Illegale Absprachen bei Sennheiser

  • Illegale Absprachen bei Sennheiser


    Wegen illegaler Preisabsprachen muß das für seine Kopfhörer bekannte Unternehmen Sennheiser

    eine Strafe von sechs Millionen Euro zahlen. Der Hersteller von Audioprodukten habe jahrelang

    bei Händlern interveniert, um höhere Preise im Laden zu erreichen, teilte das Bundeskartellamt mit.


    Seit mindestens 2015 habe das niedersächsische Unternehmen die Verkaufspreise für seine Produkte

    beobachtet und Händler unter Druck gesetzt, wenn sie von der unverbindlichen Preisempfehlung von

    Sennheiser abwichen. Wie das geschah, wurde nicht mitgeteilt.



    Quelle: ARD Text

  • Preisabsprachen sind nicht wirklich nett, doch es gibt einige Branchen die das gerne und auch teilweise medienwirksam machen, ohne dass eine Behörde wirklich eingreift.


    Ich bin irritiert und frage mich ob das in diesem Falle wirklich schädigend war/ist.

    Das Unternehmen drängt die Händler dazu den UVP zu verlangen. Das ist das eine, denn der Händler ist in seiner Preisfindung zunächst unabhängig. Das hängt doch maßgeblich von dem EK und dem Gewinn des Händlers ab oder wird die Ware in Kommission verkauft?


    Als Käufer bin ich eigentlich noch freier, denn wenn die Konkurrenz ein ähnliches Produkt anbietet und günstiger ist bei gleicher Qualität, dann nehme ich eben dieses. Ich muss ja nicht bei diesem Unternehmen kaufen. Das ist in jedem Fall meine pers. Entscheidung. Anders wäre es, wenn auch die Konkurenten ihre Preise dementsprechend anpassen. Da würde ich dann eine Preisabsprache vermuten, denn mir als Verbraucher wird letztendlich die Möglichkeit genommen ein ähnliches Produkt der Konkurenz zu einem am Markt ermittelten Preis zu erwerben.


    Ich sehe jetzt keine Bereicherung oder Wettbewerbsnachteil der Händler oder der Konkurrenz.

    Vielleicht kann da jemand mal aufklären. Danke.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Als Käufer bin ich eigentlich noch freier, denn wenn die Konkurrenz ein ähnliches Produkt anbietet und günstiger ist bei gleicher Qualität, dann nehme ich eben dieses. Ich muss ja nicht bei diesem Unternehmen kaufen. Das ist in jedem Fall meine pers. Entscheidung. Anders wäre es, wenn auch die Konkurenten ihre Preise dementsprechend anpassen. Da würde ich dann eine Preisabsprache vermuten, denn mir als Verbraucher wird letztendlich die Möglichkeit genommen ein ähnliches Produkt der Konkurenz zu einem am Markt ermittelten Preis zu erwerben.

    nehmenwir mal strom: wenn sich nun die großen der branche untereinander absprechen, dann biste als kunde der dumme, da du das produkt kaufen mußt !!

    das gilt für wasser auch so.

    in unserer branche sind das z.b. km stative und neutrik xlr stecker zu denen es wenig sinnvolle alternativen gibt.

    *bitte keinediskussion das es eine alternative gibt, das jeweilige produkt darf sich jeder selbst aussuchen*

  • Erstaunlich. Ich habe meine letzte Runde Sennheiser Mikrofone bei Recordcase gekauft, weil die dort deutlich günstiger waren. Keine Ahnung, wie der Druck aussah, aber es schien sie nicht zu beeindrucken. Thomann verkauft auch unter der Empfehlung. Nur nicht so weit.

  • Natürlich wird damit der Wettbewerb beeinträchtigt. Die Händler haben in der Regel über die Abnahmemenge einen guten Hebel gegenüber des Herstellers, um einen geringeren EK durchzusetzen. Dazu können sie bspw. durch Verzicht auf Marge das Produkt günstiger als die Wettbewerber anbieten und damit ihren Anteil am Gesamtmarkt erhöhen, womit auch der Hebel länger wird.

    Wenn man Einheitspreise durchsetzt, gibt es das alles nicht. Der Preis wird diktiert und es findet kein Wettbewerb zwischen Händlern statt, der sich auch auf die Marge von Sennheiser auswirken könnte.

  • Das ist dem Händler sein Problem wie er seinen Gewinn erwirtschaftet. Für mich als Kunde und Käufer ist das einerlei. Entweder ich akzeptiere den Preis oder nehm das günstigere oder einen anderen Händler, solange ich diese Freiheit habe und diese Freiheit nicht eingeschränkt wird.

    Wenn nun ein Hersteller seine UVP durchsetzen möchte kann er dies gerne tun.


    Der eigentliche Knackpunkt ist, wenn ein Produkt bei jedem Händler dasselbe kostet. Da ist dann der Händler irgendwie aussen vor. Allerdings kann der Händler dieses Produkt dann aus seinem Portfolio nehmen.... ja das zieht eine gewisse Kausalkette nach sich.


    Köpfhörer, Mikrofone und Zubehör, dafür gibt es auch andere Hersteller in ähnlicher oder gar besserer Qualität und zu entsprechenden Preisen.

    Letztendlich handelt es sich um eine Ware, welche durch andere Hersteller am Markt unabhängig vertreten ist und diese Ware ist auch kein Verbrauchsgut.

    Selbst Stative sind eher kein Verbrauchsgut und Stecker, naja.


    Bei Gütern wie Strom, Kraftstoff, Lebensmittel sieht es schon anders aus. Dies sind Verbrauchsgüter und der Verbraucher ist darauf angewiesen. Gerade bei Strom und Kraftstoffen gibt es wenig Anbieter doch viele Verbaucher und da sind Preisabsprachen definitiv ein no go.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Es kann aber auch in die andere Richtung gehen - wenn ein Vertriebsweg viel zu günstig anbietet steigen die andern aus. Das kann dann auch für den Hersteller nach hinten losgehen.

    Insofern ist ein halbwegs homogenes Preisgefüge am Markt sicher kein Schaden.

    Ich finde es auch als Kunde vertrauenserweckender, wenn hochwertige Produkte überall etwa das gleiche kosten.

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  • Man sollte das nicht so lokal sehen. In Europa gilt ja freier Handel. Wenn jetzt ein Großhändler in z. B. Spanien dringend bestimmte Stückzahlen verkaufen muss, um seinen Abnahmevertrag einzuhalten, kann er ja z. B. nach Frankreich verkaufen. Dort weiß der französische Großhändler das dann aber nicht. Und wundert sich, warum Produkt XYZ auf einmal nicht mehr bei ihm gekauft wird. Damit kommt er dann in die Situation, seinen Abnahmevertrag nicht erfüllen zu können. Und schon geht die Geschichte weiter in ein anderes EU-Land. Das dreht sich dann irgendwie im Kreis. Für Hersteller ist das total doof, weil nicht planbar. Das ist aber erlaubt. Und der Versuch das einzuschränken ist eben verboten.

    Practice, Practice, Practice

  • Absprache?

    Mit wem? Sich selbst?

    So ist das eher eine Entscheidung und noch keine Absprache.

    Meiner Meinung nach kann Sennheiser seine Preisgestaltung machen wie sie wollen, so lange sie dies nicht in Absprache mit anderen Herstellern machen.

    Und ja ich finde es gut, wenn UVPs nicht nur hübsche Zahlen ohne Bedeutung sind.

  • Erstaunlich. Ich habe meine letzte Runde Sennheiser Mikrofone bei Recordcase gekauft, weil die dort deutlich günstiger waren. Keine Ahnung, wie der Druck aussah, aber es schien sie nicht zu beeindrucken. Thomann verkauft auch unter der Empfehlung. Nur nicht so weit.

    ich glaube, da geht es "nur" um Sennheiser Kopfhörer - nichts aus der "Audio-Pro-Sparte" wie Funkmikros und Konsorten...


    Siehe auch https://www.golem.de/news/bund…nnheiser-2505-196017.html

  • erinnert mich an die andere Maßnahme gegen die beiden großen Händler & Instrumenthersteller


    https://www.bundeskartellamt.d…021_Musikinstrumente.html

    oh, das hatte ich ja gar nicht mitbekommen Shocked


    unter dem strich finde ich es gut, dass recht und gesetz durchgesetzt werden. natürlich sind mir die beweggründe, warum die hersteller gerne ihren UVP durchsetzen möchten, bekannt. andererseits behindert das den wettbewerb und der kunde ist am ende der leidtragende.

    es ist den herstellern ja freigestellt, zu welchen preisen sie ihre ware an die händler abgeben. sie müssen da also nicht um ihre marge fürchten, denn die legen sie ja selbst fest.

    etwas anders ist das bei den händlern: die müssen preise finden, die einerseits nicht zu hoch sind, damit die kunden bei ihnen kaufen - und andererseits dürfen sie nicht zu niedrig sein, damit sie ihren nötigen gewinn erwirtschaften können. dazu verhandeln sie ihre EKs mit den herstellern.

    wenn es dann aber absprachen gibt, steht von vorneherein fest, wer am ende der gelackmeierte ist: die endkunden, weil sie hier das glied in der kette mit der geringsten lobby sind. und genau deshalb ist das verboten - und das darf auch gerne so bleiben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich war kurze Zeit Sennheiser Authorised Pro Partner ... da gab es schon so manche Regelung die Einzuhalten war.


    Interessant finde ich da das Konzept von Mafell. Der Händler ist nur Vermittler und bekommt bei Abschluss eine Provision. Der Kunde kauft über den Händler direkt von Mafell. Preise überall einheitlich.