Funk für Gitarre

  • Hi Forum,


    Ein befreundeter Gitarrist hat mich gefragt welches Funk System er sich für seine Gitarre kaufen soll. Jetzt drehen sich seit zwei Wochen meine Gedanken im Kreis, daher hier mal die Ausgangssituation, vielleicht kommt ihr ja mit anderen Ideen und Lösungen als meine eigenen.


    Budget: mehr oder weniger egal. Wenn es eine wirklich befriedigende Lösung gibt zahlt er.


    Bisher genutzt: Shure GLXD16 (alte Version)


    Das Ding ist einfach nicht zuverlässig genug, der 2,4ghz Äther ist voll.


    Genutzt wird das System bei kleinen und großen Gigs, er spielt in diversen Bands wo es mitunter auch andere Funk Systeme gibt. Sowohl professionelle Funk setups mit 20+ strecken als auch eher amateurhafte settings wo jeder mit seinem eigenen System anrückt. Überall möchte er sich autark einbinden können.


    Die Pedalboard Variante findet er gut, würde aber drauf verzichten wenn es nicht anders geht.


    Latenz ist ein Thema aber bei der Shure gerade erträglich. Wenn er mit seinem 10m spiralkabel vor seinem AC30 steht hat er auch Latenz ;)


    Also was nehmen?

    Ich wäre ja fast drauf und dran ihm ein VHF System zu empfehlen, aber außer alten Nadys in seinem eigenen Fundus gibt es sowas wohl nicht in gut…. *finger


    Also ernsthaft, was nehmt ihr? Vor allem welcher Frequenzbereich?


    Reicht die neue 16+ um ihm zu helfen? Ich bin da eher skeptisch…

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Wenn Budget wirklich keine Rolle spielt, soll er zu den höherwertigen Shure Systemen (oder den entsprechenden Systemen anderer Hersteller) greifen. Mit AD und ULX-D hab ich schon beschwerdefrei vielerlei Gitarren (ob E, ob A, ob Ethno) verfunkt. QLX-D als "Budget-ULX" sollte genauso gehen, hab ich aber noch nie dafür probiert.


    Diese größeren Systeme lassen sich problemlos ins Frequenzmanagement selbst großer Veranstaltungen einpflegen oder können zur Not vor Ort durch ein gleichwertiges System anderen Spektrums ersetzt werden; alle Einstellungen außer der Frequenz können dann übernommen werden.

    Und auf kleineren Veranstaltungen, auf denen er sich selbst um das Setup kümmern muss, findet er mittels Scan mit höchster Wahrscheinlichkeit eine stabile Frequenz.


    Sollte Budget doch eine größere Rolle spielen, würde ich mir das Angebot von Line6 ansehen und sicherheitshalber lange Kabel einpacken frech*

  • Aussparen sollte er die Bereiche 2,4 - 6 GHz und auch den Bereich 823-865 MHz würde ich ihm nicht empfehlen, da er von kleinen Bands meistens benutzt wird und bei Veranstaltungen mit kleineren bis mittleren Bands meistens voll ist. Kleines Beispiel: Festival mit 20 kleineren Bands. An Funkstrecken zu verwalten hatte ich: 3 Stück im Bereich 470-790 MHz, ca. 40 im Bereich 823-865 MHz und nochmal ca. 25 im Bereich 2,4 GHz.


    Auch den Bereich 7xx MHz würde ich nicht mehr für Neuanschaffungen empfehlen, da es hier nur noch die LTE-Lücke gibt und die recht voll sein könnte, wenn in de Location z.B. da noch viele Anlagen in dem Bereich existieren.


    Such also etwas im Bereich 470-690 MHz. Dort dann am besten mit größerer Schaltbandbreite, damit man gut ausweichen kann. Wenn Analog gefragt ist und Geld nicht so eine große Rolle spielt z.B. Audio Technica 5000er Serie.

  • Schau Dir mal die SLXD von Shure an. Die kann das gut. Die Latenz ist mit 3.2 noch im Rahmen und die hat eine echt gute Scan Function. Kann auch Workbench und lässt sich damit gut einbinden.

    Ich betreibe nur 2 Handsender, die gehen aber echt gut.

    Practice, Practice, Practice

  • Frequenzbereich 470 - 690 MHz. Alles andere lohnt nicht, ausser neuere VHF Systeme.


    Gibt doch genügend Hersteller und Serien:

    Shure, Sennheiser, MiPro, Audio Technica, LD System....

    Alle Strecken sollten in dem genannten Frequenzbereich stressfrei spielen.


    Digital muss nicht sein und ich sehe nicht wirklich einen Vorteil, ausser man muss unbedingt das Signal verschlüsseln.


    Beispiele?

    Bitte sehr:

    Shure SLX(D)

    Sennheiser EW 100 (reicht vollkommen)

    MiPro ACT300 (ist der Einstieg)


    Je mehr Schaltbandbreite die Strecke hat, desto eher finden sich Ausweichfrequenzen auch bei größeren Setups.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Die Rückmeldungen von sehr vielen Musikern, die wir im Rahmen verschiedener Produktionen mit Instrumentenfunkstrecken (ULXD, Axient) ausgestattet haben, war durchweg positiv was den Sound und die Betriebssicherheit angeht. Meine Empfehlung ginge auch Richtung SLXD, weil die Scanfunktion mit der automatischen Frequenzwahl hier meist wesentlich einfacher (kleineres Menü mit weniger Funktionen) ist.


    Grundsätzlich sollte man beim Einsatz der digitalen Strecken aber doch ein paar Aspekte betrachten:

    -Shure arbeitet da ja ohne Gain am Sender, dafür mit großer Dynamik. Wenn aus der Klinke aber weniger Pegel kommt, kann das auch den Sound verändern. Im Extremfall zerrt da nix mehr. Diesen Pegel muss man am Output des Empfängers nach ziehen

    -Wenn man (z.B. wegen langer Kabelwege) Symmetrisch raus will, kann der Einsatz einer REAMP Box Sinnvoll sein. Damit lässt sich auch der Pegel anpassen

    -Bei A-Git kann es mit allen digitalen Strecken bei wenigen älteren Pickups zu eine Rauschen kommen, das wirklich aus dem Instrument kommt (angeblich auch bei älteren Headsets/Ansteckern). Das liegt dann wirklich am Pickup. Ich hatte das erst 2 mal. Geholfen hat: Sendeleistung verringern (wo das geht) und Sender möglichst weit weg vom Pickup platzieren, also nicht direkt neben der Buchse sondern mit längerem Kabel am Gurt am Rücken des Musikers.

    ...Holz ist braun!

  • ausser neuere VHF Systeme.

    was gibt es denn da? Das wäre evtl. Wirklich interessant, aber ein kurzes googeln brachte mir nur China billig Zeug.


    Nachtrag: wir reden ausschließlich von E Gitarre ;)

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  • Brauchst halt einen Taschensender für Gitarre inkl. Adapter Sendereingang nach Klinke 6,33 mm.

    Wo ist da das Problem. Wie schon erwähnt gibt es von allen größeren Herstellern Strecken mit Taschensender im Bereich 470 - 690 MHz.


    Zu VHF

    Ich meine Sennheiser und Shure haben da mal rumgebastelt. Das ganze dann digital.

    Weswegen bist du denn so "scharf" auf VHF?

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ist doch einfach:

    Nicht im 2-5ghz Bereich

    Weit weg von meinen (und anderen professionellen) Funken (400-600)

    Weit weg von anderen Musikern mit ISM Systemen im 800er Bereich.


    So könnte ich ihn relativ beruhigt los schicken, aber das scheint wie ich anfangs schon vermutete eher Theorie.

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  • Weit weg von meinen (und anderen professionellen) Funken (400-600)

    Wieso des denn?

    Dieser Bereich ist ja gerade dafür da. Da ist genügend Bandbreite und da gibt es die wenigsten Probleme.

    Die Geräte in der mittleren Preisklasse haben auch eine genügend hohe Trennschärfe und eine entsprechend hohe Schaltbandbreite. Dazu kommt noch, dass die meisten Funkstrecken mittlerweile vollautomatisch einen freien Träger finden und der Sender wird per drahtloser Übertragung (meist IR) darauf eingestellt. Einfacher und sicherer geht es fast nicht.


    An VHF wagen sich die großen Hersteller anscheind nicht wirklich ran, warum auch immer.

    Und ich sehe da auch keinen großen Vorteil.

    Die Schaltbandbreite ist geringer. Atmosphärische Störungen sind auch eher gegeben. Die Antennen sind deutlich länger. Einzig die Reichweite und Wellenausbreitung ist besser.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Shure hat VHF im Angebot

    https://www.shure.com/de-DE/pr…s_set?variant=QLXD14E-H51

    Band V51 (174 - 230 MHz)

    Oh, spannend, hab ich übersehen.


    Warum ich das lieber hätte als im Pro band?

    Umstände ;)

    Wir sprechen hier nicht vom sortierten Tour Alltag sondern vom bunten allerlei.

    Ob einer vor Ort ist der überhaupt weiß was nich gefunkt wird ist fraglich, ich bin ja nur bei einigen wenigen Gigs einer einzigen Band dabei. Alles andere entzieht sich meiner genauen Kenntnis. Ich erfahre meist nur im Nachhinein wieder die lustigen Geschichten über unsere Zunft… *finger


    Daher war früher 2,5 cool, und könnte jetzt eben vhf eine Option sein.

    Aber sicher bin ich mir da nicht.

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  • Ich hab noch einige alte Beyer Sendestrecken 201,...MHz und diese seit der Freigabe wieder in Betrieb.

    Ich kann nichts schlechtes sagen und denke auch, die QLXD V51 wäre gut für deinen Freund.

  • Wir sprechen hier nicht vom sortierten Tour Alltag sondern vom bunten allerlei.

    Nun, wenn man sich in anderen Foren umsieht oder sich auf den kleinen und kleinsten Bühnen oder Kneipenecken umhört und umsieht, dann findet man alles mögliche Billiggedönse und dort wird oftmals auch wie wild gefunkt und meist ohne Sinn und Verstand. Selbst Hobbybands bringen locker 8-10 Strecken im Gepäck mit und oh schreck das funktioniert oftmals gar, obgleich keiner der Mitwirkenden wirklich Ahnung von HF und Funk hat. Also nochmal: Wo ist dein Problem?


    Ich kann verstehen, dass man eine betriebssicher Funke am Start haben will und diese für einen Laien bedienbar ist, doch ab Markenmiddleware der Marken im mittleren UHF Band ist das wirklich nahezu idiotensicher. Selbst wenn man da mal 20 Strecken und mehr hat.


    Wenn ich das richtig verstehe reden wir hier von einem Musiker mit einem Beltpack für seine Gitarre. Da ist es ein leichtes nochmal kurz auf der Bühne einen Frequenzscan zu machen, wenn denn der Träger zickig wird, um auf einen anderen Träger zu wechseln. Ansonsten: Kommunikation im Vorfeld ist alles.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ich werfe mal noch das Electro Voice EV RE2 System in den Ring. Im A Band funkt das zwischen 648 - 676 MHz. Es hat Scan Funktion und ist gebraucht schon sehr günstig zu bekommen.

    Funktioniert bei mir seit Jahren wunderbar.

  • Ich werfe mal noch das Electro Voice EV RE2 System in den Ring. Im A Band funkt das zwischen 648 - 676 MHz. Es hat Scan Funktion und ist gebraucht schon sehr günstig zu bekommen.

    Funktioniert bei mir seit Jahren wunderbar.

    Das wäre mir heute viel zu wenig Schaltbandbreite.


    Mein Haus und Hof Lieferant bietet in dem Bereich 650-699 bei einem wirklich bezahlbaren System.

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  • so Schnickschnack wie Kabelemulation

    Bau nen Kondensator von ein paar pF in den Stecker. Dadurch entsteht dann der gewünschte LP + Resonanz. Das kriegst du mit keiner Simulation so hin, weil das Kabel ja mit dem Abnehmer interagiert. Oder machen die im Sender genau das?

    Banana Tracker - 32-Spur-USB-Recorder mit mp3-Player und Audiostream

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