Rockline testet Line Array, wer möchte kommt vorbei!

  • @ Gerald: hab mir ja auch extra Mühe gegeben :-D, außerdem SIND wir ein Team und mit allen Jungs die da zu tun hatten würde ich auch nicht nur arbeiten, sondern auch jederzeit ein Bierchen in die Figur schütten und feiern. ... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!


    @ WurstWerner: Ich schließe mich da einfach mal Stefans Worten an, denn das trifft es genau. Also, das LA bietet so gesehen eigentlich nur Vorteile und ich würde sicherlich für diese Anwendung immer zuerst danach greifen.
    Was den „vor der Nase“ stehenden Drumsound etc. angeht ist es nicht ganz falsch zu sagen, dass er bei einem Hornsystem vielleicht etwas mehr knallt. Dazu vertrete ich aber hauptsächlich die Theorie, dass dieses an der fast schon „zu verzerrungsfreien“ Abbildung des LAs liegt. Bei z.B. einem Director treten wesentlich höhere Prozentsätze an Klirrfaktor auf (da gibt es ja auch mehr Faktoren, die diesen Produzieren können als bei direkt strahlenden Pappen), die dem Gehör einen sehr hohen Pegel suggerieren. Dieses Phänomen habe ich häufig festgestellt. Bei dem LA steht man dort und denkt, dass eigentlich ein ganz moderater Pegel herrscht bis zu dem Moment, in dem man sich unterhalten möchte und seine eigene Stimme vermisst.
    Bei einem Hornsystem wie besonders dem Director stellt man sich bei objektiv gleichem Pegel oder sogar geringerem direkt darauf ein sein Gegenüber fürchterlich anzuschreien.
    Die Psychoakustik ist schon was Lustiges, oder „wie verarsche ich mich selbst?“ *lach*
    Alles in allem mag ich Hornsysteme auch gerne, jedoch muss man die LA Vorteile doch wirklich bedenken. Jedem Ding seine Anwendung. Für eine große Besetzung wie diese und der damit verbundenen Flut von filigran zu überlagernden Signalen ist die hohe Auflösungsfähigkeit des CLA2 natürlich ganz weit vorne.


    ranko: So, nun zu den InEars. Also vorweg: Ich bin weder ein großer Fan noch ein Gegner von Behringer Geräten, um nicht wieder in die übliche Diskussion zu verfallen. Was man diesen Geräten aber weitestgehend nachsagen muss ist, dass sie äußerst gut Qualität für einen winzigen Preis bieten und dieses war hier nun mal angesagt, da eine sehr preiswerte Lösung für hohe Ansprüche an den Start musste. Die gesamte Anlage hat für 24 Wege incl. allem Zubehör unter 3000 Euro gekostet, was sicherlich mit anderen Komponenten niemals möglich gewesen wäre. Und das ein Orchester, deren Musiker eh umsonst spielen für 3-4 Gigs/Jahr nicht mehr ausgeben konnte und wollte ist ja auch klar. So, dies nur, damit ich mir das übliche Gejammer nicht anhören muss 8)


    Zu dem ganzen ein kleiner Signalflussplan (so oder ähnlich sehen die Kisten jeweils aus):





    Und die Bilder von den Kisten (Natürlich in schmockigen Mucker-Kisten):





    Also, wir haben den ADA8000 AD/DA Wandler etwas „missbraucht“ und diesen als Mic-Preamp eingesetzt. Dieser ist als solcher nicht explizit bei Behringer angepriesen, sondern muss hinten durch ein Optolink gebrückt werden, so dass die digitalen outputs des ADCs wieder in die inputs des DACs laufen. (Ja, es findet leider eine Wandlung statt aber wen kratzt das nun wirklich bei recht brauchbaren 24bit Wandlern und Live-Audio?)
    Diese „Preamps“ versorgen die Mics mit +48V und geben ihr Signal auf
    a.) einen Line Mixer der die einzelnen Gruppen (Backing Vox, Horns, Strings)
    b.) die AUX I/P der Powerplays (eigenes Instrument)
    c.) auf die Stagebox für den FoH
    Der Linemixer wird von den Einzelsignalen gespeist (Mix/Pan) und zusätzlich über die Main I/P von mir mit einem Summensignal (FoH O/P -> Matrix) versorgt um den Rest des Orchesters auch auf das Ohr zu kriegen. Dann läuft der Mix aus Gruppe/Gesamtorchester in die Main I/P der Powerplays, bei denen man dann zwischen eigenem Signal und Rest faden kann und noch eine kleine Klangregelung/Main-Volume hat bevor der Senf das Ohr erreicht.
    Wir mussten auch eine Preiswerte Kopfhörerlösung finden und stießen bei Sony auf einen halbwegsbrauchbaren halboffenen Stöpsel für ca. 35€, der pegelmäßig nicht wirklich Rock’n’Roll tauglich ist, aber durchaus vernünftige Ergebnisse zulässt. (Ist auf jeden Fall laut genug, wir haben da jeweils noch locker 4-6dB Pegelreserve)
    Der Drummer kriegt natürlich meinen HD25, denn da muss ja schon was kommen und ich brauch den eh eher selten bei der Show.


    Natürlich ist es zunächst nötig sehr genau zu planen, wer welche Signale wie kriegt und wer so auf welches Pack gelegt wird, denn man hat natürlich kein uneingeschränktes Routing zur Verfügung. Dies war schon ein bisschen gebastel, aber ich denke wir haben die perfekte Lösung gefunden. Bisschen Geduld beim Löten sollte man auch haben, waren glaube ich ca. 170 Stecker insgesamt.


    Und nun zu einem Weiteren Riesenvorteil, der mit Grund für die Anschaffung der Systeme war: Die Signale werde wie Ihr vielleicht bemerkt habt auch für den FoH bereits hochverstärkt. D.h. ich habe an der Konsole direkt überall gleiche Linepegel. Damit beträgt die Eicheckzeit im Falle extremen Zeitmangels für Backings, Streicher, Horns, Pianos theoretisch gesehen genau einmal ein Anklopfen aller Mikrophone. Damit habe ich das Signal „gefunden“, die EQ’s kennt man ja nun grob für die Instrumente und der Monitormix ist schon fertig, bevor es überhaupt losgeht mit dem Soundcheck.
    Es ist nämlich ein Riesenproblem, dass wenn wir auf Stadtfesten etc. spielen natürlich sehr enge Zeitfenster herrschen und die Geschichte schon vorangehen muss.
    Normalerweise bin ich wahrlich auch kein Freund exorbitanter Soundcheckarien. (Was soll man noch alles an der Kick machen, wenn der Drummer sie schon seit 5 Minuten tritt?!) So einen Luxus wie am Samstag den ganzen Tag Zeit zu haben hat man ja nun auch wirklich nie, daher haben wir dieses genutzt um die InEars vernünftig zu konfigurieren. Bei nächsten Mal wird das ein Rekordsoundcheck und so mag ich das.
    Das Hochverstärken auf der Bühne ist auch bei einigen Instrumenten wie den Streichern, die über amtlichste 12€-Piezo Tonabnehmer spielen nicht nur sinnvoll, sondern auch unbedingt nötig. Da kommt wirklich nichts heraus. (Daher auch die Störgeräusche beim Gig, denn bei einer Verstärkung von >50dB schon in den Preamps und den klasse Klinkensteckern vom Store aus der Kramkiste kann dann schon mal was knacken (WIRD GEÄNDERT!))
    Aber für diese billigen Komponenten finde ich, dass die Streicher wirklich amtlich klingen, bisschen Hall drauf und fertig ist die Marinade.
    Die Mic Preamps klingen auch ziemlich gut eigentlich, bei allen anderen Instrumenten, die nicht in das System laufen ist es dann aber auch fein die Pultpreamps zu haben.


    So, genug gefaselt, aber vielleicht kann so eine Anregung dem Einen oder Anderen ja mal nützlich sein.


    Marcel (gerade noch gesehen): Ich hoffe doch, dass der Rest drauf ist… ich habe aber noch keine Rückmeldung des Besitzers erhalten. Wäre schade, denn ich wollte den Krempel über Ostern mit Markus mischen und eigentlich auch eine schöne CD draus zaubern, aber ich habe da große Bedenken ob das alles so gut gelaufen ist. Ich sag dann noch Bescheid wie und ob es geworden ist, aber danke noch mal für deinen Hinweis, man kann ja die Augen nicht überall haben.


    Viele Grüße Rocksound-Benny 8)

  • Zitat von "rockline"

    @PA Peter: hattet ihr da spezielle Vorstellungen, oder war das zwecks Differenzerkennung der Klangcharakteristika gemischt? Die schwarzen (Serie40 ?) waren insgesamt deutlich in der Überzahl, auch an den Percussion usw.
    Klär doch mal kurz auf, was das für Modelle waren!
    Die beiden AE5100 habe ich mal spontan übernommen, ebenso ist unser Bestand an Pro35 Clipmikes gewachsen. Aber die großen schwarzen...........toll, toll!


    Wir haben versucht immer gleiche/ähnliche Wandler zusammen zu packen!
    Das war ne gute Mischung von 4040 sowie 4050...
    ...dazu halt ein paar AE3000er sowie AE5100er (die ja auch den gleichen 1"-Wandler haben).


    4050 hat den Voteil von frei schaltbarer Charakteristik (siehe dazu die "8" an den beiden Pauken!!)...
    ...4040 ist der "Standart" für GT-Amps usw usw.



    5100er und 3000er sind beides relativ multifunktionelle Inst-Mics...
    ..die sind halt mal richtig gut (und günstig dazu)!


    Auf den Handsendern waren die 3300er Kapseln...
    ...das sind sozusagen die "kleinen" Condenser.
    Die große Condenser (5400) hat wiederrum das gleiche Wandlerelement wie die 4040/50.

  • Diese Frage kann ich leicht beantworten:


    Frontpult war ein Allen & Heath GL4000, 44Mono + 4 Stereo, dazu eine Extension bestehend aus einen Allen & Heath Wizard. Das Wizard hatte lediglich die Backingvocals und die Atmos fürs Recording geroutet. Vom Wizard Ausgang sind wir in zwei Kanäle des GL4000 gegangen, insgesamt waren somit 55 aktive Kanäle im Gebrauch!
    Wir hatten Sideracks mit dieser Bestückung für das Konzert gewählt:


    Effektgeräte; 1 x Yamaha SPX 990, 1 x Lexicon PCM80, 1 x TC M1 und einmal TC D2. Dynamics bestehend aus 3 Kompressoren DBX 1066 und einem BSS DPR402, Gates von Altair - Modell NG440 zwei Stück (= 8 Kanäle), ein SPL Transientendesigner 4 kanalig, ein SPL Deesser 2 kanalig, ein DBX 5 Band parametric EQ
    ein weiteres Siderack stand mit folgender Bestückung zusätzlich zur Verfügung: 2 Stück Lexicon LXP1, 1 Stück Alesis Midiverb 4 (diese Geräte waren aber "arbeitslos"), ein Alto 8fach Kompressor!


    Equalizerrack war ein 8 kanaliges Standardrack mit 4 Altair EQ 230 Equalizern. Controler für PA war ebenfalls am FoH und war ein AD Systems DSC28!
    Die beiden Multitracker von Alesis waren per Sync-Kabel parallel geschaltet und ermöglichten 48 Spur Mitschnitt. Zum einmessen der PA standen Messoftware vom AD Systemtec Sven und mein Smaart 5.3 zur Verfügung.
    Alles in allem betrachtet nicht sonderlich spektakulär, aber es zeigte mal wieder das gute Tonleute auch auf einem GL4000 einen oberamtlichen Ton kreieren können. Beweist es doch einmal mehr, dass es nicht nur auf die FoH Ausstattung ankommt!


    Die Multicore waren 2 Stück 32 paarige 70 Meter Leitungen mit Zentralmasse. Stageboxen waren zwei an der Zahl, eine von Klotz und eine selbstgebaute! DI Boxen kamen teilweise von Stage-Line DIB100 (Keyboards) und Behringer DI100 (Gitarren) - BSS war nicht dabei!
    Die Endstufen für das CLA2 waren pro Seite zwei RAM DQL 5.5, Monitoring bestand für die Wedges aus 2 Yorkville AP Serie!
    Stefan

  • Dann möchte ich auch mal was dazu sagen....


    (War nur beim Soundcheck dabei)


    Ton war gut bis sehr gut. Die Pa konnte im zusammenspiel mit den Mikros alle Fehler der Sänger gnadenlos aufdecken, echt guter Sound.


    Beim Soundcheck gefielen mir die Bässe nicht so gut, bei CD Mukke kam er hingegen ziemlich gut.
    Eigentlich wurde schon alles sehr gut erläutert. Erstaunt hat mich das wenige Amping von nur 2 DQL 5.5 pro Seite und wenn man bedenkt das man noch mal 2 Bässe pro Seite mehr stellen konnte (und auch CLA2 Module) war das schon erstaunlich.


    Jetzt möchte ich aber gerne mal mit einem anderen Diskusionsthema anfangen und zwar die Frage der Wirtschaftlichkeit eines solchen LAs für Jobs in der Größe.
    Ich stelle mir die Frage ob sich es überhaupt lohnt ein LA für Gigs mit 1500 bis 2000 zu beschallenen Personen. Rockline hat diesen Job vergangenes Jahr schon mal gemacht mit Director und zwar 2 Tops pro Seite, es hat auch geklappt und ca 90 % der Gäaste wird den Unterschied zwischen vergangenem Jahr und dem jetztigen nicht bemerkt haben.
    Ich weiß ich weiß jetzt werden alle rufen das man eine bessere HT auflösung hatte und eine bessere Pegelverteilung, doch zahlt der Kunde ein LA ? Sind die Gäste bereit ein oder 2 Euro mehr zu zahlen damit sie von einem LA beschallt werden ?
    Geht das ganze nicht auch sehr gut mit 4 engabstrahlenden Tops ala C4 die ja auch sehr Hifi klingen. ich kann doch auch einen relativ konstante Pegelverteilung mit engabstrahlenden Systemen erreichen, wenn ich verschieden "Beschußzonen" (ich ziele mit meinem Lautsprecher auf einen bestimmten Bereich im Publikum und versuche durch Pegelanpassung ein konstantes Pegelverhältnis im Zuschauerbereich zu erhalten).


    Mir geht es vorallem um die Diskussion : Wie rechnet sich ein LA für den Markt der kleineren und mittleren Beschaller (ist schwer kleine und mittlere Beschaller zu definieren deshalb gebe ich mal vor die Größe von der Firma Rockline ist ein mittelgroßer Verleiher).


    Wenn ich jetzt zb mal rechne ein CLA2 Modul kostet in etwa so viel wie ein Director Top und ich muss schon an die 6 bis 8 Elemente pro Seite haben um Jobs in dem Größenrahmen von Straelen durchzuführen.


    Das kann man auch mit 4 Stacks Director pro Seite machen und hat dann noch ein flexibelers System mit dem ich zb Stadtfeste mit einem Stack GAE pro Seite bschalle.


    So Jungs ich hoffe auf eine schöne und sachliche Diskussion


    Mfg Jochen

  • Jochen: Du darfst nicht nur die Preise für's Holz vergleichen! Überleg mal, wie viel Amping Du für's Director und wie viel für das AD LA brauchst. Die Kosten für den Transport drüften beim LA auch günstiger sein --> leichter&kleiner. Das LA hängt auch schneller und ist vermutlich auch leichter als vier GAE Tops.
    Wo Du natürlich Recht hast, ist das Problem der hohen Anfangsinvestition. Als kleinerer Verleiher kann ich mir vielleicht noch das Director leisten, bei dem LA sagt die Hausbank dann in der Regel "is nich"...


    Grüsse
    WW

  • Zahlt ein Besucher mehr, wenn das Pult von Soundcraft ist statt von Behringer? Wohl kaum. Aber in der Ridern steht das Soundcraft (und wenn das Behringer drin steht, dann meist mit einem "no" davor...).


    Nun hat das PA-System sicher einen größeren Einfluß auf den Sound als das Mischpult.


    Von daher ist klar, wohin die Reise gehen wird. Zumal mittelfristig Schallpegelbeschränkungen ein möglichst gleichmäßige Beschallung erzwingen. Und wenn die Hausbank zu AD nein sagt, dann wird's halt ein Coda... (das sich ja im Vergleichstest auch sehr gut geschlagen hat).

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Micha das CLA2 ist wesentlich günstiger als das Coda .


    WW mein Freund du weißt doch wie der hiesige Markt aussieht und der Unterschied von 8 Schachteln CLA2 (8 Module pro Seite im vergleich zu 4 C4 oder Director pro Seite) ist ein Preisunterschied der auch nicht mehr durch das geringere Amping gerechtfertigt ist.


    Und der Vorteil bei den größeren Horntops ist das sie auch alleine spielen und dadurch effizienter und wirtschaftlicher sind.


    Wie sind denn die weiteren Meinungen


    Gruß Jochen

  • Das ist ein wichtiger und grundsätzlicher Überlegungspunkt!


    Die Frage stellt sich natürlich genau für Rentalfirmen der eher kleinen bis mittlere Art wie am Beispiel Rockline.


    Auf der Habenseite steht erst mal folgendes:
    1)Hervorragender Klang und modulare Erweiterung um an die Gegebenheiten anzupassen
    2)integriertes Rigging,
    3)dezente Optik
    4)supereinfaches Amping
    5)leichte Gewichtsklasse
    6)konkurrenzfähiges Rentalprodukt
    7)Flavour, man ist dabei 8)


    Auf der Gegenseite steht dieses:
    1)hoher Anschaffungspreis
    2)kaum sinnvolle Stackingeigenschaften
    3)für viele Anwendungen im Jahr überdimensioniert


    Mehr als diese 3 Nachteile fallen mir im Moment nicht ein.


    Wenn ich das nun mit Jochens Anregung und dem Vergleich zu C4/7 oder Director usw. ziehe, und den Vergleich mit der Halle dieser beschriebenen VA fällt mir sofort nachstehendes ein:
    Director erfordert für 4 Tops pro Seite erheblich mehr Aufwand zum fliegen - ein Genie ST25 packt das nur noch mit größter Mühe und Gefährdung. Amping erfordert zumindest bei GAE einen 3.Weg, die Abstrahleigenschaften und Phasenprobleme ergeben ein wesentlich schlechteres Ergebniss. Auch sollte man bedenken, dass ein Director zum Aufstellort hingerollt wird, und dann erst mal aufgerichtet werden muß. Danach folgt das ausrichten im Winkel, dass einhängen der Studs, die zweite Einheit im Winkel daneben, hoch damit, die nächsten beiden darunter krücken, wieder winkeln, einhängen, nun folgt die Prozedur mit der vergurtung der Rückseiten - sonst fällt der Blumenstrauß völlig aus der Richtung, danach wieder hochhieven usw.
    Das ist im Vergleich zu den kleinen Linearraybüchsen, die in dem Testsystem immer zu viert verbunden gecased waren eine schwere Buckelei! Das CLA2 aufzurüsten war dagegen Kindergeburtstag.


    Hängen anschließend 4 große traditionelle Tops habe ich auch was anständiges für die Optik - wem es gefällt. Beim CLA sah man fast nichts, da sogar der Genie ST25 schwarz war, viel im dunkeln nichts mehr auf!


    Zum Ton: Director rocken sehr ordentlich, und auch der Benny von HighFidelity hat damit im November in einem kleineren Haus ein breites Grinsen im Gesicht gehabt. Das man mit den Sachen bei gekonnter (und geglückter) Arbeit einen Superton stellt, haben wir ja schon sehr oft bewiesen!
    Um jetzt speziell auf die Sporthalle Straelen zu vergleichen (wie Jochen schon richtig erwähnte haben wir das auch schon mal mit nur 2 Tops pro Seite gemacht, aber auch schon mit 4....) darf man soundtechnisch nicht nur den Schallpegel vergleichen. Das CLA2 hat unbestritten besser und leichter den Ton verteilt!
    Nun ging ja die Frage um die wirtschaftlichkeit. So ein komplett ausgestattetes CLA2 mit Controller, Amping, Subs und 16 Top, zwei Genie der Form halber dabei, rufen gute 80k auf! Wenn ich von 1% Mietpreis ausgehe, fallen pro Gig 800.- Netto ohne Systemtechniker und Transport für Hire an! Dabei habe ich das mal günstig kalkuliert - an und für sich sollte mehr zu erzielen sein. Nach 100 Shows ist das eingespielt! Mit unsere GAE Geschützen haben wir rein zahlenmäßig in den Jahren weit über 100 Jobs gemacht. Leider sah es in der Realität so aus, dass wir nicht immer den Rentalpreis erhalten haben, den nur diese Stacks sinnvoll kosten müßten. Ihr wisst was ich meine.....


    Habe ich aber auf eine Abschreibezeit von sagen wir mal 5 Jahren das CLA2 20x im Jahr draußen rentiert sich das im Jahre 6! Anders im Tourgeschäft, da hat man schnell 40 - 50 Shows in kurzer Zeit absolviert und so ein System binnen kurzer Zeit verdient.
    Nun ist zb. Rockline kein Tourverleiher, sondern in der Größenordnung verglichen eher eine Pommesbude. Für eine so kleine Firma mit nicht gerade übermäßig betuchten Kunden wie Kulturvereine, Stadtverwaltungen, Werberinge usw. ist es schwer eine volle Auslastung eines derartigen Systems zu garantieren und somit wirtschaftlich zu betreiben. Aber ich habe da schon eine Idee, und das Thema CLA2 hat mich gefangen - darüber muß ich aber noch mit dem Sven zusammensitzen und nachdenken was man machen kann! Wenn sich derartige - ich nenne das jetzt mal "Integrationsmöglichkeiten" - realisieren lassen, sehe ich Chancen auch für unsere Größenordnung ein CLA2 am Markt im Angebot zu positionieren. Wer weiß, vielleicht erschließen sich auch neue Märkte durch derartige Systeme, die auch einem kleinen Verleiher aufstreben lassen!
    Schauen wir mal -
    Stefan

  • Danke Stefan zu deinem sehr ausführlichen und guten Statement.


    Noch ein paar Anmerkungen:


    - Ein weiterer Kritikpunkt ist eindeutig das man das CLA2 oder auch andere LAs nur mit meheren Dosen auf einmal einsetzten kann. Es geht nicht mal eben ein CLA2 auf ein Sub mit Stativ oder auf 2 Bässe und einen Clubgig beschallt.


    - ohne frage spielt ein LA speziell das CLA2 sehr sauber aber geht damit auch ein RnR Gig in der 800 Mann Klasse? Ich war ja abends auf der VA vom WW die auch Rockline betreut wurde und da stand ein Doppelstack Director pro Seite das ist schon ordentlich RnR Zeug was gut klingt und gut laut ist. Ich denke eine Box wird erst wirtschaftlich durch die Menge ihrer Einsatzmöglichkeiten.


    - Stefan du es sehr nett ausgedrückt mit "Integrationsmöglichkeiten" ;) Tja ein BR118 ist halt ne nette Kiste


    Viele Grüße
    Jochen

  • Zitat von "Jochen"

    Micha das CLA2 ist wesentlich günstiger als das Coda.


    Ok, ich habe jetzt die aktuellen Preislisten nicht, aber es würde mich stark wundern. (Vieleicht günstiger, aber auch wesentlich günstiger?)


    Wurde berücksichtigt, dass das Coda aktiv ist, man also keine Amps mehr braucht?

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Von der betriebswirtschaftlichen Seite aus sollte eine Investition in der Größenordnung natürlich gut durchgerechnet sein.


    Das LA müsste in dem Fall entweder:
    a) bei gleichen Kunden/Veranstaltungen für mich insgesamt günstiger sein (entweder dadurch, dass der Kunden mehr zahlt oder dadurch das ich durch Zeitersparnis, Riggingvorteile, Logistikvorteile etc einspare) als das konventionelle System.
    b) mir den Zugang zu neuen Veranstaltungen/Kunden ermöglichen, die ich mit dem konventionellen System nicht bedienen kann.
    c) mich persönlich so überzeugen, dass ich betriebswirtschaftliche Aspekte hinten anstelle.


    my two cents
    Jan

  • Jochen, bei der VA am gleichen Tag wo die Director standen wäre ein LA wohl fehlplatziert. Für derartige VA geht natürlich nichts über flott gestackte Doppelstacks und ab gehts......
    WW ist ja auch ein guter Junge und bringt das klasse ans spielen........bei der Band :wink: - oder??


    @all: Ich weiß nicht mal genau was das vollständige System von AD so kosten würde. Das kann man ja mal exakt rechnen und mit zb. exakt kalkulierten konventionellem RnR Holz vergleichen. Weiterhin ist ja auch noch zu überlegen wie ein CLA2 draußen vor über 2000 Zuhörern spielt.


    Wir haben wir schon die abenteuerlichsten Burgen mit diversen Horntops gestackt, und eigentlich immer ordentlich Flamme gemacht - aber was ein gekrücke :cry:


    Es gibt eine Anwendung, da wäre das ein LA mein Traum: Karneval in der Halle wo wir jetzt mit der AD Demo waren!!
    Das machen wir immer dezentral mit zig Kisten, mühsam delayangepasst und im Truss im Dach geflogen. Zig Meter Kabel, verteilte Subs in der Halle usw.
    Zwei Bananen links und recht gehängt und alles wäre gut. Ruckizucki hingehängt - bester Ton, gleichmäßige Lautstärke und Null Aufwand!


    Wirtschaftlichkeit? Großes Fragezeichen, Qualität der Anwendung - super!!
    Stefan

  • Ich blicke inzwischen auf fast ein Jahr mit fast 45 VA Linearray Erfahrung zurück. Dazu fällt mir folgendes ein:



    positiv:


    Ein tolles System wenn man fliegen kann, tolle Ausleuchtung des Zuhörerbereiches, einfaches Handling, Gewicht, wenig Amping, tolle Optik, fullrangetauglich (wenigstens bei unserem) muß daher nur im < 70Hz Bereich erweitert werden, man ist dabei :wink:


    negativ:


    sehr eingeschränkt im Stacking, klingt am besten mit möglichst viel Elementen, hoher Preis, keine kleine PA möglich, Erfahrung sollte man auf jeden Fall haben


    Was mir dazu noch einfällt.


    Mein lieber Stefan, (Ironie an)


    die Frauenstimmen die mit massig Grundton wie ein Mann klingen, die Crashbecken die soviel Baß haben wie ein kleines Tom wird mit dem LA echt schwerer als mit den Direkors. (Ironie aus)


    Für alle, man sollte schon um die 25 Einsätze pro Jahr haben um ernsthaft über ein LA nachzudenken. Desweiteren würde ich keinem ein "kleines" Line empfehlen. Dabei meine ich nicht die einzelne Schachtel sondern "nur" 4 Stück pro Seite. Auch wenn das von allen als die Einstiegs-linepa angeboten wird. Das bringt es wirklich nicht. Die richtig guten Ergebnisse erziehlt man echt erst mit fliegen und mindestens 6 Stück pro Seite. Der Preis für das von uns eingesetzte Line liegt ja damit ungefähr so wie beim AD. Damit habe ich aber auch schon 4000-5000 Personen gemacht und das mit sehr hohen Pegel.
    Line ist was ganz feines, aber es gibt auch seine Haken. Ich möchte es bei den VA -Größen die wir so machen nicht mehr missen...


    MfG

  • Was ich an der Diskusion nicht so ganz verstehe:


    2 X 4 = 8 Stacks Director haben inkl. Rigging neu auch mal richtig viel Geld gekostet oder ? Die "vier Stück günstig gebraucht gekauft und vier Stück dazugemietet Nummer" kann ja nicht das Äquivalent sein.


    Was mir gut an der Diskusion gefällt:


    Jetzt endlich wo Leute nicht nur theoretisieren, sondern ernsthaft über Kauf nachdenken, fällt plötzlich das Argument der "multiplen Einsatzfähigkeit" schwerer ins Gewicht, als die Linearraytheoretiker-Diskusionen vermuten ließen. Ihr denkt an meine Worte über größere horizontale Öffnungswinkel: "ETWAS WENIGER LINEARRAY BEDEUTET MÖGLICHERWEISE SEHR VIEL MEHR PRAKTISCHE ANWENDBARKEIT ( vor allem für den hier beschriebenen Markt )


    Das heißt z.B. mit wenigen Elementen ein funktionstüchtiges Groundstack bauen können oder mit einer Variante des Einzelelements und dem gleichen SUB, dem gleichen Amp und dem gleichen Processor die geliebte SUB/Distanzrohrmitkurbel/TOP Clubvariante bauen können !


    Nein ich meinte jetzt nicht unbedingt das JBL Ding :lol:

  • Im Prinzip wird doch wieder die eierlegende Wollmilchsau gesucht, oder betriebswirtschaftlich betrachtet versucht nach dem Minimaxprinzip zu handeln.
    Mit möglichst wenig Aufwand (=wenige Kisten) soll möglichst viel erreicht (=beschallt) werden.


    Die Sat-Sub Geschichte erfordert ja minimum einen Abstrahlwinkel von sagen wir 60x40, wobei ich in einem "LA" eher Elemente mit einem vertikalen Abstrahlwinkel von maximal 15° haben sollte (meine höchsteigene Meinung).
    Mit einem einzigen Element ist dies also imho nicht möglich, d&b bietet ja auch Q1 und Q7 an.


    Natürlich macht ein Linearray an sich erst "richtig" Sinn ab sechs Elementen pro Seite und die dann auch richtig geflogen, aber um eben auch die Schnell-mal-4-Stacks-gestacked-Jobs zu machen, sollten nicht mehr als 4 LA-Elemente pro Seite nötig sein (im Stack).


    Gefordert ist also maximale Skalierbarkeit um möglichst das teuer gekaufte Material auch oft einsetzen zu können und eben nicht nur dann wenn mindestens 2000 Paxe vor Ort sind und optimale Flugmöglichkeiten vorhanden sind.


    d&b ist mit dem Konzept von Q dem Ziel in meinen Augen bisher am nächsten gekommen und es wird auch imho richtig vermarktet.


    Noch etwas OT, aber auch zum Thema LA passend. Grade bei den kleineren LAs wird sehr oft von einem Hifisound geredet, wobei Hifi bei mir nicht nur rein positive Asoziationen hervorruft. Hifi heisst bei mir auch "viel Bass und viel Höhen", welches zwangsläufig auch wenig Mitten(brett) bedeutet. Grade für eine Firma wie Rockline, die wie der Name ja schon sagt viel RnR macht und ja auch klassisches RnR Holz (Director) nutzt, wäre doch ein ausgemachtes RnR LA von Vorteil. Es gibt ja bei Hornsystemen auch Systeme, welche eher für Hifisound stehen und solche die eher für Rocksound stehen. Also besteht imho auch hier Handlungsbedarf.


    my 2 cents
    Jan


  • Vergiß es bitte. Ich muß ganz ehrlich sagen ich habe über Dein so heiß geliebtes Q1 voriges Jahr auch ein paar mal gespielt... es war einfach nichts... Sorry. Hatte echt mehr erwartet. Bei einer Flughöhe von 8m einen Pegelabfall von 12 dB auf 30m ??? Auch schon in der Simu??? Da habe ich lieber keine Simu und ein System was wirklich funktioniert. Entweder Line oder ein System was vertikal Arraybar ist. Ich bin für Line...


    Entschuldigt bitte meine etwas direkte Art, aber entweder Line oder Boxen untereinander hängen. Wenn man einmal mit so einem 15 ° System schlechte Erfahrungen gemacht hat dann ist einen das "echte" Line wirklich 1000 mal lieber... Sorry Guma


    Die Eierlegende Wollmilchsau gibts im PA Bereich nicht. Noch nicht.


    MfG

  • Zitat von &quot;sachsensound&quot;

    Vergiß es bitte. Ich muß ganz ehrlich sagen ich habe über Dein so heiß geliebtes Q1 voriges Jahr auch ein paar mal gespielt... es war einfach nichts... Sorry. Hatte echt mehr erwartet. Bei einer Flughöhe von 8m einen Pegelabfall von 12 dB auf 30m ??? Auch schon in der Simu??? Da habe ich lieber keine Simu und ein System was wirklich funktioniert. Entweder Line oder ein System was vertikal Arraybar ist. Ich bin für Line...


    Wieviele Elemente der Q1 wurden da verwendet?


    Die Muffathalle in München hat z.B. 5 Q1 pro Seite und ist 38m lang. Der Pegelabfall war auf keinen Fall 12dB. Die Halle ist mit dem System recht gut ausgeleuchtet.


    Gruß
    Rainer

  • Für mich ist es einfach eine Frage der Wirtschaftlichkeit und Konkurenzfähigkeit. Es gibt (und gab) immer wieder Anfragen die eine optimale Schallverteilung im gesamten Raum benötigen (z.B. Versammlungen) und wo eine Traube von Hörnern schlicht nicht mehr gewünscht ist, abgesehen von den ganzen Delayboxen. Dies sind in meiner Einschätzung neue Geschäftsfelder die sich zumindest für mich ergeben können.
    Dazu kommen noch erhebliche Minderkosten durch geringeren Personalaufwand (Zeit mal ganz rausgenommen), geringere Lagerhaltung und, meiner Meinung nach, flexiblere Anwendungen. Ich gehe mal davon aus daß viele die vorhandenen Boxensysteme nicht über den Jordan hauen und nur noch das LA im Lager haben.


    Was oben über HiFi Sound gesagt wurde, ja, ich finde den gut! Das heißt für mich so gut es geht neutralen Sound. Und das es Mängel oder Schwächeln im Mittenbereich gibt konnte ich bisher nicht feststellen. In der Straelener Stadthalle konnte das System auch richtig heftig wenn gefordert.
    Das Tolle daran ist immer wieder der schön gleichmäßig verteilte Schallpegel, klasse Schallortung und die fehlenden Rufe von vorn "zu laut" und von hinten "lauter". Und ich habe auch keine Hemmungen zu stacken wenn es möglich ist.


    Und wenn es dann noch eine funktionierende Poolbildung gibt wären der Flexibilität keine Grenzen gesetzt, mal davon abgesehen, daß man wahrscheinlich, zumindest in best. Grenzen, mit anderen kooperiert um auch als Gesamtdienstleister auftreten zu können.

    Gruß Frank