Tiere auf Bühne vor Publikum töten ???

  • Okay...der Hummer stirbt und alle sehen zu, sind tierisch empört (5€ in die schlechte Wortspiel-Kasse), gehen heim, sehen in den Nachrichten wie irgendwo auf der Welt wiedermal hunderte oder tausende Menschen gestorben sind, essen dann einen Krabbencocktail, bisschen sonstiges Getier, schauen danach noch nen schönen Film in dem sie in Nahaufnahme sehen können wie Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise verstümmelt werden...gehen ins Bett und denken "Wie konnte der böse Regisseur einen Hummer töten".


    Sinnloses Töten und Sterben fasziniert die Menschen schon seit jeher...das war bei Gladiatorenkämpfen im alten Rom nicht anders. Hoch im Kurs ist in den letzten Jahren auch jede Form von Entertainment bei der man sagen kann "gugg mal ist der hässlich/doof, kann nicht singen/tanzen".


    Die Schuld dann alleine beim "Anbieter" zu suchen ist naja...fragwürdig. Es gäbe ja diese Formen der Unterhaltung nicht, wenn sie nicht nachgefragt würden...wobei auf den konkreten Fall bezogen...ich fände es auch komisch einem Hummer das Herz zu mikrofonieren damit man ihm besser beim Sterben zuhören kann - das ist wohl eher etwas für die Kollegen die regelmäßig lustige Operationen per Video übertragen :wink:

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

  • mirkot: Ich kann deinen Einwand nachvollziehen, aber es macht für mich einen Unterschied, ob ich Filme ansehen, in denen Verstümmelungen "gespielt" werden, oder ob ich sinnlos ein Lebewesen auf der Bühne (und eben nicht zum Verzehr oder auf Grund eines Angriffs) töte ... gibt es nicht genau deswegen Tierschutzgesetze?

    Zitat

    Nach § 17 Nr. 1 TierSchG wird das Töten von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bewehrt.

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
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  • Kann mich da DjObi nur anschliessen!
    Töten von Tieren aufgrund von Nahrungsaufnahme liegt in der Natur des Menschen (ok, der meisten Menschen). Wenn aber das Töten nur dem Zweck der Unterhaltng dient, finde ich das ethisch nicht haltbar. Dagegen sind Teriversuche für die Kosmetikindustrie ja geradezu sinnvoll (damit das nicht falsch verstanden wird: ich lehne solche Versuche ab!).

  • Ich finde das schon sehr heftig und makaber.
    Generell scheint die gesamte Menschheit mehr und mehr zu verrohen. Das fängt bei so "kleinigkeiten" wie einem Hummer an und wo soll das Enden ?
    Besonders schlimm finde ich dass diese beiden Regiseure dafür anscheinend auch noch mit einem Preis gelobt werden.


    Das ist mal wieder ein typisches Beispiel wie man für die "Kunst" jegliche Moralvorstellungen über Bord wirft. Gleiches gilt in meinem Augen auch für die Körperweltenausstellung.

  • Zitat von "leopold hollerith"

    Generell scheint die gesamte Menschheit mehr und mehr zu verrohen.


    Nein, verrohen würde ich das nicht nennen.
    Wer schlachtet heute z.B. noch selbst? Früher gang und gebe- Die Mehrheit dürfte das inzwischen widerlich finden.
    Aber durch die tägliche Medienberieselung von weltweitem Leid und Elend stumpft man ab.
    Nach dem 5ten Tsunami, der 12ten Flutkatastrophe, dem Kindersterben in der "3ten Welt", den Menschenrechtsverletzungen in diversen Staaten, der Frauenverstümmelung in Afrika etc fällt die nächste Katastrophe gar nicht mehr auf ...


    Gleichzeitig wird der Mensch im täglichen Leben immer weiter eingeschränkt (Verbote, Regelungen, Gesetze: z.B. werden Ohrfeigen als Körperverletzung strafrechtlich verfolgt, Straßenverkehrsverstöße wurden massiv verteuert, das Waffengesetz verschärft) - mich wundert da nicht, wenn sich unterdrückte Aggressivität auf anderen Wegen kanalisiert ..


    Zitat von "leopold hollerith"

    Gleiches gilt in meinem Augen auch für die Körperweltenausstellung.


    Warst du drin? Ich schon! Ich fand es beklemmend, aber auch interessant und faszinierend, mal den Aufbau unserer menschlichen Spezies zu sehen! Wo ist das sonst so möglich?

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  • Nun ist der Hummer ja kein Wirbeltier und daher ist es erstmal straffrei diesen so auf der Bühne zu töten.


    Es ist ja so, dass ein Künstler dass nicht aus dem Selbstzweck des Tötens macht, sonder wie bei der meisten Kunst soll es den Zuseher / Konsumenten zum nachdenken anregen. Dass das funktioniert zeigt der Bericht und auch diese Diskussion hier. Und wenn die Menschen dann nachdenken über das Töten von Tieren im Allgemeinen und das von Hummern im speziellen werden vielleicht weniger Hummer gegessen. Vielen ist vielleicht gar nicht bewusst gewesen wie man Hummer zubereitet und das das ganz normal ist diese lebendig in kochendes Wasser zu schmeißen. Und dann hat dieser eine Hummer viel getan für seine Spezies, wenn der Künstler es schafft die Hummer-Konsumenten unter den Kunst-Konsumenten zu erreichen und zum
    Nachdenken zu bringen.



    Edith hat schon wieder Rechtschreibfehler gefunden und wollte, dass ich diese verbessere!

    Einmal editiert, zuletzt von Schrumpeln ()

  • Zitat von "djobi"

    mirkot: Ich kann deinen Einwand nachvollziehen, aber es macht für mich einen Unterschied, ob ich Filme ansehen, in denen Verstümmelungen "gespielt" werden, oder ob ich sinnlos ein Lebewesen auf der Bühne (und eben nicht zum Verzehr oder auf Grund eines Angriffs) töte ... gibt es nicht genau deswegen Tierschutzgesetze?


    Möööp, setzen, Sechs. Leider ist der Hummer kein Wirbeltier, auch wenn er sich's in dem Moment sicher gewünscht hätte.


    Über den moralischen Gehalt all dessen müssen wir hoffentlich nicht weiter diskutieren...


    MfG Tobias Zw.

  • Das habe ich auch nie behauptet, Tobias!
    Es war nur als Beispiel zu verstehen. Auf der einen Seite wird das Erschlagen einer Katze mit bis zu 3 Jahren Gefängnis bestraft und auf der anderen darf man einen Hummer vorm Mikrofon verrecken lassen? Komische Welt ..

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  • Das ist aber nichts gegen das, was gestern Abend auf Arte gezeigt wurde.
    Öffentlicher Kochwettbewerb: Lebender Fisch, hintere Hälft des Fisches
    wurde im heißen Öl fritiert, vordere Hälfte musste noch leben, Mund bewegen,
    ansonsten DURCHGEFALLEN! Muss sicher auch nicht sein.
    Aber: Andere Länder, andere Sitten.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Und der Fisch gehört zu den Wirbeltieren...
    Das wäre so in Deutschland nicht erlaubt. Schlachten muss ja auch (bis auf einige religiöse Besonderheiten --> schächten) unter Betäubung erfolgen.

  • Zitat von "leopold hollerith"

    Ich finde das schon sehr heftig und makaber.
    Generell scheint die gesamte Menschheit mehr und mehr zu verrohen. Das fängt bei so "kleinigkeiten" wie einem Hummer an und wo soll das Enden ?
    Besonders schlimm finde ich dass diese beiden Regiseure dafür anscheinend auch noch mit einem Preis gelobt werden.


    Das ist mal wieder ein typisches Beispiel wie man für die "Kunst" jegliche Moralvorstellungen über Bord wirft. Gleiches gilt in meinem Augen auch für die Körperweltenausstellung.

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Zitat von "david anhäuser"

    wobei Frage: Wurde er danach Gekocht??? :?:


    Toten Hummer kochen? Erzähl' das keinem Gourmet und noch besser: keinem Tierschützer.
    Ja, es ist grauenvoll, dass Hummer im kochenden Wasser sterben - aber das ist IMHO noch eine der "humansten" Tötungsmethoden für ein Schalentier. Ertränken geht nicht, ersticken oder "schächten" sind qualvoll und ein gezielter Stich ins Herz dürfte aufgrund des Panzers unschön sein (s. Startpost...).
    Aber bitteschön: überlegt euch, WAS ihr esst.
    Oder schaut am 14. arte - mögllichst ohne eigene Kinder...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Na, ich weiss nicht...


    Ich komm' ja nun mal vom Dorf, und wenn man da was essen wollte, musste man es erst mal totschlagen.
    Die Krabbenfischer kippen jeden Tag Millionen der kleinen Tierchen einfach in den Kocher.


    Und andere Länder gehen da auch noch anders mit um, es gibt da irgendso ein Volksfest, bei dem versucht wird, vom gallopierenden Pferd aus einer Gans den Kopf abzureissen.


    Das ist natürlich keine Rechtfertigung, man möge aber bedenken, das es zu dem Thema durchaus unterschiedliche Sichtweisen gibt.

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    (...) man möge aber bedenken, das es zu dem Thema durchaus unterschiedliche Sichtweisen gibt.


    Zumindest die Gans dürfte eine andere Sichtweise haben.


    Gruß FF

  • andi: du meinst Gänsereiten. Ist in den hiesigen Reitervereinen ein alter Brauch. Aber auch da gibts diverse Proteste.

    Zitat von "treibsand"


    Toten Hummer kochen? Erzähl' das keinem Gourmet und noch besser: keinem Tierschützer.
    Ja, es ist grauenvoll, dass Hummer im kochenden Wasser sterben - aber das ist IMHO noch eine der "humansten" Tötungsmethoden für ein Schalentier.


    gerade gefunden, auch wenns von der Peta ist: http://hummer.peta.de/hummerquiz.php?action=action
    :D

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
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  • Danke für den Link jetzt weiß ich das man auch irgendwann Hummer-XXL-essen gehen kann :D


    Auch wenn das jetzt nicht im sinne war


    Aber mal was anderes, was ist mit dem Stirrtreiben in Spanien wo die ach so armen Rinder hinterher abgemurkst werden??


    Das finde ich makaber, son Hummer naja weiß nicht wobei anders herum das Arme Rumpfsteak....