im zelt zu leise, draussen zu laut

  • ich hab da ne va in nem zelt das oben nen luftauslass mittig hat. der sieht aus wie ein kleines zelt auf dem grossen. kann es nun sein das der schall sich dort rausbewegt und dann über die zeltplane aussen weit durch die welt verteilt wird ? das zelt selber ist ziemlich gross(30x60m) und sehr hoch(11m) und entsprechend viele leute die krach machen.....


    beschallungskkonzept ist schon sehr zonengerichtet und auf sehr leise ausgelegt....

    dumm sterben kann jeder

  • eine zeltwand hat ja bekanntlich ziemlich niedrige schalldämmwerte (vor allem zu tieferen tönen hin!).
    ich glaube über den luftauslass oben musst du dir wirklich die geringsten sorgen machen... 8)


    ausserdem kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, dass es IM zelt zu leise ist.
    das wäre wirklich ein wahres wunderzelt, das den schall nach innen nicht reflektiert! oder habt ihr die ganze bude mit molton abgehängt?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • nur so als Idee, ich hatte im Europapark in Rust länger das Problem, das die zwei Eventzelte, die es dort gibt, über die Zweltwände/Dach teilweise der Schall auch sehr stark nach aussen abgegeben haben, es waren aber nur schmalbandige Resonanzen, die aber sehr störend waren.


    Wir haben diese Resonanzen dann gemessen und schmalbandig stark abgesenkt, das hat schon ganz gut geholfen, später wurden die Zelte mit Moltonsegeln in der Decke auch noch akustisch verbessert, was auch noch mal bei den Resonanzen geholfen hat.


    Vielleicht ist das bei euch ein ähnlicher Effekt, versuch das doch mal zu checken.

  • ja, molton ist ein sinnvolles rezept, um zelte akustisch angenehmer zu gestalten.
    je besser die energie im innenraum absorbiert wird, desto leiser wird die ganze sache innen - und dann braucht man auch nicht so viele laute boxen, damit die leute etwas verstehen - und dass wirkt sich wiederum auch nach aussen aus ;)


    wenn es aber trotz molton aussen noch zu laut ist, helfen nur massive wände!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • hab ich vergessen dazuzu schreiben, das problem ist nicht der bass sondern obere mitten die sehr weit getragen werden, im zelt versteht man kaum die ansagen und 500-1000m weiter ist alles deutlich zu höhren......


    im zelt hängen sogar relativ viele, wenn auch dünne stoffbahnen, sprich fast vollflächig abgehängt.


    wegen dem problemfrequenzbereich kam ich auf den luftauslass > zelt trichter nach oben, auslass umlenkung, reflektion über das gesamte dach. quasi nen horn....


    der luftauslass ist grob 3x1,5m gross

    dumm sterben kann jeder

  • Man müßte ein Foto sehen.
    Aber eher unwahrscheinlich, das der Schall von dort aus auf die Reise geht.


    Die recht straffen und dünnen Zellwände geraten auch bei höheren Frequenzen in Resonanz bzw. wirken als Passivmembran. Je straffer, desto höher. Man müßte das mal richtig untersuchen bzw. messen..
    Dagegen hilft nur ein korrekt gerichtetes Hornsystem mit der Zeltbreite entsprechenden Ausrichtung und / oder eine Delaygeschichte.
    Was ist aufgehangen? Ein schickes, 100°-LA.? :shock:
    Da nützt dann auch die Dämpfung der Zeltdecke nix und spricht für die schlechte Sprachverständlichkeit.....


    Bässe durchdringen die Wand eher ungebremst. Da ist das Problem dann die physikalisch bedingte Ausbreitung des niederfrequenten Schalls. In einer (schmalen) Halle wird er von der Seitenwand zurückreflektiert und zwingt den Tonler zum Handeln mit Änderung der Aufstellung, Filterung etc., im Zelt nervt man einfach nur seine Umwelt. Und was drin fehlt, wird halt nachgeschoben. :wink:

    Never stop a running System

  • Ich bin da mit meinen Fragen mal ganz nah bei madmax.


    Was für eine Anlage ist im Zelt und kann diese verändert/getauscht werden.
    Auch ich habe für Zelte oft die gleiche Empfehlung: Eng abstrahlende Hornsysteme und nach hinten Delaylines.


    In Zeiten des LA Hypes ist sowas ja schon fast Unanständig :lol:


    Gruß Wolf

  • Wir haben bei uns im Zelt regelmäßig Bands mit LA´s. Bei Durchsagen während dieser VA´s wird konsequent auf die Zeltbeschallung - 8 St. 10-Zöller im Zelt verteilt - gesetzt...plötzlich ist der Redner, trotz geringerer Lautstärke problemlos zu verstehen.
    In der Tat wäre interessant was denn hier verbaut wurde.

  • Zitat von "Peerless"

    hab ich vergessen dazuzu schreiben, das problem ist nicht der bass sondern obere mitten die sehr weit getragen werden, im zelt versteht man kaum die ansagen und 500-1000m weiter ist alles deutlich zu höhren......


    im zelt hängen sogar relativ viele, wenn auch dünne stoffbahnen, sprich fast vollflächig abgehängt.


    also ich bin ja wie gesagt auch der ansicht, dass der luftauslass nicht das problem ist. und selbst wenn es so wäre, man könnte ihn ja schlecht verschiessen ;)


    das problem ist ein altbekanntes: die zeltwände reflektieren im mitteltonbereich sehr stark, dadurch wird es innerhalb des zeltes schnell recht laut. um da drüber zu kommen, kann man mit lautsprechern einfach lauter machen, kein problem.
    das wahre problem besteht darin, dass man aussen die nach innen reflektierte lautsärke gar nicht so sehr hört, wohl aber den lautsprecherschall, der ja deutlich kräftiger ist.
    die lösung für dein problem kann also nur heissen, dass man den "störschall" leiser macht, mit dicken molton (dünne stoffe bringen relativ wenig)
    oder eben richtige mauern, die den mitteltonschall nicht durchlassen.
    vielleicht lässt sich auch an der lautsprecheranordnung bzw. bestückung etwas verbessern, da sehe ich bei der problemlage aber die geringsten eingriffsmöglichkieten.
    andere alternativen sehe ich erstmal nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • vorweg:


    moltonbahn vor den kaminluftauslass gehängt(eine bahn im bogen) bewirken recht viel was den pegel draussen angeht, sind aber schlecht fürs klima drinnen (regen von der decke)


    im zelt hängt (wir spielen von der breiten seite mitte)


    5x nexo geo s12 an der bühne, die unteren beiden module auf 120 grad, rest 80 grad. 6x cd18 unter der bühne (bass ist auch kein thema)
    rechts und links von der bühne eine ps15 als outfill


    ab zelt mitte delayline(4 positionen) aus jeweils 2x geo s1210 für den hinteren bereich. alle curvings sind so das nichts mehr an die wand spielt, bzw. max 1m hoch und da stehen ja leute vor. > macht auch draussen fast keinen unterschied ob die an oder aus sind was den gesamt pegel betrifft


    rechts und links gibt es emporen, da spielen jeweils 3 stück ps8 vorne am sparren gehangen und 2x ps15 aus der zeltmitte für den hinteren bereich als dusche.


    zudem noch an den beinen der emporen jeweils 2 ps8 für lücken.


    also direktschall ans zeltdach kommt eher keiner, zumindest nicht im kritisch bereich. oder übersehe ich was ?

    dumm sterben kann jeder

  • Das ist schon recht komplex und man kann da aus der Ferne schlecht noch viel mehr dazu sagen.
    Allerdings ist da auch schnell mal ein Fehler gemacht bei soviel verschiedenen Punkten.


    Was ist das für ein seltsam-riesiges Zelt; wenn ihr es quer bespielt und nach vorne hin noch 1 bis 2? Delaylines braucht?
    Oktoberfestzelt isses aber nich etwa.?

    Never stop a running System

  • da ist schon oktoberfest, aber nicht in bayern :) das zelt fasst etwa 3300 leute und ist voll, nachdem die moltonbahn drin war isses draussen auch ansich ok gewesen, ich versuche mich aber gerade hauptsächlich an das phänomen ranzutasten. durch offene türen kommt natürlich auch viel krawall, die versucht man nun zu zu halten. also drehen an jeder schraube....


    meine hoffnung war das schon mal jemand son zelt bespielt hat, aber ich fürchte da gibts kaum welche....

    dumm sterben kann jeder

  • "bespielt" haben sicher schon einige solche zelte, die frage ist nur, ob sie mit den gleichen problemen hinsichtlich der schallausbreitung nach aussen zu kämpfen hatten. :wink:


    ihr habt also einen molton vor die abluftöffnung gehängt, danach war das problem weg oder deutlich geringer?
    dann würde es sich vielleicht empfehlen, aussen um den luftauslass eine weitere, senktecht hängende plane zu montieren, so dass die schallenergie nach oben weg geführt wird und die luft trotzdem ungehindert austreten kann.
    die frage, die dabei spontan auftaucht: wie könnte man das montieren?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Howdy


    Hier in Stuttgart beim Bajuvaren Halloween haben alle Zelte das gleiche Problem.
    Es wird versucht, die Lautstärke des Rummels soweit zu senken, daß in 100m Luftlinie neue Wohnbebauung möglich ist.
    Dies führt zu Musik-Pegeln im Zelt, die weit unter dem der 4000 lautstarken Konsumenten ist.
    Wenn es im Zelt schon eine Zonenbeschallung gibt und keine grundlegenden Fehler vorliegen, helfen nur bauliche Maßnahmen (schalldämmende Zeltplanen).


    Gruß
    Rainer

  • Dokumentenidentifikation: DE202004016300U1 24.03.2005
    Titel: Dämmelement für Dächer und Wände von Zelten
    Date of advertisement in the Patentblatt (Patent Gazette) 24.03.2005


    http://www.patent-de.com/20050324/DE202004016300U1.html


    Zitat

    Die Gutachter haben auch schalldämmende Zeltplanen vorgeschlagen, deren Wirkung aber umstritten und deren Einsatz teuer ist.
    http://www.stuttgarter-nachric…95-8a18-a3954c688353.html

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Ich denke, die Physik kann man nicht überlisten und ein Zelt bleibt ein Zelt.


    Schalldämmung nach innen sorgt dafür, daß weniger vom Gästelärm reflektiert wird und die Beschallung daraufhin weniger laut sein muß. Dadurch wird der Gesamtpegel draußen geringer. Weiterhin kann man schmalbandige Störungen herausfiltern, natürlich nur aus der Beschallung, nicht aus den Gästen.


    Das Beschallungskonzept ist ja schon gut im genannten Zelt, ich denke, das wird nicht extrem zu verbessern sein.


    Ich habe es in Hamburg auch schon erlebt, daß man Container neben ein Zelt als Wand aufgestapelt hat, um in dieser Richtung nach ein paar 100m die TA Lärm noch einzuhalten. Bei Sub-Problemen wahlweise auch extra Systeme zum Auslöschen, wenn es um eine Richtung geht, 360° klappt nicht.

  • Kein technischer Lösungsansatz - da wurde imho genug gemacht.
    Nur meine Beobachtungen zum Thema:


    Festzelt 70er Jahre: Kapelle spielt weitestgehend unverstärkt - Durchsagen laufen über Schallzeilen oder Trichter - es ist zu laut um sich zu unterhalten. Man kann die Musik nicht verstehn, weil die Leute sich lieber unterhalten. Die Nachbarn beschweren sich.


    Festzelt 80er Jahre: Kapelle hat jetzt EV1503 - es ist zu laut um sich zu unterhalten. Man kann die Musik nicht verstehn, weil die Leute sich lieber unterhalten. Die Nachbarn beschweren sich.


    Festzelt 90er Jahre: Kapelle hat jetzt d&b F1/B1- es ist zu laut um sich zu unterhalten. Man kann die Musik nicht verstehn, weil die Leute sich lieber unterhalten. Die Nachbarn beschweren sich.


    Festzelt 2000er Jahre: Kapelle benutzt ein Linearray - es ist zu laut um sich zu unterhalten. Man kann die Musik nicht verstehn, weil die Leute sich lieber unterhalten. Die Nachbarn beschweren sich.


    Festzelt 2014: Kapelle spielt über das ausgefuchste Nexosystem (nicht ironisch gemeint!) von Kollege Peerless - es ist zu laut um sich zu unterhalten. Man kann die Musik nicht verstehn, weil die Leute sich lieber unterhalten. Die Nachbarn beschweren sich.


    Fazit: schon in den 70ern ging es den Kapellen, denen die Musik genausoviel bedeutet hat wie dem Publikum am Besten und es gab die wenigsten Beschwerden.


    Wer ins Festzelt geht, will Bier trinken und Haxn essen. Dort müssen Trinksprüche und Lieder in den ersten 5 Bankreihen erahnt werden können. Der Rest grölt automatisch mit.


    Bands und Techniker(braucht man die dort?), die das verstanden haben, verursachen keine Probleme mit Nachbarn. Man kann nicht lauter sein als 3000 Menschen, die sich gegenseitig anschreien, ohne dass man es draußen mitkriegt!


    Wer Musik hören will, geht auf ein KONZERT, zahlt dafür und unterhält sich währenddessen NICHT!