Kanaltrennung im Mehrfrequenzbetrieb E-Band

  • Hallo Kollegen,
    LTE hat wohl nun auch in Norddeutschland zugeschlagen, bekam eben von einem kleinen Jugendzentrum, das ich betreue einen Hilferuf, dass die Funkmikros nicht mehr laufen. Eingestellt waren die Sender auf 801,250 Mhz und 802,5. Leider Festfrequenzen.


    Fürs Wochenende soll ich nun mit 2 Handsendern aushelfen, Problem sind allerdings schon 3 im Betrieb befindliche Strecken von T-Bone (16-Kanal)


    Daher die Frage nach dem Abstand zwischen den Frequenzen. 4 Sender sollten ja immer Problemlos laufen, 5 brauche ich. Schade! Daher folgende Überlegung:


    1. Sender: 863 Mhz
    2. Sender 863,5 Mhz
    3. Sender 864 Mhz
    4. Sender 864,5 Mhz
    5. Sender 865 Mhz


    Das System läuft unter Werkstattbedingungen stabil (mit 3 Sendern auf 863-863,5-864 getestet) Reich in der Praxis wirklich 500 kz zur Kanaltrennung aus?! Hatte immer was von 825 im Hinterkopf

  • Das kann nicht funktionieren, bei so identischen Abständen bekommst du reichlich Intermodulationsprobleme. Beispiel: Die erste Oberwelle von 864 MHz liegt bei 1728MHz, die mischt sich u.a. mit den 863,5 MHz und bildet neue Störsignale bei 1728+863,5MHz=2591,5MHz und bei 1728-863,5=864,5MHz. Und zack, schon hast du da ein Problem... ;)

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Hallo


    Also im Prinzip reicht 250 khz Trennung, wenn es Mono ist ( wie in Deinem Fall, ) könnte man Notfalls sogar 150 khz nehmen.


    Ich habe das mal gaghalber gerechnet, hier das Ergebnis ( zeigt die Intermodulationen )




    Was gehen würde, mit einer Differenz von 200 khz:


    Zitat

    863,000
    863,250
    864,150
    864,600
    864,800


    Das sagt dann:

    Zitat

    Result
    Frequencies OK.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Zitat von "chris216"

    Das kann nicht funktionieren, bei so identischen Abständen bekommst du reichlich Intermodulationsprobleme. Beispiel: Die erste Oberwelle von 864 MHz liegt bei 1728MHz, die mischt sich u.a. mit den 863,5 MHz und bildet neue Störsignale bei 1728+863,5MHz=2591,5MHz und bei 1728-863,5=864,5MHz. Und zack, schon hast du da ein Problem... ;)


    guter einwurf!
    eine frequenzvergabe mit symmetrischer verteilung der frequenzen wird nie zufriendenstellend funktionieren, weil man sich durch die entstehenden interferenzen die eigenen nutzkanäle "zu macht".


    klauston´s liste funktioniert, probier´s am besten damit.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich würde noch mal frisch rangehen:


    Welche Frequenzen können die vorhandenen 3 Strecken und die 2 zusätzlichen?


    Welcher Frequenzbereich wird durch LTE belegt? Hierzu benötigt man den Betreiber, dann weiß man, welche Blöcke belegt sind. Diese liegen bei 790 - 820 und 832 - 862 MHz.

  • Erst mal besten Dank für die schnellen Infos.


    die Idee von klauston klingt plausibel, habe mich gestern Abend mal etwas in die Materie eingelesen und nachgerechnet... Alle Hintergründe waren mir bisher nicht bekannt, schließlich hatte man bisher ja immer genug Platz sich mit den Kanalpresets auszutoben *g*


    Mit welchem Tool ist das berechnet worden? Ich habe das gestern nämlich nur auf die Schnelle mit Block und Taschenrechner durchgerechnet, ist aber doch recht müßig wenn man von Null anfängt.


    Bin sonst noch über SIFM von Sennheiser gestolpert, macht auch nen recht passablen eindruck und ist gratis. SIFM möchte mir sogar 6 Strecken im Parallelbetrieb anbieten:


    Check channel configuration 22.10.2010 10:00:23


    ------------------ System Proposal #1 ---------------------------------------
    Compatible Channels: 6


    System: Evo E
    Checked For:
    Spectrum : On 0.000
    Spacing : On 0.300
    2Tx IM(3) : On 0.050
    2Tx IM(5) : Off 0.050
    3Tx IM(3) : On 0.050


    Channel configuration: 6
    863.000 MHz 1
    863.300 MHz 2
    863.650 MHz 3
    864.050 MHz 4
    864.500 MHz 5
    865.000 MHz 6


    ------------------ Check results ---------------------------------------
    Check results



    Channel configuration is compatible.

  • Zitat von "skyworker"

    ...Das Softwaretool, mit dem er gerechnet hat, stammt wohl aus der Feder von Alex Lepges von Audio Technica - sehr hilfreich...


    Zitat von "derautor"

    Ist ein simples Excel-Tool, aber sehr nützlich.... :D


    Danke Alex! (auch wenn's schon ein paar Jahre her ist)


    da bin ich ganz eurer meinung.
    die genannten textauszüge stimmen genau mit Alex´ tool überein :D
    und auch wenn es schon ein bisschen älter ist, die mathematischen grundlagen stimmen ja immer noch ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    da bin ich ganz eurer meinung.
    die genannten textauszüge stimmen genau mit Alex´ tool überein :D
    und auch wenn es schon ein bisschen älter ist, die mathematischen grundlagen stimmen ja immer noch ;)


    Kurz zur Erklärung: die besagte Excel-Tabelle ist ein Tool zum Berechnen von Intermodulationen und Kanalabständen, sehr praktisch zum Überprüfen von Frequenzen. Neue Frequenzen vorschlagen kann sie nicht. Inzwischen ist es mein Haupt-Tool, weil es die Abstände der IM-Produkte von den Sendefrequenzen anzeigt. Das zusammen mit WinRadio macht die Arbeit deutlich einfacher, weil man nicht mehr so ins Blaue schiesst. Und inzwischen kann ich schon recht genau Frequenzen tippen, die in einen bestehenden Plan passen sollen...

  • wenden sie sich an simonstpauli, da wird ihnen professionell geholfen ;)


    wer will kann den frequency-checker auch von mir bekommen (per pn)
    allerdings bin ich im moment seltener online, hier ist also geduld gefragt :lol:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo Leute,


    aber weil es ja eh schon erwähnt wurde:
    Sennheiser SFim. Das ist doch super. Es Bedarf einzig etwas Einarbeitungszeit:
    - Berechnet aber noch wirklich wirre Intermodulationsmöglichkeiten
    - Kann geziehlt Frequenzen aus Presettabellen vorschlagen (Beispielsweise nur erlaubte Frequenzen)
    - Kann Vorgabeparameter zweier verschiedener Systeme gleichzeitig in die Berechnungen einbeziehen
    ....
    - Ist kostenlos.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "tobias kammerer"

    Hallo Leute,


    aber weil es ja eh schon erwähnt wurde:
    Sennheiser SFim.
    ...
    - Ist kostenlos.


    was ich dabei etwas seltsam finde:
    Sennheiser ist doch ein deutscher hersteller, warum gibt es denn die bedienungsanleitung nur in englisch?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang