Laut Experten klingen MP3 besser als CD

  • es ist halt einfach schade wenn man offenbar chancenlos mit ansehen muss, wie sich schlechtere qualität immer weiter durchsetzt.
    die meisten von uns sind ja ursprünglich angetreten, um den sound besser zu machen! 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wobei ich mal ganz provokant frage:


    ist es jetzt schlechter???


    ( für mich ja auch, eine MP3 mit großer Datenreduktion ist für mich grauenhaft )


    Aber wie sieht das eben für die heutige Junge Generation aus?
    Was ist, wenn denen das besser gefällt????
    Haben wir dann das Recht, zu behaupten, das dies schlecht ist, oder dürfe man denen auch einen eigenen Geschmack zubilligen???


    Die haben halt einfach einen anderen Zugang als wir zum Musikhören.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • so langsam bekommt die diskussion philosophischen charakter ;)
    ob wir das recht haben, einer anderen generation vorzuschreiben wie sich zu hören haben, kann ich auf anhieb nicht sagen. ich bin aber schon der meinung, das man auf "die jungen" aufpassen sollte und zumindest vorschläge für besseren sound machen muss, denn wir kennen ja den unterschied - sie nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Kurz noch zum Nebenthema:
    Tonmeister darf sich jeder nennen, die Bezeichnung an sich ist nicht geschützt.
    Dipl., Bach. und so weiter sind dann natürlich die Abschlüsse, die man auch haben muß wenn man diesen Zusatz verwenden möchte.



    Zu den mp3:
    Die Zielsetzung einer mp3-Kodierung ist ja durch Weglassen redundanter Informationen der Originaldatei (psychoakustisch) eine erhebliche Reduzierung der Dateigröße zu erreichen. Dabei wurden "damals" (das Format ist von 1982!) gewisse Kompromisse eingegangen, die dafür sorgen, daß man die Reduktion bei geringeren Datenraten und/oder suboptimalen Kodieralgorythmen je nach Ausgangsmaterial und Abhörsituation z.T. deutlich hört. Interessant fand ich die Erkenntnis, daß Hochtonhörgeschädigte die Artefakte der Filterbänke deutlicher hören, weil sie bei ihnen nicht durch die hochfrequenten Nutzsignale maskiert werden können.
    Im Idealfall jedoch (optimale Komprimierung und "Standardhörer") sollte kein Unterschied wahrnehmbar sein.
    Ich selbst höre bei gut kodierten 320kBit-Dateien keine Unterschiede mehr.
    Soweit mal der rein technische Aspekt.

  • ist das mp3 format nie überarbeitet worden?
    bei sonys minidisk wurde das ursprüngliche format (das schrecklich steril klang) überarbeitet und war dann deutlich besser. ich meine, das es sowas auch bei mp3 gab, aber ich bin mir nicht ganz sicher.


    ich benutze seit fast 5 jahren mp3´s als hintergrundmusik bei veranstaltungen auf meinem iPod. die datenraten liegen hier ab 160kB aufwärts. frühere konvertierungen habe ich mit 160 und 192 gemacht, ab da konnte man es für meinen geschmack anhören. mittlerweile rippe ich nur noch ab 224, weil die festplatten mittlerweile so riesig geworden sind und paltz keine rolle mehr spielt. musik, die ich für das anhören von anlagen benutze, habe ich mit noch höheren datenraten gerippt - oder einfach direkt in WAV verwandelt... dieses format kann der iPod übrigens auch abspielen!


    ich habe mir auch ein paar meiner alten LPs in das mp3 format übertragen, damit ich die guten platten nicht abnutzen muss, wenn die musik bei mir nur im hintergrund dudelt. und manche musik besitze ich sogar ausschliesslich als mp3 oder AAC - und höre sie trotzdem an.
    ich bin keiner von denen die sagen, das man mp3 verteufeln muss. aber wenn man sich mal hinsetzt und richtig lauschen möchte, darf es ruhig ein bisschen runder und dreidimensionaler klingen.
    dabei würde ich jetzt aber nicht behaupten wollen, das ich die unterschiede immer wahrnehme. nur im direktvergleich merkt man das dann richtig.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "klauston"

    Meines Wissens wird eine CD im Studio gemischt von Studiotechnikern, und gemastert von (meist ) eigenen Masteringstudios.


    Treffer !
    Und für welche Abhörbedingungen werden Tonaufnahmen gemacht, na ? :wink:


    Zitat von "klauston"

    Da kommen keine Musiker mit 30 Jahren Bühnenerfahrung vor und auch kaum irgendwelche Mischpultschrauber.


    Stimmt ... aber auch diese konsumieren in Studio produzierte - kommerzielle - Musik (Hörbildung ...).
    Ergo wirst Du aufgrund deines "fortgeschritteneren" Alters einen "Klang" anders beurteilen als ein 20-jähriger (mit mp3-Player und kleinen Ohrstöpseln aufgewachsener ...). :D


    Zitat von "klauston"

    Aber wie sieht das eben für die heutige Junge Generation aus?
    ...
    Die haben halt einfach einen anderen Zugang als wir zum Musikhören.


    Eben einen ANDEREN (mit Auswirkungen auf das Mischen !).


    Wer nur mp3 mit Ohrstöpsel konsumiert, hat ggf. sehr eigenwillige Vorstellungen, wie ein Cello oder eine Geige "richtig" klingt, oder etwa nicht ?


    Zitat von "wora"

    ist das mp3 format nie überarbeitet worden?


    Doch ... das Fraunhofer Institut hat ständig Verbesserungen durchgeführt (ein Problem waren mal diese Vorechos ...).
    Es würde mich auch nicht wundern, wenn die spektrale Ernergieverteilung populärer Musik in aktuellen Codecs berücksichtigt wird (und dann für Klassik vielleicht ja nicht mehr ganz so optimal ist).

  • Zitat von "Sound-Klinik"

    Wer nur mp3 mit Ohrstöpsel konsumiert, hat ggf. sehr eigenwillige Vorstellungen, wie ein Cello oder eine Geige "richtig" klingt, oder etwa nicht ?


    Wenn jemand wissen will, wie ein Instrument ( im Speziellen reden wir von Chello oder Geige, gilt aber auch für Andere ) klingen soll, kann sich dsa auch in Natura anhören.


    Alter Trick, der auch funktioniert.
    Das schaffen auch ambitionierte junge Techniker, selbst wenn Sie mit MP3 aufgewachsen sind.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Ich erstelle eigene MP3 mit EAC AudioCopy zusammen mit dem LAME Codec (beides Freeware). Ehrlich gesagt, finde ich den Unterschied zur Wavedatei (zumindest PA) so gering, so daß es mich nicht stört, wenn ich diese MP3s als Pausenmusik abspiele.


    Zum Thema "Hörgewohnheiten in Wandel der Zeit" hatte ich neulich einen absurden Fall im Studio.
    Für ein "Metal-Klassik" Projekt hab ich jede Menge echt Streicher und Bläser aufgenommen. Dem Label klang das jedoch zu "unecht" :shock:
    Nachdem die echten Instrumente gegen die billigsten Sampels die ich finden konnte ausgetauscht waren, waren die Herrschaften begeistert. :o
    Naja, mehr Zeit zum grillen...


    Viele Grüße
    WW

  • Naja...in der Musik ist halt alles relativ :wink:
    Ich wollte vielmehr sagen, dass seit den 80ziger Jahren Streicher und Bläsersound in der U Musik aus Kostengründen oftmals aus mehr oder weniger guten digitalSounds/Samples generiert werden, und es daher nicht wenige Leute gibt, für die echte Naturinstrumente "unnatürlich" klingen. Logisch, wenn man in Punkto Musik überwiegend "digital" sozialisiert wurde...


    Grüße
    WW

  • Zitat von "Wurst Werner"

    ... finde ich den Unterschied zur Wavedatei (zumindest PA) so gering, so daß es mich nicht stört, wenn ich diese MP3s als Pausenmusik abspiele.


    ... zumal leise Anteile auch in Pausen vom Umgebungslärm der Besucher verdeckt werden (was die Unterscheidbarkeit der WAV-Dateien von datenreduzierten Formaten erschwert).


    Zitat von "Wurst Werner"

    ... und es daher nicht wenige Leute gibt, für die echte Naturinstrumente "unnatürlich" klingen. Logisch, wenn man in Punkto Musik überwiegend "digital" sozialisiert wurde ...


    ... und dies wirkt sich auch auf auf das Mischen - sowohl bei Konservenproduktion - als auch bei Konzerten aus.


    Insofern sehe ich schon einen nicht zu vernachlässigenden Einfluß der Hörgewohnheiten (wozu auch noch die Qualität mobiler Abspieler gehört - CarHiFi ist dann noch eine andere ... weitere Geschichte ...) auf das "richtige" Klangempfinden beim Mischen. :wink:

  • Mir fällt gerade als Beispiel eine Bass Drum ein, die klingt verstärkt (Studio oder live sei erstmal dahingestellt) auch nicht so wie in der Natur, trotzdem wird der verstärkte Klang oft als der "Richtige" empfunden.


    Nichtsdestotrotz wurde im verlinkten Beitrag festgestellt, daß qualitativ hochwertige mp3-Dateien (256k) der CD ebenbürtig oder gar überlegen waren, nicht so hochwertige (128k) nicht. Daraus resultiert für mich noch keine Hörgewohnheit, die auf mp3 geprägt ist sondern daß die mp3-Komprimierung bei hohen Datenraten wie vom Erfinder gewollt gut funktioniert.


    Um eine mögliche Änderung der Hörgewohnheiten durch schlecht kodierte mp3-Dateien festzustellen müsste man eine Studie durchführen, die auf diese Fragestellung ausgerichtet ist, was die zitierte nicht war.

  • Also einmal unter uns, wir haben doch früher -so im Alter zwischen 10 und 20- die Hitparade mit dem Radiorekorder aufgenommen, die Cassette dann in den billigen Walkman mit den billigen Hörern gesteckt und rauf und runter auf dem Schulweg gehört. Oftmals war das was vorher drauf war auch noch zu hören und je länger die Cassette, desto mieser der Klang aber wir waren damit zufrieden.


    PS.: mich erinnern schlechte mp3s immer noch an ausgelatschte Bänder, was aber nichteinmal den Rundfunk davon abhält sie zu senden.

    - Alex -

  • ja - aber damals ist keiner auf die Idee gekommen, diese Kassettenwerke öffentlich aufzuführen. Man wusste, wie die Musik "in Echt" klang und war dann stolz, wenn man was "richtiges", also eine Platte gekauft hatte.

  • Zitat

    mich erinnern schlechte mp3s immer noch an ausgelatschte Bänder, was aber nichteinmal den Rundfunk davon abhält sie zu senden


    Soweit ich weiß, dürfen im Rundfunk nur Wav-Dateien gesendet werden. Fragt mich nicht warum das so ist, aber ich kenne Leute, die für diesen Zweck vorhandene mp3s extra wieder in wav zurückwandeln! :oops:


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Zitat von "derautor"

    Soweit ich weiß, dürfen im Rundfunk nur Wav-Dateien gesendet werden. Fragt mich nicht warum das so ist, aber ich kenne Leute, die für diesen Zweck vorhandene mp3s extra wieder in wav zurückwandeln! :oops:


    es grüßt


    derautor


    Dann ist ja alles in Butter 8)


    Das Schöne am Radio: "es versendet sich". Und das beziehe ich vor allem auf die Inhalte, nicht auf die technische Qualität des Sendeformates. ;)


    Ich habe noch mal über die Hörgewohnheiten nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß hier keine Änderung in Bezug auf 256k-mp3 gegen CD/wav eingetreten ist und auch nicht eintreten wird. Dazu sind die Unterschiede doch zu marginal. Ich halte auch noch mal fest, daß 128k-mp3 statistisch nicht als besser gegenüber 256k-mp3 und/oder CD/wav empfunden wurde.
    Viel massiver sind da Produktionstechniken und Arrangements der heutigen Zeit. Diese Veränderungen gibt es wohl seit einiger Zeit ständig und immer wieder, man erinnere sich an die Revolutionen, die Jazz und Rock zu ihrer Zeit ausgelöst haben...

  • Zitat von "Lamia"

    Also einmal unter uns, wir haben doch früher -so im Alter zwischen 10 und 20- die Hitparade mit dem Radiorekorder aufgenommen, die Cassette dann in den billigen Walkman mit den billigen Hörern gesteckt und rauf und runter auf dem Schulweg gehört. Oftmals war das was vorher drauf war auch noch zu hören und je länger die Cassette, desto mieser der Klang aber wir waren damit zufrieden...


    da muss ich dir leider ein bisschen widersprechen.
    der grund, warum wir ganz früher auf kassette aufgenommen haben war lediglich der, das wir keine kohle für richtige tonbandmaschinen hatten!


    und was den walkman angeht: ich hatte den ersten sony und der klang mit guten kopförern für die damalige zeit wirklich gut. zumindest wenn die kassetten neu aufgenommen waren.
    und genau das war etwas, was mich an kassetten immer gestört hat: sie wurden mit jedem anhören mieser, am anfang verlor sich der klang schneller, danach wurde es nur noch langsam matter. diese eigenschaft war es auch, die mich in den 90ern (vor der CD-ROM Ära) zur MD brachte (DAT war mir auch zu teuer).
    ich habe übrigens nur C60 und C90 kassetten benutzt, die 120er hab ich vor allem wegen der bandsalat-gefahr nie benutzt!
    ah ja, kennt das noch jemand?
    BANDSALAT?
    ;)
    vor der CD-ROM hatte man einfach nix brauchbares zu vernünftigen preisen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja, jetzt wo Ihrs ansprecht, eigentlich wars ja so:


    Casette brrr ( matter Klang, wenig Dynamik )
    Bandmaschine 38er-Geschwindigkeit aha ! ( schöne Höhen, mehr Dynamik )
    Livekonzerte mmmhh ( Höhen satt ( JBL 2402 oder 2405 ) , Dynamik, dasss es kracht, eben anders als die Heco-Boxen vom Schulfreund )


    von daher kann man also nicht unbedingt verstehen, wieso dann mp3 zur live-Spass-Bremse wird ????

  • Schön gesagt, und wenn ich mich an den Sound unserer Radios und Kompactanlagen erinnere :?


    Von daher ist die Qualität bei den MP3 vermutlich doch deutlich höher als bei den meisten von uns Älteren damals gehörten Medien.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons