Windempfindlichkeit von LineArrays

  • mir ist in letzter zeit immer wieder aufgefallen, das linearrays offenbar extrem empfindlich auf wind reagieren.
    auf jeden fall empfindlicher als die früher benutzten horn-cluster.


    es scheint so zu sein, das schon leichte windbewegungen den sound dermaßen verunstalten, das es mir angeraten erscheint open-air trotz zylinderwellentechnologie wieder mit delaylines zu arbeiten.


    wie sind eure erfahrungen / meinungen?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wer erzählt, das er mit einem Linearry outdoor 100m weit beschallen kann, hat entweder andere Vorstellungen von Beschallung als ich, oder immer konstanten Rückenwind ;)


    Nein: Natürlich ist ein Linarray empfindlich gegen Wind, ist auch logisch, da ein Lautsprecher Luft bewegt und Wind bewegte Luft ist, um das mal gabz einfach zu sagen.


    Ich persönlich würde um optimale Ergebnisse auch bei Wind zu garantieren spätestens nach 50m ein Delay einplanen.


    Liebe Grüße


    ThoSchu

  • nun, in der praxis sieht es leider so aus das man offenbar keine delays mehr aufbaut, wenn ein großes linearray benutzt wird.
    man setzt also ideale wetterbedingungen voraus, die aber leider selten eintreten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Eben, deshalb ist es unsinnig über große Reichweiten zu diskutieren !!!


    Ich erinnere nochmals daran, daß die Heilsche Erfolgsstory auf dem Champs-Elysees beim Revolutionsjubiläum mit V-DOSC in 6 ( oder noch mehr ? ) Delaytowers angefangen hat.

  • Ich bin ja froh das mal jemand dieses Thema anspricht.


    Zur Zeit sind ja die LA´s voll in Mode, doch die beste Zylinderwelle wird nach 100m vom kleinsten Windchen verblasen.


    Leider denken einige LA-Anwender, sie hätten jetzt die Eierlegende-Wollmilchsau und Sie könnten jetzt alles mit 2 Zeilen beschallen.


    Fakt ist, nach 50m sollte ein Delay stehen.
    50m sind für einen gescheiten Cluster auch kein Problem.
    Warum also LA´s?


    Grüße, Mario Hippeli
    (Bekennender LA-Gegner)

    no virtual - no line - no EQs

  • Wind ist immer ein Thema - auch bei kleinen PAs auf der Wiese beim OpenAir am Stadtrand!


    Bei LA wird dagegen immer öfter versucht die komplette Festivalfläche mit einem Ruck zu beschallen. Das rächt sich bei frischem Sommerwind nach 40 - 50 Meter beträchtlich!
    Allerdings wird wohl nicht gerne über die mangelnde Qualität der "unbegrenzten Reichweite" bei LA gesprochen, so das jede große Company versichert mit "ihrem" LA locker das Megaevent mit zwei Bananen zu meistern!


    Grundsätzlich klappt das mit der weiten Distanz auch ganz ordentlich, wesentlich besser als die Wände der 70er und 80er Jahre! Wenngleich der Sound zu brav erscheint.


    Was ich wohl etwas lustig finde sind immer die riesigen PA Tower links und rechts der Megastage, wo überhaupt nichts drinn ist :lol: !!
    Man mag sich wohl psychisch nicht so recht vom riesigen Hornverhau der 80er Jahre trennen! Kann man sich sparen, und für das Geld was man beim Gerüstbauer einspart zukünftig mal Delay stellen!
    Stefan

  • Ein Line-Array ist in Punkto Seitenwind einem konventionellem Cluster in der Tat unterlegen. Bei letzterem hat man ja im Hochtonbereich gewissermaßen mehrere Hauptabstrahlachsen. Durch Seitenwind schwenken diese Achsen nun also horizontal über die zu beschallende Fläche und viele Punkte werden nun zwar nicht mehr von "ihrem" Top versorgt, dafür aber vom benachbarten.

  • danke volker, das bestätigt meine vermutung und meine beobachtungen der letzten jahre.
    und da haben wir doch endlich was gefunden, das die linearrays nicht so gut können wie andere konzepte.


    es ist einfach wie immer:
    jedes system hat eben seine vor- und nachteile, es gibt keinen LS am markt der alles besonders gut kann.
    das scheint einfach physikalisch unmöglich zu sein. zumindest nach unserem jetzigen wissensstand...


    so muss man also feststellen, das linearrays zwar in großen hallen eine deutliche performanceverbesserung bringen (vor allem weniger truckspace!), jedoch im freien nicht unbedingt immer gut funktionieren.
    hier scheinen mir die alten hornkonzepte besser zu sein.
    nun, es gibt ja auch verdammt gute hornsysteme...


    wenn man sich den aufwand mit den vielen hörnern sparen möchte und trotzdem zum linearray greift, dann sollte man doch wenigstens für open-airs die delaylines nicht auch noch wegsparen...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Köln 03.07.2004 cologne pride Hauptbühne Heumarkt


    Randbedingungen HK Cohedra 2 Bananen aus 12x CDR 208


    4x CDR210 Sub pro seite 4x CDR210 sub mitte und 1x SL218A Sub pro seite



    großer Platz halt FOH ca 60-70 m weit weg an der seite .


    Pegelbegrenzung FOH 85dba !


    Der Sound vor der Bühne war sehr spitz nervig nach ca 30m war von bass fast nix mehr da , der Pegelabfall war extrem groß .


    Bei jeden wind ging zylindrische Wellenfront auseinander . Am FOH war ein abmischen fast unmöglich bei jeden wind brach der Sound komplett zusammen :cry:


    Auch wo Peter mehr Pegel gab , war es nicht viel besser.


    Mal vom Wind abgesehen die Bässe sind doch ein witz ? Mich konnte das System nicht überzeugen .



    Nachtrag : 04.07 01:00


    viel Besucher fanden den Sound einfach nur schlecht , war mit leuten in der szene unterwegs . Da gabs nur negative Meinungen und das waren keine Fachleute .

  • Da ich bei einer der Bands am Pult stand (wie Marco schon sagte), auch noch ein kleiner Kommentar von mir zu der Sache:
    -die Windempfindlichkeit ist nun mal da, und in meinen Augen auch nicht Systemabhängig (letztes Wochenende mit dVDosc wars auch nicht anders)! In Köln waren die Pegelunterschiede z.T. gravierend!
    -erschwerend kam hier die Postion des FOH's dazu:
    ausserhalb der Hauptstrahlaxe
    60-70m vor der Bühne
    ->kein extra Monitorplatz (würg!)
    Ich konnte, im Prinzip, nur nach Gefühl mischen und hoffen, das der Sound vorne OK ist (über den Monitor müssen wir hier nicht reden, s.o.)!
    -wenn jedoch Windstille herschte, war trotzdem nach ca. 20m nix mehr da!
    Bass war eh irgendwie gar nichts da! Wenn hier nicht 2(!) Doppel18er auf dem Centerweg gelegen hätten, wäre gar nichts von der Kickdrum durchgekommen!
    Traurig :( Zumal der Marco sich in der Zahl der Bässe vertan hat! Hier standen insgesamt 6 4er Päckchen!!



    Nebenbei bemerkt: das ist genau eine solche Alptraum-Bühne gewesen, wie sie der Oli im Praxis-Bereich beschrieben hat!
    Nicht 1cm² mehr als die Spielfläche!
    Wings ohne Boden und ohne Plane!
    Steile Treppe hinten! etc pp
    Ganz anders dagegen gestern in Bonn Rheinkultur! Schöne Layerbühnen, alles überdacht, ausreichend Bodenplatten, ordentlich Platz in den Wings...
    ...einfach gut!


    Na ja, so kanns gehen... ;)
    ...HK Cohedra: da muß noch ordentlich was getan werden (vielleicht hatten wir hier ja nur ein Anwenderproblem? Der Kollege machte jedoch keinen unfähigen Eindruck auf mich!!!!)

  • Ich verstehe nicht, wieso man denn bei einer so dramatischen Pegelbegrenzung den FOH Platz überhaupt auf den Platz stellt. Nützt doch eh für nix mehr!
    Da kann man besser von der Seite vernünftig Bühne mixen, und nebenbei eine nette Summe nach vorne schicken. Dann hilft es wenigstens dem Bühnensound.


    So wie ich das hier lese, war die gestellte Situation für überhaupt nichts zu gebrauchen.
    Stefan

  • Wenn die Pegelbeschränkung auf den FOH lautet, dann ist kein Wunder, wenn der seeeehhhhr weit weg steht...


    Vielleicht sollte man die auflegende Behörde mal fragen, auf welcher Grundlage sie eine solche Beschränkung machen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • und noch mehr off - topic:
    wenn ich auf der Baustelle aufschlage, werde ich dann erst mit einer solchen Situation konfrontiert ??
    Oder wusste man das da schon vorher ?
    .. weiter, zurück zum Thema....
    oder antworten... :)

    Kabellose Energieübertragung in Arbeit

  • also mal abgesehen von den rätselhaften pegelvorgaben in diesem beispiel, bei 60-70m (!) entfernung zur bühne kann KEIN lautsprechersystem bei wind auch nur annähernd gut funktionieren. wer also den FOH so weit weg stellt, der hat offenbar nicht so viel ahnung von der materie oder er hat das von vornherein kalkuliert. doch wenn er das kalkuliert hätte, dann gäbe es im FOH wenigstens per delay verzögerte Abhören...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • am günstigen standort für den FOH war eine Bierbunde , diese war offenbar wichtiger :mrgreen:


    letztes jahr stand der FOH auch auf der seite und genauso weit weg , dort war D&B C4 im einsatz Wind gabs auch . Der sound war bei weiten besser als dieses Jahr.


    Wie Peter schon sagte der sound vor der Bühne war sehr bescheiden besonders der Bass war lächerlich . Man hörte deutlich wie der Kick vom Linearry kam .


    Vorne wars zu laut nach 10m dramatischer Pegelabfall nach 20-30m konnen wir uns normal unterhalten :mrgreen:

  • Wahrscheinlich hatte die Firma die Illusion - ooohh Zauber - "wir mieten uns ein LineArray, und Distanzen sind kein Thema mehr"!


    Ich hätte unter diesen Vorgaben den FOH Platz tatsächlich neben die Bühne gebaut, und mit einem einfachen 08/15 Besteck die 20 Meter beschallt.


    Das die Verwendung des LineArrays (egal was für ein Hersteller) völlig sinnlos war zeigen die Kommentare. Man folgt halt gern der Mode, und überlegt wird später.
    Stefan

  • Zitat

    Vorne wars zu laut nach 10m dramatischer Pegelabfall nach 20-30m konnen wir uns normal unterhalten


    Halt echt.
    Selbst mit den billigsten Direktstrahl-Selbstbau-Presspannkisten sollte so etwas nicht passieren. Das liest sich für mich, als hätte da jemand massiv ins Klo gegriffen als er das Dingens angeschlossen hat.


    So schlecht kann selbst ein Linearray nicht sein. Da wurde doch gepfuscht, oder?

    no virtual - no line - no EQs