Sziget 2008

  • Ich dachte mir, ich schreib euch ein wenig nen Bericht vom Sziget Festival in Budapest. Hab ich mir mehr oder weniger dieses Jahr als Urlaub gegönnt. Das nächste mal, sollte es den eines geben werde ich aber sicherlich fliegen, 14 Stunden Busfahrt sind einfach heftig.
    Zum Festival selber, das "Sziget", was ja übersetzt Insel bedeutet, ist ein Festival das die komplette Donauinsel bei Budapest einnimmt. Alles in allem waren dort 54 Bühnen bzw. Veranstaltungsorte aus allen Sparten der Kunst. Man redet von ca. 400000 Besuchern über den komplettten Zeitraum des Festivals das für mich schon am Tag -2 mit häuslichem einrichten auf dem Campingplatz begonnen hat. Ich war äusserst überrascht über die Qualität der Infrastruktur die dort im allgemeinen geboten wird, das muß sich nicht verstecken. Sicher, die ein oder andere kalte Dusche war da zwar auch dabei aber alles in allem kann man wirklich nicht meckern.
    Aber nun allte ich mal zu dem kommen was hier wohl am meißten interessiert, die Technik. Die Mainstage war fest in der Hand von Meyer Sound. Da ich mich jetzt mit den Produkten von Meyer Sound nicht so auskenne überlasse ich das Raten anderen.





    Was gut zu sehen ist, zum einen hat das Hauptsystem eine Flugbassunterstützung sowie ein weiteres kleines System das die Aussenbereiche des Geländes füllt und zum anderen ist die Bassfront cardioid aufgebaut. Am Tag -1, an dem ehemalige Ungarische Größen auf der Hauptbühne die Bevölkerung locken sollten war ich ehrlich gesagt sehr angetan vom Gesamtsound auf dem Gelände, alle Achtung. Am Tag 0 als Lauren Harris als Vorband sowie Iron Maiden das eigentliche Festival zur Eröffnung führten war dieses leider nicht mehr ganz so, zumindesten viel stark auf das der Gesang von Frontmann Bruce Dickinson ab und an einfach nur unter ging, aber alles in allem wirklich ok.



    Auch auf der Hammerworld Stage war wohl Meyersound am Start, zumindest war ich mir da ab der Software auf dem Notebook am FOH sicher. Der Sound hier im allgemeinen ehr spitz, aber auch ok. Hier freute ich mich sehr auf Avantasia ein musikalisches Allstars Projekt des Leadsängers von Edguy Tobias Sammet. Habe mir, wie ich das gerne mache bei solchen Akts den Platz am FOH gesucht um den Kollegen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Gefreut hat mich dabei sehr das hier Techniker aus Deutschland am Werk waren, der Mann am Mischer kam mir wahnsinnig bekannt vor, ich bin immernoch am überlegen woher ich diesen Kollegen kenne. Obwohl er sowie der Techniker am Licht so mit dem ein oder anderen Problem zu kämpfen hatten lieferten doch beide einen sauberen Gig ab, meine Achtung!



    Im Allgemeinen war ich überrascht das dort ein solches Mass an qualitativ hochwertigem Material vorzufinden war. Meyer Sound und EAW wie z.B. auch auf der A38 oder der Talentumstage waren eigentlich allgegenwärtig.



    Aber es gab auch HK R-Serie und Martin vor Ort. Wenn ich ehrlich bin war wirklich auch überall der Sound meißt ganz ok. Die ungarn haben anscheinend gerne spitzen Sound mit wenigen Tiefmitten aber man kann sich wirklich nicht beschweren. Der einzigste wirkliche Tontechnische Unfall war für mich der Auftritt von Serj Tankian auf der Hauptbühne, gerade bei diesem Künstler auf den ich mich so gefreut habe ging dort anscheinend alles in die Hose. Die markante Stimme die so wichtig wäre für gerade diesen Künstler ging leider sowas von unter im Brei der stampfenden Bassdrum sowie im total überfahrenen E-Bass das es mir wirklich unmöglich war die einzelnen Gesangsparts sowie Lieder annähernd voneinander zu unterscheiden, für mich eine seelische Grausamkeit. Bei REM im Anschluss dauerte es auch zwei bis drei Lieder bis der Sound soweit ok war das man mit dem Ergebniss dann ganz gut leben konnte.
    Ansonsten waren die so gebotenen Künstlerischen Darbietungen auch recht interessant an zu schauen, hab dort einer Tanzaufführung ne Weile zugesehen die mich von den Eindrücken der Lichttechnik wirklich begeistert hat. Leider sind die Handybilder nicht so toll.







    Zum Schluss könnte ich hier noch ein paar Bilder zeigen, die ersten zwei von der singenden Venus, die fand ich einfach so lustig das ich die ablichten musste.




    Und wie sollte es anderst sein, das Bild nach der Schalcht.



    Ich hoffe es war für euch interessant.


    P.S.: Es war anscheinend auch deutsches Personal am Start sowohl an der Nokia Lounge als auch an der Bluesbühne ist mir das aufgefallen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


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    André Ruhnau
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  • ich war am iron maiden tag und dann noch am ersten richtigen festivaltag.


    zu iron maiden: der sound war eine derartige katastrophe, dass ich bei der hälfte gehen musste - trotz ohrenstöpsel. versteh ich nicht, dass man auf einer riesigen openair-bühne so mischt, dass keine stimme mehr zu hören ist. hier gilt ja dann doch die ausrede mit den lauten amps auf der bühne nicht. aber man könnte dem leadsänger natürlich schon kommunizieren, dass er nicht unbedingt immer nahe vor dem schlagzeug stehen sollte, wenn er wert auf seine stimme ohne beckengewäsch legt. insgesamt wars sehr enttäuschend.


    am nächsten tag hab ich mir MGMT angehört. war eigentlich ganz ok, aber auch kein umwerfender mix. THE KOOKS war auch nett, aber nichts besonderes.


    das theater, das kracky am handy abgelichtet hat war sehr fein! was hier noch erwähnenswert wäre, das ist, dass ein auf ca. 60-80m ausgefahrener kran zur ausstattung gehörte, der zweimal während des auftritts einige tänzer dort in luftiger höhe herumkutschierte. beeindruckende performance und mutige akteure!


    das sind natürlich nur persönliche eindrücke, die stimmung am festival hat mir gut gefallen, auch die infrastruktur war ok. alles in allem hab ich aber wieder gemerkt, dass mir diese massenaufläufe eigentlich nicht so liegen.


    mfg, thomas


    eins noch: ich bin kein rigger und nicht 100%ig safe, was die sicherheitsnormen angeht, aber einiges ist mir doch unangenehm aufgefallen: auf einigen, auch grossen, bühnen hab ich gesehen, dass die motoren für die lautsprecherarrays und auch anderes nur mit rundschlingen angeschlagen waren, ohne in stahl zu safen.


    über die kleinen partyzelte und minibühnen mit kabelbindern, ratschengurten ohne prüfzeichen und andere unarten will ich gar nicht nachdenken - genausowenig wie über den einzigen fluchtweg von der insel, eine vielleicht acht meter breite brücke über einen nebenarm der donau...

    "Klappe zu Gehirn! Sonst kriegst du eins mit dem Wattestäbchen."
    H. J. Simpson


    Thomas Albenberger
    Österreich

  • Acuh wenn ich nicht da war, ich habe duie Maiden Show vor kurzem erst in Wacken gesehen, und wie ich auf den Bilder und im WWW sehen könnte hat sich die nicht geändert, hätte ich auch nicht anders erwartet.
    Wacken war zwar teilweise deftig laut, selbst mit stöpeln fand ich das heftig, aber der sound war klar und die stimme war gut verständlich, von daher versteh ich nicht ganz wieso sie es auf m Sziget nicht vernünftig hinbekommen. Das Material, zumindest das was ich auf bildern so gesehen hab, kann man ja nicht als schlecht bezeichnen.


    @ Thomas: Boxen mit Spanngurten fliegen, ist zwar definitiv kein schöner anblick, allerdings sind die Vorschriften drüber nicht mit unseren zu vergleichen, so ein Spanngurt stört da kaum einen, bei uns zumindest die Leute die auch nur ein klein wenig Ahnung haben (hoffe ich doch).

  • Vorweg: ich war dieses Jahr nicht auf dem Sziget, und kann daher nicht mit einem Ohrenzeugenbericht dienen.
    Da ich aber speziell diese Szene ganz gut kenne, eine Anmerkung zum Maiden - Post: natürlich arbeiten da (wie im Übrigen auch auf den großen Sziget – Bühnen) Leute, die ihr Handwerk verstehen. Natürlich ist für einen solchen ‚Weltact’ alles an Produktionstechnik am Start, was das Herz begehrt. Natürlich weiß der Maiden – Mischer, wie man Maiden mischt.
    Allerdings wirken auch dort auf und hinter der Bühne lediglich ganz gewöhnliche Menschen und keine Superhelden. Nicht jeder Sänger jeder Band etwa ist auf einer langen Welttour jeden Abend stimmlich in Höchstform; mancher gar hat seinen Zenit in dieser Beziehung schon länger deutlich überschritten.


    Aber die Show muss trotzdem laufen, wenn erst mal die Vorkasse auf dem Konto ist, die Produktion spielfertig aufgebaut steht, und vor der Bühne 100.000 zahlende Kuttenträger erwartungsfroh – bierselig das Intro herbeisehnen.


    Und dann gibt es notfalls ganz klare Ansagen. Vom Management, vom Veranstalter, und manchmal auch vom Chef persönlich: eigentlich geht’s heute nicht, aber es muss trotzdem irgendwie gehen. Sei ein Mann, nimm’s auf Dich, misch die Stimme halt so, dass es nicht allzu sehr auffällt. Und los.


    So etwas kommt gar nicht mal so selten vor. Und als Bandmischer macht man das dann, auch wenn’s gegen die ‚innere Ehre’ geht.
    Den Maiden – TM (Bill Barclay) etwa kenne ich einigermaßen. Und ganz ehrlich: wenn DER dir so was als Tonmann sagt – dann machst du das einfach. Und dabei denkst du nicht einmal an das Wort ‚aber...’
    Eigentlich machst du’s schon, bevor er dir das sagt. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Gerade noch gesehen/ Rundschlingen: dass das keine Steelflex waren, hast Du von unten ja sicherlich genau erkannt?
    Fluchtwege: selbstverständlich gibt es neben der offiziellen Einlassbrücke (mindestens) eine zweite Zufahrt auf die Insel. Z.B. die, auf der während des Festivals pausenlos hunderte Tourbusse/ Backlinetrailer/ Versorgungs-/ Einsatzfahrzeuge/ usw. das Festival erreichen und wieder verlassen.


    Auf dem Gebiet ungarischer Sicherheitsregeln, Versammlungsstättenverordnungen und Ratschengurtprüfzeichen kennst Du Dich aber aus? Ich mich nämlich leider nicht.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • wenn ich jemals nochmal fan von irgendwas werden sollte, dann von bill bo`s kolumnen/feuilleton-artigen berichten ! mehr davon, bevor dieses forum vor sinnfreiheit austrocknet !


    sagt einer, der auch aufgehört hat, boxen, lampen, erbsen, oder sonstwas zu zählen...

  • Morgen


    Ich war nicht dort und lese nur.


    Eines kann ich aber sagen.


    Durch die räumliche Nähe zu Ungern/Tschechien/Slovakei habe ich oft mit Verleihern aus diesen Ländern zu tun.


    Die Jungs sind in der Regel sehr nett, sehr bemüht, aber in sicherheitstechnischen Fragen oft immer noch sehr sinnfrei.


    Aus Erfahrung weiß ich, das beim Wort "Sichern" sehr schnell mal große Augen gemacht werden.


    ich hab da selber schon bei einigen Gelegenheiten große Augen bekommen.


    Und wegen Meyer:
    Es gibt in Ungarn eine Firma, die schafft es immer wieder, diese Anlage so zu hängen, das fürchterlichstes Phasing passiert.


    Wie die das immer schaffen, keine Ahnung.
    Ich hab mir da selber schon den Wolf drauf gemischt.


