Lautsprechertests im Lager - Erfahrungswerte/ Tools ?

  • Hallo Zusammen,


    ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit, Lautsprecher im Lager (Warenein u. ausgang) schnell
    und effizient zu prüfen.


    Schön wäre eine Ampelfunktion , wie bei NTI, um schnell Abweichungen anzeigen zu lassen und ggf.
    der Werkstatt zuzuführen.


    Bisher vorhanden: SysTune Pro + RME UC/ UCX + Messmikrophon.


    Das Abspeichern von Overlays klappt natürlich, bietet aber noch zuviel Interpretationsspielraum,
    bei der abschließenden Betrachtung.


    Mich würde mal interessieren, wie das bei anderen Firmen gemacht wird?
    Es geht hier um Vielfachmessungen nach einem Wochenende, wo leicht bis zu <80 Lautsprecher,
    verschiedenen Typs aufschlagen können.
    Warenwirtschaftssystem mit der Möglichkeit Sollzustände abzuspeichern, ist natürlich vorhanden.


    Grüße
    Marcus

    Gruß
    Marcus

  • Impedanzmessung ist meiner Erfahrung nach das Sinnvollste, Schnellste und Idiotensicherste. Programm? Ui, was mein Ex Arbeitgeber damals hatte weiß ich nicht mehr. Stefan, wie macht Ihr das jetzt?
    Ansonsten weiß ich dass ARTA Impedanz kann, das kann aber wieder nicht vernünftig overlayen (vielleicht sollte man den Kollegen mal bitten, da was zu programmieren 8) )


    Egal wie Du es am Ende machst, einen Dummy kannst Du da meiner Erfahrung nach aber in keinem Fall dranstellen. Da gibt es soviele Nuancen an Fehlern die ein LS haben kann - mache sieht man bei Impedanzmessung nicht, etliche bei F-Gang Messung nicht, zumal man für F-Gang schon noch viel genauer wissen muß was man tut, manche Fehler verrät das Rauschen selber, viele Fehler verrät das Rauschen nicht, zusätzlich werden alle Messungen an LS durch Außenlärm beeinflußt, dass muss man wieder wegdividieren.


    Erfahrung kann man sammeln, aber das Potential und Wollen muß bei den entsprechenden LagermitarbeiterInnen schon da sein. Ampel? Nä.


    Zitat

    Das Abspeichern von Overlays klappt natürlich, bietet aber noch zuviel Interpretationsspielraum,
    bei der abschließenden Betrachtung.

    Eben, genau das meine ich. Den Interpretationsspielraum wirst Du wohl nicht weg bekommen, auch wenn Impedanzmessung wesentlich akkurater ist.
    Für die Beurteilung braucht es jemand mit Erfahrung, der motivierte, fähige MA einweisen kann, die dann ihrerseits Erfahrung bekommen.


    Edith sagt, ich solle Absatz 2 überarbeiten, aber mir läuft grade die Zeit aus, sorry :oops:

  • Andi, bitte, ich weiß, dass du gerne polarisierst. Aber: nur weil dir etwas fremd ist, musst du es nicht zur allgemeinen Wahrheit erklären! Also nicht Wein predigen und Wasser saufen!


    Bei mir im Lager - und auch bei einigen Kollegen - stehen einfach ein Amp mit entsprechendet Kabelage und ein Zuspieler, der Sweeps von 40 - 100 Hz oder von 40 - 20 kHz kann. Für einen kurzen Funktionstest ausreichend, bei subjektiven Auffälligkeiten wird dann genauer nachgesehen.


    Ob und in wie weit es möglich und sinnvoll ist, sowas zu automatisieren und in einer WW zu erfassen? Das muss jeder für sich entscheiden. Oder Rat bei einem Hamburger Werkzeugmachermeister einholen - da gibt es bestimmt noch mal ein Statement ganz dicht aus der Branche...

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Ich erachte das schon als Wichtig!


    Kleines Beispiel:


    Tour mit 24 LineArray Elementen, verpackt in Viererkisten.
    Unterwegs ist ein Mann + Örtliche.


    Konfigurationen 6 - 12 pro Seite, je nach Halle. Hat aber immer 24 Stk. auf dem Lkw.


    Wie es der Zufall will, hat er zwei "Gurken" an Bord, die jeweils Abweichungen von 2-3 dB gegenüber
    den Anderen haben.


    Lautsprecher wurden mit Musik und Testsignalen im Lager "durchgehört". Hört trotzdem nicht jeder...


    Wie es der Zufall so will, hat der Techniker die beiden "Gurken" meißtens ganz unten bzw. ganz oben im Array.
    An Tag X, sind beide auf einer Seite in der Mitte! Anruf im Lager:"Hier ist was komisch.Eine Seite spielt nicht richtig.
    Bitte mal die Kabel testen, da schein irgendwo ein Dreher :wink: zu sein "


    Nach dem Tourblock wird wieder getestet... s.o.


    Um solche Sachen in den Griff zu bekommen, macht man sich halt Gedanken

    Gruß
    Marcus

  • Zitat von &quot;MH 3&quot;


    Um solche Sachen in den Griff zu bekommen, macht man sich halt Gedanken


    Noch mal:
    Was willst du damit erreichen?
    IMHO besteht Einigkeit über die Ansicht, das komplexe Systeme (hier: Line array) ein anderes Fehlermanagement brauchen wie 'ne 15/3 aussm Garagenverleih.
    Ferner eine Kontrolle im Lager kaum Fehler bei(m) Transport/Montage/Bedienung ausschliessen kann.

  • Tacho!


    Ist denn bei einer Impedanzmessung nicht die Frequenzweiche hinderlich? Ich jedenfalls würde für eine Impedanzmessung nur den nackten LS messen. Dazu muss aber die Kiste zerlegt werden. Das wäre letztendlich ineffizient, zumindest für einen Kurztest.


    Kurztest sieht wie folgt aus:
    Sichtprüfung und mal die Nase ans Gehäuse annähern. Falls deutliche Überlastung lässt sich das meistens erriechen.
    Mit Tongenerator im entsprechenden Frequenzbereich durchsweepen oder weißes Rauschen drauf geben. Im letzteren Fall das ganze mit einer Referenz vergleichen. Abweichungen im Rahmen von 2-3 dB sollten da deutlich sichtbar werden.
    Dann auch mal eine Referenzmusikstück abspielen. In der Regel hört man es doch, falls ein defekt an einem Chassis vorliegt und falls man es nicht hört wird es in den meisten Fällen auch der Kunde nicht hören.


    Primär interessiert mich erstmal ob der LS überhaupt noch voll funktionsfähig ist oder ob ein Chassis geschossen wurde.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Erreichen möchte ich geringere Abweichungen bei der Prüfung von Lautsprechern.


    Was bisher gemacht wird, reicht in Einzelfällen nicht mehr.
    Mit den Tests sind an einem Mo. im Lager zwei Personen beschäftigt! Und zwar, je nach WE,
    den ganzen Tag. Das soll einfach effizienter gestaltet werden. Gemacht wird es in jedem Fall,
    die Frage ist nur wie...

    Gruß
    Marcus

  • Braucht es denn dazu nicht einen speziellen Meßraum? Gerade wenn es um kleinere Abweichungen geht. Meiner Meinung nach ist so etwas in einem Lager gar nicht zu ermessen, da die Umgebungsparameter nicht definiert sind. Da steht die eine Kiste mal hier und mal da und schon hat man unterschiedliche Meßergebnisse aufgrund von unterschiedlichen Reflexionen und Laufzeiten.


    Ich schließe mich der Frage von Andi an.... wozu der ganze Aufwand? Der Kunde hört es doch so oder so nicht und wenn es zu Reklamationen kommt glaubt es einem der Kunde nicht, auch wenn man noch so viele Meßbeweise erzeugt hat.


    Für mich muss die Kiste primär funktionieren und das tut sie dann, wenn alle Chassis auch bei Vollgas unbeeindruckt ihren Dienst verrichten. Das wäre der effizienteste Weg.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Dazu braucht es keinen expliziten Messraum. Siehe dazu den Wareneingang von Lautsprecherboxenherstellern.
    Es gibt ein extrem feines System von Neutrik um Chassis nach ihren Toleranzen zu messen. Irgendjemand hier wird wissen, wie es heißt, ich weiß es nicht.

  • Bei uns steht eine alte Endstufe (bei der nur mehr ein Kanal geht) auf der Rampe. Bringen Kunden Lautsprecher zurück, werden sie schnell angesteckt und auf der anderen Seite das Eifon. Mit Referenzmusik hört man sehr schnell, ob was kaputt, oder alles in Ordnung ist. Hat sich bewährt. Das geht mit Fullrangeboxen sehr gut. Bei komplexere Systemen ist immer jemand von uns dabei, die Anlage ist mächtig genug dimensioniert und so ist es noch nie passiert, dass ein Lautsprecher abgeraucht ist, wenn ein Techniker von uns dabei war.


    Grüße, Faxe

  • Zitat von &quot;yamaha4711&quot;


    Ist denn bei einer Impedanzmessung nicht die Frequenzweiche hinderlich?


    Eigendlich nicht, wenn man den Test als Soll/Ist-Vergleich fährt, in Relation/Vergleich zu einem neuwertigen/intakten System.


    Ermittelt der Techniker einen Fehler im System während des Einsatzes, ist es seine Aufgabe, den Fehler zu erkennen und fallweise zu beheben/zu kaschieren.
    Eine zusätzliche Diagnose-Ebene macht das System nicht sicherer, nur aufwändiger.


    Das Ganze zielt ja m.M. nach ein bisschen in Richtung Qualitätsmanagement-Systeme, wo in ähnlicher Weise gegenüber Dritten ein systemorientiertes, dokumentiertes Fehlermanagement besichert werden soll.


    Und wenn mir bei der Rücklieferung einer gemieteten Lautsprecherbox der Lagerviz klarmachen will, das Ding sei kaputt, gilt bis zum Beweis des Gegenteils die Annahme, das der Defekt schon bei Anlieferung vorhanden, bzw. zumindest angelegt war.

  • Zitat von &quot;kristian w.&quot;

    Bei komplexere Systemen ist immer jemand von uns dabei, die Anlage ist mächtig genug dimensioniert und so ist es noch nie passiert, dass ein Lautsprecher abgeraucht ist, wenn ein Techniker von uns dabei war.


    Zumindest hört's/riecht's der Verleiher-Techniker und kann schonmal ein Gaffa drankleben.


    Lautsprecher rauchen nicht nur ab; die Kisten, in denen 'se eingebaut sind, fallen auch mal runter. Manche Leute haben eben nur Daumen.
    Passiert das nach Ende beim Abbau mit noch heißer Spule/Magnet, ist dann beim nächsten Gig oder "mit Glück" eben beim Test in der Werkstatt die Verwunderung groß.. :shock:
    Wenn der Mitgereiste grade auf'm Klo war, den Laster ranfährt oder sich die letzte Wurst beim Caterer fängt; merkt er's nichmal und berichtet seinem Chef dann am nächsten Tag "keine Vorkommnisse"....
    Fällt die Box nicht auf eine Ecke (oder ist abgerockt) sondern flach, kann mans hinterher nicht mal mehr sehen.

    Never stop a running System

  • Zitat von &quot;Mechwerkandi&quot;


    Ermittelt der Techniker einen Fehler im System während des Einsatzes, ist es seine Aufgabe, den Fehler zu erkennen und fallweise zu beheben/zu kaschieren.


    Wenn das mal immer klappen würde...

    Zitat von &quot;Mechwerkandi&quot;

    Eine zusätzliche Diagnose-Ebene macht das System nicht sicherer, nur aufwändiger.


    Da gebe ich Dir leider erst Mal recht. Sicherheit bringt das noch nicht, aber es ist ein Anfang. Aufwändig ist es ja
    jetzt schon.

    Zitat von &quot;Mechwerkandi&quot;

    Das Ganze zielt ja m.M. nach ein bisschen in Richtung Qualitätsmanagement-Systeme, wo in ähnlicher Weise gegenüber Dritten ein systemorientiertes, dokumentiertes Fehlermanagement besichert werden soll.


    Geht in diese Richtung

    Zitat von &quot;Mechwerkandi&quot;

    Und wenn mir bei der Rücklieferung einer gemieteten Lautsprecherbox der Lagerviz klarmachen will, das Ding sei kaputt, gilt bis zum Beweis des Gegenteils die Annahme, das der Defekt schon bei Anlieferung vorhanden, bzw. zumindest angelegt war.


    Durchaus ein Problem, bei Dry Hire...

    Gruß
    Marcus

  • Hi,


    bei passiven Systemen ist die Impedanzmessung (bzw. der Impedanzvergleich) das Mittel der Wahl, da die Umgebung kaum einen Einfluss hat.
    Alles was mit Mikrofon etc. arbeitet braucht eine Reproduktionsmöglichkeit für den Messaufbau und Ruhe.
    SATlive kann im übrigen auch Impedanz (mit etwas Zusatzhardware) und da auch 8 Kurven als Vergleich im Hintergrund.



    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Schönes Gerät, aber wohl doch eher für Hersteller von Lautsprechern...
    Bietet aber genau die gewünschte Funktion!


    Mir würde aber eine automatisierte Auswertung, der mit SysTune erzeugten Overlays, völlig reichen. Im Prinzip sind ja alle relevanten Daten schon gespeichert, fehlt lediglich die entsprechende Maske.

    Gruß
    Marcus

  • Zitat von &quot;MH 3&quot;


    Da gebe ich Dir leider erst Mal recht. Sicherheit bringt das noch nicht, aber es ist ein Anfang. Aufwändig ist es ja
    jetzt schon.


    Vor allem würde der gezeichnete Weg in letzter Konsequenz den Aufwand noch mal verzehnfachen.
    Dazu kommt der Umstand, das komplexe Systeme ausgesprochen anfällig sind für Manipulationen.

  • Wie gesagt, Hauptaugenmerk sind LA Elemente und hierbei auch schon kleinere Abweichungen,
    lange vor defekt! Alles andere sind Nebeneffekte.


    Mich wundert allerdings, wie sorglos mit der Materie umgegangen wird. Das Problem
    müßten doch eigentlich mehr Leute haben...


    Ignorieren hilft hier auf Dauer auch nicht wirklich.
    Bin aber für jeden aufgezeigten Hinweis dankbar.


    Gruß

    Gruß
    Marcus

  • Angenommen, die Eingangskontrolle wird von einem Tontech durchgeführt und nicht von einer zukünftigen Fachkraft: ein SM58 nebst entsprechender Verstärkung reicht.
    Jeder ernstzunehmende Tonler wird damit sofort heraushören, ob da "irgendwas nicht stimmt". Erst recht im direkten Vergleich mehrerer baugleicher Lautsprecher; wenn nicht, ist es auch nicht relevant.
    Wo’s um die schlichte Entscheidung geht 'Lagerung im Hochregal oder Überprüfung in der Werkstatt' ist das die gleichermaßen wirtschaftlichste, erprobteste und effektivste Lösung.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."