ich möchte hier einmal das thema "ausrichten von lautsprechern" ansprechen.
gleich vorab: es geht hier nicht um linearrays, da ist das thema deutlich komplexer und erfordert eigentlich so gut wie immer einen systemtechniker, der sich mit sowas auskennt... ja, ich weiss, das gibt es nicht überall :lol: .
nein, ich betrachte hier mal nur die kleinen "brot und butter jobs", die es ja in weit grösserer anzahl gibt!
es geht mir hierbei um das theoretische verständnis beim vertikalen anwinkeln von lautsprechern.
weil das nach meiner beobachtung doch ziemlich oft falsch oder zumindest nicht optimal gelöst wird. und da höre ich doch recht oft sätze wie: "die boxen hängen wir nicht um ..." oder die standard-antwort: "wir machen das schon immer so" - ihr wisst schon
in der realität muss ich beispielsweise recht oft feststellen, dass die hauptkeule der boxen (also die 0° achse) einfach mittig ins publikum gerichtet wird. und das machen interessanterweise sogar manche profis so! dass dies nicht immer die beste lösung ist, möchte ich hier mal mit ein paar bildchen aufzeigen.
da ich irgendwie nirgendwo was passendes finden konnte, habe ich die bilder selbst erstellt.
nochwas vorab:
es geht mir hier um die ideale energieverteilung.
in ausnahmefällen sind andere anwinkelungen selbstverständlich durchaus denkbar!
ausserdem: die höhe der box ist natürlich so zu wählen, dass sie die vorderen reihen noch gut erreichen kann und nicht grundsätzlich schon weit drüber hinweg strahlt.
wie gesagt: hier soll es nur um eine grundsätzliche theoretische betrachtung gehen.
interessant ist hier die betrachtung der pegelabfälle bzw. die kombination daraus:
a) durch die entfernung (abstandsgesetz)
b) durch die winkelabweichung von der hauptachse (pegelabnahme durch die richtwirkung des LS)
beginnen möchte ich mit diesem beispiel hier, da man dies recht häufig antrifft:
zu tiefe Ausrichtung auf die Zuhörer
problematisch ist hierbei auch, wenn das mischpult mal wieder weit hinten ausserhalb des abstahlbereiches der PA aufgebaut wird, also bereits im bereich hoher pegeldämpfung. das ergebnis ist klar: der mischer mischt sich das so (ob absichtlich oder unabsichtlich bleibt mal dahin gestellt), dass er einen guten pegel mit ausreichend höhen hört. im vorderen bereich der zuhörerfläche kann sich dadurch aber ein sehr lauter pegel, verbunden mit einem zu grossen hochtonanteil ergeben.
auch eine zu hohe ausrichtung ist hier interessant, die man leider auch ab und an mal beobachten kann, vor allem wenn die tops auf der bühne einfach auf die bässe gestellt werden:
zu hohe Ausrichtung auf die Zuhörer
hierbei besteht ausserdem die gefahr, dass vor allem die vorderen zuhörer schon gar keine hochtoninformation mehr abbekommen, weil sie schon völlig aus dem abstrahlwinkel der hochtonhörner raus sind.
ans herz möchte ich hier folgende lösung legen:
Optimale Ausrichtung auf die Zuhörer
hier ist gut zu erkennen, dass die hauptenergie idealerweise eben nicht in die mitte gerichtet wird, sondern sinnvollerweise auf den hintersten hörplatz.
der gedanke ist dabei folgender: wenn man sich von hinten nach vorne bewegt, dann ergibt sich gleichzeitig eine pegelzunahme durch die annäherung zur schallquelle (pegelanstieg durch abstandsverringerung) - aber gleichzeitig auch eine pegelabnahme durch das verlassen des hauptabstrahlwinkels (pegelverlust durch nicht mehr optimalen winkel zur box)
in der summe ergibt das die geringsten pegelunterschiede für alle zuhörer!
wie gesagt, das bezieht sich alles auf meine persönlichen beobachtungen aus dem beschallungsalltag.
EDIT 2022: Dateien neu hochgeladen