Modulare Mischpulte - S6, Nuage und wann gibts das für uns?

  • Na ja,
    eine große änderung hat es mit dem einzug der digitaltechnologie schon gegeben, das netzwerk.
    man kann daher bedienoberflächen absetzen, vernetzen und verbinden.
    Löst man also das weiter oben aufgeworfene problem der nodes, bzw. das problem der verbindung von mehreren möglichen dsp/basiseinheiten
    kommen wir der sache näher.


    Wenn es dann noch eine praktikable lösung gibt einzelne bedieneinheiten zu einem transportablen großen zusammenzufassen ist der nächste schritt getan.


    was nicht praktikabel ist, ist das festhalten an der analogen "frames" die man nur seitlich ausbauen kann, das ist zumeist zu aufwendig und daher nicht ökonimisch.
    Lege ich zwei avid S3 faderbänke auf dem tisch nebeneinander ist mir das zu wackelig, da muß also ein verbindungssystem her was ähnlich gut funktioniert wie der butterfly am case oder der kugelsperrbolzen am LA.


    billbo: ich verstehe deine skepsis, sogar sehr gut, und trotzdem entsteht bei mir der wunsch ein pult zu haben was
    a) professionell ist
    b) viele fader bietet für festivals
    c) sehr klein und kompakt ist für kneipenjobs
    drei wünsche kann sonst nur ferero, aber die modernen technologien könnten das auch im pultbereich, nur wie? gerade von dir und deinen erfahrungen
    könnten die besten ideen ausgehen wie man es macht, oder wie man es sicher nicht macht 8)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Das Problem ist nicht nur die Umsetzung auf der digitalen Ebene, sondern wie billbo schon anmerkte das der mechanischen Realisierung.
    Die Wenigsten werden Gestelle mit Viertel- und Achtelkassetten samt soliden Messersteckverbindern und voller Elektronik wirklich bezahlen geschweige transportieren wollen.
    Ein KSG625 war modular, ein MP4084 mit minimal 8 und maximal 48 Kanälen auch -und sauschwer. Aber im Normalfall eben für Festeinbau, einmal zusammengesteckt und fertig. Wobei mir die Gestaltung in 8er-Einheiten am ehesten gefallen würde. Ohne Tatschscreen.



    MfG
    DirkB

  • Zitat

    billbo: ich verstehe deine skepsis, sogar sehr gut, und trotzdem entsteht bei mir der wunsch ein pult zu haben was
    a) professionell ist
    b) viele fader bietet für festivals
    c) sehr klein und kompakt ist für kneipenjobs
    drei wünsche kann sonst nur ferero, aber die modernen technologien könnten das auch im pultbereich, nur wie? gerade von dir und deinen erfahrungen
    könnten die besten ideen ausgehen wie man es macht, oder wie man es sicher nicht macht 8)

    Also ich mach' das so: ich kaufe ein großes professionelles Mischpult und ein kleines professionelles Mischpult; den Zusammenbau der Module (Wandler/ Rechner/ Software/ Faderbänke/ ... ) überlasse ich dabei dem Hersteller, denn der kann das besser und günstiger als ich. Diese Lösung ist preiswerter und zuverlässiger als ein aufwendiges, kompliziertes, potentiell störanfälliges Modularsystem.
    Vom gesparten Geld kaufe ich ein zweites Multicoresystem. Jetzt habe ich mir alle 3 Wünsche erfüllt und für den gleichen Preis gleich 2 :cool: autarke Mischpulte, die ich zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten nutzen kann.
    Abgefahrener Trick, oder? :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Also ich mach' das so: ich kaufe ein großes professionelles Mischpult und ein kleines professionelles Mischpult; den Zusammenbau der Module (Wandler/ Rechner/ Software/ Faderbänke/ ... ) überlasse ich dabei dem Hersteller, denn der kann das besser und günstiger als ich. Diese Lösung ist preiswerter und zuverlässiger als ein aufwendiges, kompliziertes, potentiell störanfälliges Modularsystem.
    Vom gesparten Geld kaufe ich ein zweites Multicoresystem. Jetzt habe ich mir alle 3 Wünsche erfüllt und für den gleichen Preis gleich 2 :cool: autarke Mischpulte, die ich zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten nutzen kann.
    Abgefahrener Trick, oder? :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    Das werden wohl die Meisten so machen. Grund: bei den geringen Preisen durch Serienfertigung und Standardisierung ist es eben nicht mehr schlimm, wenn das kleine Pult im Lager steht.


    Ich sehe Modularität mittelfristig dort, wo sie auch heute schon möglich ist: Bei I/O und UI. Langfristig sicher auch bei DSPs. Heute möchte ich nicht z.B. bei einer Vi DSP-Karten vor einem Gig aufstocken, das ist mir zu heikel. Wer möchte die Karten sicher außerhalb des Local Racks lagern und umstecken und dabei sicherstellen, daß das System dann auch 100%ig läuft? 2 Local Racks mit unterschiedlicher DSP-Bestückung - das sehe ich schon eher. Vi4 oder Vi6-Surface auf den Truck rollen - läuft. Stage Rack mit mehr oder weniger I/O - kein Problem. Ähnlich läuft es bei CL und iLive. Ich finde das modular genug und für Lager-Crews umsetzbar. Modularität auf Steckkartenebene mit Konfiguration pro Gig finde ich einfach zu gefährlich und nicht wirtschaftlich.

  • Ich finde eine Trennung durchaus sinnvoll.


    - Abgesetzte Digitalstageboxen (diese müssen robust und feuchtigkeitsunempfindlich sein), die ihre Daten in ein Netzwerk schicken/empfangen
    - DSP Einheiten, die die Daten verarbeiten und die Verwaltung stellen (ich denke an soetwas, wie das X32 Core, eine Erweiterung würde durch das Vernetzen weiterer Einheiten erfolgen - ich weis, das das nicht so einfach ist, aber garantiert möglich)
    - wie auch immer geartete Bedienoberflächen, die das ganze steuern


    Meiner Meinung nach fehlt es vorallem an grundlegenden Sachen, wie einer professionellen Alternative zu RJ45, die möglichst auch Strom (für Stageboxen und Bedienoberflächen) bereitstellen kann, sowie einem wirklich robusten und absolut wasserdichten Stageboxaufbau.

  • Zitat von "billbo"


    Für einen T5 Scheibenbus kann ich dank Modularbauweise knapp 30 Mille auf den Tisch legen (Listenpreis Basiskombi) oder auch deren 120 (Businessluxusvan in Vollausstattung). Die werden auf dem selben Band zusammengesteckt/ geschraubt. Aber es kauft niemand erst mal den Basiskombi, um ihn dann nachträglich ('wenn mal wieder Geld da ist') Schritt für Schritt/ "stückweise" zum Luxusvan auszubauen. Das wäre ökonomischer Selbstmord; und zwar nicht für den Hersteller, sondern für den Käufer.


    "Bus mit unterschiedlicher Ausstattung" ist einfach das falsche Gedankenmodell. Viel passender für das was ich und wahrscheinlich auch Gert meinen, ist das Modell "Eisenbahn/Zug".
    Hier kann man sofort verstehen, dass immer "eine Lok, 18 Waggons, 1 Speisewagen" nicht sinnvoll ist, sondern, dass man manchmal auch 2 Loks braucht und 26 Waggons + 1 x Gepäckwagen oder für eine Strecke mal kein Speisewagen benötigt wird. Gemeinsam ist die Spurbreite und die Ankopplung der Waggons sowie die Energieversorgung.
    Einen Schritt sind die Hersteller ja schon gegangen durch die Netzwerkidee. Kaskadierbarkeit von Pulten ist auch schon ein alter Hut. Was noch verbesserbar ist, ist die "Teiligkeit" der Elemente, also Kaskadierbarkeit von DSP oder Bedienelementen. Da könnte ich mir schon Lösungen vorstellen, die der Markt annimmt jenseits von "großes Pult/kleines Pult". :wink:

  • War mir schon klar, dass das Modell Bus seine Unzulänglichkeiten hat. Seine Stärke ist aber das 1:1 übertragbare Hersteller/ Lieferant zu Endkunde/ Nutzer - Verhältnis.
    Das Modell Eisenbahn funktioniert dagegen genau so lange super, wie der Aufwand fürs Umhängen aus einem komfortablen, extern bereitgestellten Budget bestritten werden kann. Heute dagegen fahren Züge auch mal halb- oder dreiviertelleer (oder hoffnungslos überfüllt :roll: ) durch die Gegend; einfach weil das in vielen Fällen billiger und vom Betriebsablauf her unkomplizierter ist, als die nicht benötigten Waggons von Fall zu Fall immer wieder ab– oder anzuhängen.


    Zitat

    Grund: bei den geringen Preisen durch Serienfertigung und Standardisierung ist es eben nicht mehr schlimm, wenn das kleine Pult im Lager steht.

    Genau das ist der Punkt. Egal, ob uns das gefällt oder nicht: die geballte wirtschaftliche Übermacht von Großserienproduktion beraubt individuelle Lösungen, so interessant sie auch sein mögen, innerhalb kürzester Zeit ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Fluch und Segen liegen da einfach sehr nah beieinander.
    Trotzdem gibt's ja immer noch Idealisten, die ihren 120 kEuro – Serienschlitten direkt zum Tuner liefern lassen, zwecks weiterer 'Individualisierung'. Die müssen dann aber von dessen Betrieb oder Weiterverkauf auch nicht leben...


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Ich bin nicht besonders bewandert was das Thema "DSP" im Kern angeht, aber bei der ganzen Diskussion muss ich irgendwie immer an das DSP-basierte ProTools denken. Jaja, ist zwar eine DAW, aber eigentlich ja letztlich auch eine Art digitale Mischpultumgebung. Und da kann man ja durchaus durch den zusätzlichen Einbau von DSP-Karten die "Leistung" steigern, sprich dem System mehr DSP-Reserven verpassen und die Zahl der Kanäle bzw. Spuren ("Voices") erhöhen.
    Auch die Anzahl an Interfaces für die Signalanbindung ist da ja in bestimmten Bereichen variabel.


    Will sagen: das Prinzip ist ja irgendwie in der digitalen Welt absolut nicht neu und offenbar auch umsetzbar; wenn auch in diesem Beispiel in Kombination mit einer eher allgemeinen Plattform (PC/Mac).

  • Zitat von "guma"

    "Bus mit unterschiedlicher Ausstattung" ist einfach das falsche Gedankenmodell. Viel passender für das was ich und wahrscheinlich auch Gert meinen, ist das Modell "Eisenbahn/Zug".
    Hier kann man sofort verstehen, dass immer "eine Lok, 18 Waggons, 1 Speisewagen" nicht sinnvoll ist, sondern, dass man manchmal auch 2 Loks braucht und 26 Waggons + 1 x Gepäckwagen oder für eine Strecke mal kein Speisewagen benötigt wird. Gemeinsam ist die Spurbreite und die Ankopplung der Waggons sowie die Energieversorgung.
    Einen Schritt sind die Hersteller ja schon gegangen durch die Netzwerkidee. Kaskadierbarkeit von Pulten ist auch schon ein alter Hut. Was noch verbesserbar ist, ist die "Teiligkeit" der Elemente, also Kaskadierbarkeit von DSP oder Bedienelementen. Da könnte ich mir schon Lösungen vorstellen, die der Markt annimmt jenseits von "großes Pult/kleines Pult". :wink:


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Markt ein modulares Mischpult annimmt, welches zwangsläufig mehr kosten muß, als ein Voll-Ausbau in "nicht modular".


