Richtiges Anschlagen - Praxis

  • Hallo,


    da sie Suche nicht allzu ergiebig war, wiedermal ein Thread zum richtigen Anschlagen.


    Werden in Kürze auf einer Veranstaltung Traversen fliegen. Die Belastbarkeit der Traversen und der Flugpunkte ist berechnet und nachgewiesen (Statik). Darum geht es hier also nicht. Belastung pro Flugpunkt max. 325 kg.


    Wir werden an Doppel-T-Trägern anschlagen, und beabsichtigen das wie folgt:
    Kartoffelsack über den Träger,
    dann Anschlagkette: http://www.hebezone.de/framese…ddat/510/510_wm1100.shtml
    , die 2 Ösen zusammengefaßt und
    mittels Schraubschäkel (mit Splint, 3,25 t) daran eine
    Kette mit Verkürzungsglied:
    http://shop.dolezych.de/index.php?mySID=4a02d4f49153b98030c176bd7338d81d&myELEMENT=startArticleListForCatalog&catalog_id=641
    , diese um die oberen beiden Gurtrohre der Traverse, Haken wieder in die Kette eingehängt.


    Alle Ketten 8 mm. Gibt es Einwände/Verbesserungsvorschläge?


    Danke.


    Gruß


    Markus

  • Also Kette direkt an Traverse würd ich nicht machen, da wird die Traverse beschädigt. Entweder mit einem Schutzschlauch um die Kette oder was mir am besten gefällt: Ein Stück 4-kant-Rohr mit 2 Couplern und in der mitte eine Ringöse wo du die kette einhängen kannst. Mir fällt grad nicht ein wie das Teil im Fachjargon bzw -handel heißt aber müsste es z.B. bei lightpower geben.


    Gruß
    Michael

  • Zitat von "Bastler"

    Ein Stück 4-kant-Rohr mit 2 Couplern und in der mitte eine Ringöse wo du die kette einhängen kannst. Mir fällt grad nicht ein wie das Teil im Fachjargon bzw -handel heißt


    Gizmo ?


    Gruß, Simon

    Am Anfang war das Licht

  • Das mit dem Adapter schont ja brauchbar die Traverse, aber was passiert, wenn ich nicht beide Gurte gleichmäßig belaste? Richtig - die Traverse hängt schräg, und damit reduziert sich ihre Belastbarkeit.


    (Und sollte man darauf rumklettern müssen, wird es richtig übel...)


    Von daher bevorzuge ich das Anschlagen mit der Rundschlinge, wenn möglich um beide Ober- und beide Untergurtrohre. Dazu eine Kette lose drum als temperaturstabile Sicherung.


    Oder Halbkuppler mit Ringösen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Man könnte ja auch alternativ 2 Coupler mir Ringösen und 2 Ketten verwenden.
    Mal eine blöde Frage, brauchts eigentlich zur Kette noch eine 2te Sicherung oder reicht da die Kette allein? Weiß ich leider nicht weil wir eigentlich immer mit Rundschlingen anschlagen und eben zusätzliche Steels verbauen.
    Weil wenn ich sowieso Steels verbauen muss würde ich Rundschlingen vorziehen, dann könnte man doch auch auf die Trägerklemme verzichten.?


    Gruß
    Michael



  • Also brauchst du ein ausreichend dimensioniertes Anschlagmittel ( Kette, Stahseil o.ä. muss nicht zusätzlich gesafet werden!!! )


    Ingo

    Einmal editiert, zuletzt von ogni ()

  • Hallo,


    Hab gelesen das du die Kette nur um den Obergurt legen willst.
    Mir hat mal jemand gesagt man sollte eine Truss die gehängt wird immer um alle Gurte aufhängen, da bei einer Aufhängung am Obergurt die gesamte Belastung am Bracing hängt was wiederum nicht gut ist.


    Das eine Kette die direkt an der Traverse anliegt (und sich ggf eindrücken kann, denn die Kette ist ja aus Stahl und damit härter als Alu), nicht vorteilhaft ist, wurde ja schon geklärt.


    Ich würde dir vorschlagen die Truss mit einer Rundschlinge um alle Gurte zu hängen, und das ganze dann mit einem 12mm Steel sichern.
    Ich meine man darf keine Last in die Ketten-Verkürzer hängen.
    Am T- Träger selbst würde ich YALE Trägerklemmen verbauen. Alternativ geht auch deine Lösung mit der Kette um den Träger und dann unten ein O-Ring zum zusammenfassen der Ösen bzw. Schäkel.


    Gruß
    Janis

  • Vielen Dank für die vielen Anregungen/Meinungen und die sachliche Diskussion. DIE richtige Lösung gibt´s wohl nicht. Daher nochmal von mir der Versuch, die Lösungsvorschläge zu kommentieren:


    Trägerklemme am T-Träger: nach der Diskussion hier: http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=39380&highlight=tr%E4gerklemme wohl nicht die beste Wahl.


    Gegen das Anschlagen von oben nach unten mit Sack/Kette/Schäkel/Kette hatte jetzt hier keiner was. Zum Kettenverkürzer hat sich auch niemand geäußert.


    Die Aufhängung der Traverse ist dann noch das Thema. Belastet/beschädigt eine Kette (mit Sack drunter) diese mehr als eine Rundschlinge? Rundschlinge möchte ich eigentlich nicht, da diese ja stark abgelastet werden muß, somit würde ich auch bei einer 3-Tonnen-Schlinge nicht ganz auf 325 kg Belastbarkeit kommen. Bei einem 12mm-Steel zur Sicherung könnte ich den ja auch gleich zur Aufhängung benutzen. Hier spricht aber der zu kleine Biegeradius der Traversengurte dagegen. Also bleibt mir die Kette. Alle 4 Gurte einzubeziehen ist ein guter Vorschlag.


    Auf eine weiterhin rege Diskussion....


    Viele Grüße


    Markus

  • Zitat

    ...somit würde ich auch bei einer 3-Tonnen-Schlinge nicht ganz auf 325 kg Belastbarkeit ...


    Da unterliegts Du einem Irrtum der Rigging arg aufwändig machen würde.


    Eine Rundschlinge, eine Schäckel etc sind als Anschlagmittel nach D8 ja schon mit 5-facher Sicherheit über Bruchlast zugelassen. Um auf die C1 konforme 10-Fache Sicherheit zu kommen reicht es also die maximale Belastung des Anschlagmittels zu halbieren. (und nicht etwa durch 10 zu teilen). An eine 3tonner Rundschlinge darf also durchaus 1,5 Tonnen gehängt werden. Wenn dynamische Lasten hinzukommen (fahrendes Rigg zum Beispiel) wird die Sicherheit über Bruchlast auf 12 hochgesetzt. Also in der Praxis eigentlich besser gleich immer damit rechnen.


    Für Dich heißt das: mach eine 1To Rundschlinge um die Truss und Du bist mit Deinen 325Kg/ Punkt ganz weit im grünen Bereich.


    Gruß, Michel

  • Zitat von "JR_Soundman"


    Ich würde dir vorschlagen die Truss mit einer Rundschlinge um alle Gurte zu hängen, und das ganze dann mit einem 12mm Steel sichern.
    Ich meine man darf keine Last in die Ketten-Verkürzer hängen.


    Wäre auch mein Vorschlag.
    Anschlagen mit Rundschlingen, wenn über dem T-Träger noch Platz ist, dann sparst Du Dir auch noch die Trägerklemme. Rundschlinge rum, gegen Verrutschen sichern (zweimal um T-Träger) und um alle Gurte des Truss.
    Das ganze mit Stahl, oder wenn Du Ketten hast, dann eben mit diesen safen.


    Die Last im Stahl oder Ketten zu hängen find ich schlecht fürs Material (Reibstellen am Truss, Ecken im Stahl über T-Träger). Die Rundschlingen halten alles ganz wunderbar sanft. Ich bevorzuge die schwarzen Spezialrundschlingen für den VT-Bereich, da diese farblich sich besser einfügen als die grünen oder violetten Standartrundschlingen...

  • @ mringhoff: Stimmt. Da ging´s um die Schweizer Spezial-Trägerklemmen für Zelte.


    Aber die "normalen" Trägerklemmen haben keine C1-Zulassung (Spindelantrieb könnte sich ja lösen), also müßte ich sie zusätzlich safen. Richtig?


    Meine ursprüngliche Lösung mit Kette gefällt mir da noch besser, zumal die Kartoffelsäcke ja als Schonung der T-Träger dienen sollen. Werde mir das mit den Rundschlingen nochmal durch den Kopf gehen lassen. Haben auch die schwarzen.... :D

  • Hallo,


    Also wir haben Yale Trägerklemmen bei denen die Spindel mit ner Imbus Schraube arretiert wird.
    Ich bin der Meinung das diese eine C1 Zulassung haben.


    Ich hätte auch mal die Frage an den Admin ob man Ketten denn um die Gurte der Truss legen und belasten darf !?
    Nehmen wir an wir haben es mit dynamischen Lasten zu tun könnte sich das ja durchdrücken...
    Wie sieht die Situation da genau aus !?


    Gruß
    Janis

  • Es ist durchaus ok eine Traverse auch nur an den Obergurten aufzuhängen. Hierbei sollte man beachten den Truss genau in den Knotenpunkten der Braces anzuschlagen um die Querkraft direkt in diese einzuleiten, da eben NUR diese Querkraft aufnehmen und weiterleiten können.
    Um so weiter die Schluppe von den Knoten weg angeschlagen wird, desto größer ist die Biegung in dem Stück Gurtrohr (Hebel)...und das mögen Gurtrohre nicht so gerne...die haben lieber Zug und Druck.


    Wir verwenden zum Anschlagen der Traverse Textilschlaufen mit Stahlseilkern, z.B. genannt "Steelflex". Das ist sicher (Fallstrecke bei Feuer = 0) und schön für die Traverse.


    Gruß
    Stephan

  • Zitat von "Privateer"


    Wir verwenden zum Anschlagen der Traverse Textilschlaufen mit Stahlseilkern, z.B. genannt "Steelflex". ...


    Kannst Du mir da mal Infos drüber geben? Website? Lieferanten in Deutschland?


    Über Google kommt nichts sinnvolles dabei raus :(


    Danke!