt anrufen.