Wann erreicht uns die "grüne Welle" oder hat sie das schon?

  • Ich hoffe der Titel ist nicht zu dämlich, angeregt durch ein paar Gespräche in meinem Umfeld
    und Kommentaren hier im forum frage ich mich eben wann uns der Ökologie Faktor voll trifft?


    Wir diskutieren hier schon aus diversen Gründen kompakte Mischpulte und leichtes Tourgepäck, der Punkt Energie und Ökologie ist da bisher im Gegensatz zur weiteren medialen Welt noch unterrepräsentiert.


    Also wann, oder passiert das jetzt schon, wird uns das lokale Material aufgrund von umweltbestimmungen nahe gelegt?


    Wie lange können wir noch ohne ausgleichende CO2 Zertifikate strelschlepper voll Material durch die Welt Karren?


    Hat da schon jemand Erfahrungen? Ideen?


    Ein Bühnendach aus Solarpanelen um den Grünen Fußabdruck des Festivals zu wahren?
    Wiederverwertung von Ausscheidungen zur Energie Rückgewinnung?
    Oder doch nur stromsparendere Systeme wie früher? :D

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Die CO2- Zertifikate zahlen wir über Kraftstoffsteuer und Autobahngebühren.
    Die 125er CEE bleiben zunehmend ungenutzt, weil LED auch an Schuko läuft.
    Welttourneen mit Überseecontainern sind selten geworden – und auch dabei wird Standardmaterial dann örtlich/ regional/ national zugemietet.
    Und selbst die Tonsysteme verbrauchen kaum mehr Strom als früher – auch wenn bei den Leistungsangaben gerne mal versehentlich das Komma verrutscht.


    So richtig idiotisch wird’s erst, wenn das Publikum im Rahmen der 'Eventkultur' für einen Konzertabend statt mit Bus oder Taxi zur Stadthalle mit dem Flieger (ist ja incl. Bus oder Taxi zum Flughafen auch nicht viel teurer) 3000km zur gerade total angesagten Location reist.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Also die 19 Trucks, die in den letzten Tagen ein bißchen Material von A nach B gekarrt haben (Ton war ein halber) waren alle Green oder Super Green. Stand jedenfalls auf der Zugmaschine. ;)


    Generell ist Trucking und An- und Abreise der Zuschauer der größte Posten bei Veranstaltungen. Dazu kommt, daß Veranstaltungen zum Großteil purer Luxus sind. Machen wir uns nichts vor, unsere Branche ist und bleibt durch ihre reine Existenz ein Umweltschwein.


    Wenn alle Menschen zu Hause bleiben, den Fernseher ausmachen, eine Flasche Rotwein aufmachen und mit ihrem Lebenspartner reden, produzieren sie um Längen weniger Treibhausgase als wenn sie auf ein Konzert gehen / fahren oder gar fliegen.


    Natürlich können und sollten wir ein Auge darauf haben, wie viele Ressourcen man bei einer Veranstaltung verbraucht, aber uns nicht der Illusion hingeben, wir wären dadurch an irgendeinem Punkt auch nur ansatzweise umweltfreundlich.


    In Dänemark gibt es übrigens Festivals mit Fahrrad-Parkplätzen. Ausschließlich. Das finde ich einen guten Ansatz. Dann vielleicht nur noch lokale Bands. Keine Tour-Setups größer als Sprinter-Volumen zulassen.

  • Sowohl gesellschaftlicher, als auch dadurch bedingt technischer Wandel haben Einfluss auf die VT.
    Daher werden wir auch zwangsläufig ökologischer Denken, als das zvor 20, 30 oder 40 Jahren war. Zeitgleich wächst aber auch die Freizeitindustrie und das, was an billigem Material in Garagen rumoxydiert, ist für die Umweltbilanz natürlich verheerend.
    In der Summe bleiben wir also ganz stark auf dem negativen Ast.


    Trotzdem gibt es immer wieder aus verschiedenen Gründen interessante Ansätze des Umdenkens. Die hier andernortes recht leidenschaftlich geführte Beschallung einer Fahhraddemo dehört IMHO auch dazu, indem man versucht, die Transportfrage ohne Verbrennungsmotoren zu lösen.


    Falls mein Vorposter es den Dänen gleich tun will, empfehle ich das Swamp! Festival, was tatsächlich nur mit regenerativer Energie betrieben wird.
    Die Idee dahinter basiert allerdings primär auf der Tatsache, dass vor Ort das umstrittene Kohlekraftwerk 2014 in Betrieb ging und weniger auf einer globalen Interessenlage bei Veranstaltungen.
    Aber es ist ein seit ein paar Jahren durch kulturelle Initiativen bzw. den Elbdeich e.V. vorangetriebenes, kleines Stadtteilfest mit einer rein solarbetriebenen Bühne.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • stimmt, die machenschaften in unserer branche sind eher selten umweltfreundlich.
    vor allem wenn ich da mal an diverse firmenevents und das messegeschäft denke, wo man auch mal hunderte quadratmeter teppich nach nur einer woche einfach in den müll wirft... und diese sauerei dann ganz einfach mit dem begriff "kosteneinsparung" rechtfertigt.


    von solchen extremen sachen abgesehen sehe ich insgesamt aber schon, das sich auch bei uns etwas geändert hat. so werden ja z.b. im licht schon seit jahren zunehmend LED scheinwerfer eingesetzt und in der tontechnik kommen ja auch immer mehr schaltnetzteile zum einsatz.


    aber das soll keine ausrede sein: wir verhalten uns in sachen umweltschutz nicht selten eher problematisch.
    aber früher bin ich auch noch Motocross gefahren, das mache ich schon lange nicht mehr. es geht voran! ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Mal ehrlich - das ist doch alles nur Augenwischerei und Selbstgefälligkeit. Diese ganze Complinacefarce und diese ganze Selbstgrünstempelung ist nur gut fürs eigene Gewissen - sonst nix.


    Den Messeirrsinn kann ich schon lange nicht mehr nachvollziehen, ich kann aber auch schon längst nicht mehr verstehen, wie ein Unternehmen aus A (sagen wir im Rheinland) nach B (von mir aus Berlin) fahren kann - im Gepäck eine Trailerbühne und einen Haufen Standardgerümpel, wie man es hinter jeder Pommesbude inzwischen mieten (sollte ich leihen sagen) kann - und die Ausschreibung mutmaßlich über den Preis gewonnen hat. Mit den Daumen einer Hand lässt sich da locker abzählen, dass weder Personal, noch Transport noch sonst etwas vernünftig kalkuliert und bezahlt worden sein kann. Vom "Beitrag" zur Umwelt brauchen wir da nicht mal zu träumen - für 1.200 km Diesel in der Luft - aber wir haben ja LED und Schaltnetzteil...


    Bevor jetzt alle auf mich einhauen - ich gönne jedem seinen Umsatz. Darum geht es nicht. Es geht mir um die Auftraggeber - die sich einen Scheiß um alles andere als ihr Portemonnaie kümmern. Selbstverständlich müssen die nicht die Personal- und Lohnkalkulation für den Dienstleister ihrer Wahl übernehmen - da ist jeder seines Glückes Schmied - aber ich frage mich, warum man als Auftraggeber nicht sensibel dafür ist, dass so eine Vergabe nicht gut sein kann. Oh - glatt vergessen, sie hatten ja ein Green Event Siegel und haben dafür zwei Bäume gepflanzt. Na dann ist ja alles gut...


    Die Energie- und Umweltbilanz JEDER LED ist übrigens immer noch ein Drama - aber das nur am Rand.


    Noch ein kleines Besipiel, liegt ein paar Jahre zurück, sagt aber viel aus - wie ich finde. Ich hatte über viele Jahre ein örtliches Multikultifest unter meinen Kunden, mit jährlich wechselndem Thema. Mal Inklusion, mal Generationen, irgendwann auch mal das Thema "Grüne Zukunft". Der Veranstalter war hochengagiert, karrte Sonnenzellen, Elektroautos und mobile Biogasanlagen aus der ganzen BRD und dem angrenzenden Ausland an - ich hab dem Thema entsprechend kein einziges Glühlicht aufgehangen, nur LED angeschleppt und (natürlich) Schaltnetzteilendstufen genutzt. Jede der Bühnen hatte eine UV mit Strom- und Spannungsanzeige, so dass man die tatsächlich überschaubare Menge an Strom, die wir brauchten, tatsächlich messen und dokumentieren konnte. Ich gebe zu - ich war selbst erstaunt, wie laut und hell so wenig Strom sein kann...


    Alles richtig gemacht? Nein - in der örtlichen Presse am nächsten Tag war zu lesen, dass die in den Augen des mit dem PKW angereisten Lokaljournalisten die überzogene Licht- und Soundinstallation den ansonsten ach so grünen Charakter der sonst rundum gelungenen und nachhaltigen Veranstaltung konterkariert hätten...


    Noch Fragen?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "skyworker"

    [...]dass die in den Augen des mit dem PKW angereisten Lokaljournalisten

    Ja, zwei.
    Erstens: wer hört denn noch auf Journalisten?
    b) Warum entdeckst du deine journalistische Seite??

    Zitat von "skyworker"

    [...]Der Veranstalter war hochengagiert, karrte Sonnenzellen, Elektroautos und mobile Biogasanlagen aus der ganzen BRD und dem angrenzenden Ausland an[...]

    Ohne meinen heißgeliebten Vierbeiner zu diskreditieren: DAS ist ja des Pudels Kern: Die Umweltbilanz dieser Veranstaltung dürfte insgesamt auch nicht viel besser ausfallen, als die jeder x-beliebigen anderen. Es wird mit einem enormen technischen Aufwand alles hergestellt und herangekarrt, ohne daß drüber nachgedacht wird, welche Umweltschäden denn durch die neue Technologie im Vergleich zur vorhandenen, bestehenden Technik verursacht wird.
    Klar sind neue Autos, Heizungen, Lampen etc. im laufenden Verbrauch weit vorne - aber die Bilanz muss ja auch Herstellung, Entsorgung und Nutzungsdauer erfassen.
    DAS wäre ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen.



    Beiseweh Nurzungsdauer:
    Wora, könnte es sein, dass wir (also Du, Ich und recht viele andere hier Mitpostende) eher ins Harley-alter kommen und dem Crossfahren entwachsen? :oops:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • da schließe ich mich mal in weiten Bereichen meinen Vorrednern an.


    Gab es da nicht mal das Live Earth Festival - da hat man dann auch alle Geschütze aufgefahren um für den Umweltschutz zu demonstrieren,
    interessanter Ansatz... Soweit ich mich erinnere war das in Hamburg, die Lampen kamen aber wiederum aus Köln :)




    Etwas über den Tellerrand der Meterbridge und der Backtruss hinaus betrachtet
    sind wir glaube ich mit dem Thema "grün" in Verbindung mit Veranstaltungstechnik eher am Arsc*...



    Es werden immer mehr Events, und die immer größer und überzüchteter,
    jede Fernsehshow hat heute LED-Wände und Fußböden, Blinkeblinke bis der Arzt kommt etc.


    Der reine Stromverbrauch für Licht und Ton ist bei Events ja auf der Öko-Seite eher Nebensache,
    Logistik könnte man vermutlich durch Zumietungen und lokale Vergabe deutlich optimieren,
    hat dafür aber immer mehr Aufwand und Planungsunsicherheit. (Abgesehen von ein paar Firmen mit Filialen,
    aber auch da gibt es wöchentlichen Werkverkehr der am Ende ökologisch genauso schei*e ist.)


    Allerdings hat sich die Problematik mit der Ökologie meiner Meinung nach in den letzten Jahren zusätzlich in die Zukunft verlagert -
    wo früher eine Holzkiste, ein Aludruckgusschassis und ein bisschen Lochblech genügt haben ist das heute eine gespritze Plastikbox
    mit teils fest integrierten Metallteilen. Die gute alte Glühbirmne aus ein bisschen Glas, Keramik und Wolfram ist heute
    durch hochkomplxen Sondermüll ersetzt, der dann in Indien zur Gewinnung von ein bisschen Gold und Silber
    "fachgerecht" auf offener Straße verbrannt wird.


    Wo man sich früher beim lokalen Musikalienhändler zum Kauf der ersten Viererbar mit Stativ durchgerungen hat
    stellen sich heute "T" und Konsorten komplette Logistikzentren auf die Wiese, und schicken jeden Tag abertausende Pakete
    mit Millionen von Reisekilometern auf die Straße. Kann man auch über die Ökobilanz und Nachhaltigkeit streiten.


