Vocals immer komprimieren?

  • Hi -
    mal ne Frage von nem Hobbymusiker an Euch Beschallungsprofis:
    komprimiert Ihr Vocals eigentlich immer? Oder gibt's auch Sänger(innen), wo das nicht nötig ist (...Klassik Open Air...) bzw. Musikstile?


    Hab ja die Diskussion zu Pro und Kontra von Kompressoren in den Monitoren mitgelesen, vielleicht ist's auf der PA ähnlich Pro und Kontra?


    mfG
    Michael Koeppen

  • natürlich kommt das immer auf den künstler an. in musikstilen, bei denen man sowieso eher geschrei statt gesang erwartet habe ich dann meist einen stecken.
    in anderen fällen kommt es mir da auf den kompressor an, da man im zweifel mit dem gerät mehr beschneidet als man gewinnt...

    hauptsarre gitarre !

  • Zitat von "ibkoeppen"

    ...
    komprimiert Ihr Vocals eigentlich immer? ...


    ich kann natürlich nur für für meine person sprechen:
    ja


    kompression ist vorteilhaft.
    aber es hängt sehr vom künstler oder redner und natürlich der musikart ab, wie komprimiert werden kann - oder muss.
    und das ergebnis hängt natürlich auch vom verwendeten kompressor ab.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Im Rock/Pop-Bereich komprimiere ich immer. Bei schlechten Sängern ist es einfach nötig, um sie halbwegs auf einem Level zu halten, bei Profis holt ein guter Kompressor noch ein Quentchen mehr Punch heraus.


    Im Klassikbereich ist ein Kompressor allerdings nicht angesagt.

  • nicht immer, aber häufig.
    bei gehauchten jazz-vocals ist das einfach nicht angezeigt.
    wirklich wichtig wird der kompressoreinsatz bei schlechter/nicht vorhandener mikrofontechnik des, äh, "künstlers".

  • wobei malwieder die Frage dasteht: was macht ein Kompressor ?
    Der hat ja Rädchen und Tasten zum verändern seiner Eigenheiten.


    Man kann den als Begrenzer einsetzen ("Geschrei"), oder auch zum teilweisen Kompensieren von Pegeldifferenzen die allein schon dadurch entstehen daß sich der Besprechungsabstand zur Kapsel nicht genau einhalten läßt, und was das für den Pegel bedeutet ist berechenbar, gehen wir davon aus daß die Lautstärke der Sängerin konstant ist (was auch nicht stimmt...) :D

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Nein, ein Vocal muss nicht komprimiert werden. Wie bereits gesagt wurde: es KANN.


    Im Grunde würde immer ein Limiter (der ja eigentlich ebefalls ein Kompressor ist) ausreichen, aber aus Gründen, wie Sprachverständlichkeit oder auch Stil, wird halt komprimiert.


    Auf Radioforen kursierte letztends mal wieder ein Dynamikthread. Kannst Du Dir ja mal antun.



    Man könnte auch sagen, dass auch hier wieder die fehlende Mikrofondisziplin ausschlaggebend ist, denn wenn eine Sängerin in lauten Passagen den Mikroabstand vergrößern würde, wäre kein Kompressor nötig - auch wenn die Stimme dann dünn wirkt.


    Soll jeder für sich selbst entscheiden - wohltuend sind jedoch dynamisch gemasterte CDs.



    Jens

    Der Kunde steht im Mittelpunkt und damit im Wege.

  • Guma hatte das mal schön bei seinem Live Workshop gesagt, erst wenn alles andere Stimmt und genug Gain befor Feedback garantiert ist sollte man daran denken mit Gates, Kompressoren und Effekten zu arbeiten. Und das ist auch meine Philosophie. Gut, ich denk mal wir reden hier von professioneller Arbeit, da sollte die Vorbereitung schon stimmen aber um es so allgemein aus zu drücken wie es hier gefragt ist, muß ich sagen. Nein, ich habe nicht immer Kompressoren auf den Vocals um nicht zu sagen wo es geht arbeite ich sogar gerne ohne, aber das liegt ganz an der Quelle. Es gibt sehr gute Sänger z.B. aCapella, die das sehr gut im Griff haben und über Abstabd zum Mikro selbst ausgleichen und das hört sich einfach immer echter an. Also auch mein Fazit, ein Kann und kein Muß!

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "Kracky"

    Es gibt sehr gute Sänger z.B. aCapella, die das sehr gut im Griff haben und über Abstabd zum Mikro selbst ausgleichen und das hört sich einfach immer echter an.


    Da muss ich Kracky zustimmen. Ich erinnere mich da an ein Jazz-Frühstück am Rheinufer in Köln an einem Sonntag Vormittag. Da war eine Sängerin, die hatte einen (im wahrsten Sinne des Wortes!) manuellen Kompressor in ihrer Hand gehabt. Die hat das Mikro als vollwertiges Instrument verwendet und nicht nur als "Tonübertrager". Das war sehr beeindruckend.... schwärm... :D

    Bis dann... Arno!

  • Zitat von "Arno"

    Da war eine Sängerin, die hatte einen (im wahrsten Sinne des Wortes!) manuellen Kompressor in ihrer Hand gehabt. Die hat das Mikro als vollwertiges Instrument verwendet und nicht nur als "Tonübertrager". Das war sehr beeindruckend.... schwärm... :D


    Man muß aber auch ein paar Worte zur Geschwindigkeit der Regelung verlieren:
    Wenn wir von den absoluten Pegeln mal weggehen und uns das Verhältnis von Vokalen zu Konsonanten ansehen, erkennen wir, daß bei lautem Gesang überwiegend die Vokale lauter werden, während viele Konsonanten hier nur wenig Luft nach oben haben. Schon mal ein lautes "h" gehört? :D


    Abgesehen davon, daß ein Sänger manuell nicht dazu in der Lage wäre, abhängig vom Text schnell und präzise genug den Mikrofonabstand zu regulieren, kann man eben mit dem Kompressor die Sprachverständlichkeit deutlich erhöhen, indem man das Attack lang genug dimensioniert, um erst bei längeren Lauten regelnd einzugreifen.



    der onk mit Gruß


  • Da reden wir dann aber schon fast von Feinheiten der Studiodynamic beim recording einer Platte. Live hatte ich noch nie, und das auch ohne kompressor, Probleme den Gesang äusserst verständlich in den Vordergrund zu mischen und das ist immer mein größtes Anliegen. Den wischiwaschi kann ich immer und überall hören was mich immer sehr enttäuscht, gerade bei deutschen Texten wo die Leute doch weit aus besser mitsingen könnten.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


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    78598 Königsheim

  • Zitat von "Kracky"

    ... gerade bei deutschen Texten wo die Leute doch weit aus besser mitsingen könnten.


    Naja, spätestens da scheiden sich die Geister...Ein Mitsingendes Publikum brauche ich nicht... 8)
    und wenn ich eines habe muss die Stimme der SänerInnen nicht mehr drüber kommen.
    Ich perslnlich sehe die Stimme eher als Instrument - sie muss zwar deutlich erkennbar sein, aber auch mitten im Mix liegen - nicht darüber.
    Aus den gleichen Gründen versuche ich mich mit Compressen zurückzuhalten - die Kontrolle des Instruments Stimme gehört auf die Bühne.


    Aber genauso, wie man manchen Gitarristen oder Trommlern die Funktion ihres Instruments erklären muss (DU BIST ZU L A U T!!!), muss man machmal die Stimme Compressieren.


    Ein prophylaktisch inserteter Kompressor lässt sich auch je nach Gusto kurzfristig in den Gesang übernehmen bzw. bypassen.
    Dann kann man eher ausprobieren, was einem besser gefällt, als wenn der Kompressor im Lager statt im Kanalzu steckt.


    Und über die Vorteile eines Gruppeninserts wurde ja bzgl. Kompressoren genug getippt.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Kommt auch drauf an,habe ich eine Band, wo der Sänger ein Teil davon ist, dann ists eine Sache.


    Aber wenn die Musik sehr Personenbezogen ist wie zB Grönemayer,Udo Jürgens, Oder einige ander bekannte Namen,dann kommt das Publikum wegen diesen Personen und will genau diese dann gut hören.
    Ob dann die HiHat perfect im Mix war,interessiert das zahlende Publikum in der Regel genau Nüsse. Was nicht heißt, das der Rest schlecht klingen darf.
    Aber in solchen Fällen ist eine gut gemischte und verständliche Stimme das A und O.


    Und da geb ich wora mit seiner Ausage weiter oben recht.


    Obwohlich auch ein paar bekannte Künstler kenne,die Kompression hassen und auch hören.


    Aber man mußja auch nicht immer wild komprimieren,manchmal ist auch eine leiche Andeutung das, wie man seinen Sound haben will.


    Und wie gesagt,das verwendete Gerät macht viel aus

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Zitat von "wora"

    definiere:
    "den wischiwaschi"


    wischiwaschi ist wenn ich vor der Bühne stehe und wie durch einen grauen schleier mit gespitzten Ohren gerade so den Text noch verstehen kann.


    Aber zu Thema allgemein, was ist es, was den Hörer an ein bestimmtes Musikstück bindet, ihm vertraute Gitarrenriffs, Drumsolis oder Basssolis? zu 90% ist es doch wohl der Text der den Wiedererkennungswert ausmacht. Wegen dem sind die Leute auf dem Konzert, den wollen sie hören und auch mitsingen. Es fällt dem Publikum wesentlich leichter mit zu singen und damit die Stimmung zu erzeugen de wir ja bei einem Livegig gerne haben wollen wenn der Sänger present im Raum steht um es mal zu verbildlichen. Wenn der Sänger im endeffekt an meinem Ohr ist und mir vorsingt, kann ich ganz entspannt mit singen oder hören. Steht er im Catering, hab ich nicht viel davon ausser Hunger!

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


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    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "der onk"


    Abgesehen davon, daß ein Sänger manuell nicht dazu in der Lage wäre, abhängig vom Text schnell und präzise genug den Mikrofonabstand zu regulieren, kann man eben mit dem Kompressor die Sprachverständlichkeit deutlich erhöhen, indem man das Attack lang genug dimensioniert, um erst bei längeren Lauten regelnd einzugreifen.


    1.) Bei dem Gig ging es nicht unbedingt um Sprachverständlichkeit (obwohl die dank Midas und PS10 jederzeit gegeben war). Da es Jazz war, bestanden ganze Textpassagen nur aus A-O-U-Mitsingen.
    2.) Die Sängerin hat viel mit dem Abstand gearbeitet, allerdings auch mit dem Winkel zum Mikro und vor allem (mann sollte es nicht glauben) mit der Stimme. Die Frau brauchte weder Kompressor noch einen Effekt. Das hat sie alles perfekt für ihre Lieder selbst gemacht.
    3.) Merkt man, dass ich immer noch begeistert bin? 8)

    Bis dann... Arno!

  • Zitat von "Arno"

    3.) Merkt man, dass ich immer noch begeistert bin? 8)


    Man merkt, daß aneinander vorbeigeredet wird. Alle reden von Musik und Du kommst mit Jazz... :P


    SCNR
    der onk mit Gruß

  • Zitat von "der onk"


    Man merkt, daß aneinander vorbeigeredet wird. Alle reden von Musik und Du kommst mit Jazz... :P
    SCNR
    der onk mit Gruß


    Ohje.. ich sehe meinen Fehler ein. :D

    Bis dann... Arno!

  • War's nicht Tobias Z. oder Werner W., die sagten: Jeder andere zuckt zusammen... :wink:


    Kracky: du weisst doch selbst, dass ich nicht auf diese "Mitsingmucke" stehe. Bei vielen Musikrichtungen kommt es eben NICHT auf das Wort oder den Text an, bei vielen Texten kann eh keiner mitsingen, weil sie zu komplex sind.
    Aber bitte: wer Grööööönemeyr mag... 8)



    Wie man an dieser Diskussion deutlich sieht: Wara hat tatsächlich Recht :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.