Rider-Auslegungsfragen

  • jaja, die Rider...
    letzte Woche erhalten:


    3Voc, 1 Drumset, 1 Git, 1 Bass - fertig.
    Cannellist: 1-12 Drums, 13-19 Rest
    Gefordert: FOH Mindestens (!) 40 Kanäle, Monitor: mind 24 Ch...


    und noch viele andere Bühnen-Bedingungen auf 10 Seiten formuliert.


    Band: Jung und aufstrebend, einen Fernseheinsatz hinter sich, sonst aber noch nichts in den Charts bewegt...


    Zumindest dem Rider zufolge werden sie wohl demnächst groß rauskommen... :)

  • Naja, mit 8 Stereo FX-Returns, 2 Zuspieler für Walk in und out und einem eigenen Talkbackkanal ist der Tisch auch vollzukriegen.

    - Alex -

  • Zitat von "f8274"

    ...
    Ernstgemeinte und konkret auf die location zugeschnittene Rider könnten uns viel Zeit ersparen. Das wäre eine Aufgabe der Künstleragentur, die auch die location zu kennen hat, um über eine Zusage für ihren Schützling zu entscheiden. Und etwas Fachwissen sollte man auch von dieser erwarten dürfen, wenn sie sich für die Eventbranche entschieden haben :wink:


    ja, was soll man da noch sagen.
    das wär natürlich perfekt, stimmt.


    für eine meiner haupt-bands schreibe ich sehr oft auf den gig abgestimmte rider und bühnenpläne, weil sich die besetzungen recht oft ändern bzw. das budget von VA zu VA unterschiedlich ist und die bandgröße dann daran angepasst wird.
    von daher weiss ich auch, was das für ne arbeit ist. und die bezahlt leider - niemand...
    also ganz klar für mich: im rider stehen möglichst viele allgemein gehaltene hinweise, nur was unbedingt nötig ist wird genau definiert.
    und dann steht auch immer meine telefonnummer auf dem rider, mittlerweile kann ich in min. 80% der fälle mit einem vorhergehenden telefonat mit dem zuständigen techniker klären, was dort wirklich benötigt wird.
    blöd wird es meistens dann, wenn man vor ort feststellt, das die angaben des technikers nicht gestimmt haben, das kommt aber zum glück selten vor.


    was die agenturen angeht:
    die meisten die dort arbeiten wissen zwar was ein mikrofon ist, aber bei den typenbezeichnungen hört es dann meistens schon wieder auf...
    ich denke deshalb nicht, das es ihr job sein sollte die sache mit der technik in die hand zu nehmen!!! ;)
    eine agantur ist dafür zuständig, mir möglichst viele informationen über den gig zukommen zu lassen. wenn ich noch was wissen möchte, sollen sie das in erfahrung bringen.
    und eine agentur muss den kontakt von bandtech und vor-ort-tech organisieren, damit diese sich über die erforderliche technik auseinandersetzen können.
    und dann muss die agentur sich noch um übernachtungsmöglichkeiten, catering, anreiseplanung und terminplanung kümmern.
    das ist für mich das, was eine agentur machen sollte...
    und natürlich: Gigs aufreissen!!!!!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    und dann steht auch immer meine telefonnummer auf dem rider, mittlerweile kann ich in min. 80% der fälle mit einem vorhergehenden telefonat mit dem zuständigen techniker klären, was dort wirklich benötigt wird.
    blöd wird es meistens dann, wenn man vor ort feststellt, das die angaben des technikers nicht gestimmt haben, das kommt aber zum glück selten vor.


    Oha da fällt mir was ein. Sowas hab ich auch mal nett erlebt.
    Ein Gig mit meiner Band und es war ein wenig außerhalb des "Kernverbreitungsgebiets". Rider hin oder nicht? Als dann die Nummer von der ausführenden Technikfirma bekommen und nach 20 Min nettem 19" Talk und bissi Anforderungen hier und vorhandenes Equipment da hatte ich einen halbwegs guten Eindruck: KME Prestige QS Irgendwas (XA Pendant aus Klingenthal) und davon 2 Stacks pro Seite und als Delay dann noch mal 2 x 12"/2" auch aus irgendner halbgescheiten Serie von denen. Pult sollte dann GL 2200 sein und bissi dbx Geraffel im Siderack.
    Alles halbwegs im Rahmen und dem Anspruch der Band genügend, dem 4000 Mann Zelt weniger, aber man hat ja eben nicht auf alles Einfluss.
    Direkt vor dem Auftritt noch ne ordentliche Bänderdehnung zugezogen aber trotzdem frohen Mutes ab zum Gig.


    Vor Ort:
    4 15" Bässe -> Distanzstangen -> 2 10" Tops als PA. Delay war Selbstbau Marke Grauenvoll & Söhne. Pult war ein Behringer Irgendwas mit 24 Kanälen (kein MX 8000 oder 9000, dass wäre ja noch schön gewesen). Die paar Par Lampen waren unter anderem mit drei verschiedenen Rottönen (dunkles orange, rot und pink) bestückt (mit voller Absicht) und im Siderack eben nicht dbx sondern was vom Ohr.
    Das war einzeln irgendwo hart an der Grenze aber man sagt sich, na gut der Rest passt doch und alles wird gut.
    Aussage: Das am Telefon zugesagte Equipment wäre auf einer lukrativeren Veranstaltung und der Veranstalter hier würde doch eh nicht merken was hier steht. --> :evil:


    Seitdem sind Telefonate immer noch sehr nett und eigentlich immer hilfreich, aber Zettel (ob als pdf oder auf Papier) sind manchmal doch die bessere Lösung

  • Zitat von "Seven"

    Aussage: Das am Telefon zugesagte Equipment wäre auf einer lukrativeren Veranstaltung und der Veranstalter hier würde doch eh nicht merken was hier steht. --> :evil:


    Das provoziert doch die Frage, ob die bessere Marge da 100,- Euro Schmerzensgeld erlaubt...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "Seven"


    Aussage: Das am Telefon zugesagte Equipment wäre auf einer lukrativeren Veranstaltung und der Veranstalter hier würde doch eh nicht merken was hier steht.


    ...da warst Du dann wahrscheinlich zu nett und kollegial am Telefon, sodaß bei ihm Eindruck entstand, daß Du als Technikkumpel recht tolerant und umgänglich bist und den Equipmenttausch sicher mitmachen wirst...

  • Unser Admin schrieb:

    Zitat

    Das provoziert doch die Frage, ob die bessere Marge da 100,- Euro Schmerzensgeld erlaubt...


    :lol:
    Eine sehr berechtigte Frage !!!


    @ maccaldres
    Nein, der Rider ist nicht übertrieben, im Gegenteil, der ist untertrieben. Da wird der Gig zum Lotteriespiel. Eine erfahrene Firma weiß, was sie da zu tun hat. Jedoch läßt das auch den grauen Schafen aus der Abteilung Probier- und Irrtummethode Tür und Tor offen. Letztendlich hat darunter die Präsentation und die Performance der Band zu leiden. Vom evtl. eingeschränkten Arbeiten am FOH ganz zu schweigen. Die Aussicht auf Folgebuchungen minimiert sich drastisch :roll: .


    Gerald1

  • Ich hab meinen Teil damals (vor knapp 4 Jahren gelernt). Die Band legt sich dann eben auch ungern mit dem Veranstalter an, vor allem wenn der noch sehr nett ist und sich um alles organisatorischen im Rahmen sonst super kümmert. Da wurde dann ein Spruch fallen gelassen und als Antwort kam nur ein fragendes "Echt? Aber hat doch alles geklappt oder?"


    Daher bevorzuge ich mittlerweile Telefon UND Rider und wenn nur eins, dann den Rider. --> Gebranntes Kind

  • Zitat von "maccaldres"


    ich würde die Bühne um 180 Grad drehen, diese Ansicht ist gängiger und die Auflistung der Inputs nach der üblichen Reihenfolge am Pult (also zuerst Drumset, dann Bass, Git, Voc) gestalten.


    Ansonsten finde ich den Rider vollkommen passend für eine Freizeitband. Man muss ja immer sehen, in welchen Locations man spielt und in welchen Budgetklassen man sich bewegt.


    Ich würde noch die Auxwege und Monitorwege sicherheitshalber mit 3 Aux pre und 3 Aux post benennen. Falls Euch das mit den drei Monitorwegen wichtig ist, würde ich das nochmal deutlicher herausheben.


    Denn damit bist Du nämlich schon in einer etwas höheren Pultklasse, als es die zunächst mind. 8 Kanäle vermuten lassen. Damit Du nicht ein 8 oder 12-Kanal-Pult hingestellt bekommst, das sicher nur 2 pre Aux und 2 post Aux hat, solltest Du da vielleicht noch ein paar Kanäle mehr fordern und das mit den 3 pre-Aux besonders betonen.

  • jo die kanalanzahl ist da halt das was wir "belegen" und nicht was das pult haben muss.


    wie sollte ich denn zumbeispiel das pult beschreiben, das es was "vernünftiges" und nicht son abgerocktes teil ist.


    muss ich die PA größe ausdrücklich hinschreiben oder reicht, da der obligatorische Satz:


    eine gut klingende der Location angemessene und funktionsfähige PA.


    Monitore naja drei Wege wäre net schlecht (über vier würden wir uns auch net beklagen :wink:), aber absolutes minimum wäre 2wege. Das mit den Monitoren ist halt schon wichtig da wir auch schon ohne Monitore spielen mussten und das ist fürn ar***.





    danke für die tipps aufjedenfall



    PS: wir selber haben ein DDX3216, und sind damit auch zufrieden, aber das muss ja niemand wissen.

  • Zitat von "Seven"

    Ich hab meinen Teil damals (vor knapp 4 Jahren gelernt). Die Band legt sich dann eben auch ungern mit dem Veranstalter an, vor allem wenn der noch sehr nett ist und sich um alles organisatorischen im Rahmen sonst super kümmert. Da wurde dann ein Spruch fallen gelassen und als Antwort kam nur ein fragendes "Echt? Aber hat doch alles geklappt oder?"
    ...


    seltsam -- wie sich die erfahrungen doch gleichen...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • maccaldres


    dein rider könnte noch ein bisschen feinschliff gebrauchen, aber grundsätzlich ist doch alles klar und verständlich.
    wie von mringhoff schon erwähnt, sollte man die aux-geschichte etwas deutlicher betonen.
    und wenn du schon schreibst, das dir 4 mon-wege lieber wären, dann würde ich das auch in den rider reinnehmen.
    das wäre dann eben ein pult mit 8 auxen, also eine "höhere klasse".
    die kanalzahl ist dabei erstmal schnuppe, wenn ihr keine 24 kanäle braucht muss ja auch kein so großes pult dastehen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich würde auch bei der Anlage ein Beispiel bringen. Und grob mal eine Richtung vorgeben was IHR unter angemessen versteht. Manche sehen für 100 Personen etwas völlig anderes als nötig an als andere.

  • Ich würde im Stageplot die Monitorwege anschreiben, zumal Du ja 3 Wege auf 4 Wedges haben willst > etwas, was ich als Haustech noch sinnvoll fände, da ich es bereits vorbereiten und beschriften kann.


    Zudem fände ich einen Hinweis, was Dir betr. Auxwegen wichtiger ist, noch gut: die pre oder die post Auxe. Ich denke, Du wirst durchaus an Baustellen treffen, wo Du GL2200 oder älteres kriegst (bei mir wäre es z.B. so) was Eurer Liga zu entsprechen scheint > und da fragt sich dann halt, wie mit 6 Aux (4/2 schaltbar) umgegangen wird. Sind die 3 post/FX fix gefordert? Oder lieber nur 2 FX, dafür 3 resp. 4 Wege Monitoring?

  • Zitat von "maccaldres"


    mindestens 2 aux als FXwege (pre?)
    und mindestens 3 als Monitorweg (post?)


    Umgekehrt:


    FX sind i.d.R. postfader (Damit, wenn Du der unfähigen Sängerin den Saft per Fader abdrehst, diese auch nicht mehr auf dem Hall erscheint)


    Monitorwege sind dagegen prefader, da Du Dir ansonsten, wenn Du per Fader etwas mehr Saft auf irgendeinen Kanal gibst, das mehr oder weniger mühsam ausbalancierte Monitoring zerschießt.


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."