"Preislisten"

  • ... ist mir gerade bei 'Boxen und Amps' eingefallen, dashalb auch hier:


    Der einfache Zusammenhang zwischen Preis und Leistung wird, auch durch das Internet, immer mehr verwässert. Die meisten von uns bieten eine Dienstleistung und "hauen keine mehr oder weniger schwarzen Kisten raus". Der Wert meiner Dienstleistung hängt mehr von der Qualität meiner und meiner Mitarbeiter Arbeit ab als von irgendwelchen Dryhire- Kisten-Preislisten.


    Die Qualität der Dienstleistung im VT-Gewerbe ist weiterhin miserabel! ( Mache zur Zeit zu meiner "Belustigung" einige Open Air Gigs als Bandmixer, ausführlicher Bericht folgt ) Warum sollte man also diesen Preislistenscheiß mitmachen und damit immer dem jeweilig billigsten helfen, statt sich durch Qualität von der Masse abzuheben und deswegen gebucht zu werden ( ich kann da nicht klagen )


    Ich lasse zur Zeit mein Dach renovieren. Ihr könnt Gift darauf nehmen, daß mich bei der Auswahl der Firma nicht interessiert hat, was die Ziegel kosten !!!


    ... und nach welchen Kriterien errechnen sich eigentlich Künstlergagen ? Doch wohl vor allem nach der nach oben offenen "Berühmtheitsskala" :roll:


    Für besondere Leistungen wie "Schwanz auf den Tisch legen" muß man bei mir vorher zahlen und das nicht zu knapp. Kostenlose "PEEP-SHOW" im Internet is nich :D:D:D

  • jepp, ich denke preislisten sind eigentlich nur für firmen interessant die viel dryhire vermieten, da kann ich dann schnell mal schauen was es mich kostet wenn ich x-anzahl kisten von irgendwas dazu mieten möchte.


    alles was mehr richtung "komplettangebot" oder gar "konzept" geht läßt sich mit preislisten nicht wirklich darstellen.


    ich sehe das wirklich wie guma, wer mich möchte, der möchte mich wegen meiner fähigkeiten, und nicht weil ich der günstigste bin. schade eigentlich ndas nicht mehr leute so denken, das würde das gesamte lohnniveau in unserer branche deutlich positiv beeinflussen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Moin,


    Preislisten machen im begrenzten Umfange schon Sinn. Und zwar, ganz simpel, unter Kollegen. Vielleicht haben wir hier ja nur eine besonders schöne Situation, aber wir haben auch Vermietlisten für Kollegen und von Kollegen, damit entweder im Vorfeld einer Veranstaltungskalkulation mit bestimmten Preisen gerechnet werden kann oder aber ganz stumpf bei einer Kundenanfrage nachgeschaut werden kann, wenn man selbst das gewünschte Gerät nicht besitzt. Fix in die Liste geschaut, Telefon gezückt obs noch frei ist, Material bestellt und gut.
    Allerdings sehe ichs ansonsten, besonders bei Endkunden, ähnlich wie Guma. Und Preislisten, besonders veraltete können auch schon mal zur Falle werden. Wer hat den Satz "Aber vor 2 Jahren hat das doch noch 20 Euro weniger gekostet" nicht schon mal gehört? Und wenn man da ne Preisliste unter die Nase gehalten bekommt, geht die Diskussion noch viel länger als sie ohnehin schon geht.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Supi.
    Dann hab' ich also Preislisten von allen Kollegen, wobei mir Kollege a einen weit höheren Rabatt anbietet als Kollege b.
    Dafür macht b die günstigsten Komplettangebote.
    Und Kollege c -für den ich häufiger als Freelancer arbeite- tut mir GErät XY auch mal einen Tag für Umme raus, weil man ja gute BEziehungen aufrecht erhalten will.
    Also leihe ich mir was bei jemand ganz anderem, weil der sein Material am besten Pflegt und am strukturiertesten aufgebaut hat; der Preis interessiert diesmal nicht... :roll:


    Ja, natürlich machen Preislisten Sinn. Aber die Diskussion darum halt nicht. Wenn ich bestimmtes Material verleihe, muss ich auch zu meinen Kursen kalkulieren. Abschauen bei den Kollegen macht IMHO nur ganz bedingt Sinn!


    Jeder dürfte Angebote (und Preislisten auch nach einer ganz soliden Mischkalkulation zusammenbasteln.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "ThomasL"

    Moin,


    Preislisten machen im begrenzten Umfange schon Sinn. Und zwar, ganz simpel, unter Kollegen. ...


    Nein, eigentlich nicht.
    Unter Kollegen geht das so:


    1. Dinge, die regelmäßig zwischen zwei oder mehreren Verleihern hin und her gehen, werden gemeinsam "bepreist" und zwar praktischerweise so, daß der Disponent einfach damit rechnen kann. Dazu braucht es in der Regel keine Liste.


    2. Brauche ich ein einzelnes xy, sucht der Disponent nicht in irgendwelchen Listen, sondern er weiß: Das könnte der soundso am ehesten haben und mailt oder ruft an: " Hast Du xy ?" "Ja, wieviele brauchst Du denn ?" "Ich brauche zwei, hast Du die am 32. 12. 08 noch frei ?" "Ja" "Der Preis ist doch EK/VK x Faktor Z ?" "Ja" "Gebongt!"


    3. Firmen, die gemeinsame Dispoprogramme betreiben, sind in der Regel so miteinander verwoben, daß die dazugehörigen Preise eine interne Kalkulationsgrundlage darstellen und dann logischerweise niemand anderem zur Verfügung stehen.


    Das geht also preislistenfrei.


    Preislisten "unter Kollegen" sind das, was der eine oder andere "Wadenbeißer" gerne hätte. Wirklich Sinn macht das nur für größere Dry Hirer und dann sind es Bruttolisten, über die tatsächliche Preisgestaltung wird je nach Kunde unterschiedlich verhandelt.

  • Hallo,


    doch, ich finde schon, dass solche Listen Sinn machen. In unserem kleinen Netzwerk hier zum Beispiel schon. Der Griff zum Telefonhörer bleibt einem natürlich dadurch nicht erspart. Wie gesagt, hier läufts unter einigen Kollegen sehr freundschaftlich.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Zitat von "ThomasL"

    ....Der Griff zum Telefonhörer bleibt einem natürlich dadurch nicht erspart....


    Eben, und wenn wirklich was läuft und nicht nur Sandkasten, hat der Disponent die Preise im Kopf.
    Das hat mit "freundschaftlich" nix zu tun.

  • Sandkasten, soso. Mal schauen, ob ich die Tage meine Förmchen wiederfind...;-)
    Dann find ich halt Netzwerk-Preislisten sinnvoll, weil ich die Preise von mehr als fünf verschiedenen örtlichen Kollegen mit unterschiedlichem Material nicht dauerhaft im Kopf behalten kann. Im Prinzip meinen wir dennoch das gleiche, gehen nur anders damit um.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Naja... Also der Vergleich mit den Dachziegeln hinkt da wohl ein wenig. Die Dienstleistung "Dachdecken" sollte man tatsächlich nicht nur nach dem Preis vergeben. Aber die Dachziegel Marke xyz kaufe ich bei dem Baustoffhändler, der am günstigsten ist.


    Bei vielen Firmen in unserem Gewerbe werden Preise untereinander ausgetauscht, also abgesprochen, um dem Kunden dann ein "undurchsichtiges" Angebot zu erstellen. Hm... Kartell?


    Ach ja, dann gibts da ja noch die Preisangabe-Verordnung (PAngV). Wer mit Endkunden zusammenarbeitet (nicht Firmenkunden!) wie z.B. der Jungschützenverein von Nebenan, ist an genau diese Verordnung gebunden. Leider wird diese PAngV in unserem Gewerbe von den meisten mit Füßen getreten. Und noch viel schlimmer ist, dass die zuständigen Behörden (Kreis- und Gemeindeordnungsämter) da nicht kontrollieren.


    Ich habe auf meiner Website viele Preise stehen. 1. wurde über Google schon der ein oder andere Artikel von Company's gefunden, die mich bis dato nicht kannten und dann bei mir aufgrund der Liste gemietet haben, und 2. habe ich speziell meine DJ-Preise dort aufgeführt weil wir hier in der Gegend sehr viele "200-Euro-pro-Abend"-Kollegen haben. Kunden, die mich anrufen, wissen also, was ich koste. Das macht das Leben wesentlich einfacher.


    Und noch zum "Schwanz auf den Tisch legen" und zur Peep-Show: Was habt ihr zu verbergen? Angst, dass irgendwelche Preisabsprachen (s.o.: Kartelle) ans Licht kommen?

  • Zitat

    Naja... Also der Vergleich mit den Dachziegeln hinkt da wohl ein wenig. Die Dienstleistung "Dachdecken" sollte man tatsächlich nicht nur nach dem Preis vergeben. Aber die Dachziegel Marke xyz kaufe ich bei dem Baustoffhändler, der am günstigsten ist.


    Und dann zahlt man noch Exragebühren :D


    Zitat

    Bei vielen Firmen in unserem Gewerbe werden Preise untereinander ausgetauscht, also abgesprochen, um dem Kunden dann ein "undurchsichtiges" Angebot zu erstellen. Hm... Kartell?


    Und bei vielen Firmen versucht man, sich gegenseitig ein Geschäft wegzunehmen, wenn man kann.
    Eine detailierte Materialliste und die Einzelpreise der konkurenz machen mir das Leben leicht, wenn ich mal als PL einen Job für einen Kunden ausrichten muß.


    Und man bekommt oft Angebote anderer In die Finger.
    Da sieht man dann sofort, was sich die gedacht haben ( super sowas 8) )


    Und was nützt der Einzelpreis einen zB 12/2er Box, wenn ich eine Gala habe, da 200 Meter Kabel ziehen muß, aus einem Fenster raus, einen Stock hoch, oben wieder rein und dann fragt der Kunde, warum das so teuer ist, in der Preisliste steht ja 50 Euro fürs Paar.
    Und die Kabel, die 2 Mann, die man braucht usw


    Das ist nur ein Beispiel.
    Aber wir verkaufen Know How und Dienstleistung mit Material.


    Equipment kann sich jeder kaufen, der eine Finanzierung hat, aber das alleine ist es eben nicht.
    Und wer nur danach geht, was eine Box kostet ( außer unter Kollegen ) , der hat vermutlich auch keine Ahnung mit dem immensen Wissen,was dahintersteckt wenn man was ordentlich machen soll.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons


  • Richtig, und das kann man auch getrennt auf der Rechnung aufführen, Kabel werden mitgemietet und müssen oft bezahlt werden. Und auch Dienstleistung kann man relativ simpel über einen Stundensatz abrechnen.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von "unknown_artist"

    Und auch Dienstleistung kann man relativ simpel über einen Stundensatz abrechnen.


    ohja :roll:


    Hand 1 kostet 12 pro Stunde und baut dir in einer Stunde 6 Kannen an.
    Hand 2 kostet 15 pro Stunde und baut dir in einer Stunde 12 Kannen an.


    Dienstleistung kann man relativ simpel pauschal abrechnen. :wink:

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • und?
    Das läuft in anderen Wirtschaftszweigen auch nicht anders.
    Zudem zahlt man da seinen Tagessatz und fertig - wo ist das Problem?
    Oder zahlst du deine Hands pro zusammengefügter Steckverbindung oder Gewicht der geschleppten Cases*zurückgelegte meter....
    Naja jeder wie er meint - ich ziehe eine gewisse Transparenz vor(zumindest in Bezug auf Zumiete von Gerätschaften bei anderen Buden in der Region).

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • @ DJ Michael Liekmeier


    1. Ich empfehle Dir mal zur Übung die Dry-Hire-Preisliste einer großen Veranstaltungstechnikfirma wie Neumann & Müller zu öffnen und daraus eine Kalkulation für ein Konzert von Placido Domingo in Deiner Heimatgemeinde zu machen. :D


    2. Ich empfehle Dir mal genau nachzulesen, für wen, was und in welcher Form die von Dir genannte Verordnung gilt.


    3. Daraus, dass genau DU nicht meiner Meinung bist, entnehme ich, dass ich mit meinem Standpunkt genau richtig liege und alles in bester Ordnung ist.

  • Zitat

    ( Mache zur Zeit zu meiner "Belustigung" einige Open Air Gigs als Bandmixer, ausführlicher Bericht folgt )


    der teil interessiert mich mal wieder brennend. ich hab mich dieses jahr auch schon wieder schwarzgeärgert. und von belustigung kann ich da selten sprechen.


    oli

    ich bin mir sicher - früher war alles besser!


  • 1. ??? Warum sollte ich das tun?
    2. Ich habe 8 Jahre meines Lebens aus beruflichen Gründen mit dieser Verordnung verbracht. Glaub mir, ich weiß was da drin steht.
    3. Ich gehe mal davon aus, dass du damit deine geringe Wertschätzung mir gegenüber ausdrücken willst. Warum weiß ich zwar nicht, aber bitte sehr. Jedem dass seine...

  • Preislisten sind so eine Sache...


