In Ear - Gehörschädigend?

  • Hallo zusammen!


    In letzter Zeit stelle ich öfter fest, daß ich nach lauten Gigs ein ordentliches Pfeifen auf dem Ohr habe. Da ich immer schön auf meine Lauscher aufpasse nervt mich dieser Zustand ziemlich.


    Ich nutze die Kombination: FISCHER AMPS GEHÖRSCHUTZ II (anpasste Ohrstücke) + ULTIMATE EARS UE SF 10 PRO TRIPLE.FI + SENNHEISER EW 300 IEM oder SHURE PSM 600


    Ich habe das Gefühl durch die angepaßten Ohrstücke und die hohe Außendämpfung bekommen meine Ohren gerade einen auf die Nuß.


    Allerdings ist es bei Gigs auch so, daß ich das Gefühl habe, diesen Pegel zu "brauchen" um mich noch gut zu hören (Gesang + Gitarre).


    Mein Eindruck ist, daß die rückwärtigen Schallanteile der PA und der Diffusschall aus dem Zuschauerraum (am WE tiefes aber knallvolles Zelt mit hoher Grundlautstärke) den Pegel auf dem Hörer einfach fordern.


    Hat einer von Euch in einer ähnlichen Situation einen Lösungsansatz gefunden?


    Grüße


    gogu

  • Interessant wäre noch, was sonst so auf der Bühne an Lärm ist und was für eine Signalkette ihr VORHER verwendet.


    Das Problem kenn ich so nicht, im Gegenteil, die meisten Künstler, die ich kenne, bevorzugen In Ear, weil man damit leiser sein kaqnn.


    Allerdings habe ich festgestellt, das man zB eine erhöhe Lautstärke am In Ear fordert, wenn hohe Latenzen >5ms anliegen.


    Also wenn Du zB ein Digitalpult hast, da noch einen Analogen Insert ( Compressor oder was auch immer ) und dann noch einen externen EQ eingeschliffen.
    Durch die 3 AD/DA Wandlungen wäre man bei ca 6ms und da wäre das Phänomen schon für einen Sänger vorhanden ( das mal nur als Beispiel )

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  • was mir aufgefallen ist: Bei Kopfhörer (Studiosituation oder Inear) ist für mich die "Richtige" (so laut dass ich mich wohlfühle, so leise dass es nicht in den Ohren schmerzt) Lautstärke ein viel schmalerer Korridor als wenn ich mit Wedges singe....


    Nach Gigs (als Sängermit wedges oder als Tontechniker) habe ich seltenst ohrensausen o.Ä., als ich mal im Studio eingesungen habe hatte ich danach welches.....

  • Hallo Ihr beiden,


    danke für Eure Antworten!


    @ klauston


    Hey Klaus, wenn das wirklich die Ursache sein sollte will ich Dich augenblicklich umarmen und knutschen ! In der Tat sind wir in punkto Latenz Monitor/PA ganz sicher deutlich über 5ms.


    Bevor ich aber zu Zärtlichkeiten aushole...wie "messe" ich meinen Latenzwert und oder synchronisiere das Monitorsignal zum PA Signal.


    Gruß
    gogu

  • gogu,


    es geht um die Latenz Quelle - InEar
    Da Du die Stimme 1. über Körperschall und 2. über das InEar hörst ist ab ca. 5ms Schluß mit Wohlfühlen. Bei den meisten Sängern geht dann gar nichts mehr obwohl sie es nicht mit "da ist zu viel Latenz" ausdrücken können. Es äußert sich darin, daß man keinen gescheiten Mix mehr findet.


    Bei Wedges ist es nicht so kritisch weil die nicht im Gehörgang stecken...

  • HA :!:


    Schau, das Du die latenz runterkriegst.


    Es ist nicht wichtig, ob Du zur PA verzögert bist oder so, pass da nix an, ich wette fast, das Du deutlich leiser werden kannst, wenn du es schaffst, das unter oder zumindest um die 5 ms zu bekommen.


    Aber sei so nett und berichte da mal


    Was zu dem Thema in einem anderem Tread:
    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=25&t=74454

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  • Was mir komisch vorkommt ist die hohe Dämpfung (oder hast Du eine Ambience-Bohrung drin?)
    Damit dürfte der Hör-Pegel deutlich unter einem konventionellen liegen.
    Wenn es dann solche Auswirkungen nach dem Konzert gibt tippe ich auf den Mix.


    Zur Latenz: beschreib doch mal den genauen Signalfluß vom Mund bis zum Ohr.

  • ... einkanaliges IEM (d.h. "alles in der Mitte" im Kopf) ist nicht unproblematisch, um verschiedene Quellen im Mix getrennt wahrzunehmen. Ich kenne Musiker, die wieder auf Wedges umgestiegen sind (eine Sängerin hatte mit IEM einen Gehörsturz ... ein anderer Musiker massive Hördefizite nach jahrelangem IEM-Einsatz).


    Für alle IEM-Befürworter: Es ist sicher kein prinzipielles Problem, aber: monophones IEM - noch dazu in den Händen von Laien (u.a. Muckern) - ist nicht ohne Risiko. Ich lehne bei Aushilfsmucken als Basser grundsätzlich diese Stöpsel ab - erst recht, wenn z.B. der Freund der Sängerin einen auf "Tontechniker" macht. :D

  • Vielen Dank erstmal für die vielen hilfreichen Antworten!


    Zitat von "klauston"

    Es ist nicht wichtig, ob Du zur PA verzögert bist oder so, pass da nix an


    Zitat von "simonstpauli"

    es geht um die Latenz Quelle - InEar
    Da Du die Stimme 1. über Körperschall und 2. über das InEar hörst ist ab ca. 5ms Schluß mit Wohlfühlen.


    Aha. Ich bin davon ausgegangen, daß das Problem darin begründet liegt, daß ich phasenverschobene Interferenzen zwischen PA Signal und IEM Signal habe und diese Konstruktion die Probleme macht. Denn gerade bei hohen Lautstärken und viel spürbarem PA Sound hatte ich diese Probleme (kann natürlich auch an der grundsätzlich höhren Außenlautstärke liegen)


    Nach Euren Aussagen ist dem nicht so. Es ist also nur die Latenz zwischen meinem Gequake ins Mikro und dem ankommenden IEM Signal in Öhrchen?


    Zitat von "simonstpauli"

    Was mir komisch vorkommt ist die hohe Dämpfung (oder hast Du eine Ambience-Bohrung drin?)
    Damit dürfte der Hör-Pegel deutlich unter einem konventionellen liegen.


    Die Dämpfung der Ohrstöpsel ist in der Tat sehr hoch. Es sind angepaßte Otoplastiken ohne Ambience Bohrung die auch als Gehörschutz verkauft werden. ALs Gehörschutz haben die Otoplastiken mit dem stärksten Filter 25 db Absenkung. Und da bei mir der IEM Hörer drauf sitzt geht da u.U. noch noch weniger "rein".


    Zitat von "Sound-Klinik"

    aber: monophones IEM - noch dazu in den Händen von Laien (u.a. Muckern) - ist nicht ohne Risiko.


    Ich nutze in der Tat den monophonen Modus, da ich zu Beginn nur einen Hörer im Ohr hatte. Mittlerweile nutze ich jedoch beide Hörer habe aber nicht auf Stereomode umgeschaltet. Und das mit den Laien/Muckern ist ganz offensichtlich zutreffend ;)


    Zitat von "Sound-Klinik"

    Ich kenne Musiker, die wieder auf Wedges umgestiegen sind


    Da denke ich auch drüber nach. Empfehlungen für einen gut - sehr guten Wedge werden gerne entgegengenommen.


    Zitat von "klauston"

    Interessant wäre noch, was sonst so auf der Bühne an Lärm ist und was für eine Signalkette ihr VORHER verwendet.


    1) Auf der Bühne gibt es keinen Krach. Kein Schlagzeug, Kein Amp. Wir haben beide IEM. Der einzige Krach kommt von der PA (in der Regel 1xQ7 + 2xQSub) und vom Publikum.


    2) Am WE haben wir über unser altes Setup gespielt; Signalkette:
    Mic AKG C535 > Yamaha 03D > Sennheiser EW 300 > Ultimate Ears SF 10 pro


    3) Es gibt keine insertierten Effekte



    In diesem Setup ist hinter dem 03D ein Behringer DEQ 2496 (digital angefahren). Ich dachte eigentlich, DER macht die Latenz. Aber laut Euren Aussagen spielt er und die PA ja keine Rolle, weil das In Ear Signal über die Aux des 03D direkt zum IEM Sender laufen.


    Es ist wohl davon auszugehen, daß das 03D allein schon genug Latenz verursacht.
    Was könnte man tun? Kennt man diese Problematik auch beim LS9?


    Gruß


    gogu

  • ev. könnte ein stärker dämpfendes Mikro unter ausnutzung des Nahbesprechungseffektes (Audix OM7 oder sowas) das Problem etwas verringern, ein AKC C535 nimmt ja recht weit auf, so dass du hier ein übersprechen der PA mit auf dem Mikro hast, so riesig viel Front-PA ist das ja nicht.....


    Latenzzeit des 03D kenne ich nicht, ev. liegt ja auch schon da der Hase im Pfeffer....

  • ganz ehrlich würde ich jetzt spontan auch erstmal auf das 03D tippen.
    und beim zweiten nachdenken sowieso, denn es ist das einzige gerät in eurer kette mit latenz.


    das es einige musiker gibt, die wieder viel lieber mit wedges spielen kenne ich übrigens auch...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo Gogu,


    Interferenzen werden schon der Grund sein. Die Latenz ist ja Schuld daran, warum es interferiert.
    PA kommt rechtzeitig, Inear humpelt um die Latenz hinterher und dein Rechner im Kopf wundert sich nur noch...

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • naja, 2,5ms ist ja nicht die Welt, und die PA steht ja auch nen stückchen weg, desweiteren hat ja auch die Front-PA die Latenz.....
    wenn das Inear früher kommt wäre sogar vorzuziehen, da dann das eher als "entscheidende Schallquelle" vom Gehör identifiziert wird....


    ich würde wirklich mal testweise nen anderes Mikro ausprobieren, wenn noch viel Umgebungslärm übers Mikro mitkommt braucht man sich lauter auf dem Inear.....

  • 2,5 MS sollte jetz nicht mal das Problem sein.


    Was ich mir vorstellen könnte:
    Entweder ist im o3D was verzögert ( einmal checken ) oder es ist so, das Ihr das PA Signal sehr laut reinkriegt.
    Da kann ich mir Interferenzen durchaus vorstelen, die das hören eben extrem mühsam machen und durch Lautstärke kompensiert wird.


    Checkt mal das Pult auf internes Delay.
    Dann versucht zu eruieren, durch welches Micro die PA so laut reinkommt ( da hilft dann ev. eine Andere Mic Position oder ein anderes Micro von der Charakteristik her.)


    Wenn Du mit nur einem Hörer horchst, kann das in Deinem Fall natürlich auch Probleme verursachen, da kommt vermutlich die Latenz der PA in der ganzen Kette zu tragen. ( 03D -> Behringer Controller -> Entfernung der Boxen = alles zusammen sehr viel !! )


    Da hast Du nämlich wieder beide Signale sehr zeitversetzt.
    ich kenne Künstler, wo das auch ist, aber meist auf größeren Bühnen, wo LA die Bühne selber einigermaßen isolieren, da ist das Problem kaum vorhanden.
    Hast Du aber eine PA, die auf der Bühne gut wahrgenommen wird, würde ich jetz mal die Probleme in den von mir beschriebenen Bereichen checken.


    Natürlich kann es auch was ganz Anderes sein, aber da ist halt eine Ferndiagnose schwierig.


    Weniger sehe ich das Problem, wenn man In Ear Mono einsetzt ( aber beide Hörer drin hat )


    jetzt mußt Du mal versuchen und probieren, berichte weiter.


    Viel Spaß noch.

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  • Wenn Du jetzt mal nur Dein Mikrofon auf dem In-Ear-Weg hast, was hörst Du dann?


    1. Direktes Gesangs-Signal (mit akzeptabeler Latenz, nur 03D und ein wenig von der analogen Funkstrecke, was zu vernachlässigen ist)
    2. Einstreuungen vom Bühnenlärm (nach Deiner Beschreibung rückwärtiger PA-Schall, aus dem Raum reflektierter PA-Schall und Publikum)


    Wenn 2. deutlich lauter ist als 1. und Du deshalb das In Ear lauter mischen musst als Dir lieb ist vermute ich, daß Dein Mikrofon zu offen ist und zu viel Bühnenlärm in Relation zum Nutzsignal aufnimmt. In diesem Fall Mikrofonposition checken (Abstand zu groß?), andere Mikrofone ausprobieren, die ein besseres S/N-Verhalten haben (in diesem Fall Stimme/Umgebung, mal flapsig als "Noise" bezeichnet).


    Wenn die Situation nur mit Deinem Mikrofon okay ist geht es an die anderen Quellen, bis Du das Mikrofon gefunden hast, welches zu viel Bühnenlärm aufnimmt.


    Mit so stark dämpfenden Earpieces und guten Hörern kann es mMn nur noch an den Mikrofonsignalen liegen, wenn Du zu viel Lärm auf die Ohren bekommst. Die meisten Sänger die ich mit einem ähnlichen Setup kenne brauchen eher noch Ambience-Mikrofone, damit sie mitbekommen, daß Publikum und eine PA im Saal sind.

  • Ich würde hier auf den Monomix als Ursache tippen.


    Ich verwende ebenfalls In-Ear, ebenfalls mono, i.d.R. habe ich aber nur einen Stöpsel im Ohr. Bei Keyboard-Soli oder sonstigen schwierigeren Passagen kommt ab und an der zweite Stöpsel rein -> Ergebnis ist eine deutliche Verbesserung bei der Wahrnemung des Instrumentensounds.


    Nehme ich bei Gesangspassagen den zweiten Stöpsel dazu, ist das Ergenis eine deutliche Verschlechterung. Der Mix klingt dann schlecht, die Stimme ist nicht zu orten und kaum zu hören.


    Meine Empfehlung: Für Instrumentalisten ist mono ausreichend, auch bei zwei verwendeten Hörern (macht unser Basser schon lange sehr zufrieden). Für Gesang entweder mono und nur ein Stöpsel (bevorzuge ich wegen Publikums/Bühnen-Kontakt) oder stereo.


    Liegt die Latenz wirklich wie beim 02R, kann ich diese ziemlich sicher ausschließen, wir verwenden das ebenfalls noch häufig.


    Gruß Markus

    Nachts ist es kälter als draussen, und 22,6274157 hoch zwei ist auch fast 512.

  • Ich sehe nicht Mono als das problem, wenn Du nur einen Stöpsel reintust.


    ich kenne beides Mono und Stereo In Ear.


    Bin mit eienr Band unterwegs, die 6 x Mono In Ear fährt und habe da noch nie ein Problem diesbezüglich gehabt.


    Und ganz ehrlich: Nur wenige mixen einen Echten Stereo Mix.
    Großteils sind es auch nur wieder die Mono Signale.


    Also, das sehe ich wirklich nicht als den Grund.



    Unabhängig des Ganzen ist es auch eine Frage, wie das alles gemischt ist?? ( im Sinne von >Eqed )


    Man muß auch so mischen, das die Information gut wahrnehmbar ist und nicht auf so schön, das es dann aber beim "anhalten " mühsam wird, die Information rauszuhören
    Falls Ihr versteht, was ich meine

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