Mic Preamp, Channelstrip für Live Anwendung

  • Hallöchen,


    habe die Suche Funktion schon bemüht aber den Aussagen mag ich so recht nicht glauben!


    Grund ist, meine Band, die ich betreue hat auf den weiblichen Gesang umgesattelt(ich kanns mir nicht aussuchen)!


    Nun die Frage, wie kann ich die Stimme der Sängerin in Verbindung mit Analog Pult puschen, erwärmen, mich vor schreienden Frauen am Mikrofon schützen, ausser mit nem klassischen Comp/Lim wie DBX xzy.


    Meine Überlegung dazu Röhrenpreamp bis 1000€, mehr Geld würde ich investieren, wenn es mehr Muggen wären...!


    Was mir nach 2 stündiger Suche im www gefallen hat, waren Kandiaten von ART: MPA Gold, Pro Channel
    oder Focusrite: Twintrak Pro, Voicemaster pro


    Leider habe ich aber keine Erfahrung wie sich die Geräte im Live Betrieb schlagen.


    Wäre also für eure Erfahrungen sehr dankbar! In der Such Funktion gab es nur vernichtende Antworten, aber wenn es wirklich keine Verbesserung des Signals gäbe, würde sie doch keiner kaufen, und keiner mehr produzieren, oder?


    Also danke fürs durchstöbern, Meinung äußern unsoweida


    Mfg

  • also ich selbst habe noch nicht wirklich intensiv mit nem Channelstrip gearbeitet, aber Fremdtechniker hatten ab und an schon verschiedene dabei.....
    mein Fazit: das sind nur kleinste Nuancen.....
    was ev. manchmal Hilfreich ist (je nach Pult, Mikro, Stimme etc): z.B. wenn ne vollparametrische Klangregelung im Channelstrip sitzt oder z.B. nen Deesser....


    ich würde eher verschiedene Mikros durchprobieren bis ich das Optimum für die Anwendung hätte, bringt meiner Meinung nach mehr (und für unter 1000 Euro kriegst schon nen wirklich gutes Livemikro, solange es Kabelgebunden sein darf.....)

  • Hallo Stagecrew,
    ist zwar jetzt vielleicht nicht grade die Antwort auf deine Frage,
    aber wenn du mit "vor schreienden Frauen am Mikrofon schützen"
    meinst das sich die Sängerin einfach scheiße anhört (bzw. die Klang
    farbe Ihrer Stimme). Dann hilft es vielleicht mehr ein "passendes" Micro
    für die Dame zu finden als ein Micropream, der am Ende aus der
    kreischenden Stimme noch mehr "kreischen" rausbringt.
    Es gibt ja Leute die gut singen können aber einfach eine "unschöne"
    Stimme haben, da hilft manchmal ein Micro das den Sound ggf. stark
    färbt.
    Einfach mal probieren.


    Ansonsten DBX 576 oder 376 (Röhrenmicropream und mit Compressor und beim 576 sogar ein Röhrencompressor). Gebraucht rel. günstig
    und bei Gesang in meinen Ohren besser als SPL (Track1,Channel1)


    mfg
    Manuel

  • ich arbeite seit jahren mit spl`s channel one. in meinen augen ein sehr intuitives & hilfreiches werkzeug. welcher strip in frage kommt, sollte dem geschmack des engineers überlassen bleiben,- von daher empfehle ich ein ausgiebiges testen diverser geräte, bis man das passende gefunden hat. mit dem für die anwendung passenden gerät, kann man durchaus gravierende klangverbesserungen erzielen.

  • Tacho!


    1. vernüftiges Mikro nehmen bzw. verschiedene Mikros mal durchtesten.
    2. vernüftiges Pult mit entsprechend vernüftigen Filtern
    3. Compressor alla BSS - die De-Ess Funktion der Kisten ist bei Frauenstimmen sehr gut zu gebrauchen.


    Channelstrip brauchts nur dann, wenn das Pult nicht so der bringer ist. An einem falschen Mikro kann man nicht mehr viel retten. Ansonsten gilt: viel hilft nicht immer viel.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • tja, aus meiner erfahrung heraus ist eben genau die evolution reihe nicht die welche das "schreien" am besten abstellt, sondern genau wie die üblichen verdächtigen von shure.


    ich persönlich nutze dafür entweder das EV367
    oder das AE3300 bzw. bei budgetproblemen das ATM710. seitdem sind deEsser bei mir vergangenheit. ich denke auch das es eher am mikro liegt, bzw. eben der stimme. ein channelstrip ist wirklich eher um die letzte nuance heraus zu holen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat

    tja, aus meiner erfahrung heraus ist eben genau die evolution reihe nicht die welche das "schreien" am besten abstellt, sondern genau wie die üblichen verdächtigen von shure.

    ..
    das kann ich auch unterstreichen.. Da ist das gute alte SM wieder von vorteil. Ansonsten ist der erwähnte BSS Comp mit dieser hervorragenden De-Esser funktion auch mein erstes mittel der wahl, wenn denn dann mich was stört. Der ist bis 1kHz runterregelbar , was ihn von vielen anderen "gimmick"-De-essern unterscheidet. Ein channelstrip wird da wenig helfen, aber es klingt schon anders und irgendwie satter im vergleich zu den alten GL preamps.
    SPL goldchannel ist sehr schön, das vergnügen hatte ich einmal mit einer GL4000. Der unterschied war deutlich.
    Ich benutze oft einen alten Focusrite aus der green serie, die leider nicht mehr gebaut wird. Kann ich nur emfehlen. wie der Voicemaster im vergleich dazu klingt, kann ich nicht sagen. Abraten kann ich zumindest von den alten Jomeek für den Liveeinsatz. Ich war damit nicht wirklich glücklich.


    gruss,
    arnt

  • Channelsstrips sind pauschal keine Lösung, sie bringen teilweise eigene Nuancen, aber ob das für die jeweilige Anwendung passt ist reine Spekulation, wie z.B. die Aussage dbx sei besser als SPL usw.

    Der Ruf nach Röhrengeräten wird immer dann laut, wenn an eine Qualitätssteigerung gedacht wird. Dies ist ein völlig falscher Rückschluss. Röhrengeräte sind nicht besser, sondern erstmal schlechter als Transistorgeräte. Das gilt vor allem in der anvisierten Preisklasse unter 1000 EUR, weil hier überhaupt kein ernsthaftes Röhrendesign stattfindet, sondern immer eine nachgeschaltete Röhre, die einen "edlen Anstrich" geben soll. Heutzutage so wichtig fürs Marketing, dass Geräte ohne Glühkolben scheinbar keine Berechtigung mehr haben, selbst in der 150 EUR-Klasse. Ein unglaublicher Schwachsinn, besonders bei Preamps.


    Wirklich gute, ECHTE Röhren Channelstrips beginnen jenseits der 3000$ (Pendulum, Manley, TubeTech, Summit). Ob man so was Live benötigt ist noch eine andere Frage die aber schnell zu beantworten ist... (Davon ab existieren z.T. noch viel teurere Geräte in Transistortechnik z.B. von GML, Neve, API oder SSL...)


    "Röhrenkompressoren" gibt es nach genauer Definition nicht. Es gibt VCA- FET- und Optokompression (und digitale...).
    Ein Urvater der Röhrenkompressoren, der Teletronix LA2A ist ein Optokompressor. Nachbauten gibt es von UA, Summit und TubeTech für ca. 2500 EUR/Kanal.
    Diese Geräte machen einen sehr weichen Sound, der für Vocals oft sehr schön ist aber weniger für percussive Signale taugt - Optos sind eher langsam - was ein "normaler" VCA-Kompressor (z.B. 402/241/166XL) bei entsprechender Einstellung aber auch kann.
    Die Röhre selbst fügt wenn überhaupt höchstens harmonische Verzerrungen hinzu - da lohnt es sich mal günstige Optokompressoren ohne Röhren anzusehen, z.B. von Joemeek.


    Preamp und EQ an den Channelstrips sind weitestgehend uninteressant, da die Unterschiede zu einem ordentlichen Pult allerhöchstens marginal sind. Viele C.S. haben ohnehin nur sehr einfache EQs, die den zusätzlichen Einsatz des Pult-Eqs erforderlich machen.
    Ein guter Deesser kann - sofern vorhanden - einen C.S. rechtfertigen,
    aber die Wahl eines optimalen Mikrofons und Kompressors ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht die bessere Lösung.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Christopher Hafer"


    "Röhrenkompressoren" gibt es nach genauer Definition nicht. Es gibt VCA- FET- und Optokompression (und digitale...).


    Und es gibt das Vari-Mu-Prinzip, bei welchem der Verstärkungsfaktor der Röhre selbst (abhängig von der Steuerspannung am Gitter) variiert und somit die Kompression tatsächlich "in" der Röhre realisiert wird. Geräte dieser Gattung sind meiner Ansicht nach waschechte Röhrenkompressoren!?


    LG, Toff

  • Mhmmm, das ist nicht ganz falsch - aber auch nicht ganz richtig.
    Streng genommen ist ein VariMu-Kompressor auch ein VCA-Kompressor auf Röhrenbasis.


    Worum es mir im Endeffekt ging ist, dass kaum jemand Differenziert und Hinterfragt. Ein Röhrengerät ist eben erstmal von genauso ungeklärter Qualität/Machart wie ein Transistorgerät.
    Natürlich würde ich einen Manley Vari-Mu oder einen Fairchild 670 auch simpel als "Röhrenkompressor" bezeichnen, aber solche Geräte sind unerschwinglich und haben auf Bühnen eigentlich nichts zu suchen, denn es gibt dort praktisch nichts Unwichtigeres, als die Frage ob da ein 4000$-Device ein bisschen "Sound macht".


    Das Zeugs aber, das heute im erschwinglichen Bereich als "Röhrengerät" auf dem Markt schwappt, ist bis auf wenige Ausnahmen eher Schrott oder hat, wenn es denn im mittleren Preissegment wenigstens brauchbar ist, keine bzw. kaum Eigenschaften eines echten Röhrengerätes, schon gar nicht die eines "Vari-Mu's".

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "Stagecrew Sasse"


    habe die Suche Funktion schon bemüht aber den Aussagen mag ich so recht nicht glauben!


    das sind einfach die schönsten Ansagen ...


    Zitat von "Stagecrew Sasse"

    Grund ist, meine Band, die ich betreue hat auf den weiblichen Gesang umgesattelt(ich kanns mir nicht aussuchen)!


    allgemeines Frauenproblem oder wie sollen wir das verstehen .. :wink:


    Zitat von "Stagecrew Sasse"

    Nun die Frage, wie kann ich die Stimme der Sängerin in Verbindung mit Analog Pult puschen, erwärmen, mich vor schreienden Frauen am Mikrofon schützen, ausser mit nem klassischen Comp/Lim wie DBX xzy.


    Das klingt eher wie jemand der nicht singen kann. Da hilft kein Kompressor und auch sonst nichts, da helfen nur Gesangsstunden. Bei aggressiven Stimmen hilft ein passendes Mikro, bei extremer Dynamik ein guter Kompressor, aber auch das macht aus einem schlechten Sänger keinen guten Sänger.



    Zitat von "Stagecrew Sasse"

    Wäre also für eure Erfahrungen sehr dankbar! In der Such Funktion gab es nur vernichtende Antworten, aber wenn es wirklich keine Verbesserung des Signals gäbe, würde sie doch keiner kaufen, und keiner mehr produzieren, oder?


    doch solange sie welche VERKAUFEN können werden sie es weiter tun. Und ALLE wollen so einen tollen Röhren Strip haben. Der macht ja durchaus noch mal ein kleines Quentchen Sahne auf einen gute Stimme, nur versagt er total als WC Reiniger .... wenn du verstehst was ich meine.

  • Zitat von "Christopher Hafer"

    Mhmmm, das ist nicht ganz falsch - aber auch nicht ganz richtig.
    Streng genommen ist ein VariMu-Kompressor auch ein VCA-Kompressor auf Röhrenbasis.


    Au ja, lass uns den ganzen Thread sprengen und Haare spalten :)
    Aber jetzt inhaltlich: Wenn du das so definierst, ist eigentlich auch die FET-"Zelle" in z.B. einem 1176 ein VCA, oder? So würden also durch das "Streng-Nehmen" des Begriffes alle anderen Begriffe/Kategorien unnütz. Es gibt sie aber, daher machts doch mehr Sinn, den Begriff VCA so und dafür zu benutzen, wofür er in der Geschichte der Audiotechnik nun mal steht: für (meist integrierte) Bausteine auf Halbleiter-Basis, und nicht für Opto oder FET oder Vari-Mu (oder Diodenbrücken, welche wir übrigens bis jetzt vergessen haben). Aber wie gesagt, Haarspalterei, ich kann schon auch sehen, was du meinst.


    Zitat von "Christopher Hafer"

    Worum es mir im Endeffekt ging ist, dass kaum jemand Differenziert und Hinterfragt. Ein Röhrengerät ist eben erstmal von genauso ungeklärter Qualität/Machart wie ein Transistorgerät.


    Sehe ich ganz genau so.


    Zitat von "Christopher Hafer"

    Natürlich würde ich einen Manley Vari-Mu oder einen Fairchild 670 auch simpel als "Röhrenkompressor" bezeichnen (...)


    Na, dann sind wir uns ja doch darin einig, dass es echte Röhrencomps gibt - in deiner von mir ursprünglich zitierten Passage hattest du das im ersten Satz nun mal verneint...


    Zitat von "Christopher Hafer"

    Das Zeugs aber, das heute im erschwinglichen Bereich als "Röhrengerät" auf dem Markt schwappt, ist bis auf wenige Ausnahmen eher Schrott oder hat, wenn es denn im mittleren Preissegment wenigstens brauchbar ist, keine bzw. kaum Eigenschaften eines echten Röhrengerätes, schon gar nicht die eines "Vari-Mu's".


    Jep.


    Um der Ausgangsfrage dieses Threads mal wieder ein bisschen zu dienen: ich würde auch, wie Christopher oben richtig geschrieben hat, für die Stimme anstatt eines Channelstrips eher einen guten Compressor und einen DeEsser anschaffen. Und eventuell die Sängerin zum Training schicken...
    Toff

  • Also ich kann das oben geschriebene nur bestätigen.
    Sucht doch zuerst ein passendes Microfon aus.


    Aber was ich eigentlich beitragen wollte.
    Mit dem ART-PRO Channel habe ich sehr gute erfahrungen gemacht.
    Nicht das jetzt er eingebaute Röhren oder OPTO Compressort vorverstärker der absolute bringer ist.


    Aber die EQ funktionen können schon sehr hilfreich sein. Und klingen tun alle features eigentlich auch sehr ok für den doch sehr guten Preis.


    Aber würde heute doch eher das geld in mehr sehr gute mic investieren.


    Gruss

    SAC System: I5-650, Intel Desktop Board DH55HC Mushkin Blackline 2x2GB, DDR3-1600 Ram, Windows 7 Ultimate
    2xRME HDSP 9652, 4 ADA8000, 1 PRESONUS DIGIMAX FS
    Intel X25-V G2 System und SAC Platte
    120GB Impulse Responses files und ähnliches, 500GB Recording

  • Servus,
    ich hatte lange Zeit das Vergnügen, einer Sängerin mit klassischer Ausbildung bei Top40 zu assistieren.
    Kurz: Auf elektrischem Wege ist die Lösungsfindung das eine, aber nimm dir Zeit, mit ihr eine gute Mikrofontechnik zu üben. Wenn sie laut ist, möge Sie weggehen. Meine Sängerin hatte mit ausgestrecktem Arm noch soooo eine Lautstärke...
    Bei einem aktuelleren Fall erreiche ich gute Ergebnisse, unten EQ-mässig etwas anzudicken und einen frequenzabhängigen Kompressor zu verwenden. der macht dann nur bei den Schrei-frequenzen zu. Und keinesfalls den Kanal komprimieren, sie soll das da oben auch hören, was sie macht!
    Viel Spass, KlausL

  • Zitat

    Und keinesfalls den Kanal komprimieren, sie soll das da oben auch hören, was sie macht!


    Das hört sie sowieso schon akustisch.
    Es ist für sie u.U. besser zu hören, wie sich die Kompression auswirkt denn nur so kann sie musikalisch sinnvoll ihre eigene Dynamik anpassen.
    Wer selber auf der Bühne steht wird das nachvollziehen können.


    Ansonsten gebe ich Dir völlig recht: Eine gute Mikrofontechnik ist das"A+O", besonders, aber nicht nur bei gut ausgebildeten Sängern.
    Im allerbesten Fall ginge es dann auch mal ohne Kompressor.

    "Just because you believe something doesn't make it true."