Analogmixer Kaufberatung / Entscheidungshilfe

  • Hallo zusammen,


    anlässlich der Vergrößerung meiner Hardrock Band um ein neues Mitglied sind mir vollends die Kanäle am Mischer ausgegangen.


    Zu meinem Anliegen, es wird derzeit Soundcraft MTK 12 genutzt, dieses besitzt zu wenig Eingänge und soll vergleichbar ersetzt werden (genaue Anforderungen folgen).

    Es arbeitet munter vor sich hin und ist wirklich gut zu gebrauchen. Leider besitzt dieses nur 12 Kanäle, wobei nur 8 XLR Eingänge und sonst Stereokanäle sowie Multitrack USB-Interface (überlappend in Kanälen).

    Es wird genutzt für Bandproben (Gesang, Playback, Akustik Gitarre), In-Ear Monitoring für Solo Session (Drummer), gelegentlich Aufnahmen über USB...

    Tatsächlich geht dem Mischpult auf den Master Ausgängen schon die Puste aus um meine Rcf 712 MK4 anzusteuern, Gain der 712 ist schon auf 3 Uhr und trotzdem sind wir weit vom Limit der LS entfernt, wenn Mischpult Fader auf 0dB...

    Dies wird wir kompensiert durch Nachschaltung eines Equalizers, dennoch sollte dies nicht mehr auftreten.

    Ich kann Rauschen nicht ausstehen, sollte möglichst rauscharm sein -> alles mögliche ist schon symmetrisch verkabelt.

    Gescheiter EQ für Stand Alone auch gerne gesehen.


    ->mind. 8 XLR Mic Kanäle und ZUSÄTZLICH 3 symmetrische Stereo Kanäle.

    ->gute Mic PreAmps

    ->ordentlich Gain Reserve (für jede Mikrofon Gurke...)

    ->mindestens 3 Aux Wege (möglichst von Effekt getrennt)

    ->ordentliche Fader und Knöpfe (nicht zu leichtgängig, da gelegentlicher Live-Einsatz)

    ->Hi-Z auch gerne gesehen für Klampfe Einspeisung

    ->mind. 3 symmetrische Stereo Eingänge

    ->Limiter in 1-2 Mic Kanälen auch gerne gesehen

    ->Effekt muss nur funktionieren (wird nicht genutzt)

    ->solide Grundauslegung (48V Phantomspeisung usw.)

    ->mindestens 1x unabhängiger Stereo Group für In-Ear

    ->mind. Stereo USB-Interface

    ->USB-Ladeport auch gerne gesehen (Typ A)


    GANZ WICHTIG: Soll in ein 19 Zoll Rack-Case passen!!!

    => gerne veriegelter Stromanschluss

    => Eingänge sollten oben platziert sein


    Ich hoffe ich habe nix vergessen scham*


    Gebrauchtkauf sogar bevorzugt, wenn Hardware nicht zu alt oder fehleranfällig (Produktionsfehler).

    Als Impuls gefählt mir das YAMAHA MG 16 XU sehr gut und ist zu einem fairen Preis zu bekommen.


    Budget liegt bei 500€, maximal 550€ NEUWARE, gebraucht bei max 500€ (gern günstiger)!!!


    Anlässlich würde ich mein Soundcraft MTK 12 und Behringer XENYX 1204 USB verscherbeln -> im Budget schon einberechnet.


    Vielen Dank schonmals und FEUER FREI verlegen* corn* .

  • hell&dunkel

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Bei allem Verständnis für die Bevorzugung eines analogen Mischpultes, aber wenn ich eine Rockband mische, möchte ich doch eine gewisse Mindestkonfiguration an Kanal EQ, Kompressoren, Gates, Hall, Delay etc. zur Verfügung haben, damit das halbwegs hübsch klingt.

    Wenn man das klassisch in Analogtechnik realiseren möchte, dann hat man halt ein komplettes Siderack da stehen und ob der Mischer dann 19" hat, ist eher das kleinere Problem.

    Sogar wenn man Siderack und Mischer gebraucht kauft, bekommt man für das gleiche Geld schon einen nagelneuen Digitalmischer, der mehr kann, kleiner ist und leichter noch dazu.


    Also wenn man nicht nur eine Gesangsanlage betreiben möchte, sondern einen richtigen Bandmix für die PA, wo alles auf der Bühne abgenommen wird, würde ich heutzutage schon sehr zu einem Digitalpult raten. (sagt sogar der eingefleischte Analogmischer ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Analog fällt mir ad hoc ein

    A&H Mixwizard. Gibt es auch mit eingebautem FX. Dynamics allerdings nur extern.

    Gebraucht liegt das in deinem Budget


    Das von dir aversierte Yamaha würde ich nicht empfehlen. Selbst wenn die Kanäle ausreichen fehlt es meiner Meinung nach an AUX Wegen. Auch die EQ Sektion ist doch ein wenig mager. Und Eingangskanäle kann man nie genug haben.


    Am Ende sind wir dann bei Digitalmixern.

    Da muss man sich aber im klaren sein, dass die kleinen Rackmixer meist nur per Tablet bedient werden und das finde ich persönlich sehr suboptimal bis no go.


    Evtl. ein gebrauchtes 01V96 oder etwas von A&H (QU-Serie)

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Wenn du Glück hast, findest du noch ein Midas F16 R(ack) - gebraucht oder als Restbestand div Musikalienhändler. IOs sind da allerdings unten.

  • Und full ACK wegen Digitalpult: Ein XR-18 ist in der Bedienung nun wirklich kein Hexenwerk. Allerdings kommst du um ein Tablet (Du kannst auch ein Handy nehmen für die Bedienung - dann aber nur mit Lupenbrille) nicht herum. Oder das Ding hier (hat halt keine Motorfader) ist auch nicht wirklich schwierig zu begreifen

    https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/presonus-studiolive-16-0-2-firewire/3058586183-168-4538


    Presonus 16.4.2 wird auch immer günstiger und passt in ein 19-Zoll-Rack https://www.kleinanzeigen.de/s…ewire/3057612307-172-2118

  • Ein Presonus 16.4.2 steht bei mir in einer Festinstallation und ist wirklich von jedem analoge Mischpulte Gewohnten sofort zu begreifen. (da liegt halt praktisch ein klassischer Mischpultkanalzug quer)

    Allerdings ist man mit der Effektsektion (Hall, Delay) ganz schön eingeschränkt.

    Dass es mal so überhaupt nichts zu routen und patchen gibt ist für jemand der nur mit Analogpulten vertraut ist dafür kein Nachteil, sondern eher Fehlerquelle weniger.

    Nochmal kaufen würde ich mir aber so einen "halben" Digitalmischer ohne Motorfader heutzutage nicht mehr.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Fux: Da hast Du voll recht :) . Aber besser als irgendwelche billig-Analogeimer ist das Teil alleweil... Wir haben so eine Kiste (24.4.2) seit 2011 in einer Installation und bis heute nicht einen einzigen Serviceeinsatz. Und für Nostalgiker gibt's sogar eine Firewire-Schnittstelle :D

  • Die Firewire Schnittstelle ist auch der Grund, warum da unter dem Tisch, in dem das Pult eingebaut ist, neben dem aktuellen Rechner noch ein Uraltrechner mit zwangsläufigem uralt Windows drauf steht... ;)

    Habe das Presonuspult direkt beim Erscheinen gekauft und bislang kein Ausfall.

    Hoffe mal, dass das so bleibt.

    Aber Softwareseitig...... :rolleyes:

    Viele Grüße,
    Fux

  • Digitalpult ist wohl das Zeichen der Zeit, so langsam dämmerts. Dennoch muss ich ein paar Sachen beigeben. Hauptanwendungszweck ist der Proberaum, das gute Stück kommt wohl nur 5-6 mal im Jahr vor die Tür, für serioöses Live-Mixing hab ich einer Toner mit entsprechender Ausrüstung an der Hand.


    Analog aufgrund folgenden Gründen, echte plastische FADER und REGLER, ich kann während der Probe IM SONG etwas zurechtbiegen mit Tablet oder komplizierterem Interface eigentlich nicht möglich. Ebenso reicht es, ich habe kein Verlangen oder Not nach größerem Funktionsumfang, welcher hier angepriesen wird. Tablet auch keins vorhanden, Netzwerk auch schlechter als Recht...


    Wer mich vom Digitalpult überzeugen möchte muss noch was drauflegen iron .

    Ehrlich gesagt ist es im Anwendungszweck näher an Gesangsanlage als an umfänglichen Live Mixing dran.


    Also Digital gerne, nicht abgeneigt aber mit Knöppje und dB-Schieber, darauf kann ich nicht verzichten.


    Aber danke schonmal für den wertvollen Input.


    Hat jemand Feedback zum genannten Yamaha, es wird als grundsolide "eingeschränkte" Allzweckwaffe angepriesen, jetzt wird hier aktiv abgeraten :?:


    Der gute Presonus fällt aus oben genannten Gründen raus, wenn Digital da schon halbwegs modern corn*

  • Wenn es denn unbedingt analog sein soll, wäre ich auch bei nem gebrauchten Mix-Wizard. Da gibt's ein paar günstige Angebote auf Kleinanzeigen.

    Also Digital gerne, nicht abgeneigt aber mit Knöppje und dB-Schieber, darauf kann ich nicht verzichten.

    Das ist mit dem Budget nicht zu machen. Aber was gescheites neues analoges kriegst du dafür halt auch nicht.

  • Analog aufgrund folgenden Gründen, echte plastische FADER und REGLER, ich kann während der Probe IM SONG etwas zurechtbiegen mit Tablet oder komplizierterem Interface eigentlich nicht möglich. Ebenso reicht es, ich habe kein Verlangen oder Not nach größerem Funktionsumfang, welcher hier angepriesen wird. Tablet auch keins vorhanden, Netzwerk auch schlechter als Recht...

    Also einerseits kann man mit einem Tablet ganz hervorragend während dem Song herumschrauben - sogar unabhängig davon, wo man sich im Raum befindet. Andererseits ist der stark eingeschränkte Funktionsumfang wahrscheinlich einer der Hauptgründe dauernd an dem Pult herumzuschrauben, weil man mit einem 3-Band-EQ mit semiparametrischen Mitten eben in den wenigsten Fällen genau das gewünschte Ergebnis erzielen kann und immer zwischen Kompromissen hin- und herschiebt.

    Den Wunsch nach Fadern kann ich dabei noch einigermaßen nachvollziehen - aber auch das geht für den Proberaum auf einem Touchscreen ausreichend gut.

    Ich empfinde die Beschränkung auf ein Analogpult - insbesondere in diesem Preisbereich - als anachronistische Selbstgeißelung. Aber das muss jeder selbst entscheiden.

    Wenn man physische Bedienelemente am Pult möchte, würde ein X32 Producer/Compact die Anforderungen zu 100% abdecken. Und ja, das ist über dem Budget. Aber wie bei vielen Dingen im Leben gibt es auch hier eine Kappungsgrenze, unter der sich für alle Anforderungen keine sinnvollen Lösungen mehr finden lassen.

  • Da geh ich konträr, denn ich pers. halte Wisch-O-Mate als nativen Surfaceersatz als eine Zumutung.

    Da ist ein 3-Band EQ eher entschuldbar - eben mit semipara. Mittenband, denn auch damit bekommt man ein hörfähiges Ergebnis, wenn auch ein wenig kompromissbehaftet, doch ist dieser Kompromiss im Vergleich zum Wisch-O-Mat kleiner.


    Für nur im Proberaum und in unter 10% der Fälle im Liveeinsatz lass ich mir ein Wisch-O-Mat noch eingehen, doch ich denke die Örtlichkeitsunabhängigkeit ist im Proberaum eher hinfällig denn relevant.


    So eingeschränkt ist der Funktionsumfang nun auch nicht. Eine einfache Analogkonsole mischt eben n Kanäle auf 2 Kanäle im einfachsten Fall, hat einen rudimentäre Kanal EQ, kann PAN und hat meist 2-4 AUX Wege. Reicht doch. Jeder der für eine Rock'n'Roll Nummer mehr braucht sollte mal in sich gehen.

    Alles weitere wie Kompressoren, Gates und anderes Gedönse ist fast Luxus und wehe man kann damit nicht umgehen. Das ist die Gefahr bei den ganzen Gadgets in den Digitalpulten, welche meiner Meinung nach inflantionär zugenommen haben und am Ende manchmal gar mehr Schaden angerichtet.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Wenn´s

    Wenn es denn unbedingt analog sein soll, wäre ich auch bei nem gebrauchten Mix-Wizard. Da gibt's ein paar günstige Angebote auf Kleinanzeigen.

    Wenn´s unbedingt analog sein muss, würde ich das auch empfehlen, hat 2 semiparametrische Mitten.

    Bedenke aber auch, analog heisst auch analoge Muklticores... und die möchte ich nicht mehr verlegen.

    Ihr müsst nur GUT spielen.

    Laut mach ich dann schon...

  • Vielen Dank für den Input erstmal!

    Ich finde das genannte MixWizard ist eine sehr gute Empfehlung dafür*.

    Alles da, was benötigt wird und in Qualität allem Neukauf weit überlegen (zumindest in der Preisklasse). Ich angele mir ein 14:2:2 und zusätzlich ein Zwei Kanal Interface aus der Bucht. Dank der Ausreichendem Group Ausgänge auch kein Problem mehr, auch sehr gut.


    Ja den Zahlreichen Argumenten muss ich recht geben verlegen*.

    Dennoch sind alle meine Ansprüche gedeckt und wie yamaha4711 schreibt braucht es nicht mehr.