Spezifikation AS50

  • Geschätzte Kollegen,


    weiss irgendwer zufällig mit welcher Datenrate das AS50-Protokoll so über die Netzwerkleitung jubelt?


    Würde gerne mal was ausprobieren, habe aber leider keinen Zugriff auf die entsprechende (Behringer)-Hardware,
    evtl. kann man das ja auch anders "simulieren".
    Bisher bin ich nur auf die Info "Cat5e" und "Schirmung erforderlich" gestoßen,
    sowie dass wohl alle acht Leitungen in der Netzwerkstrippe genutzt werden.


    Wäre super falls jemand detailliertere Infos hat.


    Merci & schönes Wochenende!

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • "AES50 (SuperMAC)
    • 100 Mbit/s over CAT5/CAT5e copper cable (100 metres)
    • 24 bidirectional channels @ 96 kHz (48 bidirectional channels @ 48 kHz)
    • Latency per link = 6 Samples (62.50 μs) @ 96 kHz (3 Samples (62.50 μs) @ 48 kHz)
    • 5 Mbit/s Ethernet auxiliary data channel"


    Hilft das weiter?

  • Du gefragtes nach der Datenrate, diese lässt sich aber aus diesen Informationen nicht ableiten. Dazu brauchst du den Header des Telegramms.


    Aus den Bit Zeiten, Header und Häufigkeit des Telegramms ergibt sich die Datenrate. z.Bsp Typ|Status|Samples|CRC .. Die Häufigkeit ist durch die Sampling Rate und die Anzahl der Samples pro Frame gegeben. Dazwischen werden vermutlich die Ethernet Pakete übertragen.

  • Danke für den Input!


    Ein Kunde hat mich gefragt, inwiefern bzw. über welche Strecken es möglich sein könnte,
    meine Adapterboxen sozusagen "rückwärts" zu betreiben,
    um AS50 über eigentlich "analoge" Leitungen (RGBHV bzw. XLR) zu knüppeln.


    Ich vermute mal dass die entsprechenden Kabelwege recht kurz sein werden,
    aber probieren kann man es ja mal :)

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  • Also über RG58 fällt ohne Treiber auf Coax aus. Selbst wenn muss man aufpassen das die Phasen vom Clock nicht verschoben werden.
    Die XLRs sind ebenfalls Kritisch da hier der Wellenwiderstand nicht eingehalten werden kann. Es kommt an der Stelle zu Reflexionen und Verlusten. Die möglicherweise auch die Phase zum Clock verschieben.


    Solche Experimente würde ich nicht anbieten.

  • AES50 ist OSI layer 1. Clock laeuft auf einem der freien Ader Paare send und auf dem anderen return. Wie rum entscheidet der Handshake erst beim reinstecken.
    Von daher muessen alle 8 Adern spielen und die clock ist nicht ins Datensignal embedded. Von daher faellt jede standard ethernet hardware aus.

    Practice, Practice, Practice

  • Moin,


    hab da gerade mal ein bisschen quick&dirty-Tests auf dem Schreibtisch gemacht,
    und meine Internetschnur auf übliche "Event"-Kabel adaptiert.
    Nachdem Ihr diesen Beitrag lesen könnt hat das auch funktioniert :)


    Hab auf die Schnelle einfach mal mittels Speedcheck.de geguckt was das Internet so hergibt,
    allerdings hab ich keine Ahnung wie präzise das wirklich ist, was wir im Büro überhaupt für einen Anschluß haben
    und wer in den Nachbarbüros gerade noch alles im Netz ist.


    Hier die quantitativen Ergebnisse:
    direkt aus der Wanddose: bis zu 44 MBit/s Downloadrate erzielt
    vollbelegte DMX-Schnur 50m: bis zu 44 MBit/s Downloadrate erzielt
    zwei parallele NF-Mikrofonkabel mit je 50m Streckenlänge, jeweils aus 10m Strecken hintereinandergesteckt:
    tadaa - ebenfalls bis zu 44 MBit/s Downloadrate bei 50m


    (bei 50m Mikrofon + 20m DMX kackt die Strecke übrigens ab, wundert mich aber auch nur bedingt...)


    Es scheint also das Nadelöhr außerhalb der Cat - XLR - Cat Adapterei zu liegen.


    Soo schlecht ist das ja auf den ersten Anlauf nicht, zumindest zum remoten von Amps etc,
    oder um das Crew-Internet per Kupfer an den FOH zu schubsen
    könnte das gelegentlich ganz praktisch sein.
    Oder eben in einer Bestandsinstallation ohne große Schlitzarbeiten vielleicht doch irgendwie
    eine Netzwerkstrippe zu "generieren".


    Wenn mal einer mit richtigem Messplatz (oder einem Pult) das Thema durchexerzieren will kann er mich gerne kontaktieren.

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  • Fürs Internet ist das ganz ok, da sind Latenzen durch mehrfach gesendete Pakete relativ wurscht. Zeitkritische Systeme würd ich damit nicht fahren wollen.


    Magst du mal noch ausprobieren, was sich tut, wenn eine der beiden NF-Leitungen deutlich kürzer ist als die andere?

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Hi,


    mit 1,5m vs. 5x10m normaler Mikrofonstrippe keine nennenswerte Veränderung (so um die 38 MBit/s),
    vermutlich ist einfach gerade in den Büros mehr los.


    Tauschen langes/kurzes Kabel untereinander ändert ebenfalls nix.


    Bin fast erstaunt wie gut sich so eine Mikrofonstrippe schlägt.


    Bei 70m DMX-Schnur wird es übrigens signifikant langsamer,
    da rutscht die Datenrate unterhalb 10MBit/s.


    Für zeitkritische Anwendungen würde ich das in jedem Fall nicht haben wollen,
    für den Notfall und das Gimmick zwischendrin zumindest was für den Hinterkopf.

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  • Zitat von "ThoSchu"

    nojunk:


    Ich verstehe den Zusammenhang gerade nicht.

    es ging dabei um "knüppeln" von "AS50 über eigentlich "analoge" Leitungen (RGBHV bzw. XLR)" wie skyper es schrieb...

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • So die Herren,


    hab das Thema Coax gerade auch mal im pragmatischen Selbstversuch angetestet -
    mit 2 Stck. 75 Ohm-Trommeln jeweils 50 Meter lang ebenfalls 44MBit/s aus der Wanddose,
    also vermutlich ist aktuell die Telekom der begrenzende Faktor :-).


    Wichtig: es darf beim adaptern keine Verbindung zum Schirm hergestellt werden
    (ist oft bei den üblichen XLR/BNC-Festaddaptern der Fall).

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  • Ich Frag mich im Ernst wo hier die Sinnhaftigkeit ist und welchen Bezug es zu AES50 gibt ?


    Das ganze zeigt nur wie Robust der Standard ist. Das gegen den DAU der es mit allen unmöglichen versucht zu betreiben und sich freut wenn trotzdem irgend etwas ankommt. Das zudem wenig aussagekräftig ist und nicht von einer gewissen Intelligenz zeugt wie Ethernet funktioniert.


    Dann wäre auch bekannt das bei TCP Pakete erneut angefordert werden wenn diese durch falsche Prüfsummen etc. verworfen werden. Das setzt den FCS Zähler noch oben und an diesem kann man Übertragungsfehler erkennen. ethtool -S ethx kann man diesen unter Linux auslesen. Der Linux Kernel ist auch in der Lage Pakete zu generieren und richtig unter Last bricht das ganze zusammen.


    Das schöne ist das solche Bastelsachen in der Praxis dann eine ganze Menge Stress verursachen. Mit etwas Glück stören sie dann auch noch andere Dinge erheblich.


    AES50 ist aber nicht Ethernet und wie schon erwähnt geht das ganze damit sicher in die Hose.