T.C. oder Lexicon pcm 70 oder 90 ???

  • Hallo zusammen , ich brauche mal schnell eine Entscheidungshilfe von Euch: Ich kann ein t.c. M one gebraucht bekommen oder ein pcm 90.
    Meine Fragen:
    1.gibt es einen Unterschied zwischen dem M one und dem Mone xl ???
    2. stimmt es das der "alte" PCM 70 besser sein soll als der "90ger"
    und zum Schluß welchem Gerät würdet Ihr den Vorzug geben ???
    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Zitat

    1.gibt es einen Unterschied zwischen dem M one und dem Mone xl ???


    Ja. Neben den XLR-Buchsen hat TC die Hallalgorithmen überarbeitet. Es sollen die gleichen sein die das M2000 hat. Auch letzteres ist zwar nicht gerade berühmt für seinen besonders dichten Hall, aber m.E. kann man mit Editieren sehr viel aus diesen Kisten herausholen.




    Zitat

    2. stimmt es das der "alte" PCM 70 besser sein soll als der "90ger"
    und zum Schluß welchem Gerät würdet Ihr den Vorzug geben ???


    Das ist Blödsinn. Das PCM70 klingt wie ein PCM70. Viele (auch ich) mögen nach wie vor seinen Sound. Das PCM9x kann nicht weniger, sondern viel viel mehr- für Live schon fast zuviel.
    Es steht klanglich laut Lexicon auf einer Stufe mit dem 300er.
    Wer kein Nostalgiker ist entscheidet sich auch aus anderen Gründen für ein PCM9x, welches aber auch gebraucht teurer ist.


    Der hohe Aufpreis des PCM90 zum M1 rechtfertigt sich nur dann, wenn jemand mit dem Lexicon mehr macht als nur Presets aufrufen. Man muss den Lexicon-Sound auch wirklich wollen. Die Editierung ist gelinde gesagt suboptimal - deutlich jedenfalls im Vergleich zu Yamaha und TC.
    Ob der PCM-Hall so viel besser ist entscheidet die Anwendung und der Geschmack!


    Würdige, unterbewertete (=preiswerte) Konkurrenten sind das Yamaha Pro3R, Lexicon MPX5x0, Kurzweil Rumour, Sony R7 oder ein Dynacord DRP20 (ähnlich dem PCM70). Und nicht zu vergessen das PCM80.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • ...und vielleicht noch dieser Aspekt:


    Das M-one XL hat für mich hallmäßig ziemlich viel Ähnlichkeit mit den REV-X und PLATE-X Algorithmen der neueren Yamaha Digipulte. Sollte je ein Wechsel dorthin anstehen, so ist das M-one mE überflüssig. Das PCM behält, weil es doch deutlich anders und fetter klingt seine Dahseinsberechtigung und lässt sich über AES/EBU auch in eine Digitalumgebung einbinden.

  • Als bekennender TC Fan wuerde ich hier auch zum Lexikon raten. Die TC Hallgeschichten werden erst ab M2000 aufwaerts interessant.
    Ansonsten der Lexikon und M one Vergleich hinkt.

  • C.Hafer schrieb:

    Zitat

    Neben den XLR-Buchsen hat TC die Hallalgorithmen überarbeitet.


    Ich habe andere Informationen: Mir hat der Vertrieb bei Erscheinen der beiden Geräte versichert, die Unterschiede liegen einzig in den verschiedenen Anschlußmöglichkeiten.


    Für meinen Geschmack sind die Geräte von tc, die billiger als 1500 Euro sind, für live-Anwendungen alle nicht zu gebrauchen. Selbst die Algorithmen des M2000 finde ich immer irgendwie matschig.


    Da gabs doch mal vor 15 Jahren so eine schwarze 2 HE Kiste von TC. Die fand ich gut - M5000. Tja - gibts nicht mehr und hat eben damals auch schon richtig Geld gekostet.


    PCM70 ist dagegen der lange Hall schlechthin - klingt tatsächlich anders als das 90er-


    und DRP 20 .. mochte ich auch nicht.


    Grüße
    B.

  • m5000 ist geil, ich hab noch eins. und m3000 ist auch super, das kostet ja im moment nicht mehr viel. das m2000 kommt da definitiv nicht ran. und das m-one schon gar nicht.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • TC M-one vs. TC M-one XL.


    Soweit ich bei der Benutzung bei Livegigs gesehen hab (und den
    M-one ohne xl hatte ich mal im Studio) kann man bei XL
    einen Hallraum mehr aufrufen und man hat XLR Anschlüsse.


    Vom Sound her hät ich jetzt im Livebetrieb keinen Unterschied gehört.
    Hatte aber keinen A/B Vergleich.


    mfg
    Manuel

  • Hallo,


    Falls es hier jemanden interessiert: Es gibt die PCM90-Presets zum herunterladen fuer das MPX1. Das MPX1 soll dann angeblich nicht mehr viel schlechter klingen als das PCM90, Unterschiede soll man nur noch im echten A/B-Vergleich hoeren.


    Klar, einen Unterschied wird man bei genauem Vergleich sicher hoeren, Hardwaretechnisch ist das PCm ja auch etwas anderes. Aber wenn du nicht an Rider gebunden bist vllt eine Alternative.


    Ich habe leider kein PCM90, deswegen kann ich keinen direkten Vergleich machen. Aber mein MPX1 macht nun mehr Spass!;-)



    Das MPX klingt im Normalzustand auch schon besser als das MOne finde ich.



    Viele Gruesse


    Simon

  • wobei der treadstarter schon gefragt hat, weil er die besagten geräte bekommen kann.
    da hat es wenig sinn,ihm jetz von anderen geräten zu erzählen

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Zitat von "bwaack"

    C.Hafer schrieb:


    Ich habe andere Informationen: Mir hat der Vertrieb bei Erscheinen der beiden Geräte versichert, die Unterschiede liegen einzig in den verschiedenen Anschlußmöglichkeiten.


    Nein, selbst TC hat damals Unterschiede beworben.
    Nachzulesen bei der TC-Support-Seite (leider ist der Link zu lang, deshalb mal im Klartext):



    Leider findet sich bei TC keine klare Übersicht über die verwendeten VSS-Algorithmen ihrer Geräte.


    Oft sind es aber auch nur die Presets, die Geräte unterscheiden (und vor allem: Populär machen!).
    Deshalb war auch das PCM70 so beliebt, das SPX900/2000, das M5000 oder das H3000.


    Das Preset-Problem sehe ich aber auch beim SPX2000: Dessen Sound finde ich genial, leider finde ich den in einem M7CL nicht wieder.
    Insofern gebe ich Guma recht, M7CL-Effekte und M1 sind irgendwie vergleichbar, trotzdem ziehe ich ein Spx2000 einem M1 unbedingt vor, wg. des für mich subjektiv besseren Sounds und der ungleich besseren Bedienung...


    Und ich bitte nochmal zu bedenken, dass man sich mit anspruchsvollen Effektgeräten wirklich auseinandersetzen muss, um deren Potenzial zu erreichen. Das gilt vorneweg für die PCM-Reihe, aber auch für die TC-VSS3/4-Produkte.
    Wer einfach nur eine schnelle "Hallsauce" möchte - und mehr muss oft auch nicht sein - der hat mit einem M300 (mit dem Hall des M1) oder einem SPX900 u.U. ein besseres Tool zur Hand.


    Aussagen über die mangelnde "Livetauglichkeit" bestimmter Low/Mid-Budget-Geräte kann ich nur belächeln. Aber vielleicht wissen viele hier auch nicht mehr, wie es sich mit einem Quadraverb oder SPX90 arbeiten lässt. :)

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    ...
    Aussagen über die mangelnde "Livetauglichkeit" bestimmter Low/Mid-Budget-Geräte kann ich nur belächeln. Aber vielleicht wissen viele hier auch nicht mehr, wie es sich mit einem Quadraverb oder SPX90 arbeiten lässt. :)


    du wirst sicherlich bestätigen können, das man mit besseren hallmaschinen deutlich leichter einen hall im mix plazieren kann, ohne gleich eine richtige suppe zu produzieren. oder?


    im gegensatz dazu kann man mit total alten digi-hallgeräten á la Korg DRV2000, die für sich alleine völlig banane klingen, tatsächlich durchsetzungsfähige effekte produzieren.


    es gibt aber auch effektgeräte, die keines von beidem gut können und sich daher weniger gut eignen. und wenn jemand fragt, was besser ist, sollte man doch das bessere gerät nennen dürfen. oder?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Darum, welches das bessere Gerät ist geht es doch hier gar nicht. Das steht doch außer Frage.
    Die Frage ist doch: Lohnt sich für den Anwender der erhebliche Aufpreis? Was will er damit machen? Wie sieht der Rest seines Setups aus?
    Ohne diese Hintergründe einfach nur "PCM" aufrufen ist m.E. überhaupt keine gute Beratung. Das ist billig.


    Außerdem darf man doch der extrem subjektiven (um es mal gelinde Auszudrücken!) Äußerung, ein M1 sei nicht Livetauglich widersprechen dürfen? Obwohl das bei der Verbreitung und Akzeptanz von M300, M1 und M2000 wohl gar nicht nötig wäre...
    Und ja doch, das M1 kann erstmal beides, dezent natürlichen Hall UND Effekthall ala DRV2000 - wobei es mit einem DRV sicher schneller geht - und alles Geschmacksfrage ist...


    Wer es schon nicht schafft, sich mit einem M1 wirklich auseinanderzusetzen qualifiziert sich für mich dadurch nicht wirklich als großer Experte auf diesem Gebiet. Bei allem Respekt.
    Sicher, vielleicht muss dies auch nicht jeder, auch ich habe lieber ein anderes Gerät vor Ort.
    Aber geht es denn nicht ein wenig differenzierter?

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat

    du wirst sicherlich bestätigen können, das man mit besseren hallmaschinen deutlich leichter einen hall im mix plazieren kann, ohne gleich eine richtige suppe zu produzieren. oder?


    Das kann ich pauschal so überhaupt nicht bestätigen - auch nicht aus jahrelanger Studioarbeit.
    "Suppe" entsteht überhaupt nur bei Überdosierung.
    Welcher Hall der "bessere" ist hängt stets von der vorhandenen Klangvorstellung ab, und vom "Mix" an sich, der genauso variiert.
    Denk mal an Federhall am Amp oder Plattenhall...
    Auch z.B. mit einem Microverb lässt sich - zur Not - ein brauchbarer Raumeindruck erzeugen, ohne das es gleich suppig werden muss. Nach 480L klingt es dann nicht, aber das ist auch nicht jedermanns Ideal.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • es ist sowieso alles geschmacksache. besonders die effekte.


    was man in diesem zusammenhang noch erwähnen sollte:
    es gibt beim reproduzieren von effekten im mix auch enorme unterschiede zwischen lautsprechersystemen.
    da gibt es tatsächlich boxen, da hört man erstmal keinen hall raus, bis es plötzlich zu viel ist. und dann gibt es welche, da hört man qualitätsunterschiede fein raus. das hat nicht immer was mit den effektgeräten zu tun.


    grundsätzlich gilt, wie (fast) überall: je höher die qualität, desto leichter das arbeiten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    da gibt es tatsächlich boxen, da hört man erstmal keinen hall raus, bis es plötzlich zu viel ist. und dann gibt es welche, da hört man qualitätsunterschiede fein raus. das hat nicht immer was mit den effektgeräten zu tun.


    Ganz genau! Und neben den LS ist spielt die Raumakustik eine noch größere Rolle, abhängig von der Position des FOHs.
    Wie will man ein Hallgerät beurteilen, wenn die Halle selbst schon ein Effektgerät ist?

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat

    Und ich bitte nochmal zu bedenken, dass man sich mit anspruchsvollen Effektgeräten wirklich auseinandersetzen muss, um deren Potenzial zu erreichen. Das gilt vorneweg für die PCM-Reihe, aber auch für die TC-VSS3/4-Produkte.
    Wer einfach nur eine schnelle "Hallsauce" möchte - und mehr muss oft auch nicht sein - der hat mit einem M300 (mit dem Hall des M1) oder einem SPX900 u.U. ein besseres Tool zur Hand.


    Genau da liegt der Hund begraben. Wenns schnell gehen muß ist selbst die tolle Speicherkartennummer (die in der Praxis der einzige Weg ist, die Abhängigkeit von Werkspresets zu umgehen) für die Füße. Entweder da kommt auf "Vocal Hall" und "Plate Reverb" was raus was ich mir mit ein paar Handgriffen und notfalls unter Zuhilfenahme des Return-EQ's sinnvoll zurechtbiegen kann oder es wird heute wieder mühsam. M300+SPX+Tapdelay ist eine Kombination, mit der der Durchschnittsmischer einer Durchschnittsband auf einer durchschnittlichen Anlage schnell zum Ziel kommt.
    Das M-One/XL ist dagegen keine große Verbesserung. Es klingt zwar dichter, braucht dafür aber weit mehr Platz im Mix um sich zu entfalten. Bei bestimmten Musikrichtungen (Pop, Schlager) geht das noch ganz gut. Moderne Rocknummern mit ihren oft überladenen Arrangements sind allerdings ein Problem; da wird zu Recht schnell nach dem M2000/M3000 oder PCM70/80/90 gerufen.


    Zitat


    Aussagen über die mangelnde "Livetauglichkeit" bestimmter Low/Mid-Budget-Geräte kann ich nur belächeln. Aber vielleicht wissen viele hier auch nicht mehr, wie es sich mit einem Quadraverb oder SPX90 arbeiten lässt.


    Steck ein PCM70, ein SPX90 und ein ordentliches Tapdelay in ein Siderack und du wirst von mir und nahezu allen mir bekannten Mischern keinerlei blöde Sprüche a`la "Gibts hier auch nen vernünftigen Hall" zu hören bekommen. Nicht weil die Kisten so wahnsinnig toll und natürlich klingen, sondern weil sie die Hörgewohnheiten ganzer Generationen geprägt haben die noch heute brav ihren Eintritt zahlen. Ob die Editierung hier und da ein wenig umständlich ist - wen kümmert's? Wichtig ist, was hinten rauskommt... 8)

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Sehr schöne und treffende Beschreibung der schnöden Wirklichkeit.


    Denn so sieht's denn ja meistens tatsächlich aus: 'Plate' oder 'Vocal 2'? 'Gymnasium' oder 'Concert Hall'?
    Könnte man nicht auch aus 'Rich Plate' was Schönes basteln? Egal. Mach hin, die Band will essen gehen.


    Und falls beim Einschalten 'Version 3.0' im Display erscheint: bloß nichts anmerken lassen. Auch wenn klar ist, dass die Effektplanung für diesen Abend streng genommen zunächst einmal als gescheitert angesehen werden muss. Wo parkt jetzt eigentlich der Bus mit dem 4HE Notrack?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."