    Die Eisenbahn-Analogie zeigt schon, daß es durchaus nicht trivial ist, zu skalieren. Es gibt bei der Bahn immer mal wieder Probleme beim Ankuppeln. Bei den Bremsen fängt es an, dazu kommen Signalbusse (z.B. für die Türen) und was weiß ich. Im Güterverkehr klappt das einigermaßen, weil die Ansprüche nicht so hoch sind (keine Türen für Fahrgäste nötig).
    Übertragen auf DSPs heisst das, wir brauchen breite Busse, die in Modulbauweise sicher zu verbinden sind. Das dürfte machbar sein, finanziell tragfähig sehe ich das eher nicht. Siehe Vi-Serie. Da wird in der Praxis eher ein Ausbau des Local Racks mit DSP-Karten vorgenommen und bleibt dann so.


    Bei Bedienelementen sehe ich das schon eher. Hier reicht ein schmaler Bus, in den meisten Fällen ein serieller, den kann man sicherlich relativ kostengünstig sicher verbinden. Dann könnte man Elemente wie zentralen Touchscreen (obligatorisch), Channel Strip und Fader-Einheiten modular anordnen.

  • Ihr seht das leider aus der falschen Perspektive. Versucht das mal aus der Sicht eines Verleihers zu sehen der am Tag 20 Pulte braucht. Alle 20 mit verschiedenen Anforderungen und Budgets. Das heisst fuer so eine Firma schon das sie gerne mal mindestens 40 Konsolen am Lager haben muss damit er damit alle Wünsche erfüllen kann.
    Wie gesagt als Vergleich Linearray. Also mehre Elemente bilden EIN PULT. Also nicht mehrere zusammengesteckte.
    Wenn ich natürlich nur meine eigenen Jobs mache und alleine Arbeite kann ich natürlich abschätzen was meine Maximalanforderung ist und entsprechend einkaufen. Den Luxus habe mittelgrosse bis grosse Firmen nicht. Die wissen nie was sie morgen brauchen.
    Natuerlich macht man das nicht auf Tour oder so, sondern im Lager auf Anfrage.
    Der Grosspultmarkt ist im Eimer. Man muss also überlegen wie man gross und klein kombinieren kann.

    Practice, Practice, Practice

  • Gert hat den Nägel auf den Kopf getroffen, wenn ich der noch ganz ohne ist, heutzutage ein Pult kaufen würde, dann keins was mich einschränkt.
    Der Vergleich mit arrays ist gut und passend, da sagt auch keiner das z
    Immer neue zusammenstellen wäre nicht praktikabel, zeigt aber auch das es wirklich kinderleicht und zuverlässig sein muß, denn selbst dabei geht viel schief :)


    Ich jedenfalls hab das Gefühl das die NAMM einiges in Bewegung bringen wird, bzw. Die hinter der Oberfläche brodelnden Bewegungen an die (Mischpult)Oberfläche bringt :)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

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    http://www.noon.ruhr


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  • Bzgl. Großpultmisere kann ich Gert folgen. Wer investiert heute schon gerne einen hohen fünfstelligen oder gar sechsstelligen Betrag wenn er einigermaßen sicher sein kann, dass er die selben Features ohne Echtlederarmrest nächstes oder übernächstes Jahr für einen Bruchteil des Preises bekommt? Features kosten in der digitalen Welt "nichts", wenn das Programm erst einmal geschrieben und bezahlt ist und die Chips die's verarbeiten sollen in den nötigen Stückzahlen irgendwo auf der Welt vom Band fallen.
    Auf breiter Front haben Digitalpulte vor ca. 10 Jahren Einzug in unsere Livetonwelt gehalten; ich verbinde das gedanklich mit Einführung des PM5D. Bis dahin war das alles eher was für begeisterte Pioniere mit elitären Anwandlungen und ausgeprägt masochistischen Charakterzügen. Anschließend ist die Sache geradezu explodiert, und so gut wie alle dieser seither verkauften hochwertigen und hochpreisigen Pulte warten noch in irgendwelchen Lagern oder Clubs auf ihren Einsatz, verderben die Preise und verstopfen damit natürlich den Markt für Neues.
    Gleichzeitig geht das Interesse an klassischen Live(musik)veranstaltungen insgesamt zurück; in D sind wir da ja eher noch die rühmliche Ausnahme. Ich hatte letztes Jahr (bei einer Clubveranstaltung!/ okay, ziemlich großer Club)) im östlichen Ausland mal freie Auswahl zwischen 'ner XL8, VI6, Avid Profile, noch irgendwas/ schon vergessen. Ich hätte die auch alle bestellen können bzw. 3 davon, eins war für Monitor - die standen da sowieso im Lager rum. :roll:


    Bei den Schlussfolgerungen folge ich dagegen nicht. Gerade die Großanwender mit 20, 30 oder mehr einsatzfertigen Plätzen im Hochregallager haben damit doch automatisch sämtliche gängigen Anwendungsfälle gleich mehrfach abgedeckt. Warum sollten die jetzt ohne Not das große Basteln anfangen wollen? Da kann ich mir dann tatsächlich noch eher den enthusiastischen Einzelkämpfer vorstellen, der sich nach und nach den Traum von der oberamtlichen persönlichen Edelkonsole verwirklichen will. Um sich dann, wenn er nach Jahren endlich fertig ist, damit abfinden zu müssen, dass er jetzt ein oberamtliches technisches Museumsstück in der Halle stehen hat.


    Und wehe, in Kidderminster bzw. Zhongshan kommt man auf die Idee, einen X64 oder gar X128 in Midaslackierung auf den Markt zu bringen (falls das nicht eh gerade schon geschieht, siehe Nachbarthread). :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat

    Und wehe, in Kidderminster bzw. Zhongshan kommt man auf die Idee, einen X64 oder gar X128 in Midaslackierung auf den Markt zu bringen (falls das nicht eh gerade schon geschieht, siehe Nachbarthread). :wink:


    Ich glaub, das wird nicht passieren. Aber wie A&H erfolgreich einen digitalen Wizard am Markt platziert hat, so wäre es zumindest betriebswirtschaftlich nicht unklug, eine digitale Venice an den Start zu bringen. Gibt genug Kollegen, die an Statussymbolen leiden und daher lieber was kaufen, was einen Namen wie Midas trägt.


    Ansonsten ist "Modular" doch schon auffem Weg...mit Avid S6 und vor allem die neue Airconsole :wink: X32 kannste auch Modular ausbauen...X32+ Fader und Controlpacks von Behringer, Mackie usw.. Macht betriebswirtschaftlich wenig Sinn imho, aber es geht. Könnten die anderen Hersteller allerdings auch, wenn sie einen Bedarf dafür sehen würden. Geht alles über die uralte Midischnittstelle. Bin mal gespannt, was in zwei Wochen alles so an neuen Mixern durchs Dorf getrieben werden...und auf jeden Fall irgendwat mit iPad, weil sonst uncool 8)


    LG
    WW

  • Zitat von "gert"

    Ihr seht das leider aus der falschen Perspektive. Versucht das mal aus der Sicht eines Verleihers zu sehen der am Tag 20 Pulte braucht. Alle 20 mit verschiedenen Anforderungen und Budgets. Das heisst fuer so eine Firma schon das sie gerne mal mindestens 40 Konsolen am Lager haben muss damit er damit alle Wünsche erfüllen kann.
    Wie gesagt als Vergleich Linearray. Also mehre Elemente bilden EIN PULT. Also nicht mehrere zusammengesteckte.
    Wenn ich natürlich nur meine eigenen Jobs mache und alleine Arbeite kann ich natürlich abschätzen was meine Maximalanforderung ist und entsprechend einkaufen. Den Luxus habe mittelgrosse bis grosse Firmen nicht. Die wissen nie was sie morgen brauchen.
    Natuerlich macht man das nicht auf Tour oder so, sondern im Lager auf Anfrage.
    Der Grosspultmarkt ist im Eimer. Man muss also überlegen wie man gross und klein kombinieren kann.


    Zerlegen wir doch die Problematik, wo müssen wir skalieren können?


    I/O - mit heutigen Systemen gut möglich.
    Ich würde sogar sagen, das ist trivial, gelöst und am Markt akzeptiert. Selbst Behringer bietet das an. Ich würde mir noch ein paar Feinheiten wünschen, aber dann war es das auch.


    DSP - normale Kaskadierung teilweise gut möglich, flexible, modulare Architektur sehe ich kaum.
    Wie teuer ist DSP-Leistung im Vergleich zu einer Kaskadierungs-Lösung? Du hattest ja schon die Nodes erwähnt, daraus ergibt sich, daß eine zweidimensionale Erweiterung (Input / Output) eben nicht trivial ist. Ich gehe jetzt mal davon aus, daß man die Anzahl der Busse in einem Pult-System kaum sinnvoll modular erweitern kann. Dann bleiben nur die Inputs und Features wie dynamischer EQ, die man sicher bei Bedarf sinnvoll erweitern kann. Inputs kann ich durch Kaskadierung ohne Modularität erweitern. Features - ist es das wert? Wir reden von modularen DSPs, das Grundsystem muß absolut idiotensicher sein, wenn es im Lager konfiguriert werden soll.


    UI - kaum Modularität am Markt, mir fällt das AVID D-Show ein.
    Ich kann mir vorstellen, daß hier die ersten Innovationen kommen werden.


    Die meisten Erweiterungs-Konzepte würde ich nicht als modular im Sinne der Ursprungsfrage bezeichnen.


    Die Frage ist, ob 20 Pulte aus Scheiben zusammengesetzt weniger kosten als 40 nicht-modulare (von denen ja 20 nicht den Voll-Ausbau beinhalten müssen).
    Ich wage das zu bezweifeln (Stand heute, sonst gäbe es die Konzepte ja bereits auf dem Markt). Ob das in Zukunft anders sein wird, wenn es jemand überblicken kann, dann Du ;)

  • Ich würde hier modular eher über einheitliche Schnittstellen sehen:
    - I/O-Systeme in verschiedenen Größen und Qualitäten (von 8 In / 2 Out Low End bis 128 / 64 Hi End) die Daten über eine einheitliche Schnittstelle weitergeben
    - DSP-Systeme in verschiedenen Größen und Qualitäten, die aber alle an die I/O-Systeme über die einheitliche Schnittstelle andocken können
    - User-Interfaces für die DSP-Systeme in verschiedenen Größen und Qualitäten, die über einheitliche Schnittstellen an alle DSP-Systeme andocken können


    Fall 1:
    Ein I/O-Modul 8/4 plus DSP 24/24 und Userinterface mit 8 Fadern für Pegel und Notebook für alle weiteren (initialen) Einstellungen für eine Tagung.


    Fall 2:
    Ein I/O-Modul 16/8 plus DSP 24/24 und Userinterface mit 16 Fadern sowie Potis für EQ&Dynamic Sektion für einen Club-Gig einer kleinen Band


    Fall 3:
    Zwei I/O-Module 24/12 plus DSP 48/48 und Userinterface mit 48 Input-Fadern sowie kompletter Channelstrip plus DCA-Groups und FX-Sektion für einen große Rock-Show


    Macht man I/O-Module in
    8/4
    16/8
    24/12


    DSP Module in
    24/24
    48/48
    96/96


    Und User Interfaces in
    8 Fader
    8 Fader plus Channelstrip
    16 Fader plus Channelstrip
    16 Fader plus Channelstrip und FX Sektion
    32 Fader plus Channelstrip und FX Sektion
    32 Fader plus Channelstrip und FX Sektion und DCA Groups
    etc pp


    So könnte ich mir das vorstellen.


  • So haben wir das ja quasi schon. Ich hatte "modular" anders verstanden. (Bis auf I/O)

  • Naja ist die Frage was jeweils modular bzw. variabel ist bzw. was zusammengefasst wird aus meiner Sicht.
    So gesehen trennt man eben Einheiten in kleinere einzelne "Funktionsmodule" auf, auf der anderen Seite
    hingegen erweitert man ja "nur" die Anzahl von Kanälen (Egal ob die Kanäle im I/O, im DSP oder beim User Interface gemeint sind)


    Die Probleme, aus einem 24er Komplettsystem durch kleine kostengünstige Erweiterungen (an I/O, DSP & User Interface)
    ein 32er System zu machen wurden ja diskutiert. Sowas sehe ich zumindest nicht als "modular" sondern (im engstirnigen Wortsinne)
    eher als "größenskalierbar".


    Das ausführlich diskutierte SAC zum Beispiel kann das (Trennung von I/O - DSP - Faderpack). Aber hier muss vom Nutzer alles zusammengeschraubt
    und ausprobiert werden, es gibt keinen Support für fertige Lösungen und man kann eben nicht mal eben schnell was austauschen ändern
    und es dann ohne Test problemlos laufen lassen. Damit ist es für den professionellen Einsatz eben ungeeignet. Was ist mit iLive Mixracks
    in unterschiedlicher Qualität (günstigere Vorverstärker und Wandler für den Festzelt-Einsatz oder hochwertigere für die Gala)? Natürlich gibt
    es bereits Wavecards. Aber gibt es hier einheitliche Schnittstellen, so dass ich mit meiner Karte an verschiedenen Pulten andocken kann?


    In der Systemtheorie zumindest versteht man unter Modulen etwas anderes. Man könnte doch auch noch innerhalb des DSP-Bereichs
    modularisieren, indem man auf einer entsprechenden Plattform verschiedene Größen, Qualitäten von FX-Modulen, EQ-Modulen, Dynamics-Modulen
    andockt.


    Das User-Interface modularisiert man runter auf Bedienelemente indem man Channelstrip und Faderbereiche trennt und dann beliebig kombinieren kann.
    Die Ansätze sind ja bereits vorhanden mit Mixracks beim iLive System mit unterschiedlichen Größen. Allerdings könnte man die Modularisierung eben funktional weiter herab brechen.


    Offen bleibt die Frage, ob die Kunden dann die Konfigurationen wirklich häufiger ändern. Aber als Kunde mir mein eigenes Pult mit eigenen Schwerpunkten modular zu konfigurieren wäre doch schon prima. Dem ersten reicht das "Basis-FX-Modul", der nächste besteht auf seinem "Hi-End-FX-Modul", der übernächste will keinen umfassenden Channelstrip dafür aber zeitgleich alle 48 Inputs im Griff haben.

  • Der Trick bei Modular is eben nicht das es zig verschiednene Module gibt. In meiner Welt gibt es ein (1) DSP Modul und 2 Oberflächenmodule ( 16 und 24 Fader ).
    Und daraus baue ich jede mögliche Konfiguration. Dann gibt es noch die IO Boxen. Die sind mal aussen vor. Es ist eben genau nicht so das man Karten zum erweitern nutzt. Eine Waves Karte im Digico zum Beispiel ist klasse. Es ist jedoch eine Externe Einheit und die Plugins laufen nicht nativ. Und in meiner Welt wird eben mit jeder Einheit auch der Prozessor größer. Eben nicht mehrere aneinander gekoppelte Prozessoren sondern nur EINER in der Größe veränderbar.
    Wenn ein Riegel 8 Plugins native kann muss man mit 2 Riegeln eben 16 können. Die sind dann auch frei auf beiden zu verwenden. In meiner Traumwelt gibt es eben keinen Übergang von einer Einheit zur anderen sondern bei 10 Einheiten habe ich schlicht ein 240 in 240 Kanalpult das 80 Plugins kann. Und so weiter bis die Anforderung erfüllt ist. Wenn ich dann auf diesem 240 Kanal Pult ein 16 in 2 Show mische spielt die natürlich auch auf einem System das aus einem DSP besteht. Denn es ist ja das gleiche Pult. Wenn man es hinbekommt das die Prozessoren sozusagen genetisch mit wachsen dann wird es eben auf einmal interessant. Dann kann man als Hersteller mit 3x DER GERAET eine komplette Pultserie bauen. Und das ist eben nicht mehr teurer als kleine, mittlere und grosse Pulte mit diversen Zwischenstufen zu bauen.
    Man kann dann auch die Redundanz ganz anders angehen. 6 DSP fuer ein Dreier System mit zwei Oberflächen. Dann habe ich backup fuer jedes Teil ohne wie jetzt viel Geld fuer eine komplette Einheit mit zu zahlen. Wenn Redundanz gefragt ist kann man sagen ja kann ich! Muss man dann eben nur in der Software kurz einstellen.
    Fuer den Verleiher ist der Vorteil. An einem Tag braucht er 3 Pulte a 8 Kanäle. Also 3 x1 Oberfläche mit 3x 1 DSP auf drei Jobs geschickt. ( Zur Zeit bleibt das SD 7 dann im Lager und verdient nix).
    Am nächsten Wochenende ein Job mit 32 Kanälen und einmal mit 8 Kanälen. 1x2 DSP auf einen Job und einmal 1x DSP auf den anderen ( Das SD 7/ VI6 ist immer noch zuhause)
    Am dritten Wochenende kommt das Orchester mit Rockband mit 65 Kanälen. Da schicke ich alle DSP auf einen Job. ( Diesen hätte sonst das SD 7 / VI6 gemacht)
    Insgesamt hat der Verleiher fuer diese 6 verschiedenen Jobs immer nur seine 3 DSP und drei Oberflächen gebraucht. Und viel wichtiger. Alle Einheiten haben jedes Wochenende Geld verdient und hatten Ausgang!

    Practice, Practice, Practice

  • Das Ganze macht doch nur Sinn, wenn es funktioniert wie in der wunderbaren Welt der PCs.


    Mit einem kleinen i3 Prozessor, Grafik onboard und 2GB RAM kann ich auch alle möglichen Brot und Butter Jobs erledigen wie kleineres Cubase Besteck, einfachere Foto Bearbeitung oder Videos in DVD Qualität -und die Baller Spiele in geringerer Auflösung.


    Selber PC, aber jetzt mit i7 dedizierter Grafikkarte und 16GB RAM:
    Großes Cubase Besteck mit x Plugins, echtzeit Video Processing usw.


    Beim PC werden nur der Prozessor getauscht und die GraKarte gesteckt und zwei RAM Module.
    Das auf eine Einschub Karte gepackt ergäbe einen schnell skalierbaren Rechner und so muss es auch in der Pult Welt funjktionieren.


    Ein Basis Modul fürs tägliche Brot und dazu Faderpacks und Einschübe für höhere Aufgaben und immer dasselbe Systemmodul.
    Sonst rechnet sich das nicht.


    Lieber zweimal das Basis Modul verliehen und den "HighEnd" Einschub im Lager liegen haben, als nur ein kleines "Pult" verleihen können und das "große" bleibt wegen des zu hohen Mietpreises liegen.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Ich sehe es nicht so, das ein Einschub oder Stecksystem Vorteile bringt.


    Das Zauberwort heist Netzwerk.
    Und die große Kunst besteht da drin die verbundenen I/Os, DSPs und Oberflächen wie ein Pult wirken zu lassen.
    Man hat mehrere kleine Racks mit den Komponenten, die verkabelt werden.
    Das können eben mal 3 DSPs, 2 I/Os und 3 Bedienoberflächen sein.
    Und auch mal 1 DSP, 1 I/O und 1 Bedienoberfläche.


    Kabel ran, Devices per Editor ihren Aufgaben zuweisen, fertig.
    Racksysteme und Kartenslots sind nicht die Lösung.