DI-Box, aber welche?

  • Hallo,


    ehrlich gesagt komme ich mir fast ein bisschen dumm vor diese Frage zu stellen... Aber gut, es hilft ja nichts. :roll:
    Wie die Themenüberschrift verrät geht es um eine neue DI-Box. Obwohl viel und ausgiebig darüber geschrieben wurde und wird, konnte ich leider nichts finden was mir so richtig zu einer Entscheidung verhelfen wollte. Nun was soll die gute Box können? Prinzipiell bin ich für alles offen, deshalb würde ich mir gerne erstmal Vorschläge anhören um dann darüber reden zu können.


    Um mal einen Anfang zu machen: Auf den ersten Blick gefallen mir die Palmer Pan04 und Pan03 ganz gut. Die BSS AR133 ebenfalls, besonders schön finde ich die Phantomspeisemöglichkeit, leider ist der Preis doch etwas überzogen.


    Um einmal eine Grundsatzfrage erneut aufzugreifen: Welche Bauweise innerhalb der DI-Box favorisiert ihr? Lieber den Trafo oder doch eine "elektrische Symmetrierung" a la Behringer & Co?


    Danke schonmal für eure Antworten
    Schwingspule

  • ich weiß das willst du jetzt nicht hören, und die Palmers spielen ja auch in Massen mit oft guten Ergebnissen auf deutschen Bühnen ... allerdings sollte man hier wirklich nicht sparen, da der Preis auch einer "teuren" DI-Box in Bezug auf ihre Lebensdauer eher nebensächlich ist. Also wenn man auch in schwierigen Situationen keinen Stress haben will, dann BSS, Radial oder am besten http://www.atelier-der-tonkunst.de/

  • Code
    Um mal einen Anfang zu machen: Auf den ersten Blick gefallen mir die Palmer Pan04 und Pan03 ganz gut. Die BSS AR133 ebenfalls, besonders schön finde ich die Phantomspeisemöglichkeit, leider ist der Preis doch etwas überzogen.


    Nun ja, Qualität wie Mu-Metall-geschachtelte Übertrager kostet halt! Die genannten Palmers, BSS, Radial und ADT sind professionelle erste Wahl und weit davon entfernt, das schwächste Glied in der Signalkette zu sein. Die kannst Du bedenkenlos einsetzen. Was meiner Erfahrung zufolge auch gut spielt sind die BSS-Klone von LD-Systems und B (DI-100). Die Stage Line DIB 100 hat wohl jeder schon mal in der Hand gehabt, ich würde die aber nur an aktiven Quellen (Keys, A-Git mit Batterie/Preamp) einsetzen. Außerdem geht bei rauem Umgang der Pad-Schalter manchmal hinüber oder der Einsatz der XLR-Buchse wandert ins Innere (ist leicht reparabel).


    Zitat

    Um einmal eine Grundsatzfrage erneut aufzugreifen: Welche Bauweise innerhalb der DI-Box favorisiert ihr? Lieber den Trafo oder doch eine "elektrische Symmetrierung" a la Behringer & Co?


    Auf jeden Fall Trafo! Dann nämlich besteht auch galvanische Trennung zwischen den Signalkreisen, wichtig! Es gibt meines Wissens zufolge überhaupt nur wenige DI-Boxen ohne Trafo, die genannte B. DI-20 gehört dazu und absolut nicht zu meinen Favoriten (weg damit :-D! ). Unterscheiden musst Du auch noch zwischen passiven (DIB 100, Pan 03, Pan 04, ADT) und aktiven Boxen (BSS, LD, B ect.). Letztere besitzen einen dem Trafo vorgeschalteten Verstärker zur Entkopplung, sind hochohmiger im Eingang und dadurch weniger soundbeeinflussend, wenn mal eine hochohmige Quelle (E-Bass direkt) angeklemmt ist. Passive DIs dagegen sind meist übersteuerungsfester und brauchen keine Phantompower.


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • ich bin ein grosser freund von passiven Di´s.
    in der regel gilt es nämlich, haufenweise relativ niederohmige ausgänge zu symmetrieren.
    ausserdem ist die option des echten groundlifts nur mit übertrager garaniert, und diese sind in passiven Di´s zwingend verbaut!


    die ADT machen einen hervorragenden job, ohne frage. ich hatte selbst mal eine im jahrelangen einsatz und habe sie erst vor kurzem einem bassisten verkauft, der damit sehr glücklich ist!


    in den meisten fällen geht es aber durchaus auch mit der altbekannten und sehr preisgünstigen DIB100 oder der etwas hochwertigeren Palmer-Di.
    bei der DIB sollte man darauf achten, das man sie nicht in die nähe von verstärker-trafos bringt (der übertrager hat keine MU metall abschirmung!). am boden liegend machen sie aber i.d.R. einen guten job.


    mit den BSS Di´s hatte ich schon ein paar mal probleme, die sich tatsächlich nur durch passive DI´s lösen ließen... ich finde diese teile wurden leider schon immer völlig überschätzt. schlecht sind sie nicht, aber einfach zu teuer.


    für hochohmige quellen möchte ich hier auch mal einen tipp abgeben:
    eine aktive Di-box namens "The smart DI" von Optogate.
    das ding klingt wirklich klasse und hat ein paar nette (abschaltbare!) features eingebaut, z.b. einen fusstaster und eine pegelanzeige.



    ein abschliessendes wort:
    die behringer DI-20 ist müll und gehört verboten! :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich sehe das so:


    für billig und Punk rock: DIB 100
    für schön leicht: Palmer
    Für Gut: Radial


    Es ist auch nicht verboten aus den genannten eine Kombination zusammen zu stellen :wink:

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat von "wora"

    ich bin ein grosser freund von passiven Di´s.
    in der regel gilt es nämlich, haufenweise relativ niederohmige ausgänge zu symmetrieren.
    ausserdem ist die option des echten groundlifts nur mit übertrager garaniert, und diese sind in passiven Di´s zwingend verbaut!...


    ich hatte in meinem text einen satz vergessen, welcher lauten sollte:

    Zitat


    "... deshalb ist es nicht wirklich nötig, extra nochmal elektronische schaltkreise dazwischen zu schalten.
    aktive Dis benötigt man nur in ausnahmefällen, wo die impedanz der quelle sehr hoch ist (z.b. piezo-tonabnehmer)..."

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    ich weiß das willst du jetzt nicht hören, ...


    Doch, deshalb hab ich die Frage ja gestellt :wink:


    Zitat

    Mu-Metall-geschachtelte Übertrager...


    Joa, die Palmers haben jedenfalls keine. Das angehängte Bild zeigt eine aktive Palmer Pan03 aus unserem Lager. Für 189€ (laut T :roll: ) nichts besonderes drin.
    http://www.tiefnig.com/et/ag/pan03.jpg


    Um gleich mal bei der Palmer zu bleiben: Mir ist etwas anderes aufgefallen... Gibt man ein ca. 10kHz Rechteck (oder höher) auf die DI, so schwingen die OPs länger nach, als überhaupt eine halbe Schwingung dauert. Das gefällt mir nicht besonders gut! Auch dazu ein Bild:
    http://www.tiefnig.com/et/ag/pan03_10khz.jpg


    Zitat

    mit den BSS Di´s hatte ich schon ein paar mal probleme, die sich tatsächlich nur durch passive DI´s lösen ließen.


    Kannst du das näher erlautern? Mir ist bekannt, das die BSS wohl keinen großen Headroom hat und gerne clippt. Mir persönlich ist das bei der BSS allerdings noch nicht passiert. Kann dazu jemand etwas sagen?


    Zitat

    für billig und Punk rock: DIB 100
    für schön leicht: Palmer
    Für Gut: Radial


    Mein Ziel ist vorallem gut, es darf aber auch gerne günstig sein. :D



    Jetzt kamen ja eine Menge Vorschläge auf den Tisch, dafür schonmal vielen Dank an euch! :)


    Ich versuche mal die in Frage kommenden zusammen zu fassen:
    - Palmer Pan03
    - Monacor (analog zur Pan03) DIB106
    - LD Systems LDI 102
    - BSS AR133
    - Radial PRO48


    Die Radial DI's find ich schlichtweg zu teuer! Weiß jemand was dort geheimnisvolles verbaut ist? Behringer DI20/DI800 kommt wohl aufgrund der Bauweise nicht in Frage. Was ist mit der Behringer DI4000? Prinzipiell nichts anderes als die Monacor oder Palmer, oder? Vom ADT hatte ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, noch nie etwas in der Hand. Kennt jemand deren Innenleben und möchte sich dazu äußern?


    LG

  • Hallo Leute.


    Ich hatte gerade einen Ellen langen Beitrag zusammengeschrieben den ich aber gleich wieder gelöscht habe, da ich gemerkt habe das letztendlich diesen niemand lesen würde.


    So. jetzt noch mal der versuch in kurz.


    Speziell bei direkter Gitarrenabnahme sollte man sich schon Gedanken über die Eingangsimpendanzen machen.
    Je höher die Einganzimpendanz am Amp bzw. an DI-Box, desto höher auch die Resonanz Frequenz der Tonabnehmer.
    Jetzt gibt es zwei Szenarien die ich ansprechen möchte:


    1. Git in DI dann parallel in Amp - da sollte immer eine hohe Eingansimpendanz an der DI gewählt werden ( Grund: Bei parallel Schaltungen ist die resultierende Impendanz immer kleiner als die kleinste Impendanz von den angeschlossenen Geräten )


    2. Git direkt an DI ins Pult ohne Amp - da sollte ein Impendanz gewählt werden die dem Amp entspricht ( Grund: ist die Impendanz der DI sehr hoch ist auch die Resonanz Frequenz der Tonabnehmer sehr hoch )



    Zitat


    mein Liebling bei allem außer bei Piezo ohne Preamp: Atelier der Tonkunst DI-Box HR
    Für die Piezos habe ich die blauen BSS-Nachbauten von LD.


    Kann mir vorstellen das die von Campfire angesprochen Piezzos sehr grell/schrill klingen. Da die Atelier der Tonkunst DI-Box HR eine Impendanz von 220k Ohm bzw von 10k Ohm bei -20db hat.
    Das ist schon recht hoch. Die angesprochene LD Sytems hat dagegen was um die 1k Ohm. Das drückt die Reso Frequ. schon um einiges. Man könnte da auch mal eine DI probieren die um 500 Ohm hat. Das könnte dann noch " runder und Wärmer " klingnen :D


    Hier stehts noch ausfühlicher :
    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=28&t=82184&start=30
    vorallem mal meine aufstellung der Di Boxen anschauen, das gibt mal einen Überblick was da so an Impendanzen angeboten wird.




    Oh Mist ... schon wieder ewig lang geworden..... :D



    Das ganze seht bei Aktiven Gitarren noch etwas anders aus... diese sind meist nicht so anfällig auf Impendanzänderung


    Gruß Steffen

  • was nehmt ihr dann bei einem alten fender-piano mk1 und 2 für eine di ?
    ohne weiterleitung per klinke an einen röhren / keyboardamp...
    -> nur weiterleitung über di in die pa- und monitoranlage

    stecker - drucker - schrauber - horcher - schieber - ...

  • Zitat von "Schwingspule"

    ...


    Kannst du das näher erlautern? Mir ist bekannt, das die BSS wohl keinen großen Headroom hat und gerne clippt. Mir persönlich ist das bei der BSS allerdings noch nicht passiert. Kann dazu jemand etwas sagen?


    da ging es immer um brummprobleme, die mit der BSS Di nicht in den griff zu bekommen waren. mit passiven Dis ging das dann immer sofort ohne probleme... ja, ich hätte es dazuschreiben sollen...



    discodude:
    die sache mit den eingangsimpedanzen sehe ich genau anders herum.
    wenn man eine quelle mit hoher ausgangsimpedanz hat, sollte die nachfolgende Di eine in verhältnis dazu möglichst hohe eingangsimpedanz haben, damit die quelle nicht zu sehr belastet wird.
    aber es ist schon spät und ich komme gerade von nem anstrengenden gig. entweder ich mach jetzt nen denkfehler oder ich hab deinen beitreag nicht richtig verstanden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Nee Wora, das passt schon. Gitarrenverstärker/Bodentreter haben idR. auch eine recht hohe Eingangsimpedanz die je nach Modell von 500kOhm bis 5MOhm reicht (da wird dann oft auch schon der erste Klangunterschied produziert).


    Ein Instrumentensound, auch elektrisch, lebt von seinen Resonanzen, wenn diese jetzt durch eine zu hohe Last (= zu niedriger Eingangswiderstand im Folgegerät) bedämpft werden, klingt es dünn und leblos. In der Regel verschwinden obenherum die Brillanzen, die nervigen Präsenzmitten aber bleiben. Auch die Bässe als Energiefresser gehen oft in die Knie, weil die Quelle einfach nicht in der Lage ist genug Strom abzuliefern.


    Die Eingangsimpedanz sollte gerade bei passiven Abnehmern eigentlich immer ein mehrfaches höher sein als die Quellimpedanz - außer man sucht mit Absicht einen bestimmten Effekt.


    EDIT: Zum Thema Piezos habe ich da gerade noch einen passenden Link gefunden: http://www.kontrabassblog.de/?page_id=12

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

    Einmal editiert, zuletzt von audiobo ()

  • Btw.: Der Headroom einer BSS AR133 ist an sich völlig in Ordnung - als aktives Gerät aber halt begrenzt. Dafür sind ja die PAD-Schalter da, um die Elektronik vernünftig anzusteuern - leider fehlt in der Tat, gerade für ein Produkt aus dem Preisbereich, eine Signal- und Clip-LED. Der Bühnenmann hört ja erst mal nicht, ob´s zerrt.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Um noch eine weitere DI ins Rennen zu werfen: Werde mir jetzt neben der ADT Rudi wohl auch die LA Audio DI2 genauer angucken.


    LG
    Schwingspule

  • @ audiobo


    eine signal- und clip-led will im phanthom-speise-modus
    ( nicht über die eingebaute 9-volt batterie )
    schon auch mit strom ( zum leuchten ) versorgt werden…


    da wird’s dann doch über die beiden 6k8-widerstände aus der +48 volt speisung etwas knapp


    der opamp mc33178 braucht schliesslich auch noch saft, um die lange leitung von der bühne zum foh anzuschieben.

    stecker - drucker - schrauber - horcher - schieber - ...

  • Öhm, das meinst du jetzt nicht ernst, oder? Für die Betriebs-LED reicht´s auch, zur Not wird diese einfach mit einer Doppelfunktion versehen.


    Außerdem scheinen andere das ja hinzubekommen: http://www.optogate.com/html/de_Smart_DI.html


    Wobei die Frage, ob sich alle tatsächlich an die 10mA-Spezifikation halten, durchaus manchmal berechtigt scheint... Andererseits braucht man an dieser Stelle nicht zwingend die ganzen 48V, also was soll´s, wenn die Spannung durch die Vorwiderstände ein wenig in die Knie geht (solange dies konstant bleibt).
    Die Stromaufnahme des unbeschalteten OPamp liegt bei 1,6mA plus Last, welche bei 600Ohm und +8dBu 3,3 mA beträgt
    Dann haben wir bei 3,3mA+1,6mA+2mA (LowCurrent-LED) 6,9mA + X
    Tatsächlich ist die AR133 mit einer Stromaufnahme von 7,5mA angegeben: http://www.bssaudio.com/produc…ds/Datasheets/ar133ds.pdf
    Da wäre noch Luft für zumindest eine einfache Clip-LED vorhanden und wenn die anspringt, ist die exakte Höhe der Spannungsversorgung akustisch auch nicht mehr relevant ;)

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.