Chinesische 2HE 4 Kanal DSP Endstufen mit Endstufenschaltung Class D anstatt TD? (LA12X)

  • Hallo Zusammen,


    die bisherigen 4-kanaligen DSP Endstufen mit 2HE aus China basierten ja auf dem Schaltungskonzept Class TD mit variabler, vorausgeregelter Versorgungsspannung, sprich dem ausgelaufenen LAB-Gruppen Patent.

    Jetzt werden aber auch AMPs für den selben Einsatzbereich mit Schaltungskonzept Class D, also pulsweitenmoduliert, angeboten die eben so aussehen wie die LA12X von L-Acoustics, wie diese mit Class D Schaltung antreten und auch praktisch die gleiche Bezeichnung besitzen.

    (Sanway LA12X bzw. Sinbosen L-12X)


    Hat da schon jemand so ein Modell in der Hand gehabt und kann im Vergleich zu den schon lange erhältlichen LAB-ähnlichen Amps etwas sagen?

    (Klangqualität, Lüftergeräusch und eben auch Stromlieferfähigkeit des Netzteils bei guter Auslastung aller 4 Kanäle gleichzeitig)

    Temperaturmäßig sollte das ja eher etwas kühler bleiben im Vergleich.

    Evtl. weiß auch schon jemand, ob diese preislich eher über, unter oder ähnlich positioniert sind wie vergleichbare Modelle mit Class TD Schaltungen.


    Vielen Dank im Voraus!

    Viele Grüße,
    Fux

  • was mich insgesamt an den amps ein wenig stört ist, das die kein universelles Netzteil haben. von einer modernen Endstufe würde ich schon erwarten, das die alles frißt. bei Überspannung dann auch sicher abschaltet. den rest bekommen sie alle hin.

    man sollte auch nie vergessen, das man den klanglichen unterschied zwischen den amps meist wirklich nur hört, wenn man da ab vergleiche macht.

    ich habe noch nie erlebt, das ein amp so viel schlechter als ein anderer klingt, als das man auf verschiedenen das sagen konnte, das heute sei up a am start ist und morgen sei up b.

    viel wichtiger ist eigentlich, das man in 5 jahren noch support bekommt!!

    ... und bei den preisen kaufe ich mir einen amp auf Reserve ;)

  • Die Sache mit dem Universalnetzteil, oder auch die Endstufen, die bei deutlich zu hoher Spannung (z.B. wegen fehlendem Nulleiter des Drehstromnetztes) gar nicht erst sich einschalten lassen, sind wirklich eine feine Sache.

    Mit Klangqualität meinte ich auch eher Dinge wie leisen Brumm oder auch Leerlaufrauschen was dann plötzlich in kurzem Abstand bei einer Horn-Treiber-Kombination mit gut 110dB/1W Wirkungsgrad "etwas" störend sein kann, aber auch den etwas ungut klingenden Hochtonbereich der frühen PWM Endstufen.

    (Mit "Luftigkeit", "drahtigen Höhen", oder "seidigem Glanz", wie man das seit 50 Jahren in irgendwelchen Hifi-Postillen lesen kann, möchte ich mich da nicht aufhalten... ;)


    Was man m.E. aber schon direkt höhren kann, ist z.B. dass die "kleinen" QSC PLX Endstufen wie weiland die PLX3002 gegen eine MX3000A aus dem selben Hause im Bass einfach "dünn" war.


    Darum die Frage nach dem "Klang".


    Der Support ist natürlich ein Argument und so bekommt man auch nach über 30 Jahren für die alten Dynacord Endstufen noch genauso Support als wenn man das neueste Modell hätte.


    Wenn der Rücken noch jung wäre, würde ich auch gar nicht fragen, sondern weiterhin einfach unverwüstliche, und im Zweifel leicht reparierbare Class AB Endstufen mit Ringkern- oder Schnittbandkerntrafos gebraucht kaufen, die man auch als Ballast oder Bootsanker verwenden kann. :)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Nichts gegen Konkurrenz, denn die belebt das Geschäft, doch in einem anderen Faden zerpflücken manche (ich eingeschlossen) Kopien aus Asien und hier ist es dann anscheinend egal.

    Gut, das eine oder andere Patent ist ausgelaufen, doch muss so ein Verstärkerkasten dem eines Konkurrent, welcher wesentlich teurer ist, fast bis aufs Haar gleichen? Irgendwie nervt das schon. Vor allem wenn man sich deswegen gleich einen oder zwei auf Halde noch legen kann als Spare.


    Vor allem die Sanway ist doch eine 1:1 Kopie bis auf das Logo und das liegt womöglich auch noch zum Austausch gegen das "original" bei.

    Die Sinbosen unterscheidet sich wenigstens ein bisschen.


    Frech ist auch dieselbe Modellbezeichnung.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ohne jetzt hier eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen zu wollen:

    Mal ganz abgesehen dass es eine völlig ander Branche ist, aber wenn in der Arzneimittelbranche die Schutzansprüche auf ein Medikament ausgelaufen sind, werden diese Wirkstoff(kombinationen) als sogenannte Generika auch von den Wettbewerbern zu viel günstigeren Preisen angeboten.

    Da haben die Anbieter der Generika auch nichts großartig geforscht oder entwickelt und lassen die Produkte oft preisgünstig im Ausland produzieren.

    Und kaufen wir wirklich alle das originale Aspirin oder eben doch auch die günstigeren Produkte mit dem selben Wirkstoff Acetylsalicylsäure?

    Viele Grüße,
    Fux

  • Nun, die Methode der Aufzeichnung von Schallereignissen durch das einrizen in eine weiche Oberfläche (Schallplatte) oder durch die Magnetisierung einer durchlaufenden Metallschicht (Tonband) wird ja auch von den unterschiedlichsten Herstellern in unterschiedlichster Qualität angeboten. Die Technik ist immer dieselbe und der eine Hersteller hat dies auch vom anderen irgendwie übernommen. OK.


    Die Herstellung von ASS (Aspirin) ist jetzt auch kein Geheimnis und geschieht eben auf dem für den Preis möglichen Qualitätsniveau. Alles OK.


    Class D Endstufen folgen eben einer bestimmten Technik und einem bestimmten Aufbau. Einverstanden. Niemand erfindet das Rad neu und wenn ein Patent abgelaufen ist, dann darf man das ja auch nachbauen und wohl auch ohne Lizenzgebühren selbst verwenden.


    Die zentrale Frage dabei ist doch, ob das Produkt am Ende des Tages einem Konkurenzprodukt ähnlich bis annährend gleich aussehen muss/soll.

    Was würde Bayer wohl sagen, wenn ein Konkurent ASS herstellt und dabei etwas das dem Bayerkreuz zum verwechseln ähnlich aussieht als Logo in die Pille prägt, den Blister ähnlich bis gleich gestaltet und auch die Umverpackung grün weiß mit einem ebenfalls doch sehr sehr ähnlichem Logo anbietet.


    Es geht mir hier nicht um das Innenleben, sondern eben um die Produktpräsentation und auch hier wird - wie in dem bekannten anderen Faden - der Anschein erweckt, dass es sich um das Produkt eines anderen Herstellers handelt, welcher eben einen sehr hohen Bekanntsheitsgrad hat.


    Wie würde sich der Kunde wohl fühlen, wenn man ihm die Original LAcustics Stufe samt den dazugehörenden Boxen anbietet, zum marktüblichen Preis. Dann findet der Kunde heraus, dass es ein Nachbau ist, nix Original. Könnte das evtl. so ein bisschen Betrug sein?

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Na ja, das Ding sieht von aussen in etwa so aus. ob da im Innern genau das Gleiche ist...bezweifle ich.

    Die DSP in der LA12X ist eine Eigenentwicklung von L-Acoustics, da steckt schon jede Menge Know How drin, mit 4 Limiter, FIR, Morphing usw.

    Die China Kiste hat ne blöde DSP drin, Standartkram den keinen vom Hocker haut.

    Zudem ist Class D nicht gleich Class D. Die Schaltung an sich ist simpel und billig aber dennoch sehr zerstritten bezüglich Verzerrungswerte im oberen Bereich.

    Selbst die ganz teuren D Amps können nicht mit einer A/B mithalten, auch wenn der Unterschied vernachlässigbar ist.

    Geschweige denn dann so billig Endstufe.......hmmm.

    Ich selber hatte schon etliche Low Budget Class D Amps zum testen. Im Bass keine Frage, da kann man die Teile benutzten, aber obenrum.....gefällt mir gar nicht.

    Und mal 5000 Tacken für einen D Amp ausgeben der die Höhen antreiben soll, bleib ich doch lieber bei einer A/B die dann eben schwerer ist.

  • Die zentrale Frage dabei ist doch, ob das Produkt am Ende des Tages einem Konkurenzprodukt ähnlich bis annährend gleich aussehen muss/soll.

    Ist es bei L-Acoustic mittlerweile möglich eigenes Processing zu programmieren oder kann man die Endstufen sowieso nur mit L-Acoustic-Lautsprechern nutzen? :/

  • (...)

    Die zentrale Frage dabei ist doch, ob das Produkt am Ende des Tages einem Konkurenzprodukt ähnlich bis annährend gleich aussehen muss/soll.

    (...)


    Wie würde sich der Kunde wohl fühlen, wenn man ihm die Original LAcustics Stufe samt den dazugehörenden Boxen anbietet, zum marktüblichen Preis. Dann findet der Kunde heraus, dass es ein Nachbau ist, nix Original. Könnte das evtl. so ein bisschen Betrug sein?

    Das sehe ich ziemlich genauso! Und die Optik hält mich da auch am Meisten von einem Kauf ab.

    Ich hab selbst ein paar von den Chinesen TD Amps - allerdings mit anderer Frontplatte.
    Der neue DSP Amp wäre grundsätzlich für mich interessant - allerdings nur mit anderer Frontplatte/Bedruckung und einem NL8 am Ausgang.

    Ich hab keine L' Acoustic Lautsprecher und habe auch nicht vor darauf umzustellen.

    Einen potenten DSP Amp als Systemamp für meinen Kram fänd ich aber schon interessant.

    Allerdings sehe ich bei so trivialer Elektronik wie Endverstärkern mit DSP nicht ein, hohe 4 stellige bis 5 stellige Beträge zu bezahlen.

    So etwas kriegen die in China seit Jahren als OEM bzw Platinenlieferant prima hin.

  • Da ich noch nie einen fertigen PA Lautsprecher gekauft, sondern immer schon alle selbst entworfen und gebaut habe, besteht die Gefahr, dass irgendjemand auf Grund des Frontplattendesigns des Amps (der ja zudem eh an nicht sichtbarer Stelle steht und auch noch nie irgend einen Kunden interessiert hat) meint bestimmte Markenlautsprecher vor sich zu haben, eher nicht.

    Bei Endstufen habe ich das Selberbauen nach den ersten paar Geräten allerdings eingestellt und seit Ende der 80er dann doch fertige gekauft...


    Die Tendenz geht hier im Thread wohl eher Class TD Chinaamp vor den Class D Derivaten, da diese schon länger produziert werden und wohl auch gut funktionieren.

    Vielleicht werde ich dann mal danach sortieren, welche Class TD Geräte mit Dante Schnittstelle angeboten werden. Das dürfte die zur Auswahl stehenden Modelle etwas reduzieren.

    Evtl. sollten die chinesischen Produzenten, anstatt Labels renomierter Hersteller beizulegen, einen Aufkleber dazupacken auf dem steht: "Es ist nicht das, nach was es aussieht!" ;)


    Noch ein letzter Satz zur Zuverlässigkeit:

    Mir ist bei einer nagelneuen QSC MX3000A in den ersten Wochen Betrieb auch schon ein Kanal verreckt (nein nicht wegen Überlast etc., sondern er kam nach dem Ausschalten beim Einschalten einfach nicht mehr, sondern verharrte im Protect), wonach mir der Hersteller anstandslos umgehend einen neuen Endstufenblock zugeschickt hat.

    Ich wollte damit nur sagen, so was kann auch bei Markenprodukten passieren.

    Wohl dem, der seine Endstufenkanäle brav nur mit 4 Ohm belastet hat und dann in so einem Havariefall einfach mal die Bässe des defekten Kanals zum noch laufenden "dazuhängen" kann. :)

    Viele Grüße,
    Fux


  • Vielleicht werde ich dann mal danach sortieren, welche Class TD Geräte mit Dante Schnittstelle angeboten werden.


    Mahlzeit,

    mein Arbeitgeber hätte da etwas anzubieten. Wohl Standard Class-D dafür mit DANTE.
    Deutscher Vertrieb mit inhouse Service, 3 Jahre Garantie und tatsächlich kurzfristig lieferbar. 2 Ohm geht auch klar:

    DP-N SERIES
    DP-N SERIES Think Dif-fir-ently about amplifiers Powerful Class D amplifiers with internal DSP, FIR Filters, Dante ™ connectivity and…. stability down to 2…
    www.wharfedalepro.com

    WERBEBLOCK AUS


    LG
    WW

  • Mahlzeit,

    mein Arbeitgeber hätte da etwas anzubieten. Wohl Standard Class-D dafür mit DANTE.

    Moin,

    auf der Website steht was von AES/EBU-Input. Auf den Fotos sehe ich da aber nix, und auch das Manual schweigt sich dazu aus. Falsche Angabe auf der Website oder verstecktes Feature der analogen XLR-Inputs?

  • Die Verwirrung liegt vielleicht auch am Update von 2023:

    Zitat

    WHAT's NEW ?

    From October 2023 Wharfedale Pro DP-F and DP-N series amps have HUGE UPGRADES!
 The output power, the model numbers and the configurations remain the same but….., all the new DP-F and DP-N models have…..

    • Updated DSP Controller software features
    • Increased internal DSP functions
    • New IPS colour displays
    • Locking XLR connectors
    • AES / EBU inputs

    The product names stay the same – but the added features are huge upgrades.


    In den Manuals fehlt die Buchse noch.

  • Moin,

    auf der Website steht was von AES/EBU-Input. Auf den Fotos sehe ich da aber nix, und auch das Manual schweigt sich dazu aus. Falsche Angabe auf der Website oder verstecktes Feature der analogen XLR-Inputs?

    Altes Modell MK I (mittlerweile nicht mehr erhälich): Kein AES/EBU

    Neues Modell MK II (Am Farbdisplay an der Front zu unterscheiden): AES/EBU input auf der Rückseite



    LG
    WW

  • ich bin gespannt, was man mit der 4100 n als amp machen kann. angedacht ist sie als spare amp und wenn mal bei einem kunden was abraucht. theoretisch sollte ja nahezu alles damit betreibbar sein. frage wäre noch, ob da mal auch angedacht wird, wie bei hoellstern, presets für andere hersteller vorzuhalten?