Jazz mit 2 aufeinander zulaufende Bühnen - wie tu ich nur...

  • Hallo !
    Folgendes Problem: eine ca 6-8 Meter hoher Saal, 20m breit, 80m lang
    an beide Stirnseiten des Saals sollen je eine Bühne. Von den Bühnen soll im "Stop und Go-Prinzip" gespielt werden, sprich: solange Bühne 1 "läuft", wird Bühne 2 umgebaut und soundgecheckt, und andersherum, sodass eine Rotation der Bands ohne Pause möglich ist: am Schluss des Events erfolgt dann eine bunte Session von beider Bühnen gleichzeitig ! Musikstil: Jazz
    Beschallt werden soll jeweils der ganze Saal (die Zuhörer sollen sich je nach Bühne immer entsprechend samt ihrem Stuhl drehen....)
    FOH-Platz: genau zwischen den beiden Bühnen, oder je ein FOH Platz ca 20-30m jeweils vor der Bühne, also 2 völlig separate Setups ?
    PA: wollte, da für gepflegten Jazz m.M.n. ausreichend, pro Bühne je 2 Stacks horngeladene 3-Weg aktiv stellen, also pro Bühne pro Seite 2x 18" Bass, 1x 12"/2" Top (PSE B81 / K4) - reicht das Eurer Meinung nach ? Oder lieber eine am Fronttruss geflogene Variante mit 2Wege aktiv und mehreren (4-6) 12/2 ern (Ramsa WS-A200er) pro Bühne zwecks Abstrahlfläche ?
    Wie muss ich die Stacks stellen, um bei gleichzeitigem Betrieb keine Auslöschungen zu bekommen - genau aufeinander zugehen lassen, oder wie ?
    Danke für Anregungen.....

  • Zitat von "0815baer"

    am Schluss des Events erfolgt dann eine bunte Session von beider Bühnen gleichzeitig ! Musikstil: Jazz


    Verstehe ich richtig, daß die Musiker 80m voneinander entfernt zusammen spielen sollen?
    Das wird nicht gehen. Der Zeitversatz des Schalls wird ein Zusammenspiel auf diese Entfernung nicht möglich machen.


    Gruß
    Rainer

  • Na, mit lautem Montioring wird das schon gehen :D


    2 PA-Setups sind schon mal zwingend, aber 80 m ohne Delay, mit einem Bass und Top pro Seite? Nicht ernsthaft...


    Und wenn beide Bühnen zugleich bespielt werden, hast Du wunderbaren Brei, wenn der Schall von beiden Seiten kommt, an jeder Stelle im Saal zu einer anderen Zeit eintrifft. Das geht also mal gar nicht.


    Wir hatten auch mal so eine Anfrage. Und nachdem wir dann 2 Bühnen mit 2 mal Ton und 2 mal Frontplatz und 2 mal Licht usw. angeboten haben, war die Idee ganz schnell vom Tisch 8)

  • Na dann viel Spaß :D


    Meine ehrliche Meinung dazu?
    Also in JEDEM Fall zwei Set-ups.


    Noch besser: Lass die Finger davon. Ich halte die Idee mit dem zusammenspielen für absolut nicht durchführbar.
    So eine Schnapsidee kann nur von jemanden kommen, der von Veranstaltungen nicht wirklich Ahnung hat.
    Also ich hab ja schon sehr viele seltsame Regie-Einfälle miterlebt, aber das ist schon der Knaller..
    Mit so einer Aktion kann man nur auf die Nase fliegen.


    Davon Abgesehen ist Dein LS-Vorschlag meiner Meinung nach viel zu wenig. Die sagen wir mal dann ca. 70 m wollen ja auch mal Beschallt werden, ohne Delay wohl undenkbar.
    Ich wünsch Dir alles Gute.
    Gruß Stephan

    Es grüßt der Stephan

  • Ich habe sowas schonmal für ein Rockfestival realisiert mit einem großen FOH in der Mitte, das Pult längs gestellt.
    Bühne 1 Kanal 1-24
    Bühne 2 Kanal 25-48


    Während der letzten drei Stücke der einen wurde schonmal linecheck der anderen Bühne gemacht. hat super funktioniert.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • ABER:
    das war bestimmt Open Air => Du hast nicht mit reflektionen zu kämpfen, zumindestens nicht mit solchen wie in diesem Schlauch 20 x 80m.
    UND
    die Bühnen haben mit Sicherheit nicht gleichzeitig gespielt,


    wenn ja und die waren auch noch 80m von einander entfernt, mein kompliment wenn dass alles geklappt hatt.


    Gruß Stephan

    Es grüßt der Stephan

  • vom gleichzeitigen spielen beider bühnen würde ich auch abraten.
    das liesse sich auf den bühnen zwar mittels inEar realisieren, aber was machen die zuschauer, die nicht genau in der mitte zwischen beiden bühnen sitzen?
    also das geht auf keinen fall.


    die beschallung sollte hier bei gleichberechtigten bühnen spiegelbildlich gleich aufgebaut sein. geflogener betrieb ist zu empfehlen, ebenso für weiter hinten entsprechende delays.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ist doch alles kein Thema:
    zwischen den Bühnen sind nur ca. 60m Luft (jede Bühne etwas tiefer und mit ein wenig Platz dahinter ergibt 10m).
    Die Bühnen werden mit einer Vidoeprojektion zur jeweils anderen übertragen und der Ton wird natürlich auch 1:1 gekoppelt.


    ..und damit das ganze dann auch noch ertragbar wird, mauert man schnell eine "amtliche" Trennwand in die Mitte... :?


    Von anderen Lösungen würde auch ich die Finger lassen... 8)

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • es gehört doch zu unserem job, die veranstalter hinsichtlich der machbarkeit ihrer ideen zu beraten.
    also ich hätte da kein problem, dem veranstalter zu sagen das sowas eben nicht funktioniert.
    eine kleine begründung dazu und er weiss bescheid.
    immerhin hat er ja neue ideen, da sind dann in zukunft sicher auch ein paar machbare dabei :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also ich würde es auch lassen, ich habe mal ein konzert gemacht wo ein glockenspieler in einem 40m hohen krichturm zusammen mit einer band am boden gespielt hat, das war monitormässig und logistisch schon heikel.
    aber das war open air, und nur in eine richtung!
    das was da gemacht werden soll wird wirklich nicht gehen.
    wenn es irklich sein soll dann nur eine band gleichtzeitig, und schnelle wechsel! und nur mit vorheriger probe, da die musiker den schall wohl mehr als einmal hören werden!


    coole idee, aber nicht realistisch!

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Gleichzeitig spielen halte ich auch für unrealistisch. Den Rest schon für machbar.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Die Frage ist nicht, ob das geht, sondern wie gut das geht. "Bunte Session" ist ja ein dehnbarer Begriff, von daher ist auch fraglich, welche Qualitätsanforderungen der Veranstalter an das Ergebnis stellt. Und es hängt auch davon ab, wie die Musiker das mittrtagen. Es gibt ja auch Stücke, die empfindlicher für Timing-Probleme, und andere, die weniger empfindlich sind. (Am Rande: Doppelchörige Sachen von Bach wurden auch schon über größere Entfernungen gesungen, und das ohne Monitoring...)


    Manche Sachen muss man einfach auch mal ausprobieren, und zwar sinnvollerweise während des Soundchecks mit der Option, die Sache vom Programm streichen zu können.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • da es sich hier wohl nicht um die fischer-chöre handelt sondern um zwei in 60-70m abstand befindliche relativ kleine und laute tonquellen (bands), kann man getrost davon ausgehen das es in die hose geht :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    da es sich hier wohl nicht um die fischer-chöre handelt sondern um zwei in 60-70m abstand befindliche relativ kleine und laute tonquellen (bands), kann man getrost davon ausgehen das es in die hose geht :wink:


    moin leute,
    also ich würde mit den beteiligten musikern sprechen, denen einfach erklären, wie der plan des veranstalters aussieht. würde mich wundern, wenn dies auch nur einer der mucker akzeptieren würde (wenn doch, sind's keine......)
    und dann : mit den fischerchören würde es in JEDEM fall in die hose gehen - allein schon inhaltlich....... :)


    mfg


    m.

    "Wozu benötigt man eigentlich die vielen bunten Knöpfe ?"

  • Zitat von "0815baer"

    Wie muss ich die Stacks stellen, um bei gleichzeitigem Betrieb keine Auslöschungen zu bekommen - genau aufeinander zugehen lassen, oder wie


    Gesicht nach unten!
    Im Ernst, gerade bei Jazz muss es zwar nicht laut sein, aber es soll dann auch nirgends laut sein und bei den ganzen akkustische Instrumenten gelingt die Variante "vorne aufreissen und knapp bis hinten kommen" eh nicht. Du brauchst entweder ein LA oder mal mindestens 2 Delay Lines. Dann klappt schon mal der Wechselbetrieb.
    Was die gemeinsame Session betrifft. Du kannst nur warnen und erklären und wenn sie immer noch wollen, Achseln zucken und laufen lassen.
    Gibt Jazzstile, wo's vielleicht gar nicht auffällt (es kommt ja nicht dasselbe Instrument von beiden Seiten) und die Presse wird hinterher von "genial bis an die Schmerzgrenze verzögerten Timings" sprechen, warts ab :wink: 8):D:D
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Zitat von "0815baer"

    Hallo !
    (die Zuhörer sollen sich je nach Bühne immer entsprechend samt ihrem Stuhl drehen....)


    müssen die stühle nicht fest miteinander verbunden sein.. das könnt ihr aber nicht sicherstellen, das nach dem drehen wieder alle stühle verbundenwerden halte ich für unwahrscheinlich


    das einzige was bei der anforderung funktionieren würde sind drehtstühle die fest im boden verankent sind.- aber od das so erlaubt ist, weiß ich nicht, da müssen sich mal andere äußern.



    zur tontechnik:
    2* komplett foh


    delaylines für beide richtungen und nacher nur noch für eine n betrieb oder halt die anderen umdrehen und entsprechend wie mans vorher ausprobier that delayen


    2 bühnen 1 bühne bandauftritt 2. bühne scNEVER!


    also wenn dann auf bühne 1 aufritt band bühne 2 vorbereitung auftritt der band mit kurzen linecheck.


    und vorher für allle einen soundcheck und die mischpulteinstellungen speichern (bei digipult) oder penibel dokumentierenund während des auftritts auf der anderen bühne von jemanden wieder herstellen lassen. auch die inserts sollten dokumentiert werden welcher wo udn die einstellungen der einzelnen geräte die in die insterts kommen.



    andernfalls halte ich die veranstaltung für nicht durchführbar mit einem halbwegs hohen quakitätsergebniss zumindest nicht


    Man kann nicht nicht kommunizieren :D

  • OK - das war so wie ich es erwartet hatte - ich glaube nämlich auch nicht, dass diese Simultanspielerei klappt - deshalb habe ich mittlerweile den VA ordentlich ins Gebet genommen, und der hat nunmehr die Session auf eine Bühne verlegt - ein Glück !!!
    Was die PA angeht werde ich es tun wie geraten: 2 separate Setup´s FOH,
    PA pro Bühne pro Seite 2x PSE B81 sowie 1x PSE K4 (dürfte für gepflegten Jazz reichen) und nach 30m Fullrange-Delay mit 2x PSE 12/2
    - dürfte massig ausreichen - soll ja nicht laut sein, sondern Sound bringen.....ansonsten jede Band im Vorfeld checken, und Pulteinstellungen notieren, dann am Abend während der VA nur noch Line-Check übers PFL solange die andere Bühne läuft ! Müsste klappen.......! Schonmal Danke an alle die mitdiskutiert haben !