• Moin


    Neulich war ich auf einem Festival zuständig für eine Bühne, auf der diverse Acts auftraten, die meisten davon mit ihren eigenen Tontechnikern. Die Bands waren so etwa in der Liga "können davon leben und haben in ihrer Nische auch einen gewissen Namen, jedoch nicht allgemein bekannt".


    Mir ist aufgefallen, dass mehrere Kollegen die 1 extrem auf Attack getrimmt hatten. Die BD klang teils knochentrocken und sehr hart. Handwerklich gesehen hatten es alle sehr im Griff. Sound ist ja Geschmackssache.


    Ich frage mich aber - ist das ein Trend, ein Ideal, das ich verpasst habe? War das nur generetypisch? Sound war so Alternativ, Rock, ... (ja, schon klar, dass eine Jazz - 1 weicher klingt. Geht mir nur um eine allgemeine Entwicklung)


    Oder wie klingt die 1 bei euch im Idealfall?

    Der Ton macht die Musik.

  • Den Trend gibt es aber schon locker 20 Jahre. Die Möglichkeiten dahin zu kommen sind halt mehr (und günstiger) geworden. Ein harter klarer Attack ohne viel Ton ist halt verhältnismässig einfach matschfrei im Spektrum unterzubringen. Vor allem wenn daneben diverse Gitarren, verzerrte Bässe, Synthies usw. aufeinander losgehen und die Raumakustik ebenfalls noch ihren Senf dazu gibt.


    Oder wie klingt die 1 bei euch im Idealfall?

    Das entscheide ich i.d.R. frühestens, wenn ich das Schlagzeug mit dem Bass zusammen spielen höre.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Wer hat eigentlich da it angefangen? In meiner Erinnerung ist es das schwarze Album von Metallica, war noch jemand vorher?


    Und ja, genau wie audiobo schreibt, ist leicht zu handeln, besonders wenn es dann noch vom sampler kommt ;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Hallo,


    das man heute ne 1 zu hören bekommt die irgend wie noch Musikalisch und nach Instrument klingt wird ja auch immer seltener. Meist scheint das eher bei den heutigen 'Digital Pult Heros' nach dem Motto zu gehen :


    Wir wummern mal ordentlich auf den L'Arc Subwoofern mit Werkspreset drauf rum ...


    Wir triggern eine 2-Ton Attack mit dem BD Mic ...


    Wir triggern mit dem BD Mic den Eigenklang von Hybrid Subwoofern an ...


    u.s.w.u.s.f.


    corn*Schotte

  • Wer hat eigentlich da it angefangen? In meiner Erinnerung ist es das schwarze Album von Metallica, war noch jemand vorher?


    komisch, bei mir hatte "die 1" auch schon vor 30 jahren ordentlich attack - wenn es die PA hergab


    Das Schwarze Album ist von 91 und damit auch schon über 30 Jahre alt ;) Mir kommts vor wie gestern(™).

  • auch so, ihr meint mit "attack" diese brutalen höhen, die ja gerade bei Metallica zum stil gehören. als früher Metallica-fan möchte ich anmerken: das war aber nicht erst ab dem schwarzen album so, schon bei "Master of Puppets" konnte man das hören, wenngleich auch noch nicht ganz so krass.


    also nee, das meinte ich nicht. ich mag es persönlich nicht, wenn die BD der HH konkurrenz macht. unter attack verstehe ich etwas anderes.

    wenn die BD schön drückt finde ich das gut, dazu muss ich aber nicht unbedingt die höhen hinzumischen. außer natürlich, wenn ich so ne heavyband mische. das ist halt einfach eine stilfrage.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ja, ich hatte auch neulich einen Kollegen, der die BD sehr kurz gegated und mit recht wenig Druck unten rum gemischt hat. Also nicht die typische Metallica Variante mit vielen Höhen aber auch recht viel Druck. Eher so "Töck". Setzt sich dann natürlich durch, aber mein Geschmack ist es auch nicht, vor allem war das eine Pop/Soul Band. Der Kollege ist aber sost auch eher im Heavey Geschäft unterwegs.


    viele Grüße C.

  • Der Kollege ist aber sost auch eher im Heavey Geschäft unterwegs.

    oh ja, sowas hab ich auch schonmal erlebt... eine funk/soulband, die ziemlich nach heavy-metal klang. es stellte sich heraus, dass der mischer ansonsten nur im metalbereich tätig war. damals war ich ziemlich verblüfft, wie sehr man das heraushören konnte ;)


    es ist natürlich schwierig, wenn man immer nur die selbe musikrichtung mischt. ich bin sehr froh, dass ich da immer wieder mal ganz andere musikrichtungen mischen muss. das hält fit und macht einen unabhängiger von speziellen mischtechniken.



    aber echt:

    ne bassdrum ohne schwung im lowend? das hab ich echt noch nie gehört.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ne bassdrum ohne schwung im lowend? das hab ich echt noch nie gehört.

    na ja, wenn's im Gesamtkontext funktioniert. Mein grösstes Aha-Erlebnis (das war ungefähr zu der Zeit, als ich selber mit dem töpfern für Geld anfing) hatte ich vor vielen Jahren mit KoRn als Headliner - Linecheck über's PA: Einzeln klangen die Instrumente nach nichts ausser höhenlastigem Klickerdiklack. Als die Band dann losgelegt hat, hatte man das Gefühl von einem Taifun weggeblasen zu werden...

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.