Sinnvoller Mikrofoneinsatz

  • Hallo zusammen


    Ich bin euch dankbar, um eine Einschätzung über folgenden Mikrofoneinsatz:


    - *Sennheiser E906 für Bassamp
    - *Beyerdynamic TG152d für Saxophone (Sopran, Alt, Bariton)
    - Shure SM57 im Flügel
    - *Superlux S502 für Becher (Rhythmuseinlage mit Becher, 15 Akteure)
    - Shure SM57 für Gitarrenamp
    - Shure SM57 für Shaking Eggs
    - Rode NT-5 für Overhead Drums
    - *Shure Beta 52A für Basedrum und Cajon (je 1)
    - Shure SM57 für Snare
    - Shure SM58 und Beta58 für Solisten (Gesang)
    - T.Bone EM800 für Chor (6 Stück), auf einer Linie vor dem Chor positioniert


    Leider lässt meine Liveerfahrung noch zu wünschen übrig. Die Mikrofone mit dem * würden noch angeschafft für den Zweck (sie würden später öfters für den selber Einsatz gebraucht).


    Macht die Mikrofonierung so Sinn?

    Der Ton macht die Musik.

  • Spontan folgende Anmerkungen:


    Sm57 im Flügel: geht, ist aber dann kein wunderschöner "Konzertflügel" sondern eher für die Rock'n'Roll Fraktion geeignet falls du verstehst was ich damit meine.


    B52 für Cajon: Spar dir das Geld und nimm ein sm57 (oder suche hier im Forum nach Alternativen)


    Wenn du schon viele Kondensator Mikros kaufst (Chor und oh) dann lieber alles gleiche Modelle, dann bist du im Fälle eines defektes flexibler, welche kleinmembran Kondensator Mikros für oh und Chor geeignet sind ist Seitenweise nachzulesen und einen Konsens gibt es nicht wirklich (außer vielleicht km184.... Aber selbst da eigentlich nicht ;) )


    Der Rest ist machbar, für das ein oder andere Instrument wird der ein oder andere (mich eingeschlossen ) andere Lieblinge haben, aber ich denke wenn das so auf de Bühne steht kann man den Job so durchführen :)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Danke für die Einschätzung. Die Idee mit den identischen Kondensatormikrofonen ist gut. Nur habe ich bereits zwei NT-5 und vier EM800. Nochmals sechs NT-5 zu kaufen ist mir derzeit zu teuer.


    Den Tip mit dem SM57 anstelle des B52 werde ich berücksichtigen. Was macht sich denn im Flügel besser, was nicht die Welt kostet? Die Idee vom SM57 habe ich aus von "Flügel Mikrofonie" (http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=28&t=81310). Ich dachte aufgrund des Themas, dass ich mit dem 57er nicht viel falsch machen würde.

    Der Ton macht die Musik.

  • Je nach anwendungszweck machst du mit dem 57er im flügel tatsächlich erstmal nichts falsch, es kann aber sein das der ein oder andere Kunde/Pianist
    lieber eine klassische abnahme mit zwei mikrofonen von Oben bevorzugt. Die Variante 57er geht recht laut bietet aber klanglich nicht alle feinen Nuancen die im idealfall mit einem Flügel möglich sind. Den Richtigen Thread dazu hast du ja schon erwähnt, 10 techniker, 1000 varianten :D


    Was das Thema Kondenser betrifft ist es verständlich erstmal das vorhandene Material zu nutzen.

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  • Das Beta52 klingt in einer Cajon fürchterlich. Der Bass ist zwar gut, aber die Snare klingt wie wenn du jemandem die Nase beim sprechen zuhälst, also sehr hochmittenbetont.

    flexibler für den Cajonisten (wenn ich das mal so sagen darf) ist ein ins Loch geklippstes beta98 oder Audio-Technica pro35 (oder besser). Denn damit kann der, der die Cajon spielt (der Cajonist :D) hin und her gautschen auf seiner Holzkiste, sie versetzen, verschieben, (um)kippen, drehen oder was er will ohne, dass sich der Klang ändert.


    Auch klanglich, find ich, dem sm57 überlegen.

  • Danke Tobbes. Das Beta98 ist mir leider zu teuer. Auch das Audio-Technica finde ich noch stolz im Preis. Ich hatte ja die Idee, für die Saxophone ein Beyerdynamic TG152d zu kaufen (auch ein Clip). Würde sich das auch im Cajon gut machen? Wenn es mit dem AT wesentlich besser klingt, gebe ich auch den Mehrpreis dafür aus.


    Noch zur Positionierung des Clips; Also den Kopf des Mikrofons voll ins Innere des Cajons?

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat

    Noch zur Positionierung des Clips; Also den Kopf des Mikrofons voll ins Innere des Cajons?


    Ich mache das häufig so, sogar mit einem alten C-408 :D . Klein und leicht. Ich klippe die Wäscheklammer an den Rand des Schallochs und lasse das Mikro 45° geneigt nach innen ragen. Wegen des genannten Vorteils des konstanten Sounds.


    Man kommt eh' nicht drumrum, sich das am EQ schönzuschrauben.


    Alles in allem ist die Liste in Ordnung. Zum Erfahrungen sammeln auf jeden Fall.



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Danke!


    Noch 'ne Frage zum Sound. Wenn man die Mikrofonpositionen vergleicht, muss ich gestehen, dass mir hier die Nummer 4 (an der Seite der Snare) am besten gefällt.


    http://www.youtube.com/watch?v=oDuzGsGdyds


    Und hier: http://www.youtube.com/watch?v=RJDrws3qY74 war ich überrascht, dass ich den Sound des SM58 an der Snare auch ganz toll finde (das Sennheiser MD421 gefällt mir auch sehr gut!).

    Der Ton macht die Musik.

  • interessantes video. ich mach das mikro immer flach über die snare oder auch etwas steiler, je nachdem, wie die hihat steht.


    ein SM58 ist mir an der Snare einfach zu groß. da kann es klingen, wie es will. ein i5 von Audix hält eher was aus als der Korb vom SM57. und klingt dazu noch besser.

  • Ich hab' mir jetzt duzende "Snare-Videos" auf Youtube angesehen. Was offensichtlich scheint ist, dass man mit allen besseren Mikrofonen einen akzeptablen Sound hinbekommt, bzw. die Mikrofone mit EQ-Einsatz so ähnlich klingen, dass kaum mehr Unterschiede zu erkennen sind.


    Es ist auch bemerkenswert, wie unterschiedlich die Snares klingen. Wie bekomme ich eine Snare hin, die so klingt:


    http://www.youtube.com/watch?v=UGyH6IOGtB8


    und nicht so wie die hier:


    http://www.youtube.com/watch?v=wfYSajvp9vA (ab ca. 50 Sekunden)


    Kann man das mit EQ und Co. so hinbiegen?

    Der Ton macht die Musik.

  • Eigentlich ist die Antwort ganz einfach:


    Snare 1 ist eine der besten Snare Drums der Welt ( wenn nicht die beste :D ) mit dem richtigen Fell und der richtgen Stimmung.


    Snare 2 ist irgend eine Snare.


    Da Du es zu 29% mit Snare 2 und zu 70% mit Snares, die noch viel grauenvoller klingen, zu tun hast, nimmst Du bitte dieses Werkzeug http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=24&t=76400&start=0&hilit=Deboinker ( es sei denn, Du kannst Snares stimmen, hast einen Satz Felle, verschiedene Dämmutensilien, kannst den Drummer überreden, Dich an seine Snare zu lassen und Dir dafür Geld zu geben und hast die Zeit dafür auf dem Gig :D ) versuchst es zu verstehen und übst, es richtig einzusetzen. Damit ( zwei Mikros, ein Kompressor, ein Gate und der richtige EQ Einsatz ) kriegst Du es hin, dass sie ein bisschen mehr nach Snare 1 klingen. :wink:


    Die Mikros klingen schon unterschiedlich, die Klangfarbe ändert sich, ausserdem achte mal in Video 1 auf den Hihat Anteil, sie ändern aber nichts am zeitlichen Verlauf des Klangs.


    Zu Deiner Situation im Threadstart fällt mir noch auf, dass die gefühlten 100 offenen Mikros mit sehr interessanten gains, die Du auf der Bühne haben wirst, Deinen Snaresound nochmals erheblich verändern werden ( vielleicht brauchst Du eigentich überhaupt kein offenes sondern nur ein psychologisches Snaremikro, dafür ist ein SM 57 am besten :lol: ) und dass Dein größtes Problem wird, den Chor laut genug zu kriegen. Da sollten vielleicht nicht die poopelichsten Mikros hin.

  • Vielen Dank Guma, auch für den Link. Ich habe mir das jetzt 1.5mal durchgelesen und finde es relativ komplex. Vielleicht ZU komplex für mich als Einsteiger, eben gerade auch, weil es diesmal eine recht grosse Geschichte wird. Deshalb hoffe ich jetzt mal, dass die Snare von der ersten Sorte ist :wink: *



    Das Konzert (Ausgangslage meiner Frage) findet für mich 5 mal statt. Einmal die Hauptprobe, 3 Indoor-Konzerte und ein Open Air. Für die Indoor-Variante werde ich maximal die Snare und die Basedrum abnehmen, evtl. sogar ganz darauf verzichten. Auch den Bass und die E-Gitarre werde ich nicht oder nur dezent abnehmen. Bleibt also der Flügel, die akustische Gitarre, die Saxophone, der Chor und die Solisten.


    Leider sind die Platzverhältnisse sehr beschränkt und der Raum recht klein, deshalb wird es eher die Knacknuss, dass es nicht von Natur aus zu laut wird.


    Wenn mir die Zeit und die Mikrofone übrig bleiben, werde ich trotzdem so viele Instrumente wie möglich abnehmen, damit ich während der Probe zumindest über den Kopfhörer schonmal am Sound rumschrauben kann. Das könnte mir am Openair wertvolle Zeit sparen.


    BTW, wie heisst denn diese weltbeste Snare? Und was kostet so ein Ding?



    *Nachtrag - die Komplexität soll natürlich nicht heissen, dass ich es nicht versuchen will. Nur im Zweifelsfall werde ich eher auf Nummer sicher gehen und es simpel umsetzen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat

    The snare drum is a 1920's Ludwig Standard Nickel Over Brass
    Remo Coated Ambassador on the batter and a Remo snare side on the resonant head.


    So steht es im Begleittext des von Dir verlinkten Youtube Videos :wink:

  • @ Guma: Ich habe mir deine "Böing-weg-Idee" nochmals in Ruhe durchgelesen und habe das Gefühl, dass ich es nun zumindest theoretisch begriffen habe. Darf ich es in eigenen Worten zusammenfassen?


    Snare-Mik1 von oben: der Kompressor wird so eingestellt, dass er relativ spät erst einsetzt und beim Einsatz dann das Input-Signal fast wegdrückt. So kommt nur der erste Teil des Signals durch und das unerwünschte Böing wird weg-komprimiert. Die Releasezeit muss mit steigenden BPMs verkürzt werden.


    Snare-Mik2 von unten: wird mit einem langsam öffnenden Gate verzögert und lässt dank EQ nur den Bereich über 600Hz durch.


    Geht das auch ohne ein 2tes Mik, oder ist das Pflicht?

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat von "zegi"


    Snare-Mik1 von oben: der Kompressor wird so eingestellt, dass er relativ spät erst einsetzt und beim Einsatz dann das Input-Signal fast wegdrückt. So kommt nur der erste Teil des Signals durch und das unerwünschte Böing wird weg-komprimiert. Die Releasezeit muss mit steigenden BPMs verkürzt werden.


    Bis hier hin korrekt !


    Zitat von "zegi"

    Snare-Mik2 von unten: wird mit einem langsam öffnenden Gate verzögert und lässt dank EQ nur den Bereich über 600Hz durch.


    "langsam" öffnendes Gate ist vielleicht nur falsch ausgedrückt. Die Attackzeit des bottom gates muss zur Attackzeit des Kompressors passen ... also "mittellangsam". :wink:


    Zitat von "zegi"

    Geht das auch ohne ein 2tes Mik, oder ist das Pflicht?


    Nein, es geht nicht ohne 2tes Mikro, denn der Snare Top Anteil wird mit dem richtig eingestellten Kompressor sehr kurz, stumpf und nahezu "Teppichfrei". Daher muss der Hochtonanteil des Teppichs vom bottom Mikro unbedingt wieder dazu !

  • Herzlichen Dank, Guma! Ich hoffe, dass ich mich mal bei dir revanchieren kann!



    Ich könnte mir vorstellen, dass ich das hinbekomme. Falls sich die Gelegenheit ergibt, werde ich es auf jeden fall versuchen. Jetzt muss ich nur hoffen, dass die Snare an dem Konzert scheisse klingt :-p

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat von "guma"


    Nein, es geht nicht ohne 2tes Mikro, denn der Snare Top Anteil wird mit dem richtig eingestellten Kompressor sehr kurz, stumpf und nahezu "Teppichfrei".


    Ich hab das mal vor ein paar Monaten ausprobiert, als ich nur zum Mischen einer Band auf ne Baustelle kam, und quasi nichts mit Mikrofonierung und dem ganzen Rest am Hut hatte:
    Den Snare Top Kanal Digital verdoppelt, auf einem Kanal den genannten Deboinker, auf dem andren ein Gated Reverb per Insert und dann noch etwas mit Hall beide Kanäle angedickt.
    Nach etwas EQ auf dem Gate Reverb und etwas Schrauben am Verhältnis war das schon erträglich und auf jeden Fall besser als mit einem Mikrofon und BOINK ;)

  • Wobei der Gated Reverb bestimmt auch lieber mit dem "deboingten" Signal beschickt worden wäre ... warum hast du den Kanal denn gedoppelt und den Gated Reverb dann in den Insert gepackt? Aber es führen ja viele Wege nach Rom. Ein normaler Send hätte imho genügt ...


    Man kann das Snare Bottom Signal übrigens nicht nur gaten, sondern auch/alternativ ordentlich komprimieren, gibt eine etwas dichteren Teppich, und man kann über eine sehr schnelle Attackzeit gleich noch den Attack wegbügeln ... danach dann das Gate .. ausprobieren ... :wink: