Wieviel mehr Material, Zeit und Geduld plant ihr ein?

  • Eine Frage die ich mir öfters stelle, und jetzt nicht bei Kleinbaustellen wo um 10€ gestritten wird, sondern bei zB. Galageschichten die sich der Kunde schon was kosten lässt. Und ich meine auch nicht was man so an Backup mit hat, sondern eher in der Größenordnung:
    "Habt ihr da noch einen Screen fürs Foyer?" (+das 100m LWL + Extender + Zeug + Stand)
    "Wir bräuchten doch noch X Funkstrecken mehr"
    "Habt ihr noch 3 so Scheinwerfer für draußen?" (gemeint waren Citycolor)
    "Gibts vor der Bühne noch mehr Licht?" (nach 1/2 Tag einleuchten laut Regieplan hat sich der Künstler bei der Generalprobe gedacht er macht seine Show doch lieber VOR der Bühne)
    ...


    Wie handhabt ihr solche Anfragen?


    Gr.

  • ich würde sagen, das kommt extrem auf den kunden an! denn es gibt tatsächlich auch welche, die können richtig vorplanen ;)
    ein bisschen backup schadet nie, möglichst grosszügige zeitplanung ist ohnehin wichtig (irgendwas ist ja immer...), aber die von dir hier beschriebene situation deutet für mich auf eine doch sehr amateurhafte vorbereitung seitens des auftraggebers hin.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wie schon angedeutet eine Frage des Budget und des Kunden. Oft ist es aber gerade bei solchen Fragen so das auch der Faktor Zeit mit spielt. Wenn ich so was am Lager oder sogar direkt vor Ort habe und nur ein paar Minuten brauche, warum nicht. Bei allem anderen muss ich den Kontakt herstellen und schauen ob ich die Möglichkeit habe.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "kob1"


    "Habt ihr da noch einen Screen fürs Foyer?" (+das 100m LWL + Extender + Zeug + Stand)
    "Wir bräuchten doch noch X Funkstrecken mehr"
    "Habt ihr noch 3 so Scheinwerfer für draußen?" (gemeint waren Citycolor)


    "Das war so nicht im Angebot drin. Wir machen das gerne, wird dann aber auf der Rechnung extra aufgeführt."


    Zitat von "kob1"


    "Gibts vor der Bühne noch mehr Licht?" (nach 1/2 Tag einleuchten laut Regieplan hat sich der Künstler bei der Generalprobe gedacht er macht seine Show doch lieber VOR der Bühne)
    Gr.


    Das ist ein bißchen anders, weil es wohl mit Material gemacht werden kann, daß auch vor Ort da ist. Das geht "nur" auf die Arbeitszeit. Entweder geht man da durch oder versucht den Künstler davon abzubringen.


    Gruß
    Rainer

  • Tacho!


    Bei entspechendem Budget ist die eine oder andere Funkstrecke für umme drin, da diese eh im Koffer/Case liegt. Auch über 2-3 Scheinwerfer im Außenbereich lässt sich reden.


    Wenn es dann aber doch noch vor der Bühne entsprechend hell werden soll, 12 statt der gebuchten 6 Funkstrecken benötigt werden und man noch Zeit, Manpower und evt. zusätzliche Fahrtwege hat, dann wird entsprechend Nachberechnet. Man kann sich ja noch auf einen kleine Rabett für das Zusatzmaterial einlassen. Weiter würde ich aber nicht gehen, denn schließlich war es per Angebot entsprechend geplant.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat

    "Gibts vor der Bühne noch mehr Licht?" (nach 1/2 Tag einleuchten laut Regieplan hat sich der Künstler bei der Generalprobe gedacht er macht seine Show doch lieber VOR der Bühne)


    "Puh, schwierig! Wir tun unser Mögliches. Schauen wir uns das zusammen nochmal in 30 Minuten an."


    In der Zwischenzeit Schraubendreher schwingen, Lampen anders drehen, 2 Lampen anders positionionieren, sehr wichtig gucken- und fertig ist die gutgemeinte Umsonstlösung.


    Sollte es nicht dem Regieplan entsprechen (davon gehe ich aus), besteht die berechtigte Frage, ob diese ganze Aktion dem Regieplan entspricht. Mit den Mehrkosten kann man bei Nichtgefallen immer noch kommen. Dann umso berechtigter und verständlicher für den Gegenüber.


    Wenn es jetzt wirklich auf die 30 Minuten als Kostenfaktor ankommt, dann braucht man vermutlich dieses Engagement nicht (natürlich würde es eventuell wehtun).


    Das sich einer ängern wird (man selbst, der Veranstalter, der Künstler, die Helfer, ...) bei dieser Aktion, davon gehe ich aus. Egal ob man es "so oder so macht".


    Wann kommen solche Anfragen? Halte ich auch für wichtig. Was erwartet der Kunde? Soll man das kostenlos zur Verfügung stellen? Vernüftige Kommunikation halte ich in solchen Fällen für zielführend. Einmal hat sie ja schon- vermutlich auf Kundenseite versagt.

  • Bei Industriekunden (Rock'n'Roll, Tourtheater und TV funktioniert deutlich anders, ich weiss...) gibt es drei Kategorien von "in der Planung vergessenen" Sachen die immer wieder auftauchen:


    - Standards wie z.B. Mitschaumonitore auf der Bühne plus entsprechende Verkabelung, Rednerpultbeleuchtung (2 Profiler auf Stativ) in kleineren Sälen, MicroCue zum Fernsteuern von Präsentationen in grösseren Sälen, Adapter Miniklinke auf XLR mit Trennübertrager (!), Rednerpultleuchten, Audio/Videorecorder für Dokumentationszwecke, Stromadapter für ausländische Referenten, Video-Adapter für Laptopausgänge, Intercom/Funkgeräte zur Komunikation während der Show, Buffet/Barbeleuchtung (!) etc...
    Wenn es da klemmt hat der Verkäufer und/oder Projektplaner Mist gebaut. Dessen Aufgabe ist es nämlich dem Kunden eine funktionierende Veranstaltungstechnik zu verkaufen und nicht einfach nur Wünsche von jemand aufzunehmen der vielleicht einmal im Jahr eine Mitarbeiterversammlung planen muss und dementsprechend wenig Ahnung von der Materie hat.
    Mit nachberechnen ist in solchen Fällen in der Regel nicht viel. Wenn das Lager nicht gerade um die Ecke ist lohnt es sich bei kleineren Jobs daher tatsächlich so was auf Reserve im Auto dabei zu haben. Plus die üblichen Kisten mit Dreierdosen, Netzwerkzeug (Kabel, AP's, Switches) und einen Reservelaptop falls der Kunde mal wieder mit irgendeiner virenverseuchten Schrabbelmühle daherkommt um HD-Videos abzuspielen. Und ja, das führt regelmässig dazu dass der T4 für einen kleinen Einmann-Vortragsjob vor Ort nur zur Hälfte ausgeladen wird. Dafür sind solche Jobs aber in der Regel weit überdurchschnittlich rentabel.


    - grobe Planungsfehler wie zu kleine Bühnen, komplett vergessene Bereichsausstattungen, etc.: Da muss irgendwer nachzahlen, klar. Auch hier gilt allerdings: In vielen Fällen sind schon im Vorfeld Kommunikationspannen passiert (und sei es nur dass bei der Agentur keiner auf den Trichter gekommen ist mal die Bühnenanweisung des Künstlers zu lesen und weiter zu geben) die man dem Kunden in der Regel nicht 1:1 nachberechnen kann.


    - "psychologische" Mängel: Bühnenmonitore die dem Herrn Musikus nicht gefallen ("ist kein Filz dran/steht nicht Dynacord drauf, das kann ja nix taugen" :roll: ), "Licht ist scheisse" , ruckelnde Youtube-Videos in Präsentationen...; hier hilft wie schon erwähnt ein bisschen Spare-Material und vor allem viel Schauspielerei :wink:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Gerade bei Industrieveranstaltungen ist es bisweilen hilfreich die Künstler daran zu erinnern daß auch sie hier nur Dienstleister ist. Diese Erkenntnis trifft manchen (v.a. ehemaligen) "Star" ebenso Überraschend wie hart. Aufklärung dieser Art ist unglaublich effektiv birgt aber manchmal gewisse "Risiken"


    Man sollte dazu aber mindestens einen Schwarzen Gürtel in Psychologie besitzen.


    Ansonsten ist die Frage was man an nicht kalkulierter Mehrleistung erbringt natürlich einzelfallabhängig. Ich finde es hilfreich, zumindest im Kopf, eine Obergrenze in Abhängigkeit von Kunde und Auftragssumme zu ziehen. "Vor-Ort-ich-will-meine-Ruhe-hauptsache-es-läuft-Natural-Rabatt" quasi.
    Die Höhe dieses Rabattes hängt dann wieder direkt mit der eigenen Nervenstärke und dem eigenen Verhandlungsgeschick zusammen.


    Aber nicht vergessen die Mehr- Leistungen sorgfältig zu dokumentieren und dem Kunden immer schön unter die Nase zu reiben. Sonst bringts ja nichts ;)


    Gruß, Michel

  • ... und dann gibt es unter den VT Firmen selbst noch schwarze Schafe, die ihre Aquise so handlen, dass sie offensichtliche Defizite in der Planungsphase bewußt übersehen, weil sie dadurch ein Angebot mit "Unterdeckung" so günstig abgeben können, dass der Auftrag gesichert ist, besonders gerne für eine frühe Auftragsvergabe.
    Wenn dann der Job aufgebaut wird und die Defizite zutage treten, wird alle Energie darauf verwendet, sich selbst als Retter darzustellen und parallel eine 'nachberechnungsfähige' Dokumentation zu generieren. Zu diesem Zeitpunkt hat der Kunde die seriösen Angebote von 6 Monate zuvor günstigerweise meist schon vergessen.


    Die Unseriosität dieser Vorgehensweise wird leider viel zu selten aufgedeckt. :evil:

  • Tja Guma, da ist was dran.
    Wenn ich sowas erst vor Ort feststelle ist wohl wirklich was falsch gelaufen.


    Zitat

    "Das war so nicht im Angebot drin. Wir machen das gerne, wird dann aber auf der Rechnung extra aufgeführt."


    +1 !


    Aber generell schwieriges Thema - mein "Lieblingsveranstalter" hat sich auch letztens böse beschwert, daß ich ihm tatsächlich 3,- netto zusätzlich für 2 Pin-Spots berechnet habe. "Das müßte als Stammkunde ja mal drin sein" - Stammkunde hin oder her, wenn das ausgehandelte Pauschalangebot schon deutlich die Schmerzgrenze angeschnitten hat, kostet halt jedes Kabel extra!


    Ansonsten vertrete ich prinzipiell die Auffassung, daß alles was das Lager verläßt, auch bezahlt werden muss.
    Bei eigenen Produktionen gibt es halt Spare-Material, wenn was ausfällt und auch mal ne Extra-DI-Box, Adapter und Verlängerungen in petto - aber nicht noch 3 extra City-Colors für umme ...
    Selbst 3 Floorspots extra bringen rd. 15€ mehr in die Kasse - das sind schon 2 Schnitzel in der Pommesbude nebenan.
    Dort krieg ich die Majo auch nicht umsonst, wenn ich was bestell.
    Oder gibts bei Europcar neuerdings nen Smart extra, wenn ich nen LKW über Wochenende miete?
    Nur in der Veranstaltungstechnik gibts immer wieder Extra-Würste für den Kunden?
    Das kann es nicht sein!

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • Zitat von "djobi"


    Nur in der Veranstaltungstechnik gibts immer wieder Extra-Würste für den Kunden?


    Hast du dich noch nie gefragt warum plus/minus ein und dasselbe Material bei einer Rock'n'Roll-Tourbetreuung für einen Bruchteil des Preises pro Tag raus geht der auf einer Einzelveranstaltung im Industriesektor gezahlt wird? Dumping und Selbstausbeutung sowie die Unart abgeschraddeltes, sicherheitstechnisch grenzwertiges Material auf Low-Budget-Tourneen und Stadtfesten "aufzuarbeiten" jetzt mal aussen vor gelassen...
    Auch Industriekunden und Agenturen haben nix zu verschenken. Seriöse und unseriöse Geschäftspartner unterscheiden sich oft lediglich im Umfang der Flexibilität die sie von ihrem Gegenüber meinen verlangen zu können. Da muss man bestimmten Kandidaten auch mal sagen können "Nein, für das Geld gibts das nicht!" wenn mehr als einmal viel zuwenig bestellt wurde und man dann vor Ort auf die Betteltour kurz bevor es los geht versucht hat noch mehr raus zu holen. Wie weit man da mitspielt ist (leider) oft auch Firmenpolitik; wer als "Kleiner" auf solche Kunden angewiesen ist macht allerdings grundsätzlich was falsch.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat

    ein und dasselbe Material bei einer Rock'n'Roll-Tourbetreuung für einen Bruchteil des Preises pro Tag raus geht der auf einer Einzelveranstaltung im Industriesektor gezahlt wird


    Natürlich kann ich da anders kalkulieren - aber ich sehe diese "Gratis-Mentalität" ja schon bei kleinen Geschichten: Da wollte letztens ein Geschäftsführer einer KFZ-Werkstatt heiraten, und fragte an, ob er nicht noch 4 Floorspots extra haben könnte - natürlich für umsonst, weil er bezahlt ja schon X € für den DJ.
    Ich habe dann nur gefragt, ob ich bei Ihm zum bezahlten Ölwechsel auch einen Satz Gratisscheibewischer bekomme.
    Es hat dann bezahlt ...


    Oder ein "DJ" vorletzte Woche der 1 "Komplettpaket Ton 3" und 1 "Partypaket Licht 2" mieten wollte - und dann das neue Pioneer DJM noch als Gratiszugabe verlangt, weil er ja schon 2 rabattierte Pakete gebucht hat..


    Tanken so Leute auch 50l Super und verlangen dann an der Kasse 5l als Gratiszugabe?
    An welcher Tankstelle funktioniert sowas denn?


    Nur in der Veranstaltungstechnik, da wird von Kundenseite gehandelt (und leider auch von Vermieterseite gedumpt), was das Zeug hält.
    Das eigene -kurzsichtige- Interesse schadet wiedermal der Allgemeinheit (der Branche)
    Vielleicht sollte man wirklich mal einen steuer- und betriebswirtschaftlichen Grundkurs für alle Existenzgründer vorschreiben.

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • Grundsätzlich mag ich da zustimmen. Trotzdem bin ich auch selbst immer wieder gern zuvorkommend, wenn ich noch ein weiteres Mikrofon oder ein weiteres Stativ aufstelle, ohne dass davon vorher die Rede war, einfach weil es sowieso dabei ist. Auf normalen Jobs habe ich einen Koffer voller DI-Boxen dabei, und es ist mir vollkommen wurst, ob ich drei davon benötige oder zehn. Wenn der Job zehn erfordert, wird der Koffer geleert, fertig.


    Letztes Wochenende kamen Zusatzmusikanten (unabhängig von uns) und kriegten ihre komische Dynacord-PA nicht ans Spielen. Außerdem funktionierte irgendein silbernes Shure-Glitzermikrofon BJ. 1958 nicht gescheit. Da bei uns alles nach Plan lief, haben wir uns zu zweit um die technisch überforderte Combo gekümmert und mit Fußkuss zwei SM57 auf Stativ ausgeliehen.


    Als man vor Anpfiff backstage zusammensaß, wurde vom Bandleader der Gasttruppe ein spezieller Toast ausgebracht auf die "außergewöhnlich hilfsbereiten und professionellen Techniker" und den exzellenten Eindruck, den sie hinterließen. Wie schön, dass Veranstalter und Financier sich zu diesem Zeitpunkt im gleichen Raum befanden.


    Ob nun die beiden SM57 samt Stativen an diesem Abend ihr Dasein in verschlossenen Cases fristen oder ich die eben irgendwohin baue, macht wohl keinen Unterschied. Verschleiß? Zu vernachlässigen. Zusätzliche Arbeit? Ebenfalls. Aber den Job habe ich im nächsten Herbst wieder in der Liste - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!


    Gleiches gilt für 3er-Verteiler, Klinkenkabel, Kaltgerätekabel usw. Ich liebe den Moment, wenn ein Musiker kaltschweißig wird, weil irgendetwas fehlt oder defekt ist. Dann spaziere ich wie King Louie zu meinen Kisten und hole mit Gönnermiene das benötigte Ding heraus. Im Leben käme ich nie auf die Idee, dafür hinterher etwas extra aufzuschreiben. Im Gegenteil - ich lebe schon zu einem Gutteil davon, dass die Leute wissen: der Phil, der hat alles dabei, und wenn das Gitarrenkabel am Arsch ist, hat er sofort ein neues in der Hand.

  • In der Tat ist es meistens das Verhandlungsgeschick, Fingerspitzengefühl und der richtige Zeitpunkt dazu. Welcher meistens das größere Problem darstellt wegen der akuten Kurzfristigkeit.
    Eigentlich ist dieser während bzw. nach der VA besser.
    Wenn der gute Mann nach paar Gläsern Sprudelwasser entspannt ist, der Überraschungsgast dochnoch gekommen ist, seine Alde sich wieder eingekriegt hat, die Schwiegermutter nach Hause ist (...)


    Man muß aber auch vor Ort mal 'Nein' sagen können. Vor allem; wenn die Zeit keine größeren Änderungen, weitere Aufbauten etc. zuläßt.
    Es nützt ja auch keinem; wenn der Soundcheck der Galaband ausfällt, der Redner ohne Batterien im Mic und Mann am Pult loslegen will. Oder noch einer im Rig sitzt und von kreuz nach quer die ersten eintreffenden Gäste blendet.
    Weil an paar eigentlich verzichtbaren Außenspots noch 5km Kabel gezogen werden müssen....
    Und man muß auch mal irgendeinen Sangesbarden, Zauberer oder Stripperin selbst überzeugen, doch lieber an der vereinbarten bzw. üblichen Stelle aufzutreten.. :) .

    Never stop a running System

  • Zitat von "djobi"

    ...
    Vielleicht sollte man wirklich mal einen steuer- und betriebswirtschaftlichen Grundkurs für alle Existenzgründer vorschreiben.


    +1
    diesen satz sollte man mal festpinnen.


    natürlich bricht sich niemand einen zacken aus der krone, wenn hier oder da mal noch ne kleinigkeit dazukommt. wir kennen ja die musiker ("oh hoppla, wir haben ganz vergessen zu sagen das heut noch ein saxophonist dabei ist") zwei mikros mehr und ein paar Di´s... was solls, das macht den braten nicht fett - und der service wird meistens anerkannt!


    im ausgangspost ging es aber um ganz andere sachen, und da muss man irgendwann einfach mal die bremse ziehen. leider gibt es durchaus kollegen, die diese bremse nicht kennen oder die glauben, sie könnten diese bremse nicht einsetzen. diese freibriefe werden dann von den entsprechenden leuten ausgenutzt, teilweise auch völlig schamlos.


    ich bin übrigens ein ganz berüchtigter "nein-sager" :lol: .
    dadurch habe ich zwar auch schon den ein oder anderen job verloren... aber was solls: ich habe dafür wieder andere kunden kennengelernt, die zuverlässig sind und gerne mit mir zusammenarbeiten. unter dem strich war mein nein-sagen also hilfreich.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich finde es kommt sehr auf die Umstände vor Ort an, darauf wie man seine Preise kalkuliert und darauf wie der Kunde fragt.


    Meistens entspreche ich kleinen Extrawünschen, solange sie im Verhältnis zur Auftragssumme im grünen Bereich sind und ich Zeit dafür habe. Es spielt allerdings eine nicht unerhebliche Rolle, WIE der Kunde fragt und auch wie er sich im Vorfeld verhalten hatte. Sonst kann's dann plötzlich sehr schwierig und umständlich sein, eine zusätzliche Delay-Linie aufzubauen und ist mit erheblichen Mehrkosten verbunden.


    Bei Stammkunden spielt es eine Rolle, wie es im Schnitt aufgeht. Wenn der Kunde immer mal wieder einen "guten" Auftrag für mich hat, gibt's auch mal was umsonst.

    Der Ton macht die Musik.

  • Das skizzierte Szenario von guma hat mich kurz innehalten lassen. Ohne zu pessimischtisch rüberkommen zu wollen, meine ich- notfalls abstrahiert- dass es so ein skiziertes Verhalten in vielen Bereichen gibt. Wer etwas nicht versteht (auch wenn es Schwachsinn ist) ist dumm. Oft fehlen die Basics um gezielt nachzufragen (Als Kunde muss man ja auch nicht alles wissen. Dafür gibt es ja schließlich den Profi). Daher wird nicht nachgefragt. Tut auch nicht so weh, wenn Mehrkosten endstehen und es nicht das eigene Geld ist. Da kann man wahrscheinlich sehr oft "die (natürliche) Arroganz des Gegenübers" ausnutzen. Wenn es richtig krass läuft, haben sich wahrscheinlich die Richtgen gefunden.


    M.E. gibt es einen difussen großen Graubereich. Ggf. wird man da sogar nichtwollend reingezogen. Aus alle dem (persönliche Meinung), glaube ich dass sowas

    Zitat

    ...
    Vielleicht sollte man wirklich mal einen steuer- und betriebswirtschaftlichen Grundkurs für alle Existenzgründer vorschreiben.


    nichts bringt. Ein "Charaktertseminar" ist in meinen Augen sinnvoller. Und wenn man das nicht braucht, braucht man das andere auch nicht.


    ciao
    sebastian


    P.S. Hat das jetzt was mit der Eröffnungsfrage zu tun? Ja!

  • "charakterseminar" hört sich ganz gut an.
    nur: wie soll das aussehen, bzw. wer soll das prüfen?


    ich denke jetzt einfach mal die deutschen autobahnen: die meisten autofahrer halten sich an die regeln und nehmen auch rücksicht, aber leider gibt es, wie wir alle aus leidvoller erfshrung wissen, immer ein paar ausreisser. die sollten eigentlich auch einen führerschein haben, woher auch immer...
    was ich damit sagen möchte: sowas wird´s mit höchster wahrscheinlichkeit nie geben.


    veranstaltungsbuden, die nicht rechnen können bzw die versuchen, über den preis in den markt zu kommen, wird es immer geben.
    das einzige was man meiner ansicht nach tun kann: ignorieren und sich mit ihnen auf keine geschäfte einlassen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "madmax"


    Man muß aber auch vor Ort mal 'Nein' sagen können. Vor allem; wenn die Zeit keine größeren Änderungen, weitere Aufbauten etc. zuläßt.
    Es nützt ja auch keinem; wenn der Soundcheck der Galaband ausfällt, der Redner ohne Batterien im Mic und Mann am Pult loslegen will. Oder noch einer im Rig sitzt und von kreuz nach quer die ersten eintreffenden Gäste blendet.
    Weil an paar eigentlich verzichtbaren Außenspots noch 5km Kabel gezogen werden müssen....
    Und man muß auch mal irgendeinen Sangesbarden, Zauberer oder Stripperin selbst überzeugen, doch lieber an der vereinbarten bzw. üblichen Stelle aufzutreten.. :) .


    .....Amen! Gott sei Dank gibt es diese gut bezahlten Job's und wir machen gern den Transporter auf und kippen noch Spare in den Galasaal. WENN der Grundpreis stimmt. Innerlich wird man ja manchmal rot und schämt sich wenn man bedenkt wieviel R&R Job's für diesen Erlös zu schieben sind :oops: :oops: und da gibt es viel Material für umme. Schließlich hat der Kunde ein sorglos Paket gebucht. ABER die Hilfe hat ein Ende wenn die Show beginnt. Eindrucksvoll hat mal ein Kollege die wichtige Presse/Funk abtreten lassen als die ein Signal haben wollten. "Nix mehr - die Show läuft" als der Bundespräsident angekündigt wurde......und Recht hat er.
    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?