    Wobei ich betonen möchte, ich war nicht dort, und weiß nicht, ob es bei diesen Firmen so war.
    War nur ein Beispiel, was so alles passieren könnte.


    Ich kenne Thomas und würde schon sagen, das man seinem Urteil trauen kann.


    Noch ein Nachtrag wegen safen:
    Ich selbst habe auch schon nur in Rundschlingen ohne Stahl gehangen.
    kann ich aber immer begründen:
    Wenn zB mit Gewitter/starken Wind zu rechnen ist, die PA nicht über Publikum hängt, das aber an 2 Punkten, von denen jeder selbst die Last schon tragen würde, dann hab ich das auch schon gemacht, und werde es wieder tun.


    Im Notfall ist es mir wichtiger, bei Unwetter die PA schnell runterzufahren.
    Die können im Wind nämlich schöne Schaukeln werden, und das ist gefährlicher als gute Rundschlingen.

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  • Auf Klaustons Beitrag möchte ich noch einmal eingehen. Denn der ist ein Paradebeispiel dafür, dass es immer besser ist, den Sinn einer Sicherheitsregel zu verstehen anstatt diese einfach nur blind anzuwenden.


    Die Regelung „über jedes Nylon gehört ein Steel“ rührt daher, dass Nylon nicht hitzebeständig/ feuerfest ist. Sie dient vornehmlich dem Zweck, im Brand-/ Katastrophenfall die Einsatzkräfte der Feuerwehr davor zu bewahren, dass ihnen bei ihrem ohnehin ungemütlichen Job zuallererst mal die in eine Veranstaltungshalle zusätzlich eingebrachte hängende Last auf den Kopf fällt.
    Es ist gut und richtig, sie zu verinnerlichen und in jedem Standardfall zu beherzigen (eine Rundschlinge verliert ihre Festigkeit u.U. auch, wenn ein PAR – Scheinwerfer zu lange von zu nah ungünstig drauf scheint, oder der Pyrotechniker mit seinem Goldregen nicht aufpasst). Es kann allerdings, wie von Klauston dargelegt, in BEGRÜNDETEN Einzelfällen (die Discoparty in der Schulaula gehört ausdrücklich nicht dazu) auch richtig sein, genau dies nicht zu tun. Bei einem Open Air Linearray – Hang über abgesperrtem Bereich etwa ist die feuerbedingte Absturzgefahr denkbar gering. Luft und Layher brennen einfach zu schlecht. Stattdessen kann es dort weitaus wichtiger sein, die Last im Notfall (Unwetter) schnellstmöglich herunterfahren zu können, um weitere Gefahren zu minimieren. Bei heranziehendem Blitz und Donner klettert man da ungern erst 18 m Layher hoch, um irgendwelche Steelsafeties zu lösen.


    Eine solche Entscheidung kann ich aber nur dann fällen, wenn ich den Sinn dieser spezifischen Regelung verstanden und verinnerlicht habe.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

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  • Zitat von "Campfire"

    es gibt ja auch noch Rundschlingen mit stahleinlage.....


    Jop. Genau die Dinger benutzt man gern für solche Anwendungen.

  • Zitat von "BillBo"

    Nicht jeder Sänger jeder Band etwa ist auf einer langen Welttour jeden Abend stimmlich in Höchstform; mancher gar hat seinen Zenit in dieser Beziehung schon länger deutlich überschritten.


    Natürlich. Aber dann hoffe ich auch, dass der Sänger sein Publikum ernst genug nimmt um alles in seiner Macht stehende zu tun, trotzdem eine gute Show abzuliefern:


    Zitat von "ThomasA"

    aber man könnte dem leadsänger natürlich schon kommunizieren, dass er nicht unbedingt immer nahe vor dem schlagzeug stehen sollte, wenn er wert auf seine stimme ohne beckengewäsch legt.


    ---


    Zitat von "Fabio"

    allerdings sind die Vorschriften drüber nicht mit unseren zu vergleichen


    Zitat von "BillBo"

    Auf dem Gebiet ungarischer Sicherheitsregeln, Versammlungsstättenverordnungen und Ratschengurtprüfzeichen kennst Du Dich aber aus? Ich mich nämlich leider nicht.


    Ungarn gehört zur EU, dort gilt genauso wie in Deutschland und Österreich der "Stand der Technik", und das ist auch für Ungarn zB. die ÖNORM, die DIN und die BGV-C1.


    Und wenn ein Ratschengurt keine Prüfplakette aufweist, dann hat er kein Loadrating und ist deshalb nicht als Anschlagmittel zu verwenden.


    Noch zum Thema stahlverstärkte Rundschlingen: Natürlich konnte ich das von unten nicht erkennen. Wäre aber auch egal gewesen, denn:


    Zitat von "ThomasA"

    eins noch: ich bin kein rigger und nicht 100%ig safe, was die sicherheitsnormen angeht

    , und deswegen weiß ich auch die Loadratings für die verschiedenen Farben der Schlingen nicht auswendig, genausowenig wie ich dir aus dem Stehgreif sagen kann, bei welchem Winkel der Anschlagmethode welcher Multiplikator anzuwenden ist. Das steht am Prüfschild der Schlinge, wenn ich's mal brauchen sollte.


    Gewundert hat's mich trotzdem. Denn es gibt auch noch Rollersafeties (keine Ahnung, bis zu welcher Last), oder wenigstens die Möglchkeit, die Motoren in Stahl zu safen - da muss dann auch niemand rauf für den Fall, dass die Banane runtergefahren werden muss. Aber nochmal: Ich bin kein Rigger und froh, diese Entscheidungen nicht treffen zu müssen. Denn die Verhältnismäßigkeit meiner Maßnahme klären im Unglücksfall dann andere für mich.


    mfg, Thomas

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    Thomas Albenberger
    Österreich

  • Zitat

    ThomasA hat Folgendes geschrieben:
    aber man könnte dem leadsänger natürlich schon kommunizieren, dass er nicht unbedingt immer nahe vor dem schlagzeug stehen sollte, wenn er wert auf seine stimme ohne beckengewäsch legt.


    Klar, hab' ich auch gelesen. Und natürlich hast Du Recht. Also - im Prinzip.
    Allerdings – versuch' mal , dem Herrn Dickinson was über seine Bühnenperformance zu kommunizieren, wenn er stimmlich grad eh nicht so gut drauf ist. :roll:
    Ich kenne ihn nicht persönlich, habe ihn aber (als Unbeteiligter) schon in Krisenmodus erlebt. Da brauchst Du, glaub ich, richtig gute Nerven und ein begnadetes Timing. Wäre das mein Job, würde ich mich da ausgesprochen gerne vor drücken.


    Zitat

    Und wenn ein Ratschengurt keine Prüfplakette aufweist, dann hat er kein Loadrating und ist deshalb nicht als Anschlagmittel zu verwenden.


    Einen Ratschengurt verwenden wir natürlich niemals als Anschlagmittel, sondern ausschließlich zur Erhöhung der Haftreibung durch Niederzurren. :wink:


    Peace!


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Was ich zu dem Thema noch bestätigen kann, wir hatten ja am Freitag Unwetterwarnung und pünklich zum Konzert der Ärtzt kam dann auch der Wind auf. Bemerkenswert war, das trotz diesem Wind der Sound ansich doch noch sehr gut war.
    Auf jeden Fall wurde dann von der Companie, ich dachte ich hätte da Leon gelesen, über Nacht die Delays an den Türmen ab gelassen, hier war dann aber eindeutig das Sicherungsseil zu sehen. Alles im allem muß ich auch sagen, ich habe wenig wirklich extremes in diese Richtung gesehen, wenn dann zumeist an Ständen oder so und da muß man einfach mal sagen die ungarn sind einfach Meister der Improvisation.
    Lustiger waren dann doch solche Dinge wie ein 1200W MSR Verfolger der bei der Hammerworldbühne irgendwie wie eine Taschenlampe wirkte, um mal eines der Ärgernisse des deutschen Lichtlers von Avantasia auf zu decken, vom schräg hängendem Backdrop oder vom gut angetrunkenen Betreuer zu schweigen.



    Das war solch ein Delaytower, incl. drei Ebenen auf denen je ein Follow für die Mainstage stand.

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    André Ruhnau
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  • Zitat von "klauston"

    [..] Durch die räumliche Nähe zu Ungern [..]

    Ob das Absicht war :D ?
    Genau, nur um es schnell zu erwaehnen: Ich liebe es, in diesem Forum gut dokumentierte und nicht einfach schlechtmachende Praxisbeispiele zu lesen. Und ich mag auch BillBo's Kommentare.


    Guten Abend allerseits und back to topic...

  • Hallo,
    im Gegensatz zu den leztes Jahr, da hing nähmlich auch Meyer an der Mainstage, fand ich den Sound dieses Jahr durchweg mässig bis schlecht. Das es auch anders geht hat Tool letztes Jahr bewiesen. Einer der besten Live-Sounds die ich je gehört habe. Die Killers danach waren einfach nur noch zum weglaufen - wie dieses Jahr übrigens auch. Einigermassen überzeugt hat dann doch Jamiroquai - das war ok.


    Bemerkenswert war im übrigen, das trotz LAs auch in kleineren Zelten oft der Sound schlecht war, nicht sonderlich weit getragen hat und mit konventionellen Beschallungssystemen in dieser Qualität allemal erreichbar gewesen wäre.


    Grüße
    Matze

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Zitat von "MatzeRockt"

    Hallo,
    im Gegensatz zu den leztes Jahr, da hing nähmlich auch Meyer an der Mainstage, fand ich den Sound dieses Jahr durchweg mässig bis schlecht. Das es auch anders geht hat Tool letztes Jahr bewiesen. Einer der besten Live-Sounds die ich je gehört habe. Die Killers danach waren einfach nur noch zum weglaufen - wie dieses Jahr übrigens auch. Einigermassen überzeugt hat dann doch Jamiroquai - das war ok.


    Bemerkenswert war im übrigen, das trotz LAs auch in kleineren Zelten oft der Sound schlecht war, nicht sonderlich weit getragen hat und mit konventionellen Beschallungssystemen in dieser Qualität allemal erreichbar gewesen wäre.


    Grüße
    Matze


    Irgendwie kann ich deiner Aussage nicht folgen, du sprichst zuerst auf die Systeme an sich an und bezeichnest diesen als durchweg schlecht um dann die Leistung eines Mischers einer Band ansich hervor zu heben. Ich kann einfach dem Argument der Anlagenqualität im Bezug auf deinen Geschmack an Sound nicht folgen.


    Um es mal aus meiner Sicht zu sagen, ich war wie gesagt ab Tag -2 auf der Insel. Die Vorstellungen der ungarischen Größen am Tag -1 waren alles Soundtechnisch ok, aber nicht überragend. Das Konzert von Lauren Harris sowie Iron Maiden war ehr nicht überzeugend, hier war auffällig das sowohl beim ersten als auch beim zweiten Akt immer wieder Einbrüche in der Gesangsstimme zu verbuchen waren, ich dachte sogar zu beobachten das Bruce Dickinson wärend der Show einmal zur Seite lief und ein anderes Handheld bekommen hat.
    Bei Anti-Flag und Flogging Molly konnte ich mich keineswegs über schlechten Sound beschweren, das war absolut ok. Auch KaiserChiefs, Ärzte und Sex Pistols gingen für mich absolut in Ordnung und das obwohl bei Ärzten und Sex Pistols mal richtig Wind aufgekommen war.
    Serj Tankian und die ersten zwei bis drei Stücke von REM kann man nur als groben, tontechnischen Unfall bezeichnen, und Sonntags war ich lieber mit packen beschäftigt als mir die Killers an zu schauen, ist eh nicht meine Mukke. Alles in allem und auf die morgentlichen soundchecks der Mainstage zurück zu führen, war das System der Mainstage aber wirklich gut konfiguriert.


    Zur Aussagen mit LAs in kleinen Zelten, das einzigste LA das ich in einem Zelt bewußt gehört habe war auf der Hammerworldstage, hier war, solange der Ungarische Betreuer gemischt hat der Sound durchweg gleich, sehr spitz und schwach in den tiefen Mitten aber ok. Bei Avantasia hingegen gefiel mir der Sound sehr gut, leider war das System im allgemeinen Bassmäßig überzogen. Aber um mal den Sinn zu hinterfragen, die Zelte waren zum größten Teil alle nicht wirklich hoch, es konnte dementsprechend auch nicht hoch gefolgen werden und aus dem selben Grund waren die Systeme eben auch nicht all zu lang. Aber eigentlich in jedem Zelt war bei entsprechende Entfernung ein Delay, ich kann also auch hier deiner Argumentation nicht folgen.
    Ich für mich habe vom Sziget durchweg ehr einen guten Eindruck behalten, ich weiß ja nicht wo deine Ansprüche liegen, aber ein Festival ist nunmal keine Konzertsituation und ehrlich gesagt habe ich schon weitaus schlechtere Konzertvorstellungen miterlebt.
    Wo du recht hast, ich habe ab und an auch gedacht, wäre es hier nicht sinnvoller oder sogar einfacher gewesen mit Hornsystemen zu arbeiten, ob das Ergebniss wirklich ein besseres gewesen wäre das wissen die Götter. Wenn ich da z.B. an den Auftritt von Apocalyptica denke, das war einfach nur menschliches Versagen, das System hatte ja schon mehrfach bewiesen das es wirklich gut kann und wenn man vergisst Mutegruppen zu öffnen ist das schon sehr peinlich. Sah aber ganz witzig aus wie die Jungs ihre Instrumente zersägten und auf der Front war nur das Drumset mehr oder weniger gut gepegelt zu hören.
    Was ich richtig zum schreien empfand war dieser als Robbie Williams Tribute Band angekündigte Akt. Wir waren zu der Zeit gerade in der nähe der Blikk Bühne und aus Interesse wollte ich das dann sehen, es war nur grusselig. Der Ungarische Mischer verdrehte ebenso wie ich schon beim ersten Titel die Augen, mein Vorteil war, ich konnte einfach wieder gehen. Wie gesagt, es gibt viele Faktoren die da mitspielen aber ehrlich gesagt habe ich auf manch kleinerem, deutschen Festival schon weitaus mehr Mist erlebt und das von Leuten die eigentlich weitaus mehr drauf haben sollten.

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  • Zitat von "MatzeRockt"

    Bemerkenswert war im übrigen, das trotz LAs auch in kleineren Zelten oft der Sound schlecht war


    genau, weil ein LA hängt MUSS der sound einfach besser sein, kann ja gar nicht anders bei den queer hängenden wunderkisten :D


    wann wird sich endlich der gedanke durchsetzen, das heutzutage (selbst mit china boxen etc. ) in 90% menschliches versagen für schlechten sound zuständig ist?????


    sei es der schlechte mischer, systech, oder der veranstalter, der zu wenig geld für das dem anlaß entsprechende system hergibt. Die geräte selber würde ich als ursache für wirklich schlechten sound mal ganz weit hinten anstellen!

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • Zitat von "klauston"


    Und wegen Meyer:
    Es gibt in Ungarn eine Firma, die schafft es immer wieder, diese Anlage so zu hängen, das fürchterlichstes Phasing passiert.


    .


    Wenn das so ist, sollte man aber Meyer mal den Namen der Firma kundtun.


    Denn den Kollegen vom ungarischen Tec-Support kenne ich ganz gut (der hatte übrigens sogar bei Herrn Obama die Hand im Spiel) ,und der ist fit.
    Und normalerweise schaut Meyer bei grossen Veranstaltungen mit ihrem Material schon gern mal genau hin.
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Ich hab da schon mal drüber gesprochen.
    Die machen auch bei uns immer wieder einiges, weil billig.
    Das dann am FOH und Monitor Leute stehen, die weder Englisch noch Deutsch sprechen, interessiert den Veranstalter nicht.


    Vorwiegend laufen die mit M3D auf, meist sind es mittelgroße Jobs.


    Naja, ich finds eh OK, wenns nicht so funktioniert, dann bleibt diese Konkurrenz eher ausser Diskussion :D

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