    Für den Kunden ist es in jedem Fall gut, denn es schafft transparenz, vor allem wenn bei den einzelnen Artikeln auch Hersteller und Modell steht. Leider hilft das aber auch nur bei Personen, die sich damit auskennen und wissen was ein Lexicon PCM90 ist.
    Eine Preisliste verliert ihre Transparenz, wenn man ein Hallgerät für den Preis x anbietet.


    Wenn man sich selbst an seine gesetzten Preise hält und sich nicht auf irgendwelche Rabattschlachten einläßt, dann funktioniert das ganz gut. Das hat dann auch nix mit Preisabsprachen zu tun.
    Als Verleiher selbst kann man sich das Preisniveau ansehen und kalkulieren, ob man so hin kommt oder nicht. Daraus entsteht dann letztendlich der Wettbewerb.


    Ebenso lassen sich Personal- und Transportkosten auflisten. Was spricht dagegen?
    Damit kann der Kunde vorab kalkulieren... wenn dann auch noch die Qualität stimmt passt es doch.
    VA mit Licht und Ton inkl. Transport, Aufbau, Durchführung und Abbau zum kalkulierten Festpreis aus der Preisliste.


    Schade finde ich es, wenn Mitbewerber sich nicht an ihre eigenen Preise halten und damit dann letzten endes der Preis gedrückt wird bis nichts mehr geht. Es ist zwar ihr gutes Recht, aber ob das dann wirtschaftlich ist? Gut, es kommt eben darauf an, wer den längeren Atem bzw. das dickere finanzielle Polster hat, wenn man sich auf solche Spielchen einläßt. Qualität darf man dann aber nicht mehr erwarten, oder doch?!


    Vollkommen daneben finde ich es, wenn man nur nach der Divise "Geiz ist Geil" lebt.


    Mal eine ganz konkrete Frage:


    Folgende VA steht an:
    z.B. stilvolles Straßenfest übers Wochenende (Freitag, Samstag, Sonntag) mit 12kW Licht, Ambientebeleuchtung der Umgebung, 3kW Ton inkl. Delayline, 1kW Monitoring, 12-Ch. Pult und Siderack für 2x MultiFX, CD und EQ für Front/Moni. Bisschen Mikro noch und 2 Techs für Aufbau, Durchführung (jeweils 5 Stunde effektiv) und Abbau. Keine Großen Bands, sondern nur Kleinkunst (Sprache) und Mididiskettenwechsler.
    Es darf aber kein abgerocktes Gerödel sein, sondern feine Sächelchen in der Kategorie Kling und Freitag, Klein und Hummel, Seeburg, etc. beim Ton und beim Licht keine billigen DMX Bars sondern ordentliche Dimmer und kleines MA Pult.
    Dabei sollen die Techniker irgendwie ganztägig zur Verfügung stehen, wenn auch entsprechend Leerlauf drin ist.
    Was darf denn eine solche VA kosten und was soll sie denn kosten?
    Der Unterschied liegt auf der Hand: Kosten soll sie erstmal gar nix. Was sie kosten darf entscheidet die Qualität des Materials und vor allem der Techniker. Aber wo liegt denn die effektive untere Grenze, bei der es noch wirtschaftlich ist?
    Hier helfen dann auch keine Preislisten mehr.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • @ DJ Michael Liekmeier


    1. ...um festzustellen, dass es in der Veranstaltungstechnik verschiedene Segmente gibt, für die die Art "Preisliste" von der ich hier rede und die ich auch auf Deiner Website gefunden habe, sowohl für die Kundschaft als auch für das zwischenbetriebliche Handling einfach nutzlos sind.


    2. ordentliche Veranstaltungstechnikbetriebe haben für ihre Aufträge eine Arbeitsweise, die sehr ähnlich der eines Architekturbüros ist. Zwar haben Architekten ( genau wie Ärzte ) eine Gebührenordnung, allerdings gibt es keine Preisliste für " grosses Häuschen, kleines Häuschen" und nicht für "Gallenblase oder Magen" ( auch wenn die Versicherer das gerne hätten ). Kunden eines seriösen Veranstaltungstechnikbetriebes erwarten ordentlich erstellte Angebote aber keine Preislisten.


    3. Die Voraussetzung für diesen Verschwörungs- und Kartellquatsch ist ein ganz bestimmter Blickwinkel in dieses Gewerbe und eine bestimmte Art von Begehrlichkeit. Das hat nichts mit Dir persönlich zu tun.