Wie man heute Mischen lernt ...

  • Naja, wie man hier wieder sieht ist offensichtlich nicht jeder befugt ein Mischpult zu bedienen.

    Man muss ja erstmal Große Konzepte haben und viele Stufen durchlaufen um die erlaubnis zu erhalten.


    Aber Ja, Wenn es ohne Konzept klappt das alles stimmig ist und klingt: Sehr gut gemacht und immer so weiter machen :)

    Huhu, hier mal der Threadstarter:

    Ich freue mich, dass „alle“ schon was zu sagen haben, ohne so genau zu wissen, worauf ich hinaus will ^^

    Eins schon mal vorab:

    Wenn jemand das Mischen schon ein Weilchen ERFOLGREICH betreibt, folgt er IMMER einem Konzept, auch wenn er es Dir oder Mir nicht verrät, es selbst nur unbewusst tut oder es schlicht nicht für andere formulieren kann, was in unserem Gewerbe gar nicht so selten vorkommt. ;)

  • Huhu, hier mal der Threadstarter:

    Ich freue mich, dass „alle“ schon was zu sagen haben, ohne so genau zu wissen, worauf ich hinaus will ^^

    Eins schon mal vorab:

    Wenn jemand das Mischen schon ein Weilchen ERFOLGREICH betreibt, folgt er IMMER einem Konzept, auch wenn er es Dir oder Mir nicht verrät, es selbst nur unbewusst tut oder es schlicht nicht für andere formulieren kann, was in unserem Gewerbe gar nicht so selten vorkommt. ;)


    Da ich als Autist unterwegs bin kann ich das tatsächlich nachvollziehen.

    Es liest sich aber im ersten Beitrag so als wären Meinungen abseits nicht so erwünscht.

    Ich habe z.B. vom Gefühl her kein Konzept dabei schaffe es aber immer zu aller zufriedenheit meine Arbeit abzuliefern :D

  • sicher braucht man ein bild, das man als tontec gestaltet. das passiert in Zusammenarbeit mit der band.

    letztlich geht es darum, das der der die rg bezahlt mit dem Ergebnis glücklich ist.

    ob jetzt der weg über ein analoges oder direkt ein digitales pult als einstieg besser ist, hängt immer vom lernverhalten ab.

    es gibt Leute die lernen gerne mit YouTube, andere lassen sich alles gerne erklären, ...

    man muß auch ein wenig fehlertolerant werden, da man es ja 'nur' mit Musikern zu tun hat :)

  • Also ich war letzte Woche auf einer Musical Tour mit einem teens chor unterwegs.
    Da hat man dann 4 Konzerte und ich hatte einen Hilfstechniker..

    Zum Thema Mischen habe ich ihm mal machen lassen und dann gesehen wo (IMHO) schon in der general probe wo Defizite waren.


    Dann durfte er das erste Konzert mischen mit vielen Kommentaren (z.b. radikal Band leiser damit der Chor verständlich ist ect.., schnell reagieren beim Egit Solo ect..)


    2. Konzert hat er dann die Schauspieler gemischt und ich habe Ihm nochmal gesagt er soll sich mal dazu aufschreiben was er anders machen würde.
    Z.b. darf er ruhig zur Band sagen wenn der Drummer selbst wieder Lauter wird ect... und nicht schwitzen und den Chor ans koppeln führen.


    3. Konzert war dann ganz passabel, für mich fast Band zu leise.
    Er meinte die learning curve war sehr hoch.


    4. Konzert konnte ich mir dann doch nicht nehmen lassen und habs selbst gemischt..

    Wir reden hier von Zuschauer Zahlen 500-1000 Personen.


    Chor mit 40-50 Personen (jenachdem was die gerade machen) Live band mit akkustik schlagzeug, Egit, Akkustik git, piano, keyboard, bass , Saxophon und Trompete.


    Oder auch tricks beigebracht bei dem Bass ein kompressor getriggert auf der bass drum ect.


    Er fühlt sich nun deutlich fitter und wir sind noch gut im Umgang :)

  • Ohne jetzt episch in der Begriffsdefinition werden zu wollen:

    Wenn Du überzufällig häufig beim Bedienen von Gain und EQ eine bestimmte Reihenfolge einhältst, ist das ein Konzept, selbst wenn Du vor hast, im weiteren Diskussionsverlauf 'immer' und 'überzufällig häufig' nach Belieben zu vertauschen. frech*

  • Aus Beitrag 4 eingefügt:

    Ich bin ja großer Fan von zuerst mal mit dem Mikro den Sound möglichst da hin zu bekommen wo man ihn haben will. Ich tausche da auch mal während dem Soundcheck mal ein Mikro aus, wenn ich das Gefühl habe das ein anderes an der Stelle besser wäre.


    Wenn das Signal ins Pult dann gut kommt und die Band was drauf hat, die Anlage nicht Mist ist und die Akustik halbwegs stimmt, dann kann schon nicht mehr soooooo viel schief gehen



    Der ursprüngliche Post:


    Mein Konzept ist eigentlich denkbar einfach:

    Wenn’s mal wieder bei ner Band schnell gehen muss, mache ich Gain on Rotarys, lass die Band einfach spielen, stelle alle Gains ein und schubse die Fader grob dahin das es schon mal tauglich ist. Dann achte ich auf die Musiker was die auf/für ihre Wedges andeuten. Nun mache ich alle Pans. Danach arbeite ich mich nach ein paar groben Korrekturen Kanal für Kanal durch. Beginnend beim Sänger/in dann Snare und dann Kick den Rest baue ich drum rum. Dabei mache ich das zu bearbeitende Signal etwa 2-3dB Lauter. Ich arbeite mich dabei von links nach rechts durch den Channel meiner t112. So kann man mit einem Musikschnipsel als Soundcheck/ohne Soundcheck eigentlich schnell zu einen brauchbaren Ergebnis kommen.

    Sinnvoll ist dabei die Kanäle vorher schon mal nach groben Erfahrungswerten voreinzustellen.

  • Das ist der die übliche Vorgehensweise von ganz wichtig zu unwichtig(er) .

    Klappt auch soweit wenn keine groben Fehler in der Gainstruktur da sind .

    Aber auch das ist schon ein Konzept .

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht

  • OK hier ist Dein Konzept.

    Meine Idee ist, wir entwickeln hier gemeinsam etwas, was Anfängern hilft und Fortgeschrittenen zumindest darin, ihre Fehler nicht lebenslang zu wiederholen. Deshalb findet Ihr den Thread auch im Einsteiger-Forum ;) Ich gebe dabei ein wenig den Sortierer und wem das keinen Spaß macht, der muss ja nicht mit machen.

    An Lampenschubsers Konzept vermisse ich etwas, was man als Routinier gerne unterschlägt, weil es für einen selbst selbstverständlich ist:

    Im Gegensatz zum Studio sind für den Live Mix zwei Dinge untrennbar mit einander verbunden, die im Studio nicht selten in jeder Hinsicht, also zeitlich, örtlich und personell von einander getrennt sind: „Recording“ und Mixing. Auf den Live Sound bezogen beginnt der Job beim „Recording“ also der Quelle selbst und was man darüber wissen muss, der Auswahl der Mikros und ihrer Positionierung und danach mit dem remote gain der Digitalkonsolen für die wo auch immer befindlichen preamps.

    Das Konzept wäre hier also „begin with the beginning“ und damit das so klappt, wie Lampenschubser es macht, muss er also auf der Bühne schon mal alles richtig gemacht haben. ;)


    Was an der Toolbox also dem digitalen Mischgerät selbst sollte man eurer Meinung nach zusätzlich schon mal im Griff haben bevor man ans Mischen denkt, gerne in der Abfolge nach Wichtigkeit geordnet?

  • Was mich auch mal interessieren würde wie andere so ihre Pultoberfläche aufbauen.

    Es gibt ja auch Leute die 40 Kanäle mit den 12 Fadern einer DLive c1500 scheinbar easy abfrühstücken.


    Ich hab ja viele Fader und da mag ich dann auch alles wichtige im Zugriff haben.

    So sieht es meistens so aus das bei der T112 links alle Kanäle sind, Mittig Gruppen und Kanäle die permanent auf oben aufliegen sollen und rechts dann Effekte und Master. Rechts kann ich auch noch auf die Auxmaster umschalten.


    Edit: fast vergessen:

    Bei mir liegt meistens

    Auf Layer1 liegen alle Gesänge

    Auf Layer2 Alle Klampfen, Keys und Zuspieler

    Auf Layer3 Die Drums

    Auf Layer4 Bläser und sowas


    Wie macht ihr das?

  • Danke!

    Das oben Eingefügte ist natürlich, sagen wir mal, sehr straff formuliert! Wenn das so spielt, wie Du es formuliert hast, ist es entweder ein legendärer Glücksfall oder ich würde das Steuern all dessen, damit es so klappt, genau genommen auch schon dem Mischen zu ordnen.


    Als Beispiel für‘s Konzept:

    Bemühe Dich, die Qualität der Quellen zu steuern!

    Dabei können die Ansätze ganz unterschiedlich sein. Zwischen „Schlagzeug stimmen können“ und „Versuche schlechte Künstler/Bands zu vermeiden“ darf alles dabei sein… ;) Das wäre also schon ein Ansatz für eine Mischerei, bevor das erste Mikrofon steht.


    Zurück zur Toolbox.

  • Da hast du mal wieder recht 8)


    Ich bemühe mich ja auch den Musikern Anweisungen zu geben wo die Amps hin sollen und wie laut was sein soll damit ich möglichst gute Signale auf den Mics bekomme.


    Dabei muss z.B. ein Gitarrenamp auch garnicht flüsterleise sein, sondern so, das der angewinkelte und erhöht stehende Kombo auch gleich als Monitorsignal für den Klampfenspieler taugt. So muss die Gitarre nicht auf dessen Monitor und die Feedbackgefahr geht dann gegen 0.


    Bei Bläsern haben sich für mich Reflektoren als sehr effektiv erwiesen damit sich die Musiker besser hören und sich daher wohler fühlen und mit einer saubereren Dynamik spielen.


    Schlagzeuger bekommen von mir einen Bassshaker an den Hocker, damit kann dann die Kick am Monitor deutlich leiser werden. Da ich selber Schlagzeug spiele habe ich auch immer einen Stimmschlüssel dabei.


    Die Liste könnte man noch ewig weiter führen.


    Und so geht es eigentlich mit allem … irgendwie schauen das das Signal am Pult schon möglichst gut ist wenn es da ankommt… das ist mein Hauptkonzept.


    Dazu können auch Moltons oder meine geliebten Casedeckel mit integrierten Schallabsorbern als mechanische Trennung/ Abschirmung von Signalen dienen. Gute, zum Signal und von der Karakteristik gut zur Position auf der Bühne passende Mikros sind da auch unerlässlich.


    Edit: ganz vergessen Optogates zu erwähnen 8)

  • Und so geht es eigentlich mit allem … irgendwie schauen das das Signal am Pult schon möglichst gut ist wenn es da ankommt… das ist mein Hauptkonzept.

    Ja, perfekt! Jetzt hast Du das „Geheimnis“ preisgegeben, warum Dein ‚Quick and dirty‘ Konzept am Pult funktioniert!


    Was uns noch VOR dem Pult fehlt, ist:

    Wieviel Einfluss auf äußere Größen wie Raum, PA, Systemtechnik habe ich? Kann ich diese Größen beurteilen und welchen Einfluss auf meinen Mix wird das haben? Wieviel Zugriff darauf muss ich haben, wieviel gebe ich mir?

    Da gibt es ja auch sehr unterschiedliche Ansätze:

    Den naiv bis fatalistischen, das als „Gottgegeben“ zu betrachten über „och nee, muss das wieder diese Hütte sein“ bis zu „Ich komme früh und will erst mal messen“ gibt’s auch da sehr unterschiedliche Konzepte. Hier entsteht auch dieses von mir hier schon öfter kritisierte Studiomischer-Miẞkonzept, eine Raum-PA-Kombi so abarbeiten zu können, wie Studiomonitore im Regieraum mit der Konsequenz, dass an den Kanalbearbeitungen herum geschraubt wird, bis das Konzert zu Ende ist. ;)

  • Wo wir wieder bei teils völlig kontraproduktiven Subaufstellungen in vielen Venues sind.


    Wie ich diese LR Stacks hasse dagegen*


    Da hilft dann oft nur noch eine Seite stillegen, damit das halbwegs gleichmäßig wird. Oder wenn Zeit ist umbauen.


    Was auch besser geht als gedacht: Kanäle inkl. Bearbeitung doppeln und dann die Signale auf den Subs hart Panen … z.B. Kick in nach links und Kick Out rechts Bass auf die eine und Keys auf die andere. Da muss man aber gut aufpassen und wissen was man tut …


    Ansonsten sehe ich es notfalls als Gottgegeben und verstecke mich mit dem IPad an der Bar. *finger iron

  • man sollte mal auch anfangen vertrauen in seinen system tec und die anderen gewerke zu haben. es ist natürlich immer so das sich die negativen erfahrungen einbrennen. aber die positiven vergißt man immer schnell wieder.

    ein guter system tec simuliert und baut dann entsprechend auf. messen tut er natürlich auch. warum soll alos der foh mischer dann noch messen gehen? im zweifel kann man ja nach einer messung fragen.

  • Es gibt aber ganz viele Veranstaltungen, da gibt es keinen Systec. Bestenfalls jemanden, der die PA irgendwie hingewürfelt hat. Oder man ist selbst alles in einer Person, aber die Gegebenheiten geben nur L/R-Aufstellung her.

  • was ist denn an l r aufstellung verkehrt?

    wenn man eine gute pa vorfindet kann man auch ohne probleme mit wenigen eq einstellungen sich die so hinbügeln, das die nach eigenem gusto klingt. das wird sich bei dem durchschnitts konzert auch nicht anders machen lassen, da die budgets eben bei einem 500pax konzert keinen systemer her geben,

    da kann man dann aber auch mit steuern indem man sich die mühe macht, mal mit dem tec dienstleister zu kommunizieren. das macht ja auch der ein oder andere tec nicht, da zeit geld ist oder eben keine lust.

    das gehört für mich aber auch zu einem mischen lernen, das man kommuniziert und sich auch die mühe macht, das zu tun!