Gainstruktur FOH vs Monitor

  • Ahhh, so langsam verstehts auch der Dipl-Ing ;)


    Die Kennlinie fängt steil an und wird dann flacher. Im Prinzip dasselbe, wenn ein Amp in die Sättigung gefahren wird.


    Da wird dann aber der digitale Trim nichts dran ändern und ist meiner Meinung nach dann unnötig. Wenn das Signal nämlich für den FOH hoch ausgesteuert ist und dann per Trim für den Monitor abgeschwächt wird, wird dadurch ja nicht die Eigenschaft des analogen Pramps beeinflußt. Der digitale Trim ist ja nur ein Multiplikator kleiner 1. Und das ist eine lineare Funktion.


    Gruß
    Rainer

  • Zitat von "gert"

    Ganz genau und deswegen ist Stagebox teilen Mist! Frohes Fest


    Unter Anderem deswegen. Wenn die eine geteilte Stagebox nämlich ausfällt, hat man nämlich 2 Pulte nicht mehr. SPOF ohne Not bei den aktuellen Preisen herbeiführen halte ich nicht für sehr sinnvoll.

  • Zitat von "gert"

    Das ist glaube ich die beste Art es zu erklären. Und ganz genau so meinte ich auch.


    ich denke auch, das man dieses zunächst unlogische phänomen nur über nichtlineare verstärkungskennlinien erklären kann.
    das müsste man dann übrigens auch recht einfach nachmessen können.
    wenn man aber im "braven" bereich bleibt (also nicht in die nähe von 0dBFS gaint), sollte dieser effekt eigentlich nicht aufkommen.


    es gibt übrigens, gerade bei gigi-pulten, noch etwas was man bedenken sollte:
    oft wird hier, um digitalen clip durch fehlbedienung zu vermeiden, bereits im analogen preamp die notbremse durch eine cliplimiter-schaltung gezogen. dies würde den beobachteten effekt sogar noch mehr verstärken.


    falls ich mal zeit habe, probier ich das mit meinem pult mal aus. ich hab schon lange keine kennlinien mehr gezeichnet... ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • interessante Idee, naja die nächsten 3 Wochen muss ich Gott sei Dank kein Pult anfassen. Habe auch gerade überlegt wie das gehen soll.
    Wenn man nicht selber zuschauen kann und das Mikro mal in die Hand nimmt würde es sich darauf beschränken das ein File leiser ist als der andere. Den Abstand usw müsste man sich dazu denken. Also wenn überhaupt Video.
    Um es nochmal klar zu stellen, es handelt sich nicht um einen klanglichen Unterschied. Und das Endergebnis ist das der Sänger unbewusst und ungefragt eine bessere Mikrotechnik anwendet. Und viel besser ich bin gar kein Monitormann und mache es am FOH sowieso anders. :D

    Practice, Practice, Practice

  • Ich fände das auch spannend, das mal wissenschaftlich angehaucht zu untersuchen!


    Video ist schon mal ein guter Ansatz. Dazu sollte man reproduzierbare Verhältnisse schaffen. Statt eines realen Sängers wären ein kleiner Breitbandlautsprecher auf einem Stativ und rosa Rauschen sinnvoller. Und dann den Pegel über die Zeit aufzeichnen (mit SysTune o.ä.).

  • Zitat von "gert"

    interessante Idee, naja die nächsten 3 Wochen muss ich Gott sei Dank kein Pult anfassen.


    Bekommst du schon Ausschlag von den Weichmachern in der Firm-/Software? :D


    Theoretisch braucht man zum testen der Kennlinien doch nicht mal ein Mikro - per DI-Box Signal mit variierendem Pegel auf den Preamp, mit verschiedenen Gain-Einstellungen wieder aufzeichnen und am Ende normalisieren. Dann sollten die Unterschiede doch eigentlich sichtbar werden...


    Bei der Sache mit dem Breitbandlautsprecher bleibt der subjektive Faktor ja auch wieder aussen vor.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Welche anderen Faktoren können denn noch für den effekt verantwortlich sein? ich habe leider kein messequipment um es selber zu probieren.


    spontan stelle ich als mögliche ursache noch folgenes in die runde:


    veränderter freuenzgang: das ohr wird getäuscht weil bei unterschiedlichem pegel am preamp unterschiedliche frequenzgänge herschen (das würde ich mal hinten an stellen bei modernem equipment oder? ) andererseits wenn der sänger gerade weiter weg geht und im selben atemzug der preamp z.b. weniger mitten macht hört er sich schneller "nicht mehr" als wenn der frequenzgang gerade bliebe.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • In der Tat ändert sich, wenn man sich mal diverse Messprotokolle von Preamps anschaut, der Frequenzgang mit dem Gain indem Bässe und Höhen stärker beschnitten werden - allerdings wage ich zu bezweifeln, dass es bei einer typischen SM58-Verstärkung von 10 - 25dB so sehr ins Gewicht fällt. Meist macht sich das eher bei hohen Verstärkungen über 40dB bemerkbar.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "klauston"

    ich hatte mal einen Kollegen gehabt, der hatte den Gain voll offen, die Fader weit unten und nur Probleme.
    Als ich dann meinte, geh doch mit dem Gain runter und mach den fader weiter auf, da kam nur ein " Das bleibt doch gleich "
    Und das stimmt aber nicht ganz.
    Wer sich den Signalfluß mal ganz genau ansieht, wird merken, das dem eben nicht genau so ist.
    Und es definitiv anders klingt.


    Erläuter das doch bitte mal näher. Danke!

  • Mir geht es ähnlich wie gert, das muß man vorführen.


    Aber man hört es.
    ich kann im Regelall erkennen, ohne es zu sehen, ob jemand den gain weit offen hat und die Fader weit unten.
    nach meinem persönlichem Empfinden ist dann ein Mikro auch auf dem Monitor deutlich koppelanfälliger.


    Ich bin zu wenig Elektroniker, um es logisch elektronisch erklären zu können

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  • ich bleibe dabei, das diese beobachtung etwas mit den kennlinien der (eingangs-)verstärkerstufen zu tun haben muss.
    denn eigentlich ist das nicht logisch. im linearen bereich der gainstufe dürfte sich da keinerlei unterschied zeigen. nur mit gekrümmten kennlinien kann man das erklären.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ich bleibe dabei, das diese beobachtung etwas mit den kennlinien der (eingangs-)verstärkerstufen zu tun haben muss.
    denn eigentlich ist das nicht logisch. im linearen bereich der gainstufe dürfte sich da keinerlei unterschied zeigen. nur mit gekrümmten kennlinien kann man das erklären.


    Das wird man dann ja messen können müssen.
    Ich tippe auch zusätzlich auf THD. Das jedenfalls war mein einschneidendes Erlebnis mit der (auf dem In-Ear) blutarmen Akustikgitarre, die im orangenen Gain-Bereich plötzlich angenehm wurde.

  • Wobei dieser Effekt dann auch auf Pulten verschiedener Hersteller unterschiedlich stark ausgeprägt sein müsste. Oder die Preamps sind sich herstellerübergreifend doch ähnlicher, als offiziell immer behauptet wird :D


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Zitat von "derautor"

    Wobei dieser Effekt dann auch auf Pulten verschiedener Hersteller unterschiedlich stark ausgeprägt sein müsste. Oder die Preamps sind sich herstellerübergreifend doch ähnlicher, als offiziell immer behauptet wird :D


    es grüßt


    derautor


    Da wirst Du jetz aber einen Glaubenskrieg auslösen,geht doch gar nicht........


    Wo ist Anselm, der alte Messtaliban, wenn man ihn braucht... :D:D

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  • Hallo!
    Möchte mich mal in die Diskussion einklinken (und das Thema von der theoretischen Seite betrachten).


    Üblicherweise sind Preamps ja Class A Verstärkerschaltungen und ein Class A Verstärker wird im linearen Bereich der Verstärkungskennlinie betrieben.
    Erst wenn der Preamp über den Headroom hinaus betrieben wird kommt es zu Verzerrungen. --> eben wegen der Nichtlinearität der Verstärkungskennlinie im Sättigungsbereich.


    Das es unter 0dB Aussteuerung zu "Kompression aufgrund der Nichtlinearität der Kennlinie" kommt glaub ich nicht. So sehe ich das von der theoretischen Seite. Aber die Praxis ist ja oft bekanntlich anders als die Theorie.. Bin daher schon auf die ersten Messergebnisse gespannt!

  • Zitat

    Da wirst Du jetz aber einen Glaubenskrieg auslösen,geht doch gar nicht........


    Ja! :D


    Nein im Ernst! Mir ist das noch nie so aufgefallen, ich mache aber auch (leider!) nicht so häufig Monitor. Und wenn, dann kommen die Gains beim Check anfangs knapp unter 0, die Fader ebenso. In den orangenen Bereich gelangen die Preamps dann während der Show meist von ganz alleine... :D

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....