I don't need that, 2.0

  • Ganz banale Frage: Warum wird dann nicht was geändert wenn es so nicht korrekt läuft? Ich denke (hoffe) das diejenigen die Ausbilden die Situation selbst schon erkannt haben, warum aber ändert sie keiner? (Selbst aus finanzieller Sicht dürfte sich die Sache doch lohnen: Fachkraft wird aufgeteilt in Ton, Licht usw usw., damit können die Ausbilder mehr Klassen/Gruppen formen respektive die HS neue Studiengänge einrichten, mehr Studenten zulassen...oder ist das zu weit hergeholt?)



    Zitat von "Mechwerkandi"


    Auf der politischen Ebene wird überlegt, die in sich sehr unterschiedlichen Ausbildungsgänge HWK & IHK-Meister zusammenzulegen und daraus einen Bachelor-Titel mit entsprechender Fachzuordnung wie "Metall", "Elektrik" usw. zu machen.
    Mich graust jetzt schon...


    Gibt es so etwas nicht schon in Form des Bachelor/Master of Eng. (Vergleich Beuth HS Berlin)?
    Hat jemand Erfahrung in wie weit Master Absolventen (oder Vergleichbar hoher Abschluss wie z.B. Meister), den Markt mit "nicht ihrer Ausbildung entsprechenden" Tätigkeiten, d.h. am Ende doch "nur" Kistenschieben "kaputt" machen? Wird der Master überhaupt anerkannt (nicht nur auf dem Papier)?


    Will hier nicht den IDN zumüllen, wer da Erfahrungen hat gern auch per PN an mich. Danke

  • Zitat von "niggles"

    Zur Lösung dieses Problems gab (und gibt) es im Handwerk die Institution der Walz; früher auch mehr oder weniger verpflichtend, was nebenbei das lokale Problem der Gesellenschwemme durch Ausbildung über Bedarf löste.
    Übertragen auf die VT würde das heißen: Nix mehr mit vollem Facharbeiterstatus nach drei Jahren Kistenschieben und Trussdengeln bei irgendeiner Stadtfestbude und dann als (Dumping)-Freier einen auf dicken Lokalhelden machen.


    Die Idee finde ich grandios. Nur das ist doch dann eigentlich so wie es früher war oder? Also im Prinzip sagen hier eigentlich alle das gleiche. Der Gesellenbrief in der VA Technik ist nicht viel wert denn man fängt erst hinterher an zu lernen, es gibt zuviel davon, die Kollegen kennen nur ihren eigenen Horizont und so weiter und so fort!
    Warum gibt es den Titel denn dann?
    Ich versuche den Sinn zu verstehen.
    Oder mal den Vergleich mit vorher wagen? Naja da war das schon schwer an Jobs zu kommen und gute Jobs gab es nur per Mundpropaganda. Also wenn einer erstmal als guter Lichtmann oder Rigger bekannt war hat er auch Arbeit bekommen. Unerheblich woher die Qualifikation kam. Man hat sich spezialisiert und musste aufgrund dessen viel herum kommen damit man genug Arbeit mit einem Spezialgebiet bekam.
    Ohne das ich es jemand Madig machen will aber ich hab das Gefühl das sich die Industrie mit dem Azubi zurückentwickelt und sich selber keinen Gefallen tut.

    Practice, Practice, Practice

  • Zitat von "skyworker"


    Der große Unterschied ist viel mehr, dass der Haustechniker von ‚Beercan Billy’s Barbecue’ einfach weiß was er tut, weiß, was die Kollegen brauchen und was sie nicht brauchen und das ganze auch noch sehr freunlich verpackt und unprätentiös rüberbringt. Sprich: er kann seinen Job!


    Und warum ist das so?


    In erster Linie aus dem einfachen Grund, das in USA alle Kirchen, und alles was irgendwie sonst einen kulturellen Anspruch hat, hoch kommerziell organisiert ist.
    Wenn die nicht permanent "geil abliefern" (O-Ton Gurki), kommt keiner mehr >> Laden pleite.
    Eine gute Ausbildung ist hier Mittel zum Zweck.


    Bei uns ist, bis auf einige Ausnahmen, der Kulturbetrieb komplett subventioniert. Egal ob Kirchensteuer, Schulgeld, GEZ Millionen oder Kulturetat, überall wird die Kohle breitbandig 'reingepustet, ohne irgendwo einen Anspruch an Qualität zu hinterfragen.
    Die armen Würstchen, die da eine Ausbildung als VA Fachkraft absolvieren, sind nur noch ein Produkt dieses Systems.



  • Lies Dir mal im PSW so durch, was da an Pfeifen teilweise in den Kirchen rumrennt.


    Die machen treads auf, das sie in 3 Tagen eine Große Show in der großen Kirche mischen müßen und Hilfe benötigen.


    Von daher würde ich sagen, das man das auch nicht verallgemeinern kann.
    Ich würde die Staaten auch nicht als vergleich zu uns in Europa heranziehen.
    Das wäre eigentlich für unsere Ausbildung ein Rückschritt.


    Und weil vorher Große Firmen in Deutschland erwähnt wurden:
    Ich habe dort in einer der erwähnten mit Azubis gearbeitet, das Niveau von denen würde ich mir von jungen TECHNIKERN nur wünschen.
    Die waren motiviert, gut und freundlich.
    Eine echte Freude, mit denen arbeiten zu dürfen.
    Und solchen Azubis prophezeie ich einen richtig guten Werdegang

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  • Ich meine, da kommen einige Dinge zusammen:


    a) Man ist nie selber schuld.
    b) Man darf einem anderen nicht sagen, dass er was schlecht/falsch macht
    c) Wir können doch alles, warum sollten wir noch auf andere höhren


    Obwohl es für mich eine etwas andere Baustelle ist, war es doch 'unsere Generation' die die Pegelgrenzen so nach oben geschoben hat, dass eine Norm zum Schutze der Ohren des Publikums geben musste.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat von "gert"

    Mein Argument ist lediglich das der Ausbildungsrahmenplan bei dem VA Techniker mit 3 Jahren Azubi zeit zu Umfangreich ist.


    Und dazu kommt noch hinzu, dass beim VA-Techniker die Ausbildung nicht der einzige Weg zum Schein ist. Siehe Externenprüfung. Diese gibt es soweit mir bekannt nur in der VA-Technik und in der Lagerlogistik.


    Vorteil der Externenprüfung ist allerdings, dass hier Interesse irgendwo automatisch vorausgesetzt wird. Ich überlege mir auch ob ich die Prüfung irgendwann einmal machen soll. Interessant wäre mal zu wisen, was "höher" angesehen wird. Eine gelernte Fachkraft oder eine Fachkraft über die Externenprüfung.. Wobei mir allerdings auch klar ist, dass man diese Frage nicht ohne weiteres beantworten kann weil es ohne Frage auch gute bis sehr gute gelernte Fachkräfte gibt!

  • Zitat von "andi.bt"

    Ich überlege mir auch ob ich die Prüfung irgendwann einmal machen soll. Interessant wäre mal zu wisen, was "höher" angesehen wird. Eine gelernte Fachkraft oder eine Fachkraft über die Externenprüfung..


    Angesichts des desaströsen Eindrucks den ein Teil der derzeitigen Generation von Fachkräften aus Deutschland hinterlässt (billbo ist nicht alleine, wir haben da auch so unsere Erfahrungen gemacht...) müßte die Antwort eigentlich ehrlicherweise lauten "Keins von beiden; Mach solange ohne Schein weiter, bis es zur Meisterschule und -Prüfung reicht."
    Ich weiß, jetzt schreien alle wieder "Meisterschwemme!" Aber warum soll sich jemand mit jahrelanger, echter Erfahrung in der Branche "scheinbar" auf die gleiche Stufe stellen wie 20-jährige, die bei näherer Betrachtung manchmal nix anderes sind als staatlich geprüfte Kistenschieber...?
    EDIT:
    Da du selber noch so jung bist könnte die Externenprüfung zur Fachkraft allerdings Grundlage zur späteren Weiterqualifizierung bzw. Einstellungsvoraussetzung bei einem Arbeitgeberwechsel sein. Planst du so was?

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Andere Seite der Medaille:
    Ich bin 22, mache seit 7-8 Jahren Ton und würde das ganze auch sehr gerne Beruflich machen (Entscheidung in der 9. Klasse Gymnasium gefallen). Mein letztes 4-Monatiges Praktikum bei einer Firma endete mit der mehrfachen Aussage dass ich jederzeit bei ihnen als Azubi anfangen könnte. Wenn ich momentan hinter ein Pult komme, dann steh ich bei den anwesenden Technikern danach unter "gut" im Gedächtnis, Vorwissen und Interesse wäre sicher genug vorhanden (3 Jahre lang in einem mittleren Haus auf der Bühne gejobbt). Allerdings fehlt mir die Berufliche Perspektive: Solange die Branche nicht den Eindruck vermittelt dass sie sie Ernährung einer Familie ermöglicht ohne 300 Tage im Jahr unterwegs zu sein, solange werden die Bewerber die andere Möglichkeiten haben die anderen Möglichkeiten nutzen. Das was übrig bleibt ist entweder der kleine Teil der sich nichts anderes vorstellen will und versucht sich durch Engagement von der Masse abzuheben, oder der große Rest der gerade bemängelt wird, der keinen Bock auf die Sache hat und sich vom Ausbildungsbetrieb ausgenutzt vorkommt, aber nichts anderes in Aussicht hatte!
    Als Folge aus dieser Überlegung studier ich momentan Elektrotechnik und werde danach den Quereinstieg versuchen. Wenn der nicht klappt kann ich mir immer noch mein Brot in der Industrie verdienen.
    Gruß
    Beat

  • Gut erkannt


    Wenn Du studierst, und nebenbei schon jobbst, kannst Du das Studium finanzieren und genug Praxis sammeln.


    So könnte das gut funktionieren.

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  • Hm, nur nebenbei...


    Das sind wirklich sehr interessante Beiträge wovon einigewirklich lesenswert sind...nur hat das nur noch sehr wenig mit der eigentlichen "Idee" von "I don't need that" zu tun.


    Vielleicht kann ein Moderator an entsprechender Stelle abschneiden und einen neuen Thread eröffnen, damit es nicht verloren geht.


    Gruß,
    Moritz

  • Ich weiss nicht, wie viele Leute das schon zehn, zwanzig Jahre VOR einführung der Flachkraft so gemacht haben... Ich kenne etliche (neben mir).


    Nachdem ich mich heute allerdings den ganzen Tag in meiner Tätigkeit als techn. Kaufmann rumärgern musste, frage ich mich, wie so mancher Durchschnittsschlosser, -anlagentechniker, Klemptner oder Elektriker an seinen Gesellen- oder gar Meisterbrief gekommen ist... :?

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Hallo zusammen


    @ Kuma was stellst du dir unter einem Masterabsolventen vor?


    zum Thema: idn, daß die Rezeption Getränke und Mahlzeiten getrennt verrechnet und infolgedessen manch kurzsichtiger Kollege Handgreiflichkeiten provoziert. Von der positiven Aussendarstellung deutscher Fachkräfte sind wir damit weit entfernt.

  • I don't need ...


    Leute die Emails mit .doc oder gar .odt (open-office) verteilen.


    Wann kommt endlich überall an, dass sich das Format PDF nicht grundlos etabliert hat!

    "Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind."
    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen."
    Henry Ford