High-End Klemmikro für Trompete

  • Der Trompeter der Reggaeband die ich betreue will sich ein neues Klemmikro kaufen. Bisher hat er ein AKG D409 (Dynamisch) mit dem er und ich nicht zufrieden sind.
    Mit anderen AKG-Klemmics (auch Kondensator) bei anderen Bläsern die mir bisher untergekommen sind war ich auch mit dem Sound weniger zufrieden.
    Ins auge gefasst hatte ich bisher die audio-Technikas (Pro35 / ATM 35), vor allem das Pro wird ja hier im Forum als sehr gut geeignet geschildert, einmal hatte ich auch eine damit ausgestattete Band vor mir, der sound war gut.
    Grober Preisrahmen wäre bis 300 Euro, aber wenn es sich lohnt darf es auch drüber gehen.
    wie siehts aus mit Shure beta 98 oder LD-Systems (bei letzteren habe ich gelesen sie seien meist unsymetrisch was für mich ein minus darstellen würde), lohnt hier ein Mehrpreis?
    Zunächst soll das ganze kabelgebunden betrieben werden, später soll noch ein Funksystem dafür angeschafft werden, hier sollte eine Umrüstung möglich sein.

  • Also ich habe im letzten jahr viel ausprobiert, auch SD systems, und ich fand das AT Pro 35 einfach besser.
    DIe beyer clips mag ich gar nicht, beta98 ist auch klasse, mir etwas zu brilliant.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Auch hier wieder ein kleiner Feedback austausch des Livesoundseminars von Guma, es gibt nur wirklich einen Faktor der hier zu beachten ist und das ist die Übertragung des Körperschalls des jeweiligen Instrumentes. Beim Schlagzeug, mehr oder ehr weniger vernachlessigbar ist es bei Blechblass bzw. ähnlichen Instrumenten das größte zu bewältigende Problem. Das Mikrofon darf aufgrund der Befestigung einfach keine Körpereigenen Schalleinwirkungen übertragen. Hier ist mit Sicherheit das AT Pro 35 im Vorteil weil es einfach bedingt durch seinen minimalistischen Aufbau, Kapsel steckt einfach locker im Popschutz, klar am Zug ist. AKGs und sonstige Clips sind einfach zu steif und übertragen deswegen den Körperschall immer irgendwie mit, was dann zu Problemen führt.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Körperschall? ja, da war ja was, also beim vergleich AKG zu AT habe ich festgestellt das beim AT z.b. mehr klappengeräusch zu hören ist, aber das eher positiv als negativ, da es ja irgendwie dazu gehört.


    das AKG macht dagegen ein unangenehmes rumpeln, das überhaupt nicht zum klang eines saxophons gehört.

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  • Zitat von "Kracky"

    ..., es gibt nur wirklich einen Faktor der hier zu beachten ist und das ist die Übertragung des Körperschalls des jeweiligen Instrumentes. [...] AKGs und sonstige Clips sind einfach zu steif und übertragen deswegen den Körperschall immer irgendwie mit, was dann zu Problemen führt.


    :roll: :roll:


    ein wichtiger bestandteil des individuellen klanges eines instruments ist genau der körperschall den es produziert. als sehr anschauliche bespiele nenne ich mal piano, akustikgitarre, snaredrum.


    wo du eventuell ein problem witterst ist die übertragung von klappengeräuschen (und demzufolge klappergeräuschen :D ) zB. bei saxophon oder vielleicht auch konzerttrompete. beim saxophon hilft da mMn jedoch eh nicht viel (ausser einem gespräch mit dem/der saxophonist/in), da eben genau dort am sinnvollsten mikrophoniert wird. und bei reggae vermute ich mal den einsatz einer jazztrompete, und da kann man die ventile weich genug greifen um grössere klappergeräusche zu vermeiden (sag ich mal als trompeter). und wenn's eine konzerttrompete wäre und das mikro klappengeräusche hörbar übertragen würde, dann soll der trompeter lernen lauter zu spielen und weicher zu greifen.


    und als nebensatz: auch klappengeräusche gehören für mich in einem gewissen mass zum instrumentenklang und spielstil eines musikers, sind also nicht von haus aus als feindbilder zu sehen.


    und frage an den topicstarter: was sind denn die kritikpunkte bei deinem clipmikro?


    ich nehme an, die entscheidung für ein clipmikrophon ist schon gefallen, und alles auf stativ fällt aus? mMn ist die situation bei trompetern ähnlich wie bei sängern: wenn sie mobil sein müssen geht eh nichts anderes als ein clip. mit einem mikro auf stativ kann man aber auch als trompeter eine gute mikrophontechnik entwickeln und so einen individuellen spielstil finden.


    lg th

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    Thomas Albenberger
    Österreich

  • Gut, so gesehen mußt du differenzieren, was ist gewollte mit dem mikrofon abzunemender Körperschall und was sind ehr störende Körperschallgeräusche die bedingt durch die Befestigung mit übertragen werden. Du sagst es ja schon selber, eigentlich möchtest du doch nur das mikrofonieren was am Trichter vorne raus kommt, also würdest du eine Stativmikrofonierung bevorzugen. Genau hiermit ist das Problem der ungewollten Übertragung duch die Befestigung simpelst möglich umgangen. Sieht doch bei Snare mit SM57 usw. nicht anderst aus. Darum ist es zumindest in der Kaufentscheidung wohl wichtig darauf zu achten das man ein Clip kauft das genau dieses Problem von vorne herrein duch gute Entkopplung der Kapsel zur Befestigung ausschließt.
    Beispiel, diese AKG Clips an Tom, ich möchte eigentlich nur die Schwinungen des Schlagfells mikrofonieren, durch diese sehr steife Clipbefestigun höre ich aber leider auch das gescheppere des Gehäuses, und das will ich nunmal garnicht, also kommen für mich AKG Clips am Schlagzeug irgendwie nicht in Frage, den ich brauche kein Arbeitswerkzeug das mir zusätzliche Probleme bereitet. Ich habe da sehr geniale Mikrofone von einem Drumshop, bei denen zum einen die Kapsel in einer spinne hängt, drum herum ist ein sehr gut Sticktreffergeschütztes Gehäuse und das ganze wird mit mehr oder weniger flexiblen Kunststoffklemmen am Rand befestigt, die auch nochmal etwas zur Entkopplung beitragen. Sozusagen von vorne herrein einfach mal Probleme umgehen.

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    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
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    78598 Königsheim

  • klappengeräusche (bzw. ventilgeräusche) spielen bei einer trompete wirklich so gut wie keine rolle... und ausserdem gehören sie zum instrument.




    das AT Pro35x ist eines der besten bläsermikros, davon bin ich als langjähriger nutzer überzeugt.


    für trompete ist aber auch das LCM77 von SD Systems interessant.
    klarer vorteil hierbei: durch den fest montierten mikrofonhalter ist die sache sehr stabil und lässt auch genügend platz für eventuell vor den trompetentrichter gehaltene gegenstände zur soundmanipulation. allerdings kostet es auch erheblich mehr...



    EDIT: "ventilgeräusche" hinzugefügt

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Kritikpunkte am bisherigen Mikro: nur der Sound, es lässt sich auch mit viel Eqing nichts wirklich schönes rausholen, brauchbar schon, aber es sollte besser klingen, irgendwie fehlt ihm die "Luftigkeit" und die kriege ich auch nicht dazugedreht.
    es klingt irgendwie langweilig, pappig.
    Probleme mit klappengeräuschen gibt es keine obwohl das mikro da eher empfindlich ist (am Sax war es so gut wie unmöglich einzusetzten, viel zu laute klappengeräusche.
    Es bleibt defintitiv ein clipmikro.

  • Kannste das nicht mal testen, ob ein anderes Mikro das Problem überhaupt behebt? Ich will Deinem Trötenmann nix unterstellen, aber gerade beim Bläser liegt es oft am Instrument und vor allem daran, wie der Musiker intoniert. Das ist nämlich m.E. der Grund, weshalb mindestens 95% der deutschen Saxofonisten so grottig klingen, wenn sie Rock/Pop/Soul usw. spielen sollen.

  • Hallo Zusammen, kann mich wora und Rockline nur anschließen, AT Pro35 funktioniert super und ist dabei sehr universell einsetzbar.


    Flo

  • @ ThomasA


    Bitte Definition von Körperschall in einem guten Mikrophonbuch nachlesen !!!!
    Gemeint ist nicht Schall der in "Körpern" erzeugt wird, sondern der Schall der von Körper ( "Schallkörper", wenn Du so willst ) zu Körper ("Mikrophonkörper") mechanisch gekoppelt, d.h. ohne die Übertragung via Luftmolekülbewegung übertragen wird oder, wenn du so willst, der Körperschall des Mikrofons wie beispielsweise auch die Griffgeräusche an einem handgehaltenen Mikrofon.


    Dieser Anteil ist bei Blasinstrumenten definitiv nicht erwünscht !


    @ all


    Spezialhersteller wie SD-Systems in Holland oder AMT in Amerika betreiben sehr viel Aufwand mit der Aufhängung des Mikrophons, um genau diese mechanische Kopplung zu vermeiden und nur den mikrophonischen und eben nicht den Körperschallanteil zu übertragen. ( Um Körperschall zu übertragen, würde man das Ding ebenfalls per definitionem Tonabnehmer nennen ! ) Eine Preiswerte Alternative stellt das AT pro 35 dar, das mit einer sehr einfachen mechanischen Entkopplung gute Ergebnisse erzeugt. Für gehobene Ansprüche würde ich ebenfalls das SD LCM 77 empfehlen.


    Klappengeräusche sind tatsächlich bei Saxophonen über manche AKG Typen besonders unangenehm also nicht nur moderates ( und dann manchmal erwünschtes ) dezentes Klappern sondern lautes Scheppern oder Basslastiges Klopfen was durch Körperschall, also schlechte mechanische Entkopplung der Strecke Instrument-Halterung-Mikrophon entsteht ähnlich dem über Stative übertragenen Trittschall, der auch eine Form des Körperschalls darstellt.


    Alles Klar ?

  • Hi,
    vor längerer Zeit habe ich da mal einen Test verschiedener Clipmikrofone für Sonic durchgeführt, er steht noch komplett im Netz.
    Inklusive Messergebnisse und Soundbeispiele mit verschiedenen Instrumenten. Auch das Ventilklappern wurde gezielt untersucht.


    Bitteschön:


    http://www.sonic.de/cms/tests/clipmikrofone_4-04.html


    Gruß
    Martin

    Glaube nur, was auch wissenschaftlich untermauert werden kann, menschliche Sinne lassen sich zu leicht besch... - äähh betrügen!

  • Also ich würde auf jedenfall ein Mikro von SD nehmen. Ich selbst nutz für Trompete ein SDS modular das kling fantastisch. Naja allerdings ist das Mic etwas teurer. Aber der Preis lohnt sich.

    ...wir sind nicht hier, um zu sein, wie andere uns gerne hätten...

  • @ Martin


    Netter Test.


    Allerdings ist deiner Aufmerksamkeit entgangen, dass das AT pro 35x sehr wohl eine genial einfache aber gut funktionierende Entkopplung hat:


    Das Mikrophon hat in der Halterung dadurch eine perfekte Dämpfung, dass es ausschliesslich im Schaum des Popschutzes gelagert ist, ohne jegliche starre Verbindung. Da dein Test die Klappengeräusche nur subjektiv beinhaltet, muss ich dir an dieser Stelle aus der eigenen Erfahrung widersprechen. :wink:

  • MK


    danke für den test-link.
    ich finde es toll, was du dir bei den tests immer für ne arbeit machst.
    ich hoffe du bekommst das auch bezahlt!
    aber eigentlich ist sowas eh unbezahlbar, weil es sicher immer wieder leute gibt die an den ergebnissen was auszusetzen haben.


    so auch ich... :D
    aber bitte nicht böse sein!


    das Pro35x hat dir offensichtlich nicht so gut gefallen.
    darf ich dazu auch was anmerken?
    ... egal, ich mach´s jetzt einfach...


    ich muss jetzt für dieses mikro wirklich eine lanze brechen.
    ich benutze es seit einigen jahren und meine erfahrungen damit sind fast ausschliesslich positiv.
    natürlich hatte ich auch direkte vergleiche mit anderen bläser-mikros.
    und ich muss sagen, das mir gerade die nicht so stark vorhandene präsenzbetonung dieser kapsel sehr gut gefällt. es klingt im vergleich zu den meisten anderen mikros sehr warm und rund, ohne deshalb verwaschen oder irgenwie dröhnig zu sein.
    es kommt meiner arbeitsweise sehr entgegen, gerade blasinstrumente haben sehr schnell zu viel präsenz und tun dann möglicherweise auch weh.


    und die nicht gerade bombenfeste halterung hat auch einen vorteil:
    wenn der musiker mal mit dem kabel irgendwo hängenbleibt, dann fliegt das mikro einfach weg und nimmt keinen schaden... schnell wieder angeklemmt - und weiter gehts.
    ich finde das nicht schlecht.
    bei normaler spielweise (auch wenn das instrument hin- und hergeschwungen wird) verstellt es sich durch sein geringes gewicht normalerweise nicht.


    körperschallprobleme hatte ich damit bisher keine.


    einen kritikpunkt den ich durchaus zulasse:
    - der schwanenhals könnte manchmal etwas länger sein!


    aus rein praktischer bühnenerfahrung stehe ich wirklich auf dieses teil.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich benutze seit ca. 2 Jahren das "AMT" (Applied Microphone-Technologie") "ROAM-1 Elite". Dies ist zwar wireless, gibt´s mit der Kapsel aber auch als kabelgebundene Version. Die Wireless-Version funktioniert mit so gut wie jedem Funk-System. Der Hersteller kann da helfen. Randy Brecker, Arturo Sandoval und andere High-Profile Artists verwenden dieses Mikro und sind, wie im übrigen auch ich, sehr zufrieden. Viele behaupten sogar, es sei DAS BESTE Bläsermikrofon überhaupt (für Live-Applikationen natürlich).


    Vielleicht mal testen. Hoffe ich konnte helfen,


    Stefan :D

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    Selbstmord ist auch kein Aux-Weg!