Optimales Live-Monitoring

  • Hallo,


    ich habe Probleme mit unserem Live-Monitoring. Boxen: 4x 12/2 Bodenmonitore, paarweise angesteuert, 2x 400 Watt-Enstufe, im Aux-Weg ein 2x 15 Equalizer zum Auspfeifen und zwei Peavey Antifeedback-Systeme (Ferret).


    Zum Einstellen habe ich erst einmal einen guten Sound bei niedriger lautstärke eingestellt und dann ausgepfiffen, indem ich die entsprechnden Frequenzen mit dem EQ abgesenkt habe.


    Danach mit eingeschalteten Ferrets die Lautstärke noch weiter erhöht, bis (fast) nichts mehr pfeift und dann 2-3 dB Pegel abgesenkt.


    Das ermöglicht höhere Pegel, allerdings auf Kosten der Verständlichkeit :cry:


    Dann habe ich noch einen Standard-Kompressor zwischengeschaltet und konnte damit die Verständlichkeit deutlich erhöhen, das Monitorsignal hat mehr Durchschlagskraft.


    Etwas fehlt aber immer noch an Druck, um der Sängerin bei unserer Rockband genug Monitoring zu geben.



    Welche Vorgehensweise zum Einstellen des Monitoring ist optimal?


    Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen zu Kompressoren im Monitorweg, was ist zu empfehlen?


    Danke und tschau


    Christian

  • Kompressoren gehören nicht in den Monitorweg, aber das ist meine Meinung. Desweiteren bekommst Du den Sound mit noch mehr Geräten nicht verbessert - das Problem sind die 15 Bänder am EQ, das ist nicht abgestuft genug. Deshalb wir in der Regel dort mit 31 Bändern gearbeitet, weil dann der Gesamtklang nicht so verbogen wird.


    Gruss


    Meyerlein

  • Ich würde auch den Kompressor entfernen und stattdessen eine größere Endstufe wählen. Gerade bei Monitor habe ich da gerne noch Luft.
    was sind das denn für 12/2 boxen?

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Ueberleg mal, was du brauchst beim Monitoring.
    Nimm den Kompressor raus, schrei mal in ein SM-58 und sieh dabei die Klippled deiner Endstufe an. Alles klar? Ab hier wirds nicht mehr viel lauter. Wichtig ist auch, welche 12/2er du hast. Da gibts von "wünschenswert" bis "wegdamit"

  • Was auch noch ein Problem sein könnte, sind die Becken des Schlagzeugs.
    Vor allem bei Frauenstimmen liegen die präsenten Frequenzen der Stimme und der Becken nahe beienander. Dämpfen oder anwinkeln der Becken kann da schon wunder wirken.


    Vielleicht kannst du ihre Mitmusiker auch davon überzeugen, die Bühnenlautstärke insgesammt zu reduzieren.


    Versuch auch in jedem Fall nur das auf den Monitor der Sängerin zu geben, was sie auch wirklich zur Orientierung im Sound braucht.

  • Würde wenn es net reicht erstmal bei den Basics anfangen und sehen was mit den 12/2ern überhaupt möglich ist.
    Mit noch mehr Outboard Equipment wirds auch nicht grundlegend besser. Das Geld kann man besser investieren.
    Ähnlich wie Soundklinik bei der Boxenentwicklung das schon des öfteren angemerkt hat, man versucht einfach zu oft billige Kompomenten und schlechte Entwicklung mit Elektronik (Controller) wieder grade zu biegen, statt am Ansatz des Problems zu arbeiten.


    Ansonsten: IEM :wink:

  • ich habe die erfahrung gemacht das "einpfeifen" nicht immer die besten ergebnisse bringt. inzwischen ist es so das ich den eq bis zu soundcheck gerade lasse und dann kurz die freq ziehe die dann auch wirklich pfeifen. so extrem wie mancher monitöse geht der sänger/in meist gar nicht mit dem mikro um. um so mehr du vorher "rauspfeifst" um so leiser wird dir auch der monitor...

    hauptsarre gitarre !

  • Ich kann slayer nur zustimmen, ich verfahre mittlerweile genauso. Das hat bisher immer sehr gut funktioniert.


    Ich denke auch das hier der 15 Band EQ vollkommen fehl am Platze ist.

  • Hi,
    na, das ging ja fix mit den Antworten :lol:


    Ich habe zwei EV 1202 und zwei mit Beyma 12CX-Coaxial-Speakern.
    Klingen für sich nicht schlecht, habe sie aber vom Frequenzgang noch nicht durchgemessen.


    31-Bänder sind natürlich ein Wort, werde ich probieren. Gibt es da wirklich grosse Qualitätsunterschiede? Dachte an den Behringerbite nicht schlagen!), ist erschwinglich.


    IEM ist natürlich gut, aber für die Sänger wohl auch gewöhnzngsbedürftig und insgesamt sehr teuer...


    Tschau


    Christian

  • Zitat von "cfortner"


    IEM ist natürlich gut, aber für die Sänger wohl auch gewöhnzngsbedürftig und insgesamt sehr teuer...


    Hm, also bei einer Sängerin bist du mit IEM billiger als FM1202+0.5 Endstufe + Eq +...


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Also ich habe einen 31-Band EQ (Behringer) im Monitorweg und ebenfalls 12"/1" Boxen (ältere Harmonic-Design). Ich mache erstmal keine Klangeinstellung, setzte einen Lowcut bei etwa 200 Hz und Pfeife dann mit auf dem Ständer stehenden Mikro (in ziemlich optimaler Position) ein.
    Dann schaue ich welche Frequenzen stark den Front-Sound versauen und ziehe die noch.
    Das Genügt in der Regel um in lauteren Passagen den Amp (TA 2400) ins clipping zu bringen wenn man nicht aufpasst.


    Ich würde sagen ein leistungsfähigerer Amp wird dir am meisten bringen, damit setzt Feedback erst bei höherer Lautstärke überhaupt ein.
    (bei mir Wechsel von ca. 200W auf ca. 600W pro Box).
    Grüße, Peter

  • Mich wundert immer wieder daß so wenig parametrische EQs eingesetzt werden, gerade wo die viel schmalbandiger absenken können. Aber der Mensch ist wohl ein Gewohnheitstier.


    Zu IEM:
    Das ist inzwischen schon richtig erschwinglich geworden, das teuerste sind noch die angepaßten Hörer.

  • Hi Hubert,


    ich bin für den FOH Eq bekennender 'Voll-Parametriker', aber für den Monitor hab ich doch gerne 28 Fader, von denen ich in kritischen Situationen schnell mal den falschen nach unten ziehen kann :-).


    Tomy


    edit
    zum anderen zeigt die Erfahrung, dass die Feedbackfrequenzen gerne ein wenig 'wandern' wenn sich irgend ein parameter leicht ändert. Daher halte ich extrem schmale Notches gar nicht für so erstrebenswert.



    /edit

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  • Ich wundere mich stark, warum keiner der kollegen die nutzung des feedbackkillers beanstandet? ich habe bisher bei keiner professionellen produktion einen feedbackkiller gesehen, und dort wird wirklich mit hohen lautstaerken im monitor gearbeitet.


    ich wuerde folgendes vorschlagen:


    IEM ist sicher eine gewöhnungssache und setzt viel vertrauen in den mon itor man. ich denke, es ist nicht fuer jeden die richtige loesung.


    (1) wenn du mehr "druck" willst, dann wechsle zu einem 15"/2" wedge


    (2) das amping ist , wie die kollegen schon sagten vielleicht unterdimensionirt


    (3) ein 15 band eq ist keine gute wahl, nutze 31band und dabei kein behringer oder yahama. diese verursachen phasenverschiebungen, die zu weiteren kopplungen fuehren. (das angesprochene wandern von frequenzen)


    (4) richtiges eq-en ist viel wichtiger als ein feedbackkiller. eq flat lassen, du wirst staunen, wie laut ein monitor sein kann. jede frequenz die ich ziehe, macht nun meinen wedge leiser. also weniger ist mehr.


    (5) ein wedge muss nicht so klingen, wie eine hifi-box. er dient der kontrolle. ein wedge setzt sich nur durch, wenn man frequenzen behaelt, die man üblicher weise rauszieht. also wenn moeglich haende weg von oberen mitten.


    (6) kompressoren haben gar nichts im monitor zu suchen. diese ziehen bei wenig pegel das signal kuenstlich hoch, und neigen dadurch besonders bei moderationen zu feedbacks. nicht umsonst splittet man (bei mon von foh) den gesang auf einen zweiten kanal. 1. kanal mit kompressor fuer foh und 2. kanal ohne kompressor fuer mon.


    ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen

  • über kompressoren im monitorweg kann man sich streiten. der eine so der andere so. generell aber nur zur begrenzung von peaks. monitore mit 1" hochtöner kommen für mich nicht mehr in frage. der 12er muß dabei so hoch spielen, daß so viel unkontrollierter klirr entsteht, der dann viel schneller zu feedbacks führt. nimm den 12kx von beyma oder den 12cx von b&c :wink: beim beyma mußt du allerdings noch nen sperrkreis zur originalen weiche dazu basteln, sonst nervt das teil zu arg.
    der rest, wie meine vorredner beschrieben: guten monitor, kräftige endstufe (darf ruhig mehr leistung haben, als die wedges), einpfeifen jein und der sängerin sagen, sie möchte doch bitte ihre stimme kräftigen 8)
    ach ja, probiert evt mal ein anderes mic aus.

  • pes.dan
    ... ein schöner Beitrag (... gerade erst gelesen), der Praxiserfahrung vermuten läßt. 8)


    Daß ein 31-Bänder effektiver ist ... keine Frage. Nur manchmal frage ich mich, ob bei vernünftig abgestimmten Wedges (und bei Veranstaltungen mit "richtigen" Musikern ...) überhaupt EQ-ing nötig ist ... :wink:


    Viele Grüsse

  • Zitat von "Loloverde"


    Noch eine Ergänzung: Wissen welche Richtcharakteristik das Mikrofon hat und dementsprechend die Monitore positionieren. Bei Hyperniere also angewinkelt und nicht direkt vor dem Sänger.


    Gruss
    Rainer


    das macht sich meißt schwer bis gar nicht-oder welcher sänger/in bleibt auf einer stelle stehen? bei rnr eher nicht