PA System für spezielle Location

  • Da uns im Verein im nächsten Jahr eine mögliche Förderung ins Haus steht bin ich auf der Suche nach einer neuen PA für den großen "Saal".


    Der große Saal ist eine ehemalige Kegelbahn, 10m breit, ca, 25m lang, 3,4m an der höchsten Stelle mit flachem Gewölbe. Die Bühne hat eine Tiefe von 4m. Soweit so gut.

    Am Ende ist jedoch ein massiver "Glaskasten" vorhanden, der ehemalige Aufenthaltsbereich zwischen Bar und Kegelbahnen. Die Kiste rattert und scheppert, soll aber erhalten werden, da architektonisch schön.


    Aktuell stehen da zwei aktive EV ELX 118P und zwei EV ZLX-12P. In den Saal dürfen 200 Personen. Das System kommt nicht nach hinten durch. Der Bass zerrt aber gerne an den Scheiben. Da drin findet alles von Poetry bis Metal statt. Maximal 12 Veranstaltungen im Jahr. Im Idealfall kann das System in eine noch nicht bekannte neue Location umziehen, wenn die aktuelle in 2026 platt gemacht wird.

    Wie würde man den Raum am besten beschallen?

  • Da da noch Glas drin ist würde ich in im Holzkasten Delay setzen. 8" oder kleiner sollte reichen. Vor allem wenn da Sprache (Poetry) dargeboten wird möchten auch die hintersten Reihen eine gute Qualität und Sprachverständlichkeit haben wollen.

    Falls da kein Publikum anzutreffen ist, dann kann man sich das sparen.


    Bei 10m breite aber 25m Tiefe kann man da gerne auch unter 60x40° gehen. Eher in die Ecke 35x35° oder 30x40°.

    Doppel 10er evtl. gar auf Hornbasis.

    Bass als EFA. Vielleicht fliegen ja die Scheiben irgendwann mal raus.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ich finde es speziell schwierig, weil die PA in gut 2 Jahren eine neue Location beschallen soll. Daher würde ich entweder etwas sehr universelles wählen oder etwas, was man in 2 Jahren problemlos weiter verkaufen kann.


    Gäbe es vielleicht die Möglichkeit einer Dauermiete über die Zeit?


    Sonst würde ich ein Aktivsystem wählen. Z.B. etwas mit den RCF Art 912-A und passenden Subs?

    Der Ton macht die Musik.

  • Das wäre der Wunschtraum. kann auch sein, dass wir in drei Jahren ne viel kleinere Location haben. Oder dass wir wieder eine Verlängerung bekommen. So etwas wie aktuell wirst du schwer wieder als Leerstand finden. Dauermiete fällt aus wegen der Förderung und des Umsetzungszeitraums. Ist ein für ein Projekt gebundenes Budget. In dem Fall Elektro Licht Ton Dach Malerarbeiten. Bis Januar muss ich eine Summe wissen.

  • Ist zwar ein wenig überdimensioniert aber egal:

    Schau dir mal von HK die L5 MK2 308LTA an.

    Von den Abstrahlwinkeln dürfte es ein super System dafür sein, ausserdem schaffst du damit die reichweite und zeitgleich ist es relativ klein und kompakt :)

    Dazu dann 2-4 von den 18" HPA subwoofern und du bist für alles gerüstet (im Idealfall noch ein nearfill, das ist aber ja klar)


    Oder wenn du es wirklich edel haben möchtest (aber vermutlich deutlich zu teuer) das Ella system von TW Audio, davon 4 in der Front je Seite und zusätzlich noch 2x2 Stück als Delay mit ein Paar B30 kombiniert :)

  • Nehmt einfach die Glasscheiben komplett raus, dann scheppert und reflektiert auch nix mehr.

    Optik ist echt schön.

    Absorber zwischen den seitlichen Fenstern, an der Decke kann man auch gut was machen...

  • Nehmt einfach die Glasscheiben komplett raus, dann scheppert und reflektiert auch nix mehr.

    Dieser Ansatz funktioniert in zwei Locations, die ebenfalls alte Gebäude sind und gelegentlich von mir beschallt werden hervorragend.


    Man sieht dann auch ohne Putzen immer schön durch 8o

    Wer nicht will, der hat schon.

  • Ich wäre bei Pointsources mit assymetrischem Horn z.B. db Technologies Ingenia IG3T, P12 von Nexo mit entsprechendem Flansch oder was von KS Audio mit nem HDSP-Horn. Der HK-Vorschlag von Licht_01 geht ja auch in die Richtung.

    Solche Kisten machen Strecke, regen den Raum nicht zu sehr an und sind auch im Nahfeld ok.

    Eine Deluxevariante wäre halt ein Kleinarray mit Doppel 5" oder 6".

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  • Ich hatte vor einigen Jahren das Vergnügen, bei Kalla Kuntze sein Clia zu hören. Die Situation in der gefragten Location erinnert mich etwas an sein Wohnzimmer (äh Showroom). Das Clia hatte in dieser Umgebung wunderbar funktioniert. Allerdings Julian hast Du uns noch nicht erzählt, ob für die Übung überhaupt und wieviel Geld vorhanden ist?

  • Allerdings Julian hast Du uns noch nicht erzählt, ob für die Übung überhaupt und wieviel Geld vorhanden ist?

    Ich würde da tatsächlich auch mit geringem Budget Richtung 'Übung' denken und zunächst experimentieren.

    - Bassaufstellung & Cluster (Cardio/Zahnlücke/Monocluster seitlich). Dazu mal nen dritten Sub organisieren.

    - zwei zusätzliche ZLX als Delayline (bin nicht soo der EV Profi, was an kleineren Tops dazu passt...)

    - Dicke Schals vorm Glas. Persönlich in ich eher bei Bühnensamt in einer ansprechenden Farbe, als bei Molton. Diese jeweils recht tief gewellt.

    - gerollte 'Moltonwürste' einmal rund um die Einfassung aufs Glas geklebt. Scheppern tut es primär, weil der Kitt brüchig wird und das Glas an der Aufhängung klappert.


    Das alles mit geliehenem Material / Resten zum experimentieren - und dann in die Projektierung kräftig mit einrechnen. Gerne ausreichend Verbrauchsmaterial für spätere Umbauten & das, was nach einem Umzug eh ansteht.

    Und wenn 'Geld' vorhanden ist, auf gleich auf eine PA umstellen , die modular an möglichst viele zukünftige Szenarien anpassbar ist und klanglich gefällt. Also wäre ich bei vom Kollegen Stroebel erwähnten Seeburg eher bei A oder X-Serie, als bei GL; also was, wo 8" oder 10" Tops für spätere Delaylines vorhanden sind.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • - gerollte 'Moltonwürste' einmal rund um die Einfassung aufs Glas geklebt. Scheppern tut es primär, weil der Kitt brüchig wird und das Glas an der Aufhängung klappert.

    ggf. hilft es auch, die Glasscheiben (wenn man sie nicht rausnehmen darf / will / kann) beidseitig mit transparenter Folie zu bekleben - wenn man nicht gerade die billigste aus dem Baumarkt nimmt ist das optisch kein allzu großes Drama, problemlos wieder entfernbar und reduziert dieses "dem Glas eigene" Scheppern durchaus venehmbar.