    Bis irgendwo mal drei Trailer Technik auf der Bühne stehen hat man vorher schon zwanzig Trailer Stahl und Beton hingestellt,
    dafür das Heerscharen an partywütigem Volk ihr 19,99 Euro-Wurfzelt + Campingstuhl-Set
    danach komplett zerfleddert auf der Wiese zurücklasen oder in den benachbarten Teich schmeißen.
    Gibt ja inzwischen mehr Festivals als Sonnentage bei uns - gut, dieses Jahr nicht so schwer...


    Wenn ich in Tokio hunderte Lampen aus der Luftfracht für einen Messestand hole ist das genauso traurig wie
    die komplette Verpflegung tausender Helfer einer Olympiade aus Einweggeschirr - über Wochen und Monate hinweg.
    (Abgesehen davon alle zwei Jahre eine Olympiastätte ins nirgendwo zu betonieren, die danach im Regelfall zur Ruine wird.
    Will man garnicht nachdenken wie viel alleine das Brennen des Zements an Energie verschlungen hat,
    ohne dass da ein einziger Sack auf die Baustelle geliefert und mit Trinkwasser zu Beton verquirlt wurde.)


    Wenn man über dreihundert Generatoren für ein Sportevent aus einem ganzen Kontinent ankarrt um dann teils nur eine Registrierkasse
    und eine Neonröhre an der Einlasschleuse anzuschließen braucht man sich auch nicht fragen ob man nun mit 800W Par64 "Powersafe"
    statt den üblichen 1kW-Brennern dem Planeten was gutes tut.


    Gerade auf den großen (Auto)messen laufen die Systeme teils einen Monat und länger nonstop durch,
    System heißt dabei bei den großen Ständen auch gerne mal ab einem Megawatt(!) Lampenleistung aufwärts je Stand.
    Dazu sollte man auch im Hinterkopf haben dass dann nochmal mindestens die gleiche Menge Klima draufkommt,
    vermutlich eher das doppelte - sonst erträgt man das garnicht.


    Der Caterer auf jeglichen Events kommt dann auch nochmal mit einem Laster voll Konvektomaten,
    der Spülmaschine und hundert Warmhalteplatten an,
    um für die paar hundert Gäste gefühlt tausend Mahlzeiten zuzubereiten, und hinterher unter viel Arbeitsaufwand
    unberührt in den Refood-Coptainer zu schütten.


    Nachder Show erscheint dann das örtliche Recyclingunternehmen, und nimmt die traurigen Reste wieder mit.
    Entweder als Mischmüll der unsortiert verbrannt oder verklappt wird, oder zumindest nach Holz, Eisen und Sondermüll (Rigips) getrennt.
    Stichwort "Nachhaltiger Messebau"...


    Ganz ehrlich - wenn in dem Business irgendwas ansatzweise "grün" ist dann immernoch die Veranstaltungstechnik,
    wir nehmen im Regelfall außer ein paar Kartons defekter Brenner und Batterien sowie einem Müllsack voll Tape und Kabelbindern
    eigentlich nix zurück was nicht wieder verwendet wird - da sind viele anderen Gewerke weit davon entfernt.
    Soll trotzdem keine Rechtfertigung für eine Branche sein, die eigentlich nix macht außer Energie in Lärm und Licht zu verwandeln.
    Nüchtern betrachtet sind wir weitgehend ein reines Luxusproblem.


    Was wir intern noch optimieren können ?
    Dem Kunden das Verkaufen was im Lager steht, nicht was von irgendwoher zugemietet oder dem Trend entsprechend neu gekauft werden muss,
    nachhaltig investieren ("Indusrtiestandards", auch das Zeug das lokal erhältlich ist um Wege bei der Zumiete einzusparen,
    in Logistiklösungen investieren wie z.B. sinnvolle Dollies und Cases zur besseren Nutzung des Ladevolumens )
    Übernachtungen und Fahrten durch lokales Personal einsparen, unnötige Fahrten und Nachlieferungen durch Planung einsparen -
    ich denke da kann man schon bisschen selber was tun. Und beim Einkauf an die Nachhaltigkeit denken,
    und nicht nur "billig billig aber öfters" sondern ordentliche Qualität die sich über Jahre hält.
    Tut halt am Anfang weh und rechnet sich erst später.

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Schon viel spannendes dabei, der wirtschaftlich Aspekt für uns fehlt mir noch ein wenig, mir kommen dabei spontan folgende Fragen in den Sinn:


    Ab wann kann ich mit "Green VT" einen Mehrwert generieren und zusätzliches Geld verdienen?
    Was brauche ich dafür?
    Wann versuchen die ersten Agenturen mit dem Argument Umwelt den Preis und eben die Größe des Materials zu beeinflussen?
    Wie kann ich die Ökobilanz meines Betriebes berechnen?


    Auch wenn ich die Umwelt liebe, wir sind hier in erster Linie Wirtschaftsbetriebe, daher zielt meine Frage eher in diese Richtung.

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  • Zitat

    wir sind hier in erster Linie Wirtschaftsbetriebe

    - da lauert der Denkfehler. Ihr dürft mich jetzt auch gerne zum Ökoträumerle machen - aber genau diese Überlegung hat zum Stand der Dinge geführt. Man muss das ja nicht anders machen und denken - aber man kann!

    Kein Applaus für Scheiße!

  • skyworker: ich gehe einfach fest davon aus das ich mit etwas Glück und vorausschauendem handeln mit der Ökonomen Idee gut verdienen kann, würde sie also im Zweifel sogar forcieren

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  • Zitat von "skyper"

    da schließe ich mich mal in weiten Bereichen meinen Vorrednern an.


    Gab es da nicht mal das Live Earth Festival - da hat man dann auch alle Geschütze aufgefahren um für den Umweltschutz zu demonstrieren,
    interessanter Ansatz... Soweit ich mich erinnere war das in Hamburg, die Lampen kamen aber wiederum aus Köln :)


    Bei dieser Sternstunde der Ökologie "durfte" ich dabei sein...

  • Danke für diesen Faden. Diese ganze Grünwäscherei geht mir schon länger auf den Zeiger und heute durfte ich bei angehenden Meistern wieder darüber unterrichten. Überall nur schicke Labels ohne irgendeinen tatsächlichen Nährwert. So was wie "Sustainable Company" oder "Fairpflichtet" oder "green meetings" ist der größte Bulls##+ überhaupt. Es werden lediglich Selbstverpflichtungen verlangt und keiner überprüft harte Fakten vor Ort in den Betrieben.


    Die, die es wirklich ernst meinen mit der Ökologie machen es richtig, z.B. mit Ökoprofit https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96koprofit oder EMAS http://www.emas.de/home/. Oder schauen mal, was die Engländer als Vorreiter in unserer Branche so anstellen mit Julies Bicycle: http://www.juliesbicycle.com/


    Dazu kommt, dass alle unter Nachhaltigkeit immer nur die erste Säule der Nachhaltigkeit verstehen, nämlich die ökologische. Nachhaltigkeit besteht aus drei Säulen: Ökologisch, Ökonomisch und Sozial. Echte Nachhaltigkeit erreiche ich am besten, wenn ich hinten, beim sozialen, beim Mitarbeiter anfange. Ganz banal erst mal hundert Prozent die Arbeitsschutzvorschriften einhalten. Dazu gehören Mitarbeiterbefragungen, Erfassen der psychischen Belastungen und echte Veränderungen hin zu respektvollem, wertschätzendem Umgang und einer sicheren und gesunden Arbeitswelt. Dann arbeitet das Unternehmen besser (Ökonomie) und der Rest kommt von selber hinterher. Sich an ALLE Gesetze und Regeln zu halten wäre dann auch echte "Compliance". Ich kann das Wort nicht mehr hören. Das C-Wort bedeutet schliesslich richtigerweise, dass sich an alle Regeln gehalten wird und nicht nur, dass ich dem Mann vom Bauamt keinen Sekt auf meiner Veranstaltung ausgeben darf.


    Übrigens, wenn wir über Veranstaltungen in festen Gebäuden sprechen, dann machen die Emissionen der VT den geringsten Teil aus. Die größten Einsparungen können im Bereich der Gebäudetechnik erzielt werden. Aber das ist ja nicht sexy... Im Collosseum in Essen bleibt z.B. beim Laden zur kühleren Jahreszeit der eiserne Vorhang prinzipiell zu, bis alles drin/draußen ist. Ansonsten kühlt das Vorderhaus aus. Die Einsparungen müssen immens sein. So einfach.


    Aber da kann ich mich anhaltend drüber aufregen über diese ganze Augenwischerei.

    -> Arbeitssicherheit, Koordination Arbeitssicherheit auf Großveranstaltungen

    -> Sicherheitskonzepte

    -> Schulungen

  • Mein wirklich sehr persönliches Statement:
    Mir ist Umweltschutz seit früher Jugend ein wirkliches Anliegen. In meinem bescheidenen Konzern bemühe ich mich, von mir als wichtig erachtete Dinge auch von den Kollegen umsetzen zu lassen - das ist eigentlich das Schwierigste daran ;)
    Ansonsten diktiert mir schon die Betriebswirtschaft das Sparen. Fängt in der Tat beim Sprit an, beim Optimieren diverser Abläufe, einem möglichst schlanken Materialpool mit großer Flexibilität, hoher Leistungsdichte und langer Nutzungsdauer und setzt sich beim Ausschalten diverser Bildschirme oder Lampen in Lager oder Büro bei Abwesenheit fort.
    Ich ziehe einen MB Sprinter z.B. einem Iveco Daily vor, weil der Sprinter weniger Kraftstoff braucht und seinen Dienst im Zweifel wesentlich länger verrichtet. Auch wenn das in der Sache möglicherweise ein strittiges Thema ist - für mich ist das praktischer Umweltschutz. Den Erwerb von Geräten namhafter Hersteller, die in zivilisierten Ländern unter strengen Auflagen langlebige und hochwertige Produkte herstellen zähle ich auch dazu. In diesen Punkten sehe ich auch kaum Konflikte mit erforderlichem unternehmerischen Denken. On Top - wie der Franzose sagt - leiste ich mir ab und an dann auch eine kleine Entgleisung wie Bio-Milch in den Büro-Kaffee...
    GA! Ralf

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

    _____________________
    PM2 Veranstaltungstechnik
    Blankenauer Straße 61
    D-09113 Chemnitz


    Fon. 0371.5212820
    Fax. 0371.5612536

  • Luft besteht zu 78% aus Stickstoff, 21%Sauerstoff, 1,3% Wasserdampf, etwa 1% Edelgase und
    0,038% Kohlendioxid (CO2) wobei das meiste davon von der Natur selber produziert wird...


    Deutschland ist Weltweit für ca. 4% des Kohlendioxid ausstoßes verantwortlich - also für etwa 0,00152% CO2 Anteil in der Luft...


    Und ihr macht euch ernsthaft Gedanken um eine CO2 Effizienz in der VA-Branche?


    Ja Umweltschutz ist wichtig und sollte ein große Rolle spielen und man soll auch im Rahmen der Möglichkeiten das tun was machbar und finanzierbar ist.
    Dennoch bin ich der Überzeugung das gerade in der Branche in den letzten Jahren so viel im Hinblick auf die Energieeffizienz passiert ist wie in kaum einer anderen.
    Also wenn ihr etwas für die CO2 Bilanz tun möchtet, dann kauft Wald und tut alles was in eurer Macht steht um unsere Meere zu schützen, kauft Regional, holt eure Brötchen zu Fuß oder mit dem Fahrrad und esst weniger Fleisch :wink:

    Physik kann man nicht überlisten

  • Oder tut etwas wirklich effektives für die Umwelt: Fliegt nach Marakesch zur Weltklimakonferenz! (Ironie aus)


    http://www.focus.de/wissen/exp…-gebracht_id_6227455.html


    Der Kommentar dazu von 10:46 bringt es auf den Punkt: "Uns drehen sie die Daumenschrauben fester und sich gönnen sie ein schönes Leben, paar Flüge zu internationalen Treffen, gut essen, bischen Kakophonie absondern und fertig. Leute, fahrt demnächst zu euren Umweltrettungsmeetings mit dem Fahrrad und tauscht Informationen mit der Buschtrommel aus"

  • Veranstaltungen mit grünem Fingerabdruck :/


    ich finde es reicht doch schon an Ökowahn,

    wenn beim örtlichen Osterfeuer drauf verzichtet wird dieses mit dem obligatorischem Stapel aus alten Europaletten, lackierten Fensterrahmen,

    und schrägstehenden mit Diesel gefüllten Autoreifen anzufachen ! :)


    wo wir grad bei Öko sind,

    hat schonmal jemand nachgeforscht wo das Lithium für die neuen E Autos herkommt,

    und wie es dort beim Abbau auf den nächstgelegenen Wiese ausschaut ;):thumbdown:

    Gruß an alle und an Big Määääc