Stralsund Brauereifest Sportfr. Stiller - Ärzte - LAUTSTÄRKE

  • Hallo,


    war jemand von Euch Freitag, 11.06. in Stralsund auf dem Brauereifest? Kann mir jemand, der dort war und über mehr Erfahrung als ich verfügt, sagen, ob die TA-Lärm eingehalten wurde? Mir war's 100m von der Bühne noch einen Tick zu laut. Mit den Leuten in der ersten Reihe mochte ich nicht tauschen. Es waren zwar geflogene Line-Arrays verbaut, dennoch muss dicht vor der Bühne der Pegel ganz schön heftig gewesen sein.


    Zum Klang aus meiner Sicht: Der Bass kam heftig und trocken, Mitten und Höhen, gerade wenn's laut wurde, mit zu vielen Verzerrungen. Richtig sauber klang's nur in ruhigen Passagen.


    Also: Wer war da und kann was dazu sagen?


    Jörg.

  • Ich kenne Stralsund jetzt nicht ganz so genau, aber wenn "100 m vond er Bühne", dann würde ich sagen "Open Air". (In einer Werfthalle wäre der Sound wohl zu grottig...).


    Und wenn das "in Stralsund" und nicht "weit vor Stralsund" ist, dann ist die TA Lärm auf keinen Fall eingehalten.




    Vermutlich meinst Du aber auch nicht die TA Lärm (Schutz der Nachbarschaft), sondern die DIN 15905 Teil 5 (Schutz des Publikums). Auch da würde ich sagen: Wenn jemand aus dem Forum es in 100m noch als zu laut empfindet, dann liegt der Beurteilungspegel am maßgeblichen Imissionsort eher über 99 dB.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Ja, es war open air und mitten im Wohngebiet. Die TA-Lärm ist also garantiert verletzt worden.


    Aber ich meinte die DIN zum Schutz des Publiklums.


    Beginn der VA: 19:00, Ende 1:00 Uhr. Abzüglich Umbauzeit waren das ca. 5h Konzert (erst 1h Vorband, dann 1,5h Sportfreunde Stiller, dann ca. 2,5h Ärzte). Gerade bei so langen Konzerten sollte der Pegel doch geringer ausfallen. Leider hat man auch die Windanfälligkeit der Line-Arrays in der Praxis nachvollziehen können: Der Hochtonanteil schwankte schon sehr stark. Mal zu leise, mal zu laut. Vielleicht hat der Tontech versucht, den Höhenabfall zu kompensieren. Bei Windstille war's dann etwas zu schrill.


    Ich hätte mir die Ärzte gern aus der Nähe angesehen, aber mir war's einfach zu laut. Delay-Lines wären sicher eine gute Lösung gewesen. Der zu beschallende Bereich umfasste mehr als 100m.


    Beim nächsten Konzertbesuch: Gehörschutz oder Fernglas mitnehmen? :shock:


    Jörg.

  • Zitat

    Beim nächsten Konzertbesuch: Gehörschutz oder Fernglas mitnehmen?


    Beides natürlich!

    abgebrühter Alt-Aktivist im Vorruhestandsjob
    -danke Billbo-

  • Kann ich nur eins zu sagen:


    Stiller und Ärzte......sind das Bands für den Tanztee? Nein - da wird gerockt, und wo gerockt wird und das Gelände groß ist, und nebenbei noch viele Leute kommen wird anständig laut gemacht!


    Das ist immer schon so bei RnR gewesen, und sollte auch so bleiben.


    Die DIN soundso ist bei solcherart Veranstaltung nicht realisierbar, und wiederspricht von ihrer gesamten Grundlage eh der Praxis. Ein schönes Beispiel also, wie man sich von Seiten der DIN Ausdenker eine anständige RnR Veranstaltung zukünftig nicht mehr vorstellt!


    Aber noch eine Frage: in 100 Meter Entfernung war es noch zu laut...?
    Stefan

  • Zitat von "rockline"


    Aber noch eine Frage: in 100 Meter Entfernung war es noch zu laut...?
    Stefan


    Mir schon, ab 150m seitlich von der Bühne versetzt war es aus meiner Sicht "noch laut genug". Vielleicht war auch der unsaubere Klang Anlaß für meine schmerzenden Ohren.


    Deswegen wollte ich wissen, wer von Euch da war, weil ich leider nicht einschätzen kann, ob sich meine subjektive Meinung über die Lautstärke mit der DIN-Norm deckt.


    Das Problem ist ja auch nicht die Lautstärke in 100m, sondern direkt vor der Bühne. Die Bässe konnte ich aus der Entfernung nicht erkennen, ansonsten hingen lediglich zwei LineArrays. Bei 10.000 Besuchern hätte man doch ein oder zwei Delay-Lines hinstellen können, oder?


    Jörg.

  • Zitat von "Jörg"


    Das Problem ist ja auch nicht die Lautstärke in 100m, sondern direkt vor der Bühne. Die Bässe konnte ich aus der Entfernung nicht erkennen, ansonsten hingen lediglich zwei LineArrays. Bei 10.000 Besuchern hätte man doch ein oder zwei Delay-Lines hinstellen können, oder?


    Jörg.


    Man hätte sicherlich noch das ein oder andere zusätzlich stellen können, allerdings hängt das meistens nicht von der Zuschauerzahl sondern vom Budget ab.
    Da bringt es nicht sich hier nachträglich darüber den Kopf zu zerbrechen - wenn nur VW bezahlt wird gibt es halt keinen Mercedes.


    Gruß
    Kai

  • 10.000 x 28 Euro Eintritt = 280.000 Euro Umsatz, das sind 10 VW Passat - nicht geliehen für einen Abend, gekauft - oder eben die Miete für ordentliches Material. Da das Gelände etwas zerklüftet war, wäre eine Videoleinwand auch nicht schlecht gewesen.


    Aber irgendwo werden die Euros schon hingeflossen sein.


    Jörg.

  • also da ich den mischer von sportfreunde kenne muss ich sagen wenn da mehr material gestanden wäre es auch noch lauter gewesen! er fährt eigenlich gerne einen lauten pegel aber eigendlich nie so laut das es zu lautwäre! desweiteren ist es oft so gerade bei line arrys , das es direkt vor der bühne leiser ist da dort mit meist zu unterdimensionierten in fills beschallt wird!



    was auch noch sein kann ist das zufällig bei deiner grenze eine fehl berechnung des LA vorgelegen hat und deshalb war es sol laut!



    es gibt viele möglichkeiten auch die das es einfach ein stinknormales rock`n`roll konzert war und du an diesen abend etwas sensiebel warst!

  • Zitat von "Jörg"

    10.000 x 28 Euro Eintritt = 280.000 Euro Umsatz, das sind 10 VW Passat - nicht geliehen für einen Abend, gekauft - oder eben die Miete für ordentliches Material. Da das Gelände etwas zerklüftet war, wäre eine Videoleinwand auch nicht schlecht gewesen.


    Aber irgendwo werden die Euros schon hingeflossen sein.


    Jörg.


    Was soll diese Rechnung jetzt aussagen???
    Interessanter wäre ja auch, wenn Du dir Gedanken über die Kosten machen würdest als darüber, wieviele VW`s man dafür kaufen könnte.


    Kai

  • Zitat von "Jörg"

    Aber irgendwo werden die Euros schon hingeflossen sein.


    Wohl dem, der sich einen Überblick darüber verschaffen kann, welche Kosten eine solche Produktion verursacht. (Von den Bandgagen mal ganz abgesehen....) :roll:

  • kai: Das Gleichnis VW - Mercedes kam von Dir.


    Mir will es nur nicht in den Kopf, dass man für so eine Summe nicht mehr hinstellen kann. Ich kenne mich mit der Planung solcher Events nicht aus, ich bin Informatiker und betreibe PA nur als Hobby, aber ich weiß, was man ausserhalb solcher Veranstaltungen mit 280.000 Euro anfangen könnte. Sicher will jeder sein Stück vom Kuchen abhaben. Aber andererseits will der Eintritt zahlende Kunde auch was geboten bekommen für's Geld. Und wenn ich hier in anderen Threads lese, das bereits hinlänglich bekannt ist, dass LineArrays Probleme mit Wind haben, dann frage ich mich, warum an der Ostsee so was hingestellt wird! Es war auch leider gut zu hören, dass ab und an die Höhen weg waren, dann klangs auch angenehmer.


    Vielleicht hatten die auftretenden Bands auch gar nicht den Anspruch, besser zu klingen oder die Lautstärke gleichmäßiger zu verteilen.


    Meine eigentliche Frage war ja, ob es denn zu laut war oder ob das im Grenzbereich liegt. Da anscheinend niemand von Euch da war, muss ich wohl beim nächsten Konzert nochmal nachfragen oder mal zum Forumstreffen kommen, wenn das nur nicht so weit von Hamburg weg wäre. Was mich auch interessierte, war, ob Ihr den gebotenen Klang als gut oder schlecht bewertet. Ich will das Konzert nicht schlechtreden, aber mich hat's nicht so überzeugt. Nur ist das meine Meinung und keine objektive Beurteilung.


    Jörg.

  • Jörg


    was kai damit sagen wollte:
    wenn der VA nicht mehr für PA und Licht raustut, dann gibts halt auch nicht mehr.
    zum Thema 10.000x28 Euro:
    Suupergeil, wenn mal jemand Festivals aus eigener tasche bezahlen würde und die gesamten Eintrittsgelder der VA Technik zugute kommen würden.


    Wurdest Du bei dem Festival von Security bewacht? hat jemand Deine Karte abgerissen? Hast Du eine Dixilette vollgepißt und Deinen Müll auf dem Gelände verteilt? Meinst Du die Kapllen haben dort umgesonst gespielt, nix gegessen, mußten nicht anreisen, Hotels bewohnen, weil sie zufällig in der Nähe waren? Das Gelände war auch umsonst, so wie der Strom und die ganzen Helfer, fahrer, techniker, Promoter, etc, etc....?


    Sorry, aber die ansicht ist ja wohl etwas naiv...

  • Audiobuddy:
    Das das Geld durch viele Hände geht, ist ja wohl klar. Das nur ein geringer Teil für die PA-Technik zur Verfügung steht, ist auch klar. Das habe ich aber auch geschrieben: "Jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben." Ich bin sicher nicht naiv.


    Man sollte nur nicht zugunsten eines günstigen Eintrittspreises an elementaren Dingen sparen. Und eine gut klingende PA ist m.E. für ein Konzert elementar. Und ein Line-Array war nun mal nicht die beste Lösung für ein windiges Open-Air.


    /*Provokation an*/
    Man hätte ja auch 20 statt 28 Euro Eintritt nehmen können. Dann wären noch mehr Leute gekommen. Allerdings hätten die Bands dann unplugged spielen müssen, da kein Geld mehr für die PA übrig gewesen wäre.
    /*Provokation aus*/


    Aber meine Ausgangsfrage bezog sich auf die Lautstärke. Ob die nun wirklich in Ordnung war oder nicht, werden wir hier leider nicht beantworten können, da ausser mir niemand dort war. Vielleicht ergibt sich eine Wiederholung dieser Frage zu einem anderen Konzert.


    Das ich mich mit der Planung und der Budgetierung solcher Events überhaupt nicht auskenne, gebe ich gerne zu. Ich sehe das ganze aus Sicht des Kunden. Und als solcher war ich mit der gebotenen Technik nicht uneingeschränkt einverstanden. Aber auch das wird hier niemand erschöpfend ausdiskutieren können, wenn er die Situation vor Ort nicht selbst in Augenschein nehmen konnte.


    Jörg.

  • Zitat von "Jörg"

    ... Leider hat man auch die Windanfälligkeit der Line-Arrays in der Praxis nachvollziehen können: Der Hochtonanteil schwankte schon sehr stark. Mal zu leise, mal zu laut. Vielleicht hat der Tontech versucht, den Höhenabfall zu kompensieren. Bei Windstille war's dann etwas zu schrill.
    .


    nun ja, bei 100m entfernung hat JEDES system probleme mit dem wind!
    line arrays sind da etwas empfindlicher, was jedoch nicht heisst das es bei anderen bauformen nicht vorkommt.
    ich bitte dies zu beachten.


    Zitat von "Jörg"

    ... Delay-Lines wären sicher eine gute Lösung gewesen. Der zu beschallende Bereich umfasste mehr als 100m.
    ...


    natürlich wären delaytower mit sicherheit die bessere lösung gewesen!
    aber bei nur 28,- eintritt brauche ich nicht wirklich eine optimale PA zu erwarten.


    auf die lautstärke kann ich jetzt nicht wirklich eingehen, denn ich war ja auch nicht dort. aber wir wissen ja alle, das oft zu laut gemischt wird.
    doch wenn es in 100m entfernung noch weh getan hat, dann war´s wohl wirklich zu laut...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "Jörg"

    . Und eine gut klingende PA ist m.E. für ein Konzert elementar. Und ein Line-Array war nun mal nicht die beste Lösung für ein windiges Open-Air.


    .


    Also, wenn die Ärzte Headliner waren, war das Material ja warscheinlich von Satis&Fy, also war es V-Dosc, da kann man schwerlich von einem nicht adäquaten oder gar billigen P.A. sprechen. Das man bei starkem Wind das ein oder andere Delay braucht, ist klar, aber wessen Rotstift das zum Opfer fiel, werden wir nie erfahren, wahrscheinlich hat man statt Geländegrösse den Vorverkauf zugrunde gelegt, was aus kaufmännischer Sicht ja auch verständlich ist.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Zitat von "wora"

    nun ja, bei 100m entfernung hat JEDES system probleme mit dem wind!


    Damit bei Einsteigern jetzt nicht vielleicht der falsche Eindruck entsteht: Wenn' sordentlich bläst, sind auch schon am 30m entfernten Frontplatz die Höhen "vom Winde verweht". Und wir reden jetzt nicht von Windstärken, bei denen man besser abbricht...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "wora"

    aber bei nur 28,- eintritt brauche ich nicht wirklich eine optimale PA zu erwarten.


    Häh? :shock:
    Ich kann für 28 € nix erwarten? Geht's noch?


    28 €! Das haben "früher" (is nur wenige Jahre her) nur die teuersten Konzerte in Mark gerade gekostet! Heute sind z.B. 65 € für Norah Jones und Avril Lavigne Standard. Wobei ich bei ersterer trotz guter Musik nicht weiß woher man das bei einer Newcomerin verlangen kann und ich mir bei letzterer sicher bin dass die Live-Performance (vor allem die Gesangskünste) das Geld nicht wert sind.



    Soll ich denn 50-70 € zahlen, wenn ich in einer Menschenmenge von 40000 irgendwo hinten stehe und nichts hören kann?



    Ich hab letztes Jahr 27,50 für die Ärzte in Regensburg gezahlt. Ton kam da noch vom Westfalen, aber auch VDOSC. 13 Elemente pro Seite wenn ich mich recht erinnere. Halle, 20-3000 Leute denk ich.
    Es war schon laut, aber keine Mordspegel. Der schlechte Klang kommt auch von dem blöd-zerreden Marshall-Amp der an der Gretsch White Falcon hängt und vom weniger guten Drumsound. Der Sound war ziemlich Metal-lastig.
    Außer beim Unplugged-Teil, da war der Sound rel. klar. Vor allem die Gitarre hatte endlich Bauch, außerdem kein Brett.


    Aber dass der Sound schmerzt fängt meiner Meinung schon beim unausgewogegen Gitarrensound an. Bei hohen Pegeln ist dann nur noch schlimmer.

    Lautsprecher verstärken die Stimme, aber nicht die Argumente.

  • Zitat von "00Schneider"


    Häh? :shock:
    Ich kann für 28 € nix erwarten? Geht's noch?
    ...


    mach dich mal locker!
    wer hat denn gesagt, das man für das geld überhaupt nix erwarten darf?
    aber das optimum kann man für die kohle einfach nicht vorraussetzen. das habe ich gemeint.


    auf großen open airs mit guter beschallung habe ich jedenfalls schon vor fast 10 jahren 70,-DM ausgegeben.


    gut, in den 70er und 80ern war es noch billiger, klar.


    aber mittlerweile muss man als veranstalter ja viel mehr auflagen erfüllen als früher, und ein solch großes open air, bei dem das publikum bis über 100m entfernt steht ist meiner ansicht nach mit 28,- EUR schon als sehr günstig zu bezeichnen.


    heute sind die preise deutlich weiter oben angekommen.
    neulich spielte hier peter gabriel, das kostete satte 70,-...


    nun, vielleicht sind die preise in franken ein bisschen moderater als hierzulande... ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang