Schallabsorbierende Elemente in Halle unwirksam machen

Zitat von "4711"

Also die Halle auf dem Bild ist mit Sicherheit keine akustisch tot-optimierte Halle!
Ich sehe Fensterflächen, Betonwandflächen, eine normale Hallendecke, Wandflächen aus Holz, glatter Boden...
Normale Sporthalle!
Das Problem liegt da wohl an den zwei Jungs vor dem Mischpult.

Jetzt hab ich mir mehr durchgelesen und würde dem mal so zustimmen.

Eine ganz gewöhnliche Mehrzweckhalle.

Boxen runter von der Bühne, ein ordentliches System rein und das ordentlich ausrichten, aber das ist nicht für 500 Euro zu machen, und ich vermute da liegt irgendwo das Problem warum manche scheitern.
ich hab irgendwie den Verdacht das es ums Budget geht.

Ich sehe in der Halle keine Problem einen Chor ordentlich rüberzubringen, aber mit 2 Stück 2/12er Boxen wird das auch nicht gehen.

Du Robin,

wenn das unbefriedigende Ergebnis nicht mit der Halle zu tun hat, auch nicht mit deinen Fähigkeiten und auch der Chor super ist, wirds wohl an der PA und dem richtigen Umgang damit liegen.
Ich wage zu behaupten dass du mit den 2 Böxlein auch ohne Chor - also ohne Mikrofone keine gleichmäßige Beschallung in der gezeigten 600er Halle zusammenbringst. Es gibt sicherlich Optimierungspotenzial bei der Aufstellung, aber sauber wird das mit verwendetem Material einfach nicht. Selbst wenn du jetzt 15 Highend FBD und EQs in Serie hängst wir sich da keine Verbesserung einstellen (ganz im Gegenteil).

Du willst einen Vorschlag den du umsetzen kannst, hier die extended Version, auch wenn dus schon gehört hast:
Verzichte vorerst auf 2 weitere Plastikbomber die für diesen Bereich ohnehin nicht optimal sind, geh mit den "gesparten" 1600 Gulden zum nächsten Verleih und sag: "Hilfe Hilfe, ich hätt gern eine PA für Halle XY, Konzert mit Chor und Band,... Könnt ihr mal reinschaun wenn ihr in der Nähe seid. Ich würd das gern mischen, geht aber nicht, PA zu klein, Halle beschi**en, Bitte bitte!" und fragst noch ganz lieb ob sichs noch ausgeht wenn zur VA ein Systec da ist der dir ev unter die Arme greift. Vor Ort stellst du ein hübsches Mädl vom Catering ab das dafür sorgt dass sein Kaffeebecher nicht leer wird und genügend belegte Brötchen+Mehlspeise vorhanden sind. Dann fragst du ihn warum er das, was er gemacht, so gemacht hat, und ob er Vorschläge für eine Festinstallation hätte.
Zu dem Konzert lädst du die gesamte Belegschaft der Gemeinde ein und zeigst denen was möglich ist und überzeugst sie dass in diese Halle eine amtliche Beschallung gehört - dann machst du heir einen neuen Thread auf "Neue PA für Hall XY - 600Pax - Budget egal"

Grüße

Diesen Vorschlag würde ich mal genau so unterschreiben. :wink: Am besten nimmt man dafür nicht die Firma, die in dieser Halle auch schon "Probleme" hatte sondern eine, die das wirklich kann. Der Vorteil dabei wäre, dass dabei Robins Lernkurve am steilsten wäre.

aha, nach meinem hinweis auf das einschalten eines fachmannes gab es noch 38 beiträge, bis mein vorschlag schlussendlich doch langsam an die richtige stelle durchgesickert ist... :roll:
Robin, sei mir nicht böse: an sachdienlichen hinweisen hat es hier nun wirklich nicht gemangelt. du wolltest sie nur so nicht hören, stimmts?

die fotos der halle und der beschallungssituation sind für einen profi absolut vielsagend.
unsereiner kann sich anhand der fotos schon ganz gut vorstellen, wie das funktioniert (oder eben nicht) und wie die hallenakustik beschaffen sein könnte. und auch ich bin überzeugt, dass das problem viel weniger an der hallenakustik liegt (eindeutiges indiz: die chöre selbst kamen ja gut zurecht), sondern eher an einer verbesserungswürdigen beschallungstechnischen umsetzung.
das meine ich jetzt nicht ironisch, sondern ganz ehrlich!

die "gemeinde" muss ich hier übrigens mal deutlich kritisieren:
Robin, nichts gegen dich und deinen enthusiasmus, du klemmst dich super dahinter und möchtest etwas an der situation verbessern. das spricht wirklich für dich!
aber wenn ein verantwortlicher der stadt tatsächlich einen 15jährigen um rat zu akustikproblemem fragt, dann kann da was nicht stimmen. denn das ist eigentlich ein job für ingenieure, die hat es aber in dem alter noch nie gegeben.
schon allein die tatsache, dass für dich die wattangaben der lautsprecher wichtiger sind als die directivity-index-werte, du den saal als zu absorbierend einschätzt und erstmal etwas über interferenz nachlesen musst zeigt uns profis eindeutig, dass hier noch einiges nachholpotential vorhanden ist.
ganz ehrlich: ich finde das von der gemeinde unverantwortlich, einem 15jährigen eine solche aufgabe aufzubürden. auch wenn er es ehrlich meint und all seine energie aufbietet, um diesem problem herr zu werden.

Robin, bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten. aber es ist auch sehr wichtig für dich, dass du selbst erkennst wo du stehst und was du kannst. und dazu gehören manchmal auch ein paar dämpfer unter kollegen
und keine angst: wir alle haben solche dämpfer in unserem leben auch schon mal bekommen :lol:
und jetzt bitte ich dich: nimm die kritik wie ein mann! :wink:

es wäre nett, wenn du uns trotzdem treu bleiben würdest :lol: wir können dir sicher hier und da weiterhelfen, du musst nur zuhören wollen - und irgendwann werden wir dich dann vielleicht mal fragen, wie wir den neuesten soundkartentreiber auf unseren computern installieren können... es ist immer ein geben und nehmen.

Das war ein schöner Beitrag, wora!

Er hat ja auch viel richtig gemacht. Er hat...

...bemerkt, dass es ungenügend war wie bisher.
...sich Hilfe gesucht.
...sich die Ratschläge durchgelesen und sich dazu Gedanken gemacht.
...nicht gleich die beleidigte Leberwurst rausgehängt sondern sich weiter aktiv an der Diskussion beteiligt (das schaffen viele nicht!!).
...Interesse an den Vorgeschlagenen Ideen gezeigt.
...noch viele Jahre Zeit, besser und besser zu werden :wink:

Eigentlich habe ich hier einmal das Gefühl, dass Robin auf gutem Weg ist, die Halle in den Griff zu bekommen.

Hallo Robin,
vielleicht ist meine Anwort keine Anregung zur Lösung (deines) Beschallungsproblemes.

Ich kenne aus eigener Erfahrung eine solche Situation, wenn sie auch schon ein ganzes Weilchen her ist:
Etwa genauso alt und mindestens genauso vom "Technik-Virus" befallen wurde ich zum Unruhestifter in der Technik AG der Kirchen-Gemeinde.
Es gingen vermehrt "Klagen" über zu "laute" Gottesdienste und Kassettenaufnahmen ein nachdem ich zuvor Technik-Dienst hatte. Na ja, ich war wohl der einzigste der sich damals traute die Aussteuerung von -10 auf +-0 zu stellen und am EQ rum zu spielen, obwohl das mehrseitige Techniker-Handbuch des Technk AG Leiters dies "unter Androhung von Strafen" untersagte. Beides tat ich nicht ohne nacher gewissenhaft jegliche Beweise durch braves Zurückdrehen auf "normal" zu vertuschen.

Richtig in die Nesseln habe mich dann aber gesetzt als sagte jeder Teilnehmer der Technik-AG konnte bessere Aufnahmen produzieren und die Predikt verständlicher für die Gemeinde übertragen, würde man die Mikrofone hinter die die montierten Lautsprecher stellen.
Der Aufschrei war groß.
Wenn ich doch so gut Bescheid wissen würde solle ich doch einen Vorschlag für neue Lautsprecher und Mikrofon Positionen oder Ausführungen machen. Habe ich gemacht.
Einige Zeit später nutzte die Gemeinde meinen Vorschlag, um dem Dienstleister zu vermitteln, was man sich denn wünschen würde. Dieser hat dann natürlich Änderungen und spezielle Geräte vorgeschlagen hat, die ich noch nicht kannte.

Ich habe mich, als es darum ging den Profis beim Einbau zu helfen, sofort gemeldet. Ich "durfte" die Kabel an Orten verlegen, die dem aufgeschwollenen Monteur unzugänglich waren, das war vielleicht nicht so super toll.
Toll war aber ich hatte jede Menge Zeit den Profis auf die Finger zu schauen und bergeweise Löcher in den Bauch zu fragen und die Profis waren so nett mich sehr geduldig zu "betreuen" .

Also kurzum: Du hast dir ein tolles Hobby ausgesucht, aus dem vielleicht einmal sogar dein Beruf werden kann. Stelle viele Fragen, wenn du die Gelegenheit hast, dumme Fragen gibt es nicht.

Du hast ja hier in diesem Thema einige Lösungsansätze erhalten. Wenn du magst kannst diese dem Betreiber der Halle weiterleiten und gleichzeitig den Wunsch äußern den Profis auf die Finger schauen zu dürfen, wenn die Änderungen umgesetzt weden. So wäre mein Rat.

Gruss Sven

Zitat von "TechnikRobin"

Ende Juni bin ich z.B in einem Großen Zeltlager, wo ich mit einem Profitontechniker die PA (ca. 5000W und GLD 112) machen darf...

praiseland? :roll: :cry: :lol:

Zitat von "TechnikRobin"

Mit der Anlage könnte man aber auch ohne Probleme 600-700Pax beschallen.

Sei vorsichtig mit solchen Aussagen. Das nimmt hier schnell eine Eigendynamik an, und ehe du dich versiehst, geht es um eine Yacht, Kuchenverkauf und den Preis, wenn man die Anlage neu kaufen würde.

Ein bissl Bescheidenheit und Demut gegenüber den Leuten hier, für die PA erst nach der 1000er-Grenze beginnt und sich hier sehr unauffällig einbringen. Es ist hier kein Wettbewerb. Hat man doch das Bedürfnis, sich zu präsentieren gibt's noch die Bilder-Themen, wo man solche Dinge zeigen kann.

Es sei dir gegönnt, hoffentlich ist der Profi auch ein entsprechendes Kaliber von dem du dir echt was abschauen kannst. Einer meiner ersten Lehrmeister sagte immer, Watt ist nur die Heizleistung die verbraucht wird und sagt nichts darüber aus wie geeignet eine System ist. 5000 Watt, um es auf zu schnappen, hatte Schneider damals schon im Quelle Katalog, 5000 reelle und effektiv genutzt Watt können aber locker mehr als deine angestrebten 600 PAX. Wie viele Leute waren schon enttäuscht als sie für ihr Fest nur unsere Ur-Lucas mit 600W bekommen haben, jede Heimanlage hat doch da mehr Dampf. Die Realität ist eine andere und hat schon sehr viele nachdenklich gestimmt.
Deine zwei 15"/1" sind wirklich ok für die nächste Geburtstagsparty die nicht all zu teuer sein soll aber für eine effektive Wiedergabe in einem größeren Raum (bedämpft gleich 2x) ist es grenzwertig.
Natürlich hast du recht wenn du uns erzählst der Raum schluckt deine Leistung, da möchte ich nicht widersprechen, aber das ist eben Teil des Problems und sagt nur, zu wenig Leistung und nicht problematischer Raum.
Natürlich hast du recht wenn du sagst, du möchtest die Lautsprecher möglichst hoch anordnen, das ist ne gute Idee, dazu gehört aber das du sie in dem Fall entsprechend richten kannst und dazu gehört wiederum das Verständnis das du mit der Entfernung zum Publikum auch wieder Leistung verlierst, um aber entsprechend Gain befor Feedback zu haben ist es eben notwendig hier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Quelle, Mikrofon und Zuhörer zu erreichen, das hatte ja schon mein eingestelltes Bild klar gemacht.
Ich hoffe du bist jetzt nicht wegen der vielen Kritik angesäuert, viel mehr hoffe ich das du daraus was für dich ziehst den genau dann hat dieser Thread wirklich was gebracht, dann war er es wert das man dir geantwortet hat. Ich finde es gut das du dich damit beschäftigst und ich wünsch dir das du durch dein Interesse auch entsprechend weiter kommst.

Ich hab mir jetzt nicht den ganzen Thread bis zum Schluss durchgelesen. Ob der PMPO-Watt-Debatte war ich raus.
Aber in der zur Rede stehenden Halle würde ich für nicht tiefbassrelevantes Material definitiv das bauseitig hängende Holz verwenden, anstatt irgendwelches Zeug zu stellen. Und wenn die PA laut Hausmeister ( :lol: ) für "Sprache" optimiert ist, dann passt das ja für Chorprogramm.

Ich verwende für ein jährlich wiederkehrendes Konzert eines lokalen Musikvereines in einer Mehrzweckhalle die seit den 80ern hängende Klein&Hummel "PA" auf 100V-Basis mit den guten TSL65 Tonsäulen. (Die älteren unter uns erinnern sich noch...)
Mit ein "bissi" Outputfilter im Digitalpult (ihr wollt die Kurven nicht sehen) ist das für den Zweck praktikabler und optisch allemal unauffälliger als alle anderen Lösungen. Und ich habe weniger Aufwand bei Auf- und Abbau!

da bin ich ganz deiner ansicht. das ist ein aspekt, den wir hier ein bisschen vernachlässigt haben.
die geflogene schallzeile in der mitte wird mit sehr, sehr hoher wahrscheinlichkeit deutich weiter tragen, als die 15" direktstrahler des vereins. und zwar egal wie alt die sind, denn das hängt eben mit der noch viel älteren physik zusammen

was das "mono-problem" angeht:
auch in dieser halle spielt das eine wesentlich kleinere rolle, als der "stereo-denker" zunächst mal glauben mag. denn erstens hört ein grosser teil des publikums bei stereobeschallung ohnehin nur eine lautsprecherseite. und zweitens ist eine klanglich stimmige beschallung, die das originalsignal unterstützt und nicht ersetzen will, gerade für chorbeschallungen ein wichtiger part. mit der zentralen ampel hat man da sehr gute vorraussetzungen, denn die relativen abstände von zentralcluster und bühnen-originalton zum zuschauer bleiben für sehr viele plätze erhalten. somit ist auch das ergebnis gleichmässiger.

man sollte dieses array also ruhig mal ausprobieren. evtl. kann man es im nahbereich der bühne durch die vereins-boxen ergänzen. aber dort vorne, wo das linearray vermutlich nicht gut hinstrahlt, hat man auch ein sehr gutes direktschallerlebnis des chores. somit stellt sich also die frage, ob die nahbeschallung überhaupt erforderlich